Ticker vom Dienstag (21.09.2021) zum Nachlesen

Stand: 21.09.2021, 21:08 Uhr

  • Hamburg lockert Corona-Regeln im 2G-Modell
  • Gastgewerbe fehlt das Personal
  • Köln macht Teile der Altstadt am 11.11. zur 3G-Zone
  • Marburger Bund kritisiert Forderung nach "Freedom Day"
  • Inzidenz in NRW sinkt unter 70
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Hamburg lockert Corona-Regeln im 2G-Modell - Maskenpflicht entfällt

In Hamburg können Fußballstadien ab dem kommenden Wochenende unter 2G-Bedingungen wieder bis zum letzten Platz besetzt werden. Auch in den Clubs dürften Geimpfte und Genesene ab Samstag wieder ohne Maske und abstandslos tanzen, wie die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen sagte.

Eine entsprechende Anpassung der Corona-Eindämmungsverordnung, in der die Maskenpflicht und die Kapazitätsgrenzen unter 2G-Bedingungen wegfallen, sei derzeit in Arbeit und werde rechtzeitig zum Samstag, 0.00 Uhr, in Kraft treten. Ferner habe der Senat beschlossen, dass 12- bis 17-jährige Ungeimpfte "bis auf weiteres" an 2G-Veranstaltungen teilnehmen dürfen. Bisher galt dafür eine Übergangsfrist von sechs Wochen.

Der Hamburger SV wird am Sonntag trotz der neuen Rechtslage in nicht als erster Fußball-Klub in Deutschland seit Pandemie-Beginn vor vollem Haus spielen. Für die Partie gegen den 1. FC Nürnberg sei die Umstellung noch keine Option - aus organisatorischen Gründen.

Stadtrivale FC St. Pauli setzt bereits auf 2G, will aber mit "Augenmaß" an die neue Situation herangehen. "Wir wissen nicht, ob es den Menschen überhaupt jetzt schon genehm ist, mit wahnsinnig vielen Zuschauern eng an eng zu stehen oder ob wir noch einige Maßnahmen treffen müssen, um zunächst eine Schritt-für-Schrittöffnung und -füllung des Stadions zu ermöglichen", sagte Präsident Oke Göttlich.

Hamburg hatte Ende August als erstes Bundesland das 2G-Optionsmodell eingeführt. Demnach können Betreiber selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene reinlassen, die dann von vielen Corona-Beschränkungen befreit sind. Unter anderem Restaurants, Kneipen, Kinos, Theater, Museen und Zoos können ihre Einrichtungen damit wieder voll nutzen.

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20.19 Uhr: EU will Kampf gegen Fehlinformationen verstärken

Die EU müsse weiterhin an den Herausforderungen arbeiten, "besonders an Zögerlichkeiten beim Impfen, beispielsweise wegen Kampagnen mit Fehlinformationen, die Menschen verängstigen", sagte der slowenische Staatssekretär für Europäische Angelegenheiten, Gasper Dovzan. Es seien inzwischen zwar rund 70 Prozent der Erwachsenen in der EU geimpft, aber es bestünden Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten. Daher müssten "zusätzliche Anstrengungen" unternommen werden, um Corona-Impfungen voranzutreiben, sagte Dovzan. "Solange dies nicht überall in Europa der Fall ist, werden wir nicht sicher sein".

19.20 Uhr: EU-Kommission unterschreibt Vertrag für weiteres Covid-19-Medikament

Die EU-Kommission hat einen Rahmenvertrag über die gemeinsame Anschaffung eines Covid-19-Medikaments des Pharmaunternehmens Eli Lilly abgeschlossen. 18 EU-Staaten beteiligten sich am gemeinsamen Kauf von 220.000 Behandlungen eines Medikaments mit sogenannten monoklonalen Antikörpern, teilte die Brüsseler Behörde mit.

Es handele sich um die Kombination der beiden monoklonalen Antikörper Bamlanivimab und Etesevimab zur Behandlung von Covid-Patienten, die keinen Sauerstoff brauchen, bei denen jedoch die Gefahr einer schweren Erkrankung bestehe. Monoklonale Antikörper werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen.

19.05 Uhr: Fanvertreterin: Einige kehren zurück, "wenn alles so ist wie früher"

Fanvertreterin Helen Breit hat auch bei organisierten Anhängerinnen und Anhängern eine Veränderung von Prioritäten durch die Corona-Pandemie ausgemacht. "Zuvor war das gesamte Leben nach dem Spielplan getaktet. Durch die Pandemie konnten die Spiele lange nur vor dem Fernseher verfolgt werden. Dadurch entstehen andere Prioritäten und man merkt, dass es wichtigere Dinge als den Stadionbesuch gibt", sagte die Vorsitzende des Fanbündnisses "Unsere Kurve" in einem Interview den Internet-Portalen "spox.de" und "goal.com".

Vielen Fans würde die Atmosphäre voller Stadien fehlen, und einige würden erst wieder zurückkehren, "wenn alles so ist wie früher. Ich spüre bei vielen Menschen aus organisierten Fanszenen auch eine gewisse Entwöhnung von dem Ritual", sagte Breit.

18.47 Uhr: Offenbar Testpflicht für Ungeimpfte in bestimmten Branchen geplant

Bund und Länder wollen offenbar über eine Testpflicht für ungeimpfte Beschäftigte und Selbstständige in bestimmten Branchen beraten. Das gehe aus einem Beschlussentwurf für das morgige Treffen der Gesundheitsminister hervor, berichtet das "Handelsblatt". Die Regel solle angesichts der Infektionslage dort eingeführt werden, wo Beschäftigte mit "externen Personen in direkten Kontakt kommen".

17.32 Uhr: Extremismusforscher: Bei radikalen Corona-Leugnern genauer hinschauen

Für den Extremismusforscher Andreas Zick ist ein genauerer Blick auf die Szene der radikalen Corona-Leugner nötig. "Wir müssen uns die Netzwerke angucken, wir müssen deutlich die Risikoeinschätzung verbessern", sagte der Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld. Ähnlich wie seinerzeit beim Islamismus müsse man nun daran arbeiten und nachrüsten, um  Gewalttaten vorzubeugen.

Die Tat von Idar-Oberstein, bei der nach bisherigen Erkenntnissen ein Mann im Streit um die Maskenpflicht einen Tankstellen-Mitarbeiter erschossen hat, sei ein Einzelfall. "Das können wir nicht generalisieren auf eine gesamte Bewegung, auf alle Proteste", sagte Zick. "Aber wir sehen eben einen hohen Grad an Radikalisierung und Zellenbildung und immer wieder auch in den Netzwerken einzelne Personen, die dann solche Ankündigungen machen, die sich dann hineinsteigern in eine Rolle: Ich in dieser Bewegung werde jetzt für die Bewegung, für alle, ein Zeichen setzen."

Der mutmaßliche Schütze in Idar-Oberstein hat die Tat gestanden, er sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Zum Motiv hat er den Ermittlern zufolge gesagt, dass ihn die Situation der Corona-Pandemie stark belaste und er keinen anderen Ausweg gesehen habe, als ein Zeichen zu setzen. Die psychischen Hintergründe müssen nach Angaben der Kriminalpsychologin Lydia Benecke aber noch geklärt werden. "Für eine solche Tat kann es sehr unterschiedliche Hintergründe geben - eine psychische Störung, Alkohol oder Drogen."

Es gibt keine Hinweise darauf, dass sich Täter und Opfer kannten. Der Oberstaatsanwalt wollte während der laufenden Ermittlungen zunächst keine Angaben dazu machen. Noch nie sei der 49-Jährige bei der Polizei aufgefallen.

16.31 Uhr: Wohl keine Verdienst-Entschädigung für Ungeimpfte bei Quarantäne

Ungeimpfte Beschäftige in Quarantäne müssen laut "Handelsblatt" schon bald damit rechnen, auf einen Teil ihres Lohnes verzichten zu müssen. Arbeitgeber sollen für diesen Fall spätestens ab dem 11. Oktober keine staatliche Entschädigung mehr für den Verdienstausfall erhalten. Das gehe aus einem Beschlussentwurf zu dem Treffen der Gesundheitsminister am Mittwoch hervor, wie die Zeitung berichtet.

Demnach sollen die Länder spätestens ab dem 11. Oktober "denjenigen Personen keine Entschädigung mehr gewähren, die als Kontaktpersonen oder Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet" bei einer Quarantäne keinen vollständigen Impfschutz vorweisen können, obwohl für sie eine öffentliche Empfehlung vorliegt. Ausnahmen gelten dem Bericht zufolge für die Personen, für die bis zu acht Wochen vor der Quarantäne-Anordnung keine Impfempfehlung vorlag.

16.00 Uhr: Niedersachsen weitet Freiheiten für Geimpfte und Genesene aus

Die sogenannte 2G-Regel in der Corona-Pandemie wird in Niedersachsen künftig in vielen Bereichen angewendet werden können - etwa in der Gastronomie, bei Kultur- oder Sportveranstaltungen. Betreiber und Veranstalter, die sich dazu entscheiden, nur noch Geimpften und Genesenen (2G) Zutritt zu gewähren, sind in ihren Betrieben und Einrichtungen von der Durchsetzung der Maskenpflicht und Abstandsregeln befreit. Eine entsprechende Änderungsverordnung tritt am Mittwoch in Kraft und gilt bis zum 10. November, wie die Landesregierung ankündigte.

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15.14 Uhr: Zu wenig Personal im Gastgewerbe

Dem deutschen Gastgewerbe fehlen auch Monate nach dem pandemiebedingten Lockdown in der Corona-Krise viele Arbeitskräfte. Das geht aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Die Situation führe teilweise zur Ausdünnung des Service in den Betrieben bis hin zu Schließungen, beklagt der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga.

Der Bundesagentur zufolge hat sich die Zahl der offenen Stellen in der Gastronomie seit April praktisch verdoppelt. Im August hätten Gastwirte deutschlandweit 20.686 offene Stellen gemeldet, Hoteliers weitere 7.678 offene Stellen. Im April hatte die Zahl in der Gastronomie noch bei 10.977 in der Gastronomie und bei 4.138 in den Hotels gelegen.

Besonders drastisch präsentiert sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt: Knapp 17.000 betrieblichen Ausbildungsplätzen in Hotellerie und Gastronomie stehen nur noch 5.409 Bewerber (Vorjahr: 7.276) gegenüber. Tausende Lehrstellen sind unbesetzt.

15.11 Uhr: 2G-Option in Berlin: Nachweis muss digital überprüfbar sein

Berlinerinnen und Berliner müssen künftig bei der 2G-Option einen Nachweis dabei haben, der sich digital überprüfen lässt. "Man muss kein Smartphone haben, aber zumindest eine Bescheinigung mit einem QR-Code ausgedruckt dabei haben", sagte Christian Gaebler (SPD), Chef der Senatskanzlei. Das Vorgehen soll gegen Fälschungen helfen und Einheitlichkeit schaffen. In Berlin können Veranstalter oder Restaurantbesitzer selbst entscheiden, ob sie den Zutritt zu Innenräumen nur Geimpften oder Genesenen (2G) oder auch Getesteten (3G) erlauben.

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15.04 Uhr: Wien verschärft Maßnahmen im Oktober wieder

In Wien werden ab Oktober die Maßnahmen verschärft, was die Behörden mit einer zunehmenden Auslastung der Intensivstationen begründen. Für die Nachtgastronomie sowie Veranstaltungen von über 500 Personen gilt dann die 2G-Regel. Für Mitarbeiter soll zusätzlich ein Nachweis mittels PCR-Test möglich sein.

Laut Bürgermeister Michael Ludwig soll damit die im internationalen Vergleich niedrige Impfquote erhöht werden. "Wir sehen, dass alle relevanten Zahlen steigen, insbesondere auf den Intensivstationen", sagte er. Zudem müssten in den Krankenhäusern nicht lebensnotwendige Operationen bereits auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Für den Handel wird wieder eine FFP2-Masken-Pflicht verordnet. Die Maßnahmen sollen vorerst für ein Monat gelten.

14.28 Uhr: Booster-Impfung soll Schutz von J&J-Vakzin erhöhen

Eine Corona-Auffrischimpfung mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson verstärkt nach Angaben des US-Pharmakonzerns die Wirkung deutlich. Eine Booster-Impfung etwa zwei Wochen nach der ersten Impfung erhöhe den Schutz vor einem moderaten bis schweren Verlauf einer Infektion auf 94 Prozent, teilt das Unternehmen unter Verweis auf Untersuchungsergebnisse mit. Im Vergleich dazu bietet eine Einzeldosis den Angaben zufolge einen Schutz von 70 Prozent.

Die Antikörperbildung werde um das Vier- bis Sechsfache erhöht, bei einer Verabreichung sechs Monate nach der ersten Dosis stiegen die Antikörperspiegel sogar um das Zwölffache, heißt es weiter. Die Nebenwirkungen von zwei Dosen seien mit denen vergleichbar, die in Studien bei einer Einzelimpfung beobachtet worden seien. Der Konzern betont zugleich, dass bei seinem Vakzin weiterhin eine Einzeldosis grundsätzlich ausreichend sei.

14.19 Uhr: Erhöhte Infektionsgefahr in Reinigungsberufen

Neben Berufen im Gesundheitsbereich weisen laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung auch Reinigungs- und Sicherheitsberufe eine erhöhte Infektionsgefahr mit dem Coronavirus auf. Grund dafür sei der regelmäßige Kontakt mit infizierten Menschen oder Oberflächen, hieß es in der Studie, die das Institut veröffentlichte.

Das erhöhte Risiko für eine Ansteckung in Reinigungsberufen liege demzufolge bei 18,3 Prozent; für Berufe im Sicherheitsbereich bei 7,7 Prozent. Insgesamt wiesen weniger als ein Viertel aller Berufe eine erhöhte Ansteckungsgefahr auf.

14.02 Uhr: Klassenfahrt nur für geimpfte oder genesene Schüler aus Herne

Die Mont-Cenis-Gesamtschule in Herne lässt nur Schüler bei einer Klassenfahrt in die Schweiz mitfahren, die geimpft oder genesen sind. Das ist etwa die Hälfte der Jahrgangsstufe - der Rest soll zuhause bleiben. Es ist laut der Gewerkschaft GEW wohl die erste Schule an Rhein und Ruhr, die für Klassenfahrten zur 2G-Regel greift.

13.21 Uhr: Ungeimpfte Frau legt in Apotheke gefälschten Impfausweis vor

Eine Frau hat in einer Apotheke in Iserlohn (Märkischer Kreis) mit einer gefälschten Chargennummer versucht, sich einen digitalen Impfpass ausstellen zu lassen. Sie zeigte laut Angaben der Polizei dafür ihren Personalausweis und den gelben Impfausweis vor.

Die Mitarbeiterin bemerkte demnach aber, dass mit dem Aufkleber im Pass etwas nicht stimmte und brachte schließlich "in Erfahrung, dass diese Chargennummer nicht vergeben wurde". Die Frau habe am Montag dann zugegeben, nicht geimpft zu sein. Gegen sie wird eine Anzeige wegen Betrugs erstattet, teilte die Polizei mit.

13.00 Uhr: Saarland hebt Maskenpflicht im Unterricht auf

Die saarländische Landesregierung hebt ab morgen die Maskenpflicht im Schulunterricht aufgrund der "stabilisierten Corona-Lage" auf. Gesundheitsministerium und Bildungsministerium erarbeiteten "schnellstmöglich eine verbindliche Lösung in Hinblick auf die Quarantäneanordnungen", teilte das Bildungsministerium heute in Saarbrücken mit. Masken müssten nur noch auf den Fluren im Schulgebäude getragen werden. Vorbild sei Rheinland-Pfalz, hieß es.

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12.26 Uhr: Schriftstellerin Liebmann beklagt Umgang mit Kultur

Die Schriftstellerin Irina Liebmann hat den Umgang mit der Kultur in Deutschland in Corona-Zeiten beklagt. Zur Eröffnung der Uwe-Johnson-Literaturtage in Neubrandenburg sagte sie, der sofortige Verzicht auf die gesamte Kultur 2020 sei nicht nötig gewesen. Sie nehme Deutschland als äußerst gespaltenes Land wahr: Es werde in gesund oder krank, in geimpft oder ungeimpft geteilt. In solchen Zeiten zu schreiben oder zu malen, sei sehr schwierig, so die 78-Jährige, die im vergangenen Jahr für ihren Roman "Die Große Hamburger Straße" den Uwe-Johnson-Hauptpreis erhalten hat.

11.53 Uhr: Corona hat Solo-Selbstständige laut Studie hart getroffen

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie haben einer neuen Studie zufolge Selbstständige besonders hart getroffen. Mehr als ein Drittel von ihnen habe im Verlauf der Krise Einkommen eingebüßt, berichtete das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung heute. Insbesondere Solo-Selbstständige ohne Mitarbeiter, die ohnehin oft unter prekären Bedingungen arbeiteten, habe die Krise schwer belastet.

Während sich an der Einkommensverteilung bei den Arbeitnehmern wenig verändert habe, sei bei den Selbstständigen eine klare Verschiebung nach unten festzustellen, heißt es in der Studie. Der Anteil derjenigen mit weniger als 1.500 Euro netto im Monat habe sich verdoppelt. Am stärksten betroffen seien solo-selbstständige Frauen, von denen aktuell 33 Prozent weniger als 1.500 Euro verdienten. Von den solo-selbstständigen Männern fielen 18 Prozent in diese Kategorie.

11.04 Uhr: Fast ein Fünftel weniger Fahrgäste in Bussen und Bahnen

Die Corona-Pandemie sorgt weiter für ein Minus bei den Fahrgastzahlen von Bussen und Bahnen. Im ersten Halbjahr 2021 wurden fast 3,5 Milliarden Fahrten registriert und damit 18 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mitteilte.

Im Eisenbahn-Fernverkehr lag das Minus bei 34 Prozent, im Fernbusverkehr sogar bei 92 Prozent. Der öffentliche Personennahverkehr mit Bussen und Straßenbahnen, der 99 Prozent des Linienverkehrs ausmacht, lag 17 Prozent unter dem Vorjahreswert, es handele sich hier aber um vorläufige Ergebnisse. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019, dem Jahr vor Ausbruch des Coronavirus, beträgt der Rückgang insgesamt 42 Prozent.

10.21 Uhr: Gesundheitsausschuss rechnet mit Ende der Corona-Beschränkungen im März 2022

Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Bundestags, Erwin Rüddel (CDU), erwartet ein Ende der Corona-Beschränkungen ab dem kommenden Frühjahr. "Ich rechne mit vollständiger Normalität ab März 2022", sagte Rüddel den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). "Bis dahin müssen die Ungeimpften abwägen, was ihnen wichtig ist", betonte er. Eine Art "Freedom Day" nach britischem Vorbild, wie ihn Kassenärztechef Andreas Gassen für den 30. Oktober vorgeschlagen hatte, schloss der CDU-Politiker dagegen aus. "Ich halte den Vorschlag für nicht hilfreich in der aktuellen Situation, kurz vor einer möglichen vierten Welle", sagte Rüddel.

10.00 Uhr: Biontech-Gründer erhalten Paul-Ehrlich-Preis

Die Gründer von Biontech Özlem Türeci und Ugur Sahin sowie die BionTech-Forscherin Katalin Karikó erhalten den renommierten Paul Ehrlich und Ludwig Darmstädter Preis. Dieser Preis wird für herausragende medizinische Grundlagenforschung verliehen, von früheren Preisträgerinnen und Preisträgern haben viele später einen Nobelpreis erhalten. Die Auszeichnung ist mit 120.000 Euro dotiert. Verliehen wird sie traditionell in der Frankfurter Paulskirche, und zwar jeweils am 14. März.

8.49 Uhr: Karnevalsauftakt in Köln - Stadt will 3G-Zone in Altstadt einrichten

Zum traditionellen Karnevalsauftakt am 11.11. will die Stadt Köln Teile der Altstadt und rund um die bei Jecken beliebte Zülpicher Straße zu einer 3G-Zone machen: Zutritt hätte damit nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist, wie nach einem Gespräch mit den Karnevalsverantwortlichen mitgeteilt wurde.

Rosenmontag in Köln in Corona-Zeiten: Jeck mit Hund, beide verkleidet

Bereits die letzte Karnevals-Session in Köln war von Corona geprägt.

Per Allgemeinverfügung solle es eine "Zutrittsregelung" geben, die unter anderem rund um den Heumarkt gilt. Auf dem Platz selbst - wo es wie gewohnt eine Bühne geben soll - setzt der Veranstalter sogar auf die 2G-Regel: Dort darf nur rein, wer geimpft oder genesen ist. Auch das sogenannte Kwartier Latäng rund um die Zülpicher Straße soll laut Mitteilung vom Montagabend mit einer 3G-Zutrittsregel belegt werden. Die Straße mit vielen Kneipen war vor Corona zum Karnevalsauftakt und an Karneval selbst stets dicht gefüllt.

7.53 Uhr: Sozialverband gegen Streichung der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte

Der Sozialverband VdK lehnt die Pläne mehrerer Bundesländer ab, Ungeimpften in Corona-Quarantäne keinen Lohnersatz mehr zu zahlen. "Der Verdienstausfall muss bei einer Quarantäne unabhängig vom Impfstatus gezahlt werden", sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Sie appelliere an die Gesundheitsminister der Länder, bei ihren Beratungen am Mittwoch eine einheitliche Regelung zu finden. Es gebe zu Recht keine allgemeine Impfpflicht. Dann dürfe es aber auch keine existenzgefährdenden Folgen haben, wenn sich ein Mensch mit angeschlagener Gesundheit aufgrund einer chronischen Erkrankung gegen eine Impfung entscheide. "Wenn wegen einer Quarantäne ein halber Monatsverdienst wegfällt, werden gerade ärmere Menschen unverhältnismäßig stark darunter leiden", sagt Bentele.

Auch von Verbraucherschützern kommt Kritik. Ein solches Vorgehen sei "nicht zielführend", urteilte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).

7.22 Uhr: Marburger Bund kritisiert Forderung nach "Freedom Day" als "nicht kollegial"

Susanne Johna

Susanne Johna

Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, hat die Forderungen nach einem Enddatum für alle Corona-Schutzmaßnahmen scharf kritisiert. Ein sogenannter "Freedom Day", wie ihn Kassenärztechef Andreas Gassen gefordert hatte, könne eine Belastung der Kliniken durch mehr Corona-Patienten zur Folge haben, warnte Johna im Interview mit den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). "Ich finde es nicht kollegial, solche zusätzlichen Belastungen einfach zu ignorieren, weil man das Maskentragen leid ist."

Laut Johna muss zunächst mehr geimpft werden. "Die Impfquote ist viel zu niedrig, um beispielsweise Maßnahmen wie die Maskenpflicht in Innenräumen aufzuheben", betonte sie. Großbritannien könne mit seinem "Freedom Day" nicht als Vorbild für Deutschland dienen. "Dort gibt es nicht nur aufgrund der höheren Impfquote, sondern vor allem auch wegen der deutlich höheren Immunität in der Bevölkerung infolge des zurückliegenden Infektionsgeschehens eine ganz andere Ausgangslage."

6.30 Uhr: Inzidenz in NRW unter 70

Die Inzidenz in Deutschland ist erneut leicht gesunken. Nach Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI) meldeten die Gesundheitsämter zu heute 4.664 Corona-Neuinfektionen und 81 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus binnen 24 Stunden. Bundesweit sank die Sieben-Tage-Inzidenz von 71 auf 68,5.

Auch in NRW liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche seit heute wieder unter 70. Die Inzidenz sank laut RKI von 73 am Montag auf 69 heute. Demnach infizierten sich 1.057 Menschen in NRW innerhalb eines Tages neu mit SARS-CoV-2, 21 Personen starben.

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