Ticker vom Samstag (05.02.2022) zum Nachlesen

Stand: 05.02.2022, 20:32 Uhr

  • Corona-Demo in Düsseldorf von Protest begleitet
  • Russland lockert Maßnahmen ab Sonntag
  • 1. FC Köln will weiter für mehr Zuschauer kämpfen
  • Erdogan positiv auf Corona getestet
  • Ampel-Abgeordnete wollen befristete Impfpflicht
  • Bundesweite Inzidenz steigt auf 1.388
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Corona-Demo in Düsseldorf von Protest begleitet

Erneut haben in Düsseldorf zahlreiche Menschen gegen Corona-Maßnahmen protestiert, viele Menschen stellten sich den Demonstranten am Samstag aber auch entgegen. Dem gemeinsamen Aufruf von CDU, Grünen, SPD, FDP und Linken, "dem Tross von Impfgegnern, Verschwörungstheoretikern und Rechtsradikalen, die durch unsere Stadt marschieren, die rote Karte zu zeigen" folgten auch einige Landes- und Bundespolitiker. So etwa die Landesvorsitzende der Grünen, Mona Neubaur, oder die FDP-Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

Für die Demonstration der Corona-Maßnahmen-Gegner waren 4.000 Teilnehmende angemeldet worden. Nach den Erfahrungen aus den Wochen zuvor rechnete die Polizei allerdings mit einer höheren Teilnehmerzahl.

Unter dem Motto "Gemeinsam durch die die Pandemie" hatte zudem das Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer" zu einer Gegendemo in der Innenstadt aufgerufen. Nach Veranstalterangaben zogen etwa 1.600 Demonstrierende durch die Innenstadt und drückten damit ihren Protest gegen Verschwörungsmythen, rechte Ideologien und unsolidarisches Auftreten der Impfgegner aus.

20.21 Uhr: Russland lockert Maßnahmen ab Sonntag

Trotz eines neuen Rekords bei der Zahl der Neuinfektionen lockert Russland ab Sonntag einige Maßnahmen. Unter anderem ist nach einem Kontakt mit einer infizierten Person eine Selbstisolierung nicht mehr Pflicht, teilt die zuständige Behörde für Gesundheitsschutz mit. Deren Chefin Anna Popowa erklärte vergangene Woche, dass angesichts der schnellen Ausbreitung von Omikron gewisse Auflagen nicht mehr sinnvoll seien.

Bis zu 40 Prozent der Infizierten in Moskau und 20 Prozent in ganz Russland zeigten keinerlei Symptome. Am Samstag meldeten die Behörden 177.282 Neuinfektionen. Vor einem Monat lag die Zahl bei weniger als 16.000.

18.40 Uhr: 1. FC Köln will weiter für mehr Zuschauer kämpfen

An diesem Wochenende dürfen erstmals seit Wochen wieder bis zu 10.000 Fans in den NRW-Stadien mit ihrer Mannschaft jubeln. Die Lockerung dürfe aber nur der Auftakt zu einer weiteren Normalisierung sein, erklärte der Geschäftsführer des 1. FC Köln, Alexander Wehrle, heute im WDR.

Sein Klub hatte mit einer Klage dazu beigetragen, dass die erlaubte Zuschauerzahl für Kultur und Sport unter freiem Himmel kurzfristig erhöht wurde. "Die Klage hat sich damit erledigt", sagte Wehrle. Perspektivisch müsse aber die Zuschauerzahl auf 50 Prozent der üblichen Kapazität erhöht werden - im Kölner Stadion wären das 25.000 Zuschauer. Angesichts der stabilen Hospitalisierungsrate und des strengen Hygienekonzepts im Stadion seien solche Forderungen legitim.

15.42 Uhr: Erdogan positiv auf Corona getestet

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist nach eigenen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es handle sich um die Omikron-Variante. Er habe milde Symptome und setze seine Arbeit von zu Hause aus fort.

13.05 Uhr: Hessen kippt 2G-Regel im Einzelhandel

Hessen lockert von Montag an seine Corona-Beschränkungen und beendet die 2G-Regel im Einzelhandel. Zu den Vorgaben zählt, dass beim Einkaufen künftig eine FFP2-Maske getragen werden muss. Das beschloss das Corona-Kabinett gestern Abend, wie die Staatskanzlei heute in Wiesbaden mitteilte. Zudem lässt das Land bei Großveranstaltungen mehr Zuschauer zu.

12.54 Uhr: RKI-Chef Wieler bekommt Unterstützung nach FDP-Kritik

Nach der massiven Kritik aus der FDP an der kurzfristigen Verkürzung des Corona-Genesenenstatus von sechs auf drei Monate durch das Robert Koch-Institut (RKI), hat der grüne Gesundheitsexperte Janosch Dahmen RKI-Chef Lothar Wieler verteidigt. Auf Twitter schrieb Dahmen heute, Wieler verdiene Respekt und Dank für seinen "unermüdlichen und professionellen" Einsatz in der Pandemie. "Seine Expertise ist von unschätzbarem Wert. Ohne ihn stünden wir heute viel schlechter da."

An die FDP gerichtet schrieb Dahmen: "Wer verantwortlich ein Land regieren möchte, sollte verantwortlich mit der eigenen Exekutive umgehen. Menschen öffentlich 'anzuzählen' ist nicht nur unverantwortlich, sondern so geht man einfach nicht miteinander um!"

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12.54 Uhr: Deutsches Olympia-Team protestiert gegen Quarantäne-Bedingungen

Das deutsche Team bei den Olympischen Spielen in Peking hat die Quarantänebedingungen für positiv getestete Sportler scharf kritisiert. Das Zimmer, in dem der als Medaillenfavorit in der Nordischen Kombination angereiste Erik Frenzel seit gestern isoliert werde, sei "inakzeptabel", sagte Teamchef Dirk Schimmelpfennig. Sauberkeit, die Qualität des Essens und die Internet-Anbindung seien problematisch. "Das Zimmer muss groß genug sein, damit er seine Übungen machen kann, es muss hygienisch sauber sein, und das Essen muss regelmäßig kommen", forderte Schimmelpfennig.

Der dreifache Goldmedaillengewinner Frenzel ist einer von über 350 Sportlern, Funktionären und Medienvertretern, die bei Anreise in Peking positiv getestet wurden.

11.36 Uhr: Ungarn behindert weiter Berichterstattung über die Pandemie

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban schränkt die Berichterstattung über die Pandemie weiterhin ein, obwohl die Justiz kürzlich einem dagegen klagenden Online-Portal Recht gegeben hatte. Im nationalen Gesetzblatt wurde dazu gestern Abend eine Verordnung des Regierungschefs veröffentlicht. Demnach liegt die Entscheidung, welche Medien Zutritt zu Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens bekommen, beim Corona-Krisenstab seiner Regierung.

Im April 2021 hatte die Orban-Regierung beschlossen, dass das für Gesundheit zuständige Ministerium den Zugang der Presse zu Krankenhäusern und Impfzentren kontrolliert. Dies hatte ein Gericht in Budapest am Mittwoch jedoch für gesetzwidrig erklärt. Nun setzt Orban seine neue Verordnung dagegen.

11.20 Uhr: Impfkampagne verliert an Schwung

Das Impftempo in Deutschland schwächt sich weiter ab. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden gestern mindestens 266.000 Impfdosen verabreicht - davon zwei Drittel Booster-Impfungen. Am Freitag vor einer Woche waren es noch 428.375 Dosen - vor zwei Wochen etwa 589.000 Dosen. Insgesamt haben nach RKI-Angaben nun 74,4 Prozent der Menschen (61,8 Millionen) einen Grundschutz, für den meist zwei Spritzen nötig sind. Bisher haben den Angaben zufolge 45,1 Millionen Menschen in Deutschland (54,2 Prozent) zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten.

Das Ziel von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen, war Anfang der Woche deutlich verfehlt worden.

10.43 Uhr: Unternehmen klagen über hohen Krankenstand

Infolge der Omikron-Welle leidet die deutsche Wirtschaft nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter massiven Personalausfällen. In einer branchenübergreifenden Umfrage des DIHK unter 370 Unternehmen habe jeder vierte Betrieb seine aktuellen Ausfälle als "erheblich" bewertet, berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Weitere vier Prozent stuften ihre personelle Unterbesetzung demnach sogar als "kritisch" für die Aufrechterhaltung ihrer Angebote ein.

