Ticker vom Montag (27.12.2021) zum Nachlesen

Stand: 27.12.2021, 21:04 Uhr

  • 81 Stunden Weihnachts-Impfmarathon "voller Erfolg"
  • Südkorea erteilt Notfallzulassung für Corona-Pille
  • Wieder keine Stunksitzung in Köln
  • Handel klagt über katastrophales Weihnachtsgeschäft
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

2022 kein klassischer Rosenmontagszug in Köln

Angesichts der hohen Ansteckungszahlen wird es auch im kommenden Jahr keinen klassischen Rosenmontagszug in Köln geben. "In Anbetracht der Prognosen zur Omikron-Variante gehen wir derzeit davon aus, dass ein normaler Rosenmontagszug mit Hunderttausenden von Zuschauern nicht möglich sein wird", sagte Zugleiter Holger Kirsch. "Aber natürlich beobachten wir die Corona-Lage weiterhin sehr genau und prüfen, welche alternativen Konzepte kurzfristig möglich sein könnten, um den kölschen Jecken trotzdem einen besonderen Rosenmontag zu bereiten."

Schon im ersten Jahr der Corona-Pandemie hatte das Festkomitee Kölner Karneval für den Rosenmontag unterschiedliche Konzepte erarbeitet. Diese werden nun erneut auf ihre Machbarkeit geprüft. Dazu zähle etwa das sogenannte Platzkonzept, bei dem die Persiflage-Wagen auf verschiedenen Plätzen in den Kölner Vierteln als Ausstellungsstücke zu sehen sein könnten. Erwogen wird auch eine "Rio-Variante" mit festen Tribünen auf beiden Seiten eines deutlich verkürzten Zugweges. Auch ein Rosenmontagszug im Stadion des1. FC Köln steht als Option im Raum.

"All diese Varianten sind natürlich kein Ersatz für einen normalen Rosenmontagszug, das ist allen Beteiligten bewusst", erklärte Zugleiter Kirsch. Gleichwohl wisse man, "dass die kölschen Jecken für kleine, auf den ersten Blick verrückte Ideen offen sind".

Da der Kölner Rosenmontagszug auf jeden Fall nicht den üblichen Zugweg nutzen wird, sind die für den 27. Februar geplanten "Schull- un Veedelszöch" bereits abgesagt. "Unsere komplette Logistik baut auf der Infrastruktur des Rosenmontagszuges auf. Ein Alleingang ist für uns deshalb nicht denkbar", betonte Zugleiter Willi Stoffel.

20.32 Uhr: Frankreich verschärft Corona-Regeln

Angesichts der hohen Zahl von Neuinfektionen hat Frankreichs Ministerpräsident Jean Castex weitere Maßnahmen verkündet. Unter anderem können ab Dienstag Auffrischungsimpfungen bereits drei Monate nach der zweiten Impfung gegeben werden, sagt er. Wo möglich wird eine verpflichtende Homeoffice-Zeit von mindestens drei Tagen pro Woche eingeführt. In Stadtzentren soll eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit gelten. Eine Ausgangssperre sei dagegen nicht geplant. Auch werde die Wiedereröffnung der Schulen im Januar nicht verschoben.

20.00 Uhr: 81 Stunden Weihnachts-Impfmarathon "voller Erfolg"

Nach 81 Stunden und weit über 800 Impfungen ist am Abend in Duisburg ein Weihnachts-Impfmarathon zu Ende gegangen. Initiator war der Neurologe Ahmad-Mujtaba Mostakiem, der mit seinem Team im Drei-Schicht-System in einem Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofs zu der Aktion eingeladen hatte. Er spricht von einem "vollen Erfolg".

Unter den Gästen waren seit Heiligabend auch über 100 Erstimpflinge. "Die Quote war deutlich höher als üblich", so Mostakiem. Viele hätten es aus Zeitgründen wegen des Berufs oder Studiums bislang nicht geschafft, sich impfen zu lassen.

19.16 Uhr: System Krankenhaus braucht gründliche Veränderungen

Trotz umfangreicher staatlicher Hilfen zur Bewältigung der Corona-Pandemie geht es den Krankenhäusern in Deutschland wirtschaftlich so schlecht wie seit über 20 Jahren nicht. Wirtschaftswissenschaftler Boris Augurzky forderte daher für die Zukunft eine "Mischfinanzierung". Diese beinhalte "auf der einen Seite eine gewisse Vorhaltefinanzierung, für alles was da sein muss, auch wenn nichts passiert. Und dann noch eine leistungsabhängige Vergütung, wenn eben viel passiert", erklärte er in der "Aktuellen Stunde".

Für den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, darf eine Krankenhausreform sogar noch tiefer gehen: "Wir setzen auf mehr ambulante Leistungen und auf Fusionen benachbarter Kliniken", so Graß. Damit würden größere Einheiten gebildet, die auch das Personalproblem ein Stück weit lösen könnten. So oder so hat die Pandemie eins deutlich gezeigt: Im System Krankenhaus ist eine gründliche Veränderung notwendig.

18.55 Uhr: "Zukünftige Corona-Wellen werden immer kleiner"

Infektiologe Prof. Mathias Pletz hat in der "Aktuellen Stunde" Hoffnung gemacht, dass wir die schlimmsten Corona-Wellen bald überstanden haben. Zwar sei es "schwer zu sagen, wie und wann die Pandemie endet", aber es sei davon auszugehen, dass die kommenden Wellen immer kleiner werden, sagte der Mediziner vom Universitätsklinikum Jena. Als Grund nannte er, dass dann jeder mit dem Virus in Kontakt gekommen ist und eine Immunität aufgebaut hat.

Bis es soweit ist stehen laut Pletz jedoch "entscheidende Wochen" an. Zwar würden an Omikron offenbar weniger Menschen so schwer erkranken, dass sie ins Krankenhaus müssen. "Aber wenn sich alle Ungeimpften und noch nicht Genesenen im nächsten Monat infizieren, dann wird allein die Masse der Infizierten das Gesundheitswesen an seine Grenzen bringen", fürchtet der Infektiologe. Dennoch müsse man irgendwann den Zeitpunkt finden, die Maßnahmen, die das tägliche Leben einschneiden, zurückzunehmen. Pletz: "Die Entscheidungsträger sind nicht zu beneiden."

17.58 Uhr: Südkorea erteilt Notfallzulassung für Corona-Pille

In Südkorea hat eine Covid-19-Tablette des US-Konzerns Pfizer eine Notfallzulassung bekommen. Durch Einführung des Mittels Paxlovid sollen die Behandlungsoptionen in der Pandemie auf breitere Füße gestellt und eine Verschlimmerung des Krankheitsverlaufs bei Patienten verhindert werden, wie das südkoreanische Ministerium für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit mitteilte. Das ostasiatische Land meldet derzeit stark steigende Fallzahlen.

15.52 Uhr: Schweiz erlaubt Booster-Impfung mit Johnson & Johnson

Das Corona-Vakzin von Johnson & Johnson wird in der Schweiz zur Auffrischungsimpfung zugelassen. Wie die Behörde Swissmedic mitteilt, können Personen ab 18 Jahren die zweite Impfdosis frühestens zwei Monate nach der Erstimpfung erhalten, die bei diesem Vakzin aus einer einzigen Dosis besteht. Alternativ kann der Impfstoff auch sechs Monate nach der zweiten Dosis von Biontech/Pfizer oder Moderna verabreicht werden.

15.16 Uhr: Wieder keine Stunksitzung in Köln

Wegen der Corona-Pandemie ist die Session 2021/22 der legendären Kölner Stunksitzung abgesagt. "46 Sitzungen mit über 50.000 Karten waren fast komplett ausverkauft", teilte das Ensemble mit. Fünf Monate lang seien Texte geschrieben und geprobt, Kulissen gebaut und Kostüme genäht worden. Doch lasse die Pandemie in diesem Winter keine sichere und planbare Durchführung zu.

14.21 Uhr: Test trotz Dreifach-Impfung - Hotelbetreiber verärgert

Wer geboostert ist, braucht in NRW ab Dienstag trotzdem oft einen tagesaktuellen Corona-Test. Etwa in Wellness-Hotels oder Fitnessstudios. Das Land ändert den Kurs und setzt weiter auf 2G-Plus - zum Ärger der Hotelbetreiber.

14.08 Uhr: Handel klagt über katastrophales Weihnachtsgeschäft

Die verschärften Einschränkungen im Kampf gegen Corona haben dem Einzelhandel die wichtige Weihnachtswoche verhagelt. "Im November ist das Weihnachtsgeschäft gut angelaufen, doch 2G hat Umsätze und Frequenzen einbrechen lassen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes HDE, Stefan Genth. "Bei vielen Handelsbetrieben herrscht Ernüchterung und Existenzangst."

Bereits das zweite Mal in Folge sei die Weihnachtszeit für den Einzelhandel eine "Katastrophe" gewesen. Genth forderte daher "angemessene und unkomplizierte" Wirtschaftshilfen.

12.26 Uhr: Bund sieht derzeit "keinen Anlass" für gelockterte Quarantäneregeln

Die Bundesregierung strebt wegen der hochansteckenden Corona-Variante Omikron derzeit keine Lockerung der Quarantäneregeln an. "Im Moment besteht dazu kein Anlass", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. In der Pandemie müsse aber "schrittweise" auf Entwicklungen reagiert werden. Zudem sähen die Pandemiepläne des Bundes und der Länder bereits "theoretisch" auch Möglichkeiten vor, Quarantäneregeln zu lockern, insbesondere wenn es um die Aufrechterhaltung kritischer Infrastruktur gehe.

12.20 Uhr: Polizeigewerkschaft kritisiert Mitnahme von Kindern auf Demos

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert Impfgegner für die Mitnahme von Kindern auf Demonstrationen. Es komme häufiger vor, dass Eltern ihre Kinder als Schutzschilde gegen polizeiliche Maßnahmen einsetzten, sagt GdP-Chef Oliver Malchow der "Rheinischen Post". "Diese Mütter und Väter nehmen in Kauf, dass ihr Kind in eine gewalttätige Auseinandersetzung gerät." Die Radikalisierung nehme zu.

Der Vorfall bei Protesten am Sonntag im bayrischen Schweinfurt sei dafür beispielhaft. Dort waren bei Zusammenstößen zwischen Impfgegnern und der Polizei nach Polizeiangaben mehrere Menschen verletzt worden, und ein vierjähriges Kind war in eine Pfefferspraywolke geraten. Die Mutter war demnach aus den Reihen der sogenannten Querdenker gekommen und hatte beim Versuch, die Polizeiabsperrung zu überwinden, das Kind mitgenommen.

"Die Frau wurde nach dem Versammlungsgesetz angezeigt", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken am Montag. Sie habe sich nicht an Auflagen für die Demonstration gehalten und eine Absperrung durchbrochen. "Außerdem wird das Jugendamt von der Polizei über den Vorfall informiert."

11.32 Uhr: Grippewelle dank Corona-Regeln bisher ausgeblieben

Die Corona-Pandemie bremst einer Studie zufolge auch in diesem Winter die Grippewelle aus. Nach einer heute veröffentlichten Analyse der Barmer Krankenkasse waren von 3. Oktober bis 27. November im Schnitt 722 Versicherte der Krankenkasse wegen Influenza krankgeschrieben. In denselben Kalenderwochen des Vorjahres seien es durchschnittlich 748 Versicherte gewesen und im Jahr 2019, also vor Corona, im Schnitt 1.383 Personen. Nach den Angaben ist die Zahl der Grippekranken zuletzt zwar etwas gestiegen, sie liege aber immer noch deutlich unter den Vergleichswerten aus dem Jahr vor der Pandemie.

"Die Grippe spielt in diesem Winter bisher eine geringe Rolle", sagte Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. "Es spricht einiges dafür, dass das auch so bleibt. Denn die Abstands- und Hygieneregeln zum Schutz vor Corona senken offensichtlich auch das Influenzarisiko." Dieser positive Effekt sei umso wichtiger, als viele Kliniken wegen Corona bereits am Limit arbeiteten und die hochansteckende Omikron-Variante auf dem Vormarsch sei.

11.26 Uhr: Schüler in NRW gelten nicht mehr als getestet

Wegen der Pause bei den Schultestungen gelten Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen seit heute nicht mehr grundsätzlich als getestet. Das sieht die Corona-Schutzverordnung für den Zeitraum vom 27. Dezember 2021 bis einschließlich 9. Januar 2022 vor, wie das Gesundheitsministerium bereits mitgeteilt hatte. Es werde in den Weihnachtsferien damit wieder so verfahren wie schon zuvor in den Herbstferien.

Das bedeutet laut Gesundheitsministerium für nicht geimpfte oder genesene Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahren, dass sie in dieser Zeit nur dann den vollständig immunisierten Personen gleichgestellt sind, wenn sie über einen Einzeltestnachweis verfügen. Kinder bis zum Schuleintritt sind laut der Corona-Schutzverordnung auch ohne Test weiterhin getesteten Personen gleichgestellt.

11.09 Uhr: Prien gegen Verlängerung der Ferien

Die künftige Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Karin Prien, hat sich für flächendeckende Impfungen an Schulen ausgesprochen und gegen eine Verlängerung der Weihnachtsferien. "Schleswig-Holstein war Anfang August das erste Land mit flächendeckenden Impfungen an weiterführenden Schulen", sagte die CDU-Politikerin, die 2022 den KMK-Vorsitz übernimmt, dem "Handelsblatt". "Bei uns sind schon mehr als 70 Prozent der 12- bis 17-Jährigen zumindest einmal geimpft, damit liegen wir ganz weit vorn."

Derweil erteilte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin der Forderung des Robert-Koch-Instituts nach einer Verlängerung der Weihnachtsferien eine Absage. Dafür gebe es weder eine Rechtsgrundlage noch eine sachliche Begründung. Sie empfehle den Einsatz von CO2-Ampeln und Stoßlüften.

10.30 Uhr: Rund 65.000 Impfungen am zweiten Weihnachtstag

Am zweiten Weihnachtstag sind in Deutschland noch einmal Tausende Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden, allerdings weniger als an Tagen vor den Feiertagen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden am Sonntag rund 65.000 Dosen verabreicht. Am Samstag waren rund 35.000 Spritzen gesetzt worden. Der bisherige Rekord war am 15. Dezember mit insgesamt 1,6 Millionen Dosen erzielt worden.

Mindestens 58,9 Millionen Menschen sind nach den Angaben vom Montag bisher zweifach geimpft oder haben die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten. Das sind 70,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 30,0 Millionen Menschen (36,0 Prozent) haben zusätzlich einen "Booster" erhalten.

Bei den Auffrischungsimpfungen steht das Saarland an der Spitze (42,6 Prozent), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (39,0 Prozent) und Niedersachsen (38,9 Prozent). Das Schlusslicht bildet Sachsen (28,4 Prozent).

10.14 Uhr: Teilnehmer von Corona-Protest vor Gericht

Nur einen Tag nach gewalttätigen Übergriffen während einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Schweinfurt stehen einige Teilnehmer schon vor Gericht. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken mitteilte, sollten "plus minus vier" festgenommene Demonstranten noch heute in einem beschleunigten Verfahren ihr Urteil vom Amtsgericht Schweinfurt bekommen. Der Vorwurf: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Angriff auf Polizeibeamte. Das Amtsgericht Schweinfurt teilte mit, dass es am Montag drei Verhandlungen geben sollte.

Bei der Demonstration am Sonntagabend waren mehrere Teilnehmer verletzt worden - darunter ein vierjähriges Kind. Die Polizei nahm acht Personen fest und leitete gegen 44 Personen ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.

10.02 Uhr: Virologe Preiser: Impfung das Mittel gegen Omikron

Der Virologe an der südafrikanischen Universität Stellenbosch, Wolfgang Preiser, hält trotz Impfdurchbrüchen durch die Omikron-Virusvariante Impfungen für unerlässlich. "Die Impfung ist das, was uns aus der Omikron-Welle herausholt", sagt Preiser im ZDF-Morgenmagazin. Er gehe davon aus, dass es die Grundimmunität sei, die zwar eine Infektion nicht verhindern könne, die aber vor einer schweren Erkrankung schütze.

Preiser, der Mitglied des Expertenrates der Hope-Kapstadt-Stiftung ist, fügte hinzu, in Südafrika sei der Höhepunkt der Omikron-Welle inzwischen überschritten. "Wir sehen das ganze jetzt sehr viel leichter und bewegen uns mit großen Schritten Richtung einer Endemie." Die neue Corona-Variante Omikron war Ende November unter anderem in Südafrika erstmals entdeckt worden.

9.40 Uhr: Impf-Marathon in Duisburg endet am Abend

Bis heute Abend um 18 Uhr will der Arzt Ahmad-Mujtaba Mostakiem mit seinem Team in einem Duisburger Hotel noch weiter impfen. Seine Idee: Er hofft, dass sich bei Familientreffen über die Weihnachtstage Nicht-Geimpfte oder Impfunwillige noch überreden lassen - und dann unkompliziert ohne Termin direkt zum Impfen kommen.

Bei WDR2 sagte Mostakiem am Sonntagnachmittag, dass die Nachfrage sehr hoch sei. "Die Impflinge sind sehr dankbar", erklärte der Arzt. Es habe auch viele Erstimpfungen gegeben. Das ganze Interview:

9.09 Uhr. Pisa-Chef warnt vor erneuten Schulschließungen

Der Chef der Pisa-Studie, Andreas Schleicher, hat vor erneuten Schulschließungen in der Coronakrise gewarnt. "Wir haben gerade im internationalen Vergleich gesehen, dass sich auch bei schwieriger Infektionslage die Schulen offenhalten lassen - wenn das Priorität hat und wenn man entsprechende Vorbereitungen trifft", sagte der OECD-Bildungsdirektor im Podcast "Die Schulstunde" des "RedaktionsNetzwerks Deutschland". Schleicher kritisierte, beim Thema Schule sei in Deutschland in den ersten beiden Jahren der Pandemie einiges schiefgelaufen. "Man hat die Einkaufszentren offengehalten und die Schulen geschlossen. Ich glaube, das muss man jetzt umdrehen."

8.34 Uhr: Esken für Impfpflicht und gegen Schulschließungen

Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken ist für eine Impfpflicht, sollte die Impfquote nicht deutlich steigen. "Ich würde am liebsten alle Menschen davon überzeugen, dass die Impfung der richtige Weg ist, um sich selbst zu schützen, die Nächsten, die Liebsten aber auch die Gesellschaft", sagt Esken im ZDF-Morgenmagazin. "Wenn uns das bei allen nicht gelingt, dann muss eben eine Impfpflicht kommen."

In der Debatte um weitere mögliche Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie sprach sich Esken gegen Schulschließungen. "Insgesamt muss es uns darauf ankommen, dass die Bildungseinrichtungen geöffnet bleiben", sagt sie.

7.52 Uhr: Montgomery lehnt höhere Kassenbeiträge für Ungeimpfte ab

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat höhere Krankenkassenbeiträge für Ungeimpfte in Deutschland abgelehnt. "Unser Gesundheitssystem kennt keine verschuldensabhängigen Beitragszahlungen", sagte Montgomery der "Rheinischen Post". "Der Raucher muss sich nicht an den Kosten seiner Behandlung beteiligen, der Skiläufer bekommt den Beinbruch auch wie jeder andere behandelt und finanziert." Das sei auch gut so.

Diesen Gedanken jetzt zur Durchsetzung einer Corona-Impfpflicht aufzugeben, falle ihm schwer, erklärte Montgomery. Es dürfe nicht zugelassen werden, "dass ein paar hartleibige Impfgegner die Grundfesten unseres Krankenversicherungssystems aushebeln", betonte der Präsident des Weltärztebundes. Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte vorgeschlagen, bei Verstößen gegen die geplante allgemeine Corona-Impfpflicht auch höhere Krankenkassenbeiträge zu erwägen.

7.32 Uhr: Infektiologe erwartet 2022 flachere Corona-Wellen

Die Corona-Wellen werden nach Ansicht des Jenaer Infektiologen Mathias Pletz im Jahr 2022 abnehmen. "Die Wellen werden immer flacher werden, auch wenn neue Varianten kommen, weil einfach schon eine gewisse Grundimmunität da ist", sagte der Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Uniklinikum Jena der Nachrichtenagentur dpa. Die Spanische Grippe habe etwa gezeigt, dass so ein Virus nie ganz verschwinden werde, es aber weniger schwere Verläufe geben werde.

Das Grundproblem bei Corona: Das Virus sei zu Beginn der Pandemie auf eine Bevölkerung mit keinerlei Immunität getroffen, sagte Pletz. "Das wäre wie ein Streichholz in eine Benzinlache zu werfen." Mit Blick auf die Omikron-Variante sei nun ein optimistisches Szenario, dass die Mutante auf eine weitgehend geboosterte Bevölkerung trifft und die daraus resultierenden Verläufe sehr leicht sind. "Und dass es dadurch eine Hybridimmunität gibt - also eine Immunität, die sich aus Impfung und Infektion zusammensetzt."

Der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Reinhold Förster, sagte in der "Aktuellen Stunde" im WDR Fernsehen: "Je mehr diese Durchseuchung stattfindet, umso mehr sind wir dann vor zukünftigen neuen Varianten geschützt." Infizierte entwickelten eine natürliche Immunität gegen das Virus.

Förster geht davon aus, dass sich in Deutschland viele Menschen mit der Omikron-Variante infizieren werden, weil sie so infektiös sei. Pletz sagte, dass durch Kontaktbeschränkungen nach Weihnachten die Ausbreitung von Omikron langfristig nicht verhindert werden könne. "Das wird nicht möglich sein. Aber wir können die Ausbreitung verlangsamen. Und wir müssen uns natürlich die Zeit, die wir uns damit erkaufen, nutzen, um so viele Menschen wie möglich zu boostern."

7.15 Uhr: Krankenhäusern geht es schlecht

Den Krankenhäusern in Deutschland geht es trotz staatlicher Hilfen zur Bewältigung der Pandemie wirtschaftlich so schlecht wie seit mehr als 20 Jahren nicht. Rund 60 Prozent der Krankenhäuser rechnen für das abgelaufene Jahr 2021 mit wirtschaftlichen Verlusten, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland aus dem jüngsten Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts. Gegenüber dem Vorjahr dürfte sich demnach der Anteil der Kliniken, die rote Zahlen schreiben, verdoppeln.

Ein maßgeblicher Grund für die wirtschaftlichen Probleme ist die geringere Auslastung der Kliniken durch die Pandemie. Jedes zweite Krankenhaus beklagt der Erhebung zufolge eine geringere Belegung als im Vorjahr. So wurden planbare Operationen abgesagt, um Behandlungskapazitäten für Corona-Erkrankte frei zu halten. Zudem sind die Behandlungszahlen insgesamt gesunken, weil Patienten aus Sorge vor einer Ansteckung nicht zum Arzt oder in die Klinik gehen.

7.02 Uhr: Weil: Brauchen Impfquote von mehr als 90 Prozent

Die Corona-Krise bereitet Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil derzeit mehr Sorgen als im vergangenen Winter. "Ich war vor einem Jahr um diese Zeit optimistischer", sagte der SPD-Politiker der Nachrichtenagentur dpa. "Da hatte ich die Hoffnung, dass wir dem Virus mit der beginnenden Impfkampagne den Garaus machen können. Heute weiß ich, dass es sich bei Corona um einen enorm hartnäckigen Gegner handelt."

Die Gesellschaft sei dem Virus aber auch nicht schutzlos ausgeliefert, betonte Weil. "Wenn wir es schaffen, in der ganzen Gesellschaft einen hohen Impfschutz zu erreichen, werden wir perspektivisch mit der Pandemie klarkommen. Wir brauchen eine Impfquote von deutlich über 90 Prozent bei den Erwachsenen."

6.55 Uhr: Tausende offene Rechnungen nach Corona-Rückholaktion

Fast zwei Jahre nach der größten Rückholaktion in der Geschichte der Bundesrepublik zu Beginn der Corona-Pandemie sind noch Tausende Rechnungen offen. Etwa 7.000 der mehr als 54.000 vom Auswärtigen Amt verschickten Zahlungsbescheide an die Passagiere der 260 Rettungsflüge sind noch gar nicht oder noch nicht ganz beglichen, erklärte das Ministerium.

Größtenteils läuft die Zahlungsfrist noch oder es wurde Ratenzahlung vereinbart. In 1.200 Fällen musste das Ministerium Mahnverfahren einleiten. Viele Passagiere wehren sich vor Gericht gegen eine Beteiligung an den Kosten. Von ursprünglich 201 Klagen sind 135 immer noch anhängig.

6.50 Uhr: Städtetagspräsident fordert Schutz von Politikern

Städtetagspräsident Markus Lewe (CDU) hat einen besseren Schutz von Amts- und Mandatsträgern vor gewaltsamen Corona-Protesten gefordert. Verfassungsschutz und Polizeibehörden brauchten dafür mehr Personal, sagte der der Oberbürgermeister von Münster den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wenn es hart auf hart kommt, also bei konkreten Gefährdungen, müssen auch Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker unbürokratisch Polizeischutz bekommen", forderte Lewe.

6.30 Uhr: Bundesweite Inzidenz mindestens bei 222

Das Robert Koch-Institut (RKI) weist auf die geringe Aussagekraft der Daten zu den Corona-Neuinfektionen hin. Während der Feiertage und zum Jahreswechsel wird weniger getestet und gemeldet. Auf Basis der gemeldeten Daten der Gesundheitsämter, die an Weihnachten gearbeitet haben, liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit bei 222,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche. In NRW liegt der Wert bei 183,8. Deutschlandweit starben 69 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus.

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