Ticker vom Mittwoch (02.02.2022) zum Nachlesen
Stand: 03.02.2022, 06:11 Uhr
- Janssens: Zeitpunkt für Lockerungen noch nicht gekommen
- Zahl der Erstimpfungen klar vom 80-Prozent-Ziel entfernt
- Gebauer erlaubt wieder Distanzunterricht
- Biontech beantragt US-Zulassung von Impfstoff für Kleinkinder
- Bundesregierung: Keine schnellen Corona-Lockerungen
- Zuschauer-Regelung wird einheitlich
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.Zahl der Erstimpfungen weiter klar vom 80-Prozent-Ziel entfernt
Intensivmediziner Janssens: Zeitpunkt für Lockerungen noch nicht gekommen
Der Eschweiler Intensivmediziner Prof. Uwe Janssens sieht angesichts der hohen Corona-Zahlen in Deutschland noch nicht den richtigen Zeitpunkt für Lockerungen. "Jetzt alles aufzumachen, wäre ein Schritt zu schnell", sagte Janssens in der "Aktuellen Stunde". Er habe "hohen Respekt" vor den wirtschaftlichen Nöten vieler Menschen. Aber jetzt müsse es vorrangig darum gehen, Menschenleben zu schützen.
Zwar stagnierten die Zahlen von Omikron-Infizierten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser in Deutschland, es kämen derzeit nur wenige Fälle hinzu. Allerdings seien andere Bereiche in Kliniken wie etwa Notaufnahmen zunehmend belastet. Hinzu komme, dass immer mehr Mitarbeiter in Krankenhäuser erkrankten. Dies sei insgesamt eine "unsichere Gemengelage" in den Krankenhäusern, die nicht unterschätzt werden dürfe.
19.48 Uhr: Kommunale Impfangebote kosten etwa 100 Mio. Euro pro Monat
Die voraussichtlich bis zum Jahresende 2022 bestehenden kommunalen Impfangebote in NRW kosten nach Schätzung der Landesregierung etwa 100 Millionen Euro im Monat. Das geht aus einer Vorlage an den Haushaltsausschuss des Landtages zum weiteren Finanzbedarf für die Zeit Mai bis Dezember 2022 hervor. Das Gremium tagt am Donnerstag der kommenden Woche.
Der Gesamtbetrag der veranschlagten Kosten des Landes für die kommunalen Impfangebote seit Beginn der Corona-Pandemie könnte sich durch die Verlängerung bis Jahresende 2022 auf bis zu knapp 1,2 Milliarden Euro vergrößern, wie aus den Zahlen in der Vorlage des Finanzministeriums hervorgeht. Allerdings steht nach Auskunft des Gesundheitsministeriums noch nicht fest, wie viel Geld aus dem bisher bewilligten Posten wirklich verbraucht worden ist. Der Abrechnungszeitraum sei noch nicht abgeschlossen, erklärte eine Sprecherin.
19.17 Uhr: Zahl der Erstimpfungen weiter klar vom 80-Prozent-Ziel entfernt
Das Impftempo in Deutschland verläuft weiterhin schleppend. Am Dienstag wurden nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch rund 266.000 Corona-Impfungen gespritzt. Das ist deutlich weniger als eine Woche zuvor. Am Montag wurden rund 220.000 Spritzen verabreicht. Lediglich rund 23.000 Menschen erhielten am Dienstag eine Erstimpfung, was nur eine marginale Verbesserung im Vergleich zum Vortag (18.000) bedeutet.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) haben 75,8 Prozent (63,1 Millionen) der Menschen in Deutschland mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Das Ziel der Bundesregierung, bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen, war am Montag verfehlt worden. Ursprünglich wollte die Regierung diese Quote sogar bereits bis zum 7. Januar erreichen.
17.22 Uhr: Gebauer erlaubt wieder Distanzunterricht
Die Schulen in Nordrhein-Westfalen erhalten aus Sicht des NRW-Schulministeriums mehr Handlungsfreiheit in Corona-Zeiten. Bei Bedarf könnten sie künftig leichter auf Distanzunterricht umschwenken, sagte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) in Düsseldorf. Die Landesregierung halte jedoch generell am Präsenzunterricht fest. Über die neue Regelung wurden die Schulen schriftlich informiert.
Die SPD und der Verband Lehrer NRW kritisieren ein spätes Einlenken der Ministerin. Gebauer erläuterte, sollten durch die Omikron-Welle vermehrt Lehrkräfte ausfallen, hätten die Schulen unterschiedliche Möglichkeiten, darauf zu reagieren. So könnte die Anzahl der schriftlichen Klassenarbeiten gesenkt werden. Dies gelte jedoch nicht für Schülerinnen und Schüler in der Eingangs- und in der Abschlussphase.
16.56 Uhr: Details zu einrichtungsbezogener Impfpflicht noch in Arbeit
An den Richtlinien zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht ab 15. März wird nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Nordrhein-Westfalen noch gearbeitet. "Aktuell befinden sich die Details zur Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht in Vorbereitung", sagte ein Sprecher des Landesministeriums. Unterdessen wird Kritik aus Reihen der Gesundheitsämter laut, die auf bereits eingehende Anfragen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern sowie auf die ohnehin durch Corona bestehende Arbeitsbelastung verweisen.
Die ab Mitte März bundesweit geltende einrichtungsbezogene Impfpflicht soll von den bereits stark belasteten kommunalen Gesundheitsämtern umgesetzt werden. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte dafür die Bundesebene kritisiert. "Aber es ist einfach, eine solche Impfpflicht ins Gesetz zu schreiben. Die Umsetzung der Impfpflicht ist eine andere Sache", hatte er im Gesundheitsausschuss des Landtages erklärt. Eine Arbeitsgruppe im Ministerium erarbeite Handreichungen oder Leitfäden.
16.15 Uhr: Biontech beantragt US-Zulassung von Impfstoff für Babys und Kleinkinder
Das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben in den USA die Notfallzulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder unter fünf Jahren beantragt. Die Notfallzulassung soll für Kinder ab sechs Monaten gelten. Es wäre der erste verfügbare Impfstoff für diese Altersgruppe in den Vereinigten Staaten. In den USA bereits zugelassen ist das Präparat für Kinder ab fünf Jahren.
Wenn die zuständige US-Behörde zustimmt, könnten Kinder ab sechs Monaten eine Impfdosis erhalten, die ein Zehntel des Wirkstoffs einer Erwachsenendosis enthält. Wie viele Impfdosen die Kinder brauchen, ist noch unklar.
14.55 Uhr: Sonderregelungen für Abschlussprüfungen in NRW
Auch in diesem Jahr wird es an den Schulen in NRW coronabedingt Erleichterungen für die bevorstehenden Abschlussprüfungen geben. Das gab NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) in Düsseldorf bekannt. Für das Zentralabitur ist demnach auch in diesem Jahr eine erweiterte Aufgabenauswahl vorgesehen. Dadurch werde die Auswahl an Themen erhöht, die zum erteilten Unterricht passten, erklärte Gebauer.
Vom 1. bis zum 7. April 2022 werde für die angehenden Abiturienten Unterricht nur noch zur Vorbereitung auf die Prüfungen in den Abiturfächern erteilt. Diese besondere Vorbereitungszeit sei im vergangenen Jahr von den Schülerinnen und Schülern sehr begrüßt worden, sagte die Ministerin.
Für die zentralen Prüfungen der Klasse 10 werden, ebenso wie schon im vorherigen Jahr, fachliche Vorgaben konkretisiert und bestimmte Inhalte der Kernlehrpläne von der Prüfung ausgenommen. Der Stoff werde auf die Unterrichtszeit nach der Prüfung verschoben, erläuterte die Ministerin. Dadurch würden die Prüflinge entlastet, ohne bundesweite Bildungsstandards einzuschränken. Auch hier werde es zusätzliche Auswahlmöglichkeiten bei den Prüfungsaufgaben geben.
14.38 Uhr: Schweiz hebt Einschränkungen am Donnerstag teilweise auf
Die Schweiz lockert die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Die Regierung hebe am Donnerstag die Homeoffice-Pflicht und die Quarantänepflicht für Kontaktpersonen von positiv Getesteten auf. Trotz rekordhoher Infektionszahlen sei eine Überlastung der Krankenhäuser ausgeblieben. "Die Anzeichen verdichten sich, dass die akute Krise bald zu Ende ist und die endemische Phase beginnen könnte", heißt es in einer Mitteilung. Über weitere Lockerungen entscheide die Regierung am 16. Februar. Falls die Immunisierung der Bevölkerung weit genug fortgeschritten sei und die Ansteckungszahlen abnähmen, sei dann die Aufhebung aller Maßnahmen möglich.
14.26 Uhr: Bundesregierung: Keine baldigen Corona-Lockerungen
Die Bundesregierung hat die Hoffnung auf baldige Lockerungen der Corona-Maßnahmen gedämpft. Voraussetzung dafür seien sinkende Fallzahlen, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. "Im Augenblick sind wir in einer Phase, in der es weitestgehend noch sehr starke Steigerungen gibt." Erste positive Anzeichen für eine Verlangsamung gebe es allenfalls im Norden Deutschlands. Zwar sei zu erwarten, "dass wir uns in den nächsten 14 Tagen dem Ziel nähern, den Peak zu erreichen", sagte Hebestreit. Das bedeute aber, dass die Zahlen dann immer noch deutlich höher seien als derzeit. Dem könne sich eine Phase anschließen, in der über Lockerungen gesprochen wird. Hebestreit sieht nach eigenen Worten auch keinen Anlass, bereits für die nächste Beratung der Spitzen von Bund und Ländern am 16. Februar einen Lockerungsfahrplan aufzustellen.
14.14 Uhr: Zuschauer-Regelung wird einheitlich
Die Zuschauer-Regelungen in den Stadien und Hallen der deutschen Profi-Ligen sollen wie vom Sport gefordert künftig bundesweit einheitlich gelten. Die Regierungen der Bundesländer haben sich darauf geeinigt, dass die Kapazität im Freien zu maximal 50 Prozent ausgelastet werden darf - allerdings gedeckelt bei 10.000 Besuchern. In Hallen sind maximal 30 Prozent zulässig, bei höchstens 4.000 Zuschauern. Das erfuhr der SID aus Regierungskreisen.
Bund und Länder hatten bei ihrem Gipfel zur Corona-Pandemie beschlossen, dass eine einheitliche Regelung bis zum 9. Februar getroffen werden soll. Zuletzt hatten bereits zahlreiche Länder Beschlüsse gefasst, die der einheitlichen Regelung sehr nahe gekommen sind. NRW gehörte nicht dazu, deshalb ließen drei Fußball-Bundesligisten die Obergrenze von 750 Zuschauern gerichtlich überprüfen.
12.38 Uhr: Probanden absichtlich infiziert - umstrittene Studie mit ersten Ergebnissen
Knapp ein Jahr nach Beginn einer umstrittenen Studie, bei der Freiwillige gezielt mit Corona infiziert wurden, hat das Imperial College in London erste Ergebnisse vorgestellt. Nach der noch nicht von Expertinnen und Experten begutachteten Preprint-Studie soll die Inkubationsphase des Virus kürzer sein als bisher angenommen. Im Schnitt traten schon zwei Tage nach der Ansteckung bei Probanden Symptome auf.
Allerdings beziehen sich die Ergebnisse weder auf Omikron noch auf Delta, sondern auf frühere Varianten des Virus.
12.20 Uhr: "Querdenker": NRW-Parteien rufen zu Gegendemos auf
Mehrere Parteien rufen für Samstagnachmittag zu einem gemeinsamen Protest gegen die "Querdenker"-Szene in Düsseldorf auf. "Wir sind entsetzt darüber, wie viel Hass und Hetze von den samstäglichen 'Querdenker-Demonstrationen' ausgehen", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von CDU, Grünen, SPD, FDP und Linke.
Bürgerinnen und Bürger sollen sich dem Aufruf zufolge am Samstag am Rande der Strecke der geplanten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen positionieren. Die Parteien verweisen zudem auf eine Gegendemo des Bündnisses "Düsseldorf stellt sich quer". Nach Polizeiangaben wollen am kommenden Samstag 4.000 Menschen in Düsseldorf gegen die Corona-Regeln demonstrieren. Zu den beiden Gegenprotesten wurden zunächst nur 400 Teilnehmende erwartet.
12.15 Uhr: FC-Köln-Trainer wegen Infektion in Quarantäne
Der 1. FC Köln muss im Spiel gegen den SC Freiburg am Samstag auf seinen Trainer Steffen Baumgart verzichten. Wie der Club heute mitteilte, wurde der Chefcoach am Morgen positiv auf das Coronavirus getestet.
Baumgart begab sich unmittelbar nach dem Ergebnis in Isolation. Sollte der PCR-Test das Ergebnis bestätigten, wird Co-Trainer Andre Pawlack die Mannschaft am Wochenende betreuen.
11.35 Uhr: NRW-Gesundheitsminister Laumann gegen voreilige Lockerungen
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich heute bei RTL und NTV dafür ausgesprochen, den für Mitte Februar prognostizierten Höhepunkt der Omikron-Welle abzuwarten, bevor über Lockerungen verhandelt wird. "Diese hellseherischen Fähigkeiten, zu sagen, dann und dann können wir lockern, die habe ich nicht", sagte Laumann. Daher bleibe er mit Öffnungsvorhersagen sehr vorsichtig.
Familienminister Joachim Stamp (FDP) hatte heute im WDR für frühere Erleichterungen in einigen gesellschaftlichen Bereichen plädiert.
10.50 Uhr: Gericht entscheidet kurzfristig über Zuschauerzahl in NRW-Stadien
Das Oberverwaltungsgericht in Münster wird noch in dieser Woche über die Zuschauerfrage im Stadion-Fußball entscheiden. Dies bestätigte das Gericht heute. Die Entscheidung werde vor dem Wochenende fallen. Die juristische Klärung zur Überprüfung der Corona-Schutzverordnung des Landes haben die drei Bundesligisten Borussia Dortmund, 1. FC Köln und Arminia Bielefeld eingeleitet.
Das Land gibt derzeit bei allen Großveranstaltungen eine Zuschauerbegrenzung von 750 vor. Die drei Klubs, die am Wochenende ein Heimspiel haben, wollen die NRW-Verordnung im Eilverfahren aber prüfen lassen, um schon in ihren Spielen am Samstag (Köln, Bielefeld) und Sonntag (Dortmund) mehr Zuschauer ins Stadion lassen zu dürfen.
10.49 Uhr: Söder will Lockerungen stufenweise ermöglichen
CSU-Chef Markus Söder hat einen Stufenplan für Lockerungen verlangt. Obwohl die Inzidenzzahlen stiegen, erhöhe sich die Krankenhausbelegung nicht in gleicher Weise, sagte Söder heute. "Weil die Omikron-Wand zwar steil, aber doch vielleicht eine Wand mit Türen und Fenstern ist in eine hoffnungsvollere Zukunft, brauchen wir neben dem Konzept Vorsicht auch das Konzept Augenmaß und Hoffnung."
Für ihn ergebe sich "eindeutig das Bild: Eher früher mit Erleichterungen beginnen, Stück für Stück", sagte Söder.
10.25 Uhr: Zweiter deutscher Olympia-Athlet positiv
Bei den olympischen Winterspielen in Peking ist ein zweites Mitglied des deutschen Teams positiv auf Corona getestet worden. Ob es sich um einen Sportler oder einen sonstigen Funktionsträger handelt, teilte der Deutsche Olympische Sportbund nicht mit. Ein in der Vorwoche positiv getesteter Betreuer ist inzwischen nach Hause zurückgekehrt. Die Gesamtzahl der positiven Tests unter den internationalen Gästen gaben die Olympia-Macher heute mit 232 an.
Trotz immer neuer Corona-Fälle will sich das IOC nicht auf ein Abbruch-Szenario für Olympia festlegen. "Wir setzen uns keine Schwellenwerte. Es geht auch nicht nur um die konkreten Zahlen, sondern auch darum, inwieweit Fälle innerhalb der Blase miteinander zusammenhängen", sagte Brian McCloskey, Leiter der Medizinischen Expertenkommission.
10.19 Uhr: Lauterbach bietet Fußball-Profi Kimmich Impfung an - persönlich
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (58) würde Fußballstar Joshua Kimmich persönlich gegen Corona impfen. "Ich biete ihm an, dass ich ihn selbst impfe und über alle Risiken aufkläre. Die sind bei einer Nichtimpfung deutlich höher", sagte Lauterbach der Zeitschrift "Bunte".
Der FC-Bayern-Spieler Kimmich (26) hatte lange Bedenken, sich impfen zu lassen - nach einer Infektion kündigte er im Dezember aber an, sich impfen lassen zu wollen. "Das ist großartig, ich habe ihn nie verurteilt. Der Körper ist sein Kapital, da hatte er Ängste", sagte der SPD-Politiker.
9.11 Uhr: Mehr Kranke in NRW-Krankenhäusern
In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Covid-19-Patienten leicht gestiegen. Nach Angaben des Landeszentrums für Gesundheit (LZG) lag die Hospitalisierungsinzidenz heute bei 4,67. Gestern wurde die Zahl der Corona-Infizierten pro 100.000 Einwohner, die binnen sieben Tagen im Krankenhaus behandelt werden mussten, mit 4,45 angegeben - nach 4,16 am Tag zuvor.
Aber: Der Anteil der Covid-Patienten auf den Intensivbetten geht in NRW weiter zurück und beträgt laut LZG aktuell 9,07 Prozent. Damit bestätigt sich, dass Infektionen mit Omikron in der Regel leichter verlaufen als in der Delta-Welle. Aktuell werden in NRW 463 Covid-Patienten (Vortag: 472) intensivmedizinisch versorgt, 248 davon mit Beatmung. 426 Intensivbetten (412) sind noch frei.
8.19 Uhr: NRW-Familienminister fordert Vorbereitung von Lockerungs-Plänen
NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat im Gespräch mit WDR 2 gefordert, sich schon jetzt auf ein Abflauen der Omikron-Welle vorzubereiten. Die möglichen Lockerungen sollten schon in die neue Corona-Schutzverordnung, die für den 9. Februar angekündigt ist, einfließen. Bis Ostern zu warten, wie es einige Wissenschaftler und Politiker fordern, sei viel zu spät.
Stamp regte vor allem Erleichterungen für ungeimpfte Jugendliche an, außerdem müsse der Handel von seiner strikten Kontrollpflicht der 2G-plus-Nachweise befreit werden - Stichproben reichten völlig aus. "Wenn wir so weitermachen wie bisher, treiben wir die in den Ruin." Zu den hohen Infektionszahlen in den NRW-Kitas erklärte Stamp, weitere Schließungen seien vorerst kaum zu verhindern. Aber weil es bei Kindern und geboosterten Mitarbeitern nahezu keine schweren Krankheitsverläufe gebe, sei die Lage beherrschbar.
8.02 Uhr: Omikron-Subtyp BA.2 in 57 Ländern nachgewiesen
Ein Subtyp der Omikron-Variante breitet sich weltweit rasch aus. Mittlerweile wurde die Untervariante BA.2 nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in 57 Ländern nachgewiesen. In einigen Ländern mache die Untervariante inzwischen mehr als die Hälfte aller gesammelten Virus-Gensequenzen aus.
Maria Van Kerkhove, eine der führenden Covid-Expertinnen der WHO, sagte, dass einige anfängliche Daten darauf hindeuteten, dass BA.2 "eine leicht erhöhte Wachstumsrate gegenüber BA.1" habe. Allerdings gebe es bisher "keine Anzeichen für eine Veränderung des Schweregrads" bei BA.2.
7.54 Uhr: Drosten rechnet mit Entspannung zu Ostern
Virologe Christian Drosten rechnet erst im Frühjahr mit einer Entspannung der Corona-Lage. Im Podcast "Coronavirus-Update" von NDR-Info verwies der Wissenschaftler von der Berliner Charité gestern auf den zähen Impffortschritt in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern. "Deswegen ist eben keine Entwarnung für Deutschland zu geben", sagte Drosten. Er sehe in den Osterferien eine zeitliche Schwelle und einen "Planungshorizont" für die Entspannung der Corona-Lage. Auch die dann wieder wärmeren Temperaturen dürften sich positiv auf die Inzidenzen auswirken. Ostern ist in diesem Jahr Mitte April.
7.46 Uhr: Wüst warnt vor zu schnellem Ende der Schutzmaßnahmen
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat den Bund vor einer zu schnellen Aufhebung der Schutzmaßnahmen gewarnt. "Wenn der Bundestag nicht handelt, werden mit Ablauf des 19. März alle Maßnahmen zum Schutz gegen das Virus auslaufen, spätestens nach einer einmaligen Verlängerung", sagte Wüst dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Grund sei eine Befristung im Infektionsschutzgesetz. "Dann stünden die Länder und Kommunen faktisch ohne Schutzoptionen da", warnte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz.
7.29 Uhr: Viele Krebserkrankungen wohl nicht diagnostiziert
Der Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, Thomas Seufferlein, warnt vor einem Anstieg der Krebssterblichkeit. "Es ist zu befürchten, dass sich eine verzögerte Therapie negativ auf die Prognose auswirkt", sagte Seufferlein vor dem Weltkrebstag. Viele Tumoroperationen seien "in den Gipfelzeiten der Pandemie" wegen der Auslastung der Intensivkapazitäten und fehlenden Personals verschoben worden. Außerdem hätten viele Menschen ihre Vorsorgeuntersuchungen verpasst.
7.24 Uhr: Buschmann hält Lockerungen im März für möglich
Marco Buschmann
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat die Rücknahme vieler Corona-Beschränkungen für März in Aussicht gestellt. Das sagte er der "Rheinischen Post". Voraussetzung sei, dass wie vom Robert Koch-Institut (RKI) prognostiziert "ab Mitte Februar die Fallzahlen wieder sinken". Auch dürften nicht kurzfristig neue Virusvarianten auftauchen, die die Lage wieder komplett veränderten.
6.21 Uhr: Neuer Rekord bei den Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut meldet heute Morgen 208.498 Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Damit wurde der bisherige Höchstwert von vergangenem Donnerstag mit 203.136 übertroffen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen Höchstwert von 1.227,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche. 196 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.
Die Hospitalisierungs-Inzidenz liegt aktuell bei 4,59: Der Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus mussten. In NRW liegt der Inzidenzwert nun bei 1.299. Insgesamt 48.184 Personen infizierten sich mit dem Virus, 40 starben.
Die RKI-Meldungen zu Fallzahlen und Inzidenzen sind zurzeit ungenau. Die Gründe: Meldungen über Neuinfektionen laufen verspätet beim RKI ein, weil die Gesundheitsämter überlastet sind. Zudem haben knappe Testkapazitäten und die neue Teststrategie Einfluss auf die Genauigkeit der Zahlen.
6.10 Uhr: Forscher: "Lockdown" hat kaum Menschenleben gerettet
Der harte "Lockdown" während der ersten Corona-Welle hat in Europa und in den USA so gut wie keine Leben gerettet. Zu diesem Schluss kommt eine Meta-Studie von Forscherinnen und Forschern der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, die während der Pandemie zur wichtigsten Datenquelle wurde. Dagegen hatten Masken für Mitarbeitende in Betrieben oder Geschäften sowie das Schließen von Bars und Restaurants einen deutlichen Effekt auf die Zahl der Toten durch Covid-19.
Mehr als 18.000 Studien weltweit zu den Folgen der Pandemie hatten die Forscher untersucht und nur die herausgefiltert, die sich mit der Übersterblichkeit durch Covid-19 beschäftigen. 0,3 Prozent weniger Tote ist danach die Bilanz für Zeiten des harten "Lockdowns" mit Ausgangsbeschränkungen.
6.05 Uhr: WHO warnt vor Fehleinschätzung zu Corona-Virus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat davor gewarnt, die Corona-Pandemie vorschnell für beendet zu erklären. Es sei "verfrüht", das Virus als besiegt einzustufen oder davor zu "kapitulieren", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. "Dieses Virus ist gefährlich, und es entwickelt sich direkt vor unseren Augen weiter."
Dänemark hatte am Dienstag als erstes Land der EU trotz einer Rekordzahl an Infektionen mit der milderen Omikron-Variante alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. Eine Reihe weiterer Länder planen ähnliche Schritte.
Es sei besorgniserregend, dass in einigen Ländern die Meinung vorherrsche, dass die Eindämmung des Virus wegen der Impfquote, der hohen Übertragbarkeit von Omikron und der milderen Krankheitsverläufe "nicht mehr möglich und auch nicht mehr notwendig ist", sagte Tedros. "Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein."