Ticker vom Samstag (24.07.2021) zum Nachlesen

Stand: 24.07.2021, 20:34 Uhr

  • Kinder- und Jugendärzte kritisieren Stiko
  • Proteste gegen Corona-Regeln in Frankreich und Italien
  • Tansania erhält erste Corona-Impfstoff-Lieferung
  • Inzidenz in NRW klettert ungebremst
  • Impfaktion für Lkw-Fahrer auf Rastplatz
  • Bislang 123 Corona-Fälle bei Olympischen Spielen
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Kinder- und Jugendärzte kritisieren Stiko

In der Debatte um Corona-Impfungen für Kinder kritisiert der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, die Ständige Impfkommission (Stiko) scharf. "Ich ärgere mich über die intransparente Art, wie da im Moment gearbeitet wird. Es wird gesagt, dass man die Datenlage nicht für ausreichend hält, aber nicht warum man das so einschätzt und auch nicht, wann es denn ausreichend wäre", sagt Fischbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorab.

Faktoren wie Herdenimmunität oder soziale Auswirkungen wie eine Zunahme von Kindeswohlgefährdungen, wenn es wieder zu Einschränkungen für Kinder kommen sollte, würden von der Stiko nicht berücksichtigt. Fischbach appelliert auch an Erwachsene, sich impfen zu lassen, um Kinder zu schützen.17

20.19 Uhr: Proteste gegen strengere Corona-Regeln in Italien

In Italien haben Medienberichten zufolge tausende Menschen gegen strengere Corona-Regeln protestiert. In Rom versammelten sich Schätzungen zufolge etwa 3000 Gegner des sogenannten Grünen Passes, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Samstag meldete. Das digitale Corona-Zertifikat der EU wird in Italien auch Grüner Pass genannt. Auch in weiteren Städten, darunter Mailand, Turin und Neapel, kam es zu Protesten.

Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi hatte angesichts deutlich steigender Infektionszahlen strengere Corona-Maßnahmen auf den Weg gebracht und die Zutrittsregeln zu zahlreichen Aktivitäten im Innenbereich verschärft. Ab dem 6. August ist in dem Land etwa für Restaurantbesuche im Innenbereich, in Museen, Fitnessstudios und Schwimmbädern ein Impfnachweis, ein 48 Stunden lang gültiger negativer Corona-Test oder ein Genesungsnachweis notwendig.

19.57 Uhr: Brasilianer protestieren gegen Bolsonaros Corona-Politik

Tausende Brasilianer sind erneut gegen die Corona-Politik der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro auf die Straße gegangen. Bei Demonstrationen im ganzen Land forderten sie am Samstag ein Amtsenthebungsverfahren gegen den rechten Staatschef, mehr Impfungen gegen das Coronavirus und wirtschaftliche Hilfen in der Pandemie, wie das Nachrichtenportal "G1" berichtete.

Zu Protesten kam es in mindestens 13 Provinzhauptstädten, darunter Rio de Janeiro, Recife und Salvador. Zu den Demonstrationen hatten Gewerkschaften und linke Gruppen aufgerufen. Auf Transparenten war zu lesen: "Bolsonaro - korrupter Völkermörder. Amtsenthebung jetzt" und "Wir wollen Impfungen, er Schmiergeld. Weg mit Bolsonaro".

19.42 Uhr: Franzosen protestieren gegen Impfpflicht im Gesundheitswesen

In Frankreich hat es ein weiteres Mal Proteste gegen neue Corona-Regeln gegeben. Nach Medienberichten gingen Tausende auf die Straße, in Paris soll es am Rand der Demos auch zu Gewalt gekommen sein. Die Demonstrierenden sind dagegen, dass sich Mitarbeiter in Krankenhäusern gegen Corona impfen lassen müssen. Kritik gibt es auch an einem Corona-Gesundheitspass, der in Frankreich bald zum Einkaufen oder Essen gehen gebraucht wird.

17.23 Uhr: Tansania erhält erste Corona-Impfstoff-Lieferung

Das ostafrikanische Tansania hat erstmals eine Lieferung von Corona-Impfstoffdosen erhalten. Am Samstag nahmen Außenministerin Liberata Mulamula und der amerikanische Botschafter Donald Wright die Charge von einer Million Dosen des Herstellers Johnson & Johnson am Julius-Nyerere-Flughafen in Daressalam in Empfang. Tansania hatte zu den wenigen Ländern in Afrika gehört, die bisher noch keine Impfstoffe gegen das Coronavirus bekommen oder mit
einem Impfprogramm für ihre Bevölkerungen begonnen hatten.

15.28 Uhr: Müller für Abstimmung zwischen Bund und Ländern

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen sieht Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) aktuell einen kurzfristigen Abstimmungsbedarf zwischen Bund und Ländern. "Auch wenn die Lage auf den Intensivstationen deutlich besser geworden ist, dürfen wir jetzt nicht die gute Ausgangslage für den Herbst verspielen", teilte er der Nachrichtenagentur dpa mit. Das Impfen müsse unkomplizierter werden. "Jede Impfung zählt, auch um die aktuellen Freiheiten zu sichern." Gleichzeitig müssten Ungeimpfte wieder umfassender mit negativen Tests nachweisen, dass sie nicht ansteckend sind, wenn sie irgendwo Zugang haben wollten.

14.24 Uhr: Lehrergewerkschaft will Luftfilter in allen Klassenräumen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert die Anschaffung von Luftfiltern für alle Klassenräume in Deutschland. "Wenn die Schulen krisenfest werden sollen und es nach den Sommerferien wieder regelmäßigen Präsenzunterricht geben soll, dann sind Luftfilter - neben einem Hygienekonzept inklusive regelmäßiger Tests - in allen Klassenräumen erforderlich", sagte GEW-Chefin Maike Finnern der "Rheinischen Post". Der Bund habe zwar endlich ein Förderprogramm auch für mobile Luftfilter aufgesetzt. "Die Förderung ist aber auf die Schulräume der Kinder und Jugendlichen bis zwölf Jahre beschränkt. Das reicht nicht aus, da die hohen Zahlen besonders Jugendliche und junge Erwachsene betreffen", sagte Finnern. "Jetzt müssen die Länder und Kommunen schnell reagieren und die finanziellen Ressourcen zur Verfügung stellen, damit alle Schulen flächendeckend mit Luftfiltern ausgestattet werden können."

13.15 Uhr: Inzidenz in NRW klettert ungebremst nach oben

Die Corona-Neuinfektionsrate in Nordrhein-Westfalen klettert ungebremst weiter nach oben. Heute verzeichnete das Robert Koch-Institut für NRW 16,8 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (Freitag: 16,2). Der Wert wächst kontinuierlich seit dem 9. Juli und liegt auch über der bundesweiten Inzidenz von 13,6.

 Deswegen gilt ab Montag wieder die Landesinzidenzstufe 1 (Sieben-Tage-Inzidenz von über 10 bis 35).

13.10 Uhr: 50 Prozent-Impfquote rückt näher

In den nächsten Tagen dürfte Deutschland bei der Corona-Impfquote die Marke von 50 Prozent überschreiten. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind inzwischen 49,1 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft (Stand 12.40 Uhr). Das entspricht 40,82 Millionen Menschen. Mindestens eine Impfdosis haben dem RKI zufolge 60,8 Prozent der Bevölkerung beziehungsweise 50,54 Millionen Menschen verabreicht bekommen. Allein am Freitag wurden 517.470 Dosen gespritzt.

13.00 Uhr: Rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer fordert neuen Warnwert

Angesichts der wachsenden Zahl geimpfter Menschen hat sich die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) für angepasste Bewertungskriterien in der Corona-Politik ausgesprochen. "Wir schauen natürlich auch mit Sorge auf die steigenden Infektionszahlen", sagte sie der "Rheinischen Post". "Dennoch sagt die Inzidenz heute viel weniger über die Gefahr einer Erkrankung und die mögliche Belastung des Gesundheitssystