Ticker vom Freitag (03.09.2021) zum Nachlesen

Stand: 03.09.2021, 21:18 Uhr

  • Niederlande verschärfen Einreiseregeln für Deutschland
  • Koalition einigt sich auf Auskunftspflicht zu Impfstatus
  • Hessen weist Inzidenz künftig getrennt aus
  • Drosten: Gute Impfquote so kaum zu schaffen
  • Serbien und Albanien ab Sonntag Hochrisikogebiete
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Niederlande verschärfen Einreiseregeln für Deutschland

Wer aus Deutschland in die Niederlande will, muss sich ab kommendem Montag auf schärfere Einreiseregeln einstellen. Das Land reagiert damit auf die steigenden Corona-Zahlen in Deutschland. Das Außenministerium in Den Haag teilte mit, dass ein Nachweis einer Impfung, eines negativen Tests oder der Genesung bei der Einreise vorgelegt werden muss. Ausgenommen von der Regel sind Kinder unter 12 Jahren.

Bei einer Einreise mit dem Flugzeug muss davor eine Gesundheitserklärung ausgefüllt und jederzeit mitgeführt werden. Die niederländische Regierung empfiehlt auch geimpften Niederländern, die aus Deutschland zurückkommen, sich einem Schnelltest zu unterziehen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in den Niederlanden mit 107,7 höher als in Deutschland, da beträgt sie aktuell 80,2.

21.06: Verletzte bei Impfgegner-Protesten in London

Bei einer Demonstration von Impfgegnern sind in London vier Polizisten verletzt worden. Einige Demonstranten versuchten nach Polizeiangaben in das Gebäude der britischen Arzneimittelbehörde einzudringen. Die Polizei riegelte den Zugang ab. Die Demonstranten seien dann abgezogen.

20.02 Uhr: Drosten: Gute Impfquote so kaum zu schaffen

Der Berliner Charité-Virologe Christian Drosten ist pessimistisch, dass Deutschland allein durch Impfangebote eine akzeptable Impfquote in der Corona-Pandemie erreichen kann. Hauptgrund sei eine gewisse Gleichgültigkeit in der Bevölkerung, sagte Drosten im Podcast "Das Coronavirus-Update" von NDR Info. Er gehe nicht davon aus, dass Deutschland über Ansprache der Bevölkerung noch viel weiter komme mit der Impfquote. "Und darum glaube ich, dass die Politik eine schwere Aufgabe vor sich hat und konsequent auch Entscheidungen treffen muss bald."

Man könne versuchen, die Dringlichkeit der Impfungen in Deutschland zu vermitteln, sagte Drosten. "Es gibt eine grundsätzliche Offenheit. Ich würde nur ganz wenigen nicht geimpften Personen im Moment unterstellen, dass die jetzt vollkommen verrückte Geschichten glauben." Vielmehr sei es manchmal diese gewisse Gleichgültigkeit, die eine Entscheidung zur Impfung verhindere. Das sei der große Unterschied zu Menschen in Portugal oder Spanien, die eine "schreckliche gesamtgesellschaftliche Erfahrung" mit vielen Toten und einem richitgen Lockdown hinter sich hätten.

19.12 Uhr: Modellregion Kreis Coesfeld zieht positives Fazit

Der Kreis Coesfeld und die Universität Münster haben am Freitag ein positives Fazit der Modellversuchs gezogen, bei dem der Kreis Öffnungskonzepte in der Pandemie erprobt hat. "Wir können erfreulicherweise feststellen, dass sich aus den Projekten keine einzige Infektion nachweisen lässt", so Landrat Christian Schulze Pellengahr. 

Der Kreis Coesfeld war im Frühjahr vom Land zu einer Modellregion bestimmt worden, um Schutzkonzepte zu testen. So durften viele Kultur- und Freizeiteinrichtungen probeweise wieder öffnen, wie beispielsweise das Billerbecker Freibad am 8. Mai als erstes in NRW.

17.41 Uhr: Britische Impfkommission rät von Impfung 12- bis 15-Jähriger ab

Die britische Impfkommission (JCVI) hat sich überraschend gegen flächendeckende Corona-Impfungen von 12- bis 15-Jährigen ausgesprochen. Die Kommission erweiterte zwar ihre Impfempfehlung für an Herz, Lungen und Leber erkrankte Kinder und Jugendliche dieser Altersgruppe, eine allgemeine Impfempfehlung wollte sie aber nicht aussprechen.

Zur Begründung hieß es in einer Mitteilung der Gesundheitsbehörde Public Health England, die gesundheitlichen Vorteile einer Impfung seien für gesunde Menschen diese Altersgruppe marginal. Bislang lautete die Empfehlung der Kommission, 12- bis 15-Jährige nur zu impfen, wenn sie in die Gruppe der besonders durch Covid-19 gefährdeten Menschen fallen. Dazu gehören beispielsweise Menschen mit unterdrücktem Immunsystem.

17.37 Uhr: Rekordzahl von Niederländern mit psychischen Problemen

Der Anteil der Niederländer mit psychischen Problemen ist während der Corona-Krise auf einen Höchststand seit dem Start der landesweiten Untersuchung vor 20 Jahren geklettert. 15 Prozent der Bevölkerung ab 12 Jahren habe sich im ersten Halbjahr 2021 psychisch ungesund gefühlt, teilte die niederländische Statistikbehörde (CBS) mit. Am schlechtesten war die Situation bei Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren, von denen ein Viertel angab, sich psychisch nicht gut zu fühlen.

Die Erhebung stützte sich auf Fragen nach Traurigkeit, Nervosität, Niedergeschlagenheit, Ruhe und Glücklichsein. Ungefähr 10.000 Menschen wurden befragt. Im Vergleich zu Befragungen von 2019 verschlechterte sich die psychische Verfassung der Niederländer während der Corona-Krise zunehmend.

17.23 Uhr: Gesetzliche Krankenkassen mit Milliarden-Defizit

In der Zeit der Corona-Pandemie hat sich die finanzielle Lage bei den gesetzlichen Krankenkassen weiter verschlechtert. Die 103 gesetzlichen Kassen verbuchten im ersten Halbjahr ein Defizit von 1,9 Milliarden Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. Ressortchef Jens Spahn (CDU) bekräftigte aber das Ziel, die Beiträge für die Versicherten notfalls auch über einen höheren Bundeszuschuss 2022 stabil zu halten.

Mit dem Milliardendefizit beschleunigte sich die negative Entwicklung gegenüber dem ersten Quartal deutlich. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte das Minus noch bei 148 Millionen Euro gelegen.

16.40 Uhr: Hessen weist Inzidenz künftig getrennt aus

Das Land Hessen weist die Inzidenz der Corona-Infektionen künftig getrennt nach Geimpften und Nichtgeimpften aus. Die Zahlen sollen zusätzlich zu der landesweiten Inzidenz der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner erfolgen, wie das Sozialministerium bekanntgab. "Die Differenz ist groß", betonte Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne).

Bezogen auf die Altersgruppe ab zwölf Jahren liege die Sieben-Tage-Inzidenz in der Gruppe der Ungeimpften heute bei 262,3 pro 100.000 Einwohner, während die Inzidenz der vollständig Geimpften nur 12,7 betrage. Zu den Ungeimpften werden den Angaben zufolge im täglichen Corona-Bulletin des Ministeriums Nichtgeimpfte, Teilgeimpfte und Personen gezählt, bei denen Angaben zum Impfstatus fehlen.

16.02 Uhr: Koalition einigt sich auf Impfstatus-Auskunftspflicht

Arbeitgeber in besonders sensiblen Bereichen wie Kitas, Schulen und Pflegeheimen sollen künftig nach dem Corona-Impfstatus ihrer Beschäftigten fragen dürfen. Auf eine entsprechende Gesetzesänderung einigte sich die große Koalition, wie Union und SPD heute mitteilten. Die Auskunftspflicht soll so lange gelten, wie die epidemische Lage von nationaler Tragweite besteht. Ein generelle Auskunftspflicht in den Betrieben, wie Union und Arbeitgeber sie verlangt hatten, wird es nicht geben.

Die Neuregelung soll für arbeitsorganisatorische Abläufe genutzt werden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Er nannte dabei Dienstpläne. Es könne nicht zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen deswegen kommen, weil jemand nicht geimpft sei. Das neue Gesetz soll am kommenden Dienstag im Bundestag und am Freitag im Bundesrat beschlossen werden.

15.31 Uhr: Olaf Scholz wirbt für Impfung : "Wir waren Versuchskaninchen"

Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat mit ungewöhnlichen Worten für das Impfen gegen Covid-19 geworben: "50 Millionen sind jetzt zwei Mal geimpft. Wir waren ja alle die Versuchskaninchen für diejenigen, die bisher abgewartet haben. Deshalb sage ich als einer dieser 50 Millionen - es ist gut gegangen! Bitte macht mit", sagte Scholz in einem Interview der NRW-Lokalradios.

Scholz bestätigte einer Mitteilung des Senderverbunds zufolge die Pläne der großen Koalition zur Auskunftspflicht über den Impfstatus von Beschäftigten in Kitas, Schulen und Pflegeheimen gegenüber dem Arbeitgeber. In der Diskussion, wie man für besonders schützenswerte Gruppen der Bevölkerung den Schutz verbessern könne, "dient natürlich auch solch eine Möglichkeit, den Status abzufragen, der dann auch insbesondere Möglichkeiten schafft, dass von den Testangeboten viel Gebrauch gemacht wird", so Scholz. Einer Ausweitung auf alle Berufsgruppen erteilte der SPD-Politiker jedoch eine Absage. "Das ist ein ganz erheblicher Eingriff."

15.08 Uhr: Wuppertal will 2G-Regel einführen

Die Stadt Wuppertal will die 2G-Regel einführen und dafür noch heute bei der Landesregierung einen Antrag stellen. Demnach sollen Anbieter im Freizeitbereich die Möglichkeit bekommen, nur noch Geimpften und Genesenen etwa den Zutritt zu Diskotheken oder Sportstudios zu erlauben.

Die Stadt reagiert damit auf den Vorschlag von Landesgesundheitsministers Karl Josef Laumann. Er hatte die Stadt gestern Abend im WDR aufgefordert, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Wuppertal ist damit offenbar die erste Stadt in NRW, die diesen Antrag stellt.

14.32 Uhr: Bundesschülerkonferenz lehnt Impfstatusabfrage bei Lehrkräften ab

Die Bundesschülerkonferenz lehnt wie auch die führenden Bildungsgewerkschaften in Deutschland eine Impfauskunftspflicht für Lehrkräfte ab. "Ich halte nichts davon, jetzt bei den Lehrerinnen und Lehrern die große Abfrage mit den Impfungen zu starten", sagte der Generalsekretär Dario Schramm. Er verwies, wie die Gewerkschaften zuvor auch schon, auf eine ohnehin hohe Impfbereitschaft bei Lehrkräften.

Der Ansatz im Bereich Vorsorge und Impfungen solle jetzt eher sein, Kindern und Jugendlichen ab 12 Impfangebote zum Beispiel an Schulen zu machen, sagte Schramm.

14.13 Uhr: Serbien und Albanien ab Sonntag Hochrisikogebiete

Die Bundesregierung stuft Serbien und Albanien von Sonntag an als Hochrisikogebiete in der Corona-Pandemie ein. Auch Aserbaidschan, Guatemala, Japan, die Palästinensischen Gebiete und Sri Lanka fallen dann in diese Kategorie, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte. Dagegen fällt Kuwait ab Sonntag nicht mehr in diese Kategorie. Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft.

Rückkehrer, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, müssen für zehn Tage in Quarantäne. Erst nach fünf Tagen können sie sich mit einem negativen Test davon befreien. Für die Einstufung sind - anders als früher - nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

14.05 Uhr: Corona sorgt für bessere Luftqualität

In vielen Städten der Welt haben Bewohnerinnen und Bewohner im vergangenen Jahr zumindest zeitweise mehr blauen Himmel statt Smog gesehen. Die Luftqualität war deutlich besser, weil wegen Corona-Beschränkungen weniger Verkehr unterwegs war, wie die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf berichtete.

Mit der Lockerung der Maßnahmen sank die Luftqualität aber wieder auf das vorherige Niveau zurück, wie es im ersten Luftqualität- und Klima-Bulletin der WMO heißt.

13.49 Uhr: Zwei Drittel der Franzosen sind geimpft

Zwei Drittel der Menschen in Frankreich sind inzwischen vollständig gegen das Coronavirus geimpft, 72,3 Prozent haben eine erste Impfdosis erhalten. Parallel dazu sinkt die Zahl der Klinikeinweisungen von Corona-Kranken und die Sieben-Tage-Inzidenz ist rückläufig, teilten die Gesundheitsbehörden in Paris mit. Dies gilt auch für die von Deutschland als Hochrisikogebiet eingestuften Regionen Okzitanien, Provence-Alpes-Côte d'Azur sowie die Insel Korsika. Angespannt bleibt die Lage in den französischen Überseegebieten.

Eine landesweite Impfaktion an diesem Wochenende richtet sich unterdessen an die rund 10 Millionen Menschen in Frankreich, die die Möglichkeit zu einer Impfung noch nicht genutzt haben.

13.24 Uhr: EMA überprüft seltene Entzündungsreaktion nach Impfung

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) untersucht das Risiko einer bestimmten Entzündungserkrankung nach Corona-Impfungen. Vorausgegangen sei ein Bericht über ein solches Multisystem-Entzündungssyndrom (MIS) nach der Impfung mit dem Wirkstoff von BioNTech und Pfizer, teilt die EMA mit.

Ein 17-Jähriger in Dänemark sei betroffen gewesen und inzwischen vollständig genesen. MIS war zuvor mit Covid-19-Erkrankungen in Verbindung gebracht worden. Laut EMA wurde bei dem Jungen aus Dänemark aber keine Infektion nachgewiesen.

12.35 Uhr: Gewerkschaften gegen Impfstatus-Abfrage in Kitas und Schulen

Gewerkschaften aus dem Erziehungs- und Bildungsbereich lehnen die Impfstatus-Abfrage in Kitas und Schulen ab: Die würde dafür sorgen, dass Lehrkräfte und Erziehende bei Nachfrage des Arbeitgebers sagen müssten, ob sie gegen Corona geimpft sind. Das sieht ein Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor.

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Maike Finnern, begründete die Ablehnung mit datenschutzrechtlichen Bedenken. "Aus gutem Grund stehen persönliche Daten in Deutschland unter besonderem Schutz. Diesen Schutz müssen wir gewährleisten", sagte sie - und verwies zugleich darauf, dass die Impfbereitschaft bei Beschäftigten in Schulen und Kitas vergleichsweise sehr hoch sei. Ähnlich argumentierte auch der Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung, Udo Beckmann. Die Impfzahlen seien im Bildungsbereich so hoch, dass das den Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, der durch die Status-Abfrage entstehe, nicht rechtfertige.

GEW und VBE sagen, die Debatte führe an den eigentlichen Themen vorbei. "Was wir wirklich brauchen sind endlich Luftfilter in allen Räumen, flächendeckende PCR-Tests für Schulkinder und eine einheitliche und klare Leitlinie für Quarantänemaßnahmen", so Maike Finnern von der GEW.

11.55 Uhr: NRW-Landesregierung will mit neuen Leitlinien Ausstieg aus Corona-Krise finden

Die Koalitionsfraktionen von CDU und FDP im nordrhein-westfälischen Landtag wollen mit fünf neuen pandemischen Leitlinien einen langfristigen Weg finden, die Corona-Einschränkungen zu beenden. Am kommenden Mittwoch soll der Landtag darüber abstimmen. Zu den fünf Punkten gehören: Verstärktes Impfen, flächendeckender Präsenzunterricht, kontinuierliche Tests von Schülerinnen und Schülern, die Lockerung von Quarantäne-Regeln sowie Konsequenzen für diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollen.

Die aktuellen Leitlinien laufen am 15. September aus. Die neuen sollen bis zum 16. Dezember befristet werden. Sie stecken den Handlungsrahmen der Landesregierung ab, müssen also bei Entscheidungen berücksichtigt werden.

11.30 Uhr: Projekt der Uni Düsseldorf könnte bei Infektionsketten-Verfolgung helfen

Ein Kooperationsprojekt der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit dem Düsseldorfer Gesundheitsamt könnte helfen, Infektionsketten künftig besser nachzuvollziehen. Das Landesgesundheitsministerium teilte mit, es gebe noch immer große Unsicherheiten darüber, wo Corona-Ansteckungen in der Bevölkerung stattfinden - wie es etwa in Restaurants im Vergleich zum öffentlichen Nahverkehr oder zur Schule aussehe.

Die klassische Kontaktpersonen-Nachverfolgung sei für solche Erkenntnisse oft nicht sehr aussagekräftig. Das Uni-Projekt, die sogenannte "Echtzeit-Infektionskettenanalyse" fokussiert sich dabei auf zufällige Veränderungen in der Erbinformation des Virus, also auf Mutationen. Diese Veränderungen werden mit speziellen Technologien ausgelesen und zurückverfolgt - und können so einen Hinweis darauf geben, wer sich wo angesteckt hat.

10.05 Uhr: EU-Kommission und Astrazeneca beenden Rechtsstreit zu Impfdosen

Die EU-Kommission und die britische Pharmafirma Astrazeneca haben ihren Rechtsstreit zur Lieferung von Corona-Impfdosen außergerichtlich beigelegt. Das teilte die Kommission mit. Damit werde die Lieferung von 200 Millionen ausstehenden Dosen bis März 2022 an die EU garantiert. Bis zum Ende des dritten Quartals sollen 60 Millionen, bis Ende des vierten 75 Millionen und bis Ende des ersten Quartals 2022 65 weitere Millionen Impfdosen geliefert werden.

Astrazeneca hatte der EU mehrmals deutlich weniger Impfstoff geliefert als vereinbart. Inzwischen spielt das Vakzin bei den Impfungen in Deutschland kaum noch eine Rolle. In machen EU-Staaten ist das aber anders: EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakidis spricht von großen Unterschieden bei den Impfquoten. "Die kontinuierliche Verfügbarkeit von Impfstoffen, inklusive von Astrazeneca, bleibt ausschlaggebend."

09.20 Uhr: Nachfrage nach Corona-Kinderkrankengeld bei TK in NRW bis Juni zurückgegangen

Bei der Techniker Krankenkasse in NRW ist die Zahl der Anträge auf Corona-Kinderkrankengeld im Laufe des ersten Halbjahres deutlich zurückgegangen. Die TK teilte mit, im Februar seien es noch mehr als 24.000 Anträge gewesen - im Juni nur noch knapp 1.100. Anspruch auf Kinderkrankengeld haben Eltern, die ihre Kinder wegen einer Corona-Erkrankung oder wegen Corona-Maßnahmen zuhause betreuen müssen.

Für Juli und August liegen nach Angaben eines TK-Sprechers noch keine Zahlen zu Anträgen vor. Im August hat das neue Schuljahr begonnen, zehntausende Schülerinnen und Schüler mussten seitdem wegen stark gestiegener Corona-Zahlen in Quarantäne.

09.00 Uhr: Recht auf Impf-Auskunft kommt offenbar teilweise

Mehrere Medien berichten, dass schon bald mehr Arbeitgeber abfragen dürfen, welchen Corona-Impfstatus ihre Beschäftigten haben. Darauf haben sich Union und SPD demnach geeinigt. Die Abfrage solle in Kitas, Schulen, Pflegeheimen und Massenunterkünften erlaubt werden. Ein generelles Impfabfrage-Recht für alle Arbeitgeber scheint damit nicht mehr geplant zu sein.

Ob der neue Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor Gericht Bestand haben wird, ist noch offen. Juristen zweifeln daran, dass die Regel wasserdicht ist. Dabei muss abgewogen werden, welches Rechtsgut höher wiegt: Der Schutz der Allgemeinheit oder die Rechte von Arbeitnehmern.

Ein Argument gegen die Regel: Arbeitgeber könnten so indirekt Informationen über die Gesundheit ihrer Mitarbeiter erhalten - etwa, wenn sich ein Arbeitnehmer wegen einer schweren Krankheit nicht impfen lassen könne, sagt der Arbeitsrechtler Peter Wedde. Ein Argument für den Vorschlag ist hingegen die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers: Da geht es etwa um den Schutz des Arbeitnehmers vor dem Kollegen, der sich nicht impfen lässt.

Die Regelung würde solange gelten, wie die "epidemische Lage nationaler Tragweite" Bestand hat - also vorerst drei Monate.

08.40 Uhr: Weniger Hochschul-Abschlüsse wegen Corona

Wegen der Pandemie haben offenbar viele Studierende ihre Prüfungen aufgeschoben. Laut Statistischem Bundesamt gab es im letzten Prüfungsjahr sechs Prozent weniger Hochschul-Abschlüsse als im Jahr davor. Deutschlandweit waren das etwa 450.000 Absolventen. Die Hälfte davon hat einen Bachelor-Abschluss gemacht, ein Viertel einen Master. In den letzten Semestern lief an den Hochschulen vieles nur online.

08.15 Uhr: Spahn warnt vor gesundheitlichen Risiken für Ungeimpfte

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) warnt davor, dass Ungeimpfte sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Herbst und Winter mit Corona infizieren würden. Er sagte im Deutschlandfunk, es handele sich inzwischen um eine Pandemie der Ungeimpften, sie stellten zu 90 Prozent die Patienten auf den Intensivstationen. Spahn betonte, für Geimpfte werde es keine Kontaktbeschränkungen geben.

Er forderte Ungeimpfte auch zu Solidarität auf: "Die Impfmuffel und diejenigen, die noch überlegen oder sich verweigern, haben auch eine Verantwortung für die unter 12-Jährigen, die sich nicht impfen lassen können."

08.00 Uhr: Erstmals seit Pandemiebeginn weniger als eine Million Menschen in Kurzarbeit

Die Zahl der Menschen in Kurzarbeit ist einer Ifo-Umfrage zufolge erstmals seit Ausbruch der Corona-Krise unter die Millionen-Marke gesunken - von 1,06 Millionen im Juli auf 688.000 im August. Demnach sind noch zwei Prozent der abhängig Beschäftigten in Kurzarbeit. Ifo-Umfrageexperte Stefan Sauer sagte, der Rückgang habe sich im August durch fast alle Wirtschaftszweige gezogen. Am höchsten sei die Zahl im Gastgewerbe, da liege sie bei 10,1 Prozent. Aber auch dort sei sie erheblich zurückgegangen.

07.30 Uhr: Soest will Allerheiligenkirmes im November stattfinden lassen

Das älteste Volksfest in NRW, die Allerheiligenkirmes in Soest, soll in diesem Jahr wohl wieder stattfinden. Die Stadt Soest hält das für verantwortbar. Normalerweise kommen um die eine Million Besucher zur Kirmes, die Stadt rechnet dieses Mal aber mit weniger Andrang.

Aufbau der Soester Allerheiligenkirmes 2019

Die Allerheiligenkirmes vor dem Beginn der Pandemie.

Alle Besucher müssen geimpft, genesen oder getestet sein. Das werde stichprobenartig kontrolliert. Möglicherweise sollen alle, die eines der drei Gs erfüllen, ein Armbändchen bekommen, um die Kontrollen zu erleichtern. Außerdem ist eine Maskenpflicht für das ganze Kirmesgelände geplant - und es soll keine Partys in den Kneipen geben.

06.45 Uhr: Impfquote in Deutschland stagniert

In Deutschland haben sich zuletzt vergleichsweise wenige Menschen gegen Corona impfen lassen. Aktuell sind etwa 61 Prozent voll geimpft - in der Vorwoche waren es 59 Prozent. Dem Robert Koch-Institut zufolge ist das zu wenig, um eine ausgeprägte vierte Welle im Herbst und Winter zu brechen. Das RKI wünscht sich eine Impfquote von 85 Prozent.

06.30 Uhr: Bundesweite Inzidenz steigt auf 80,2

Das Robert-Koch-Institut meldet 14.251 neue Corona-Infektionen. Das sind 2.222 mehr als am Freitag vor einer Woche, als 12.029 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 80,2 (gestern: 76,9). In NRW liegt die Sieben-Tage-Inzidenz heute bei 119 (gestern: 120).

00.00 Uhr: NRW beurteilt Pandemielage künftig über Situation in Kliniken

Nordrhein-Westfalen wird neue Indikatoren zur Beurteilung der Corona-Lage im Land einführen. Ab kommender Woche werde das Land in seinem Lagebericht die Neuaufnahme von Corona-Patienten in den Krankenhäusern - die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz - sowie den Anteil der belegten Intensivbetten durch Covid-19-Patienten ausweisen, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Donnerstag in einer Sondersitzung des Landtags.

Bisher wird vor allem die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz zur Einschätzung der Corona-Lage herangezogen. Dieser Wert ist in den vergangenen Wochen in NRW steil angestiegen, während die Belegung der Krankenhäuser mit Corona-Intensivpatienten und die Zahl der Todesfälle im Vergleich zum Höhepunkt der Pandemie relativ niedrig war.

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