Die größten Personalengpässe melden dem Bericht zufolge Betriebe aus der Gesundheitsversorgung sowie dem Sektor Transport und Logistik.

10.07 Uhr: Ampel-Abgeordnete wollen befristete Impfpflicht

Mehrere Abgeordnete von SPD, Grünen und FDP planen einen fraktionsübergreifenden Gesetzentwurf für eine Impfpflicht ab 18 Jahren. Demnach soll die Impfpflicht mit drei Impfungen erfüllt sein und bis Ende 2023 befristet werden, wie aus dem Papier hervorgeht, das dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt.

Wer sich nicht daran hält, soll ein Bußgeld zahlen. Wenn die Person die Impfung innerhalb von sechs Wochen nach dem Bußgeldbescheid nachholt, soll von der Zahlung befreit werden. Der Bundestag will bis März darüber entscheiden, ob eine Impfpflicht eingeführt wird.

9.22 Uhr: Virologin Protzer: Zweite Booster-Impfung für viele unnötig

Wie wichtig sind weitere Auffrischimpfungen? Sehr wichtig, sagt Virologin Ulrike Protzer von der TU München im WDR-Interview, allerdings nur mit Blick auf Risikogruppen, Menschen mit Tumortherapie, Dialysepatienten oder solche, die Cortison nehmen müssen.

Für jüngere und gesunde Menschen gelte das nicht. Bei ihnen wäre der Effekt einer zweiten Booster-Impfung eher überschaubar, weil ihr Immunsystem noch gut funktioniere. Selbst eine Infektion könnten sie "einfach riskieren" - in der Regel gebe es nur leichte Verläufe. "Wenn ich eine Durchbruchsinfektion bekomme, obwohl ich geimpft bin, dann verläuft die in der Regel ja sehr mild. Das heißt, mein Immunsystem ist vorgewarnt, ist vorbereitet und steht bereit diesen Erreger zu bekämpfen. Ich habe dann auch eine niedrige Viruslast, ist habe eine kurze Infektion und dass jemand da noch ins Krankenhaus muss ist wirklich extremst selten", sagte sie.

8.23 Uhr: Auch Dreyer will über Lockerungen verhandeln

Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, hat eine Diskussion über Lockerungen der Corona-Maßnahmen spätestens bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 16. Februar gefordert. "Natürlich müssen wir den Menschen aber auch die Sicherheit geben, dass es auch wieder Lockerungen gibt", sagte Dreyer der "Rheinischen Post".

"Spätestens bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz muss es also auch um kluge Ideen für Erleichterungen gehen." Zunächst müsse jedoch der Höhepunkt der Omikron-Welle abgewartet werden, die für Mitte Februar erwartet wird.

8.05 Uhr: Impfpflicht ab 18 in der Diskussion

Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 ausgesprochen, die auf zwei Jahre befristet wird. Dieser Vorschlag scheine ihm "der Vernünftigste zu sein", sagte Montgomery der "Rheinischen Post".

Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, plädierte für eine allgemeine Impfpflicht ab 18. "Die Idee der Union, die Impfpflicht zu beschließen, aber sie erst durch einen weiteren Beschluss in Vollzug zu setzen, halte ich für eine gute Idee", erklärte Landsberg. "Denn es kann ja sein, dass sie zwar beschlossen wird, aber gar nicht mehr umgesetzt werden muss, wenn sich die Lage entscheidend verbessert."

8 Uhr: Zahl der Infektionen bei Olympia steigt

Am Eröffnungstag der Olympischen Winterspiele sind 45 weitere Teilnehmer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie die Organisatoren mitteilten, wurden am Freitag 25 Fälle unter Athleten und Teammitgliedern sowie 20 unter anderen Teilnehmern festgestellt. Allein bei der Ankunft am Flughafen fielen 26 Tests positiv aus, darunter 20 von Sportlern und Mitgliedern der Teams.

In der Olympia-Blase wurden bei den täglichen Tests weitere 19 Infizierte festgestellt, die zuvor angereist waren. Darunter waren fünf Mitglieder von Mannschaften. Die Gesamtzahl der Coronafälle ist seit dem 23. Januar auf insgesamt 353 gestiegen.

7.38 Uhr: Noch keine Kriterien für offizielles Ende der Pandemie

In der Debatte um das Ende der pandemischen Lage will die Bundesregierung einem Bericht zufolge vorerst keine eigenen Kriterien für den Übergang in ein endemisches Geschehen entwickeln. Das geht laut "Welt am Sonntag" aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht (Linkspartei) hervor.

In dem Papier heiße es, der Übergang werde von der Wissenschaft definiert. "Er wird erst dann abgeschlossen sein, wenn die Immunität in der Bevölkerung so groß ist, dass es nur noch zu regional begrenzten Ausbrüchen kommt, die das Gesundheitssystem nicht überlasten."

7.35 Uhr: Patentfreier Impfstoff macht Fortschritte

Das Projekt für einen patentfreien Corona-Impfstoff aus Afrika kommt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besser voran als erwartet. Das von der WHO ausgewählte Forschungs- und Fertigungszentrum in Südafrika habe innerhalb weniger Wochen einen Impfstoffkandidaten auf Basis der mRNA-Technologie produziert, berichtet die WHO in Genf. Tests mit dem Impfstoffkandidaten könnten im Herbst beginnen.

6.52 Uhr: Mehr als 900.000 Corona-Todesfälle in den USA

In den USA sind seit Pandemiebeginn mehr als 900.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Schwelle von 900.000 wurde gestern überschritten, wie die Johns Hopkins University mitteilte. Erst Mitte Dezember war die Marke von 800.000 Toten überschritten worden. Derzeit sterben nach Regierungsangaben im Schnitt täglich 2.400 Menschen in den USA an oder mit dem Virus.

6.50 Uhr: Ab sofort gilt in Österreich die Impfpflicht

In Österreich tritt heute die allgemeine Corona-Impfpflicht in Kraft. Die Republik ist EU-weit das erste Land mit einer derartigen Maßnahme. Die Impfpflicht, gegen die es im Vorfeld viele Demonstrationen gab, gilt für alle Menschen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Österreich. Wer dagegen verstößt, soll Strafen von 600 bis 3.600 Euro zahlen müssen.

Ausnahmen sind laut Gesetz für Schwangere und diejenigen vorgesehen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Auch Genesene sind für 180 Tage von der Impfpflicht befreit. Zudem gibt es eine "Schonfrist" für alle: Kontrolliert werden soll die Einhaltung der Impfpflicht erst ab Mitte März.

6.30 Uhr: Inzidenz steigt auf 1.388

Die Inzidenz erreicht immer neue Höchstwerte. Laut Robert Koch-Institut (RKI) liegt die Zahl der Neuinfektionen bei 217.815, die Sieben-Tage-Inzidenz bei 1.388. Gestern hatte sie bei 1349,5 gelegen, am Samstag vergangener Woche noch bei 1127,7. In NRW liegt die Sieben-Tage-Inzidenz heute Morgen bei 1420,1. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht lag die Hospitalisierungs-Inzidenz bundesweit bei 5,45.

Die RKI-Meldungen zu Fallzahlen und Inzidenzen sind zurzeit allerdings ungenau. Die Gründe: Meldungen über Neuinfektionen laufen verspätet beim RKI ein, weil die Gesundheitsämter überlastet sind. Zudem haben knappe Testkapazitäten und die neue Teststrategie Einfluss auf die Genauigkeit der Zahlen.

0.15 Uhr: Kommt im März das Ende der Corona-Maßnahmen?

In der Debatte über Lockerungen von Corona-Maßnahmen rückt der 19. März in den Fokus. Denn an diesem Tag soll eigentlich das Ende vieler Verordnungen kommen – und damit auch das Aus für Maßnahmen wie die Maskenpflicht, Abstands- und Kontaktgebote, Hygienekonzepte oder die Pflicht, vor dem Betreten eines Restaurants einen Impfnachweis vorzuzeigen. Ob das wirklich passiert, ist unklar. Führende Ampel-Politiker machen das vom Infektionsgeschehen abhängig.

"Wir werden uns in den nächsten Wochen in aller Ruhe anschauen, ob eine Verlängerung der Corona-Schutzmaßnahmen über den 19. März hinaus überhaupt notwendig ist", sagt etwa Johannes Vogel, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion.

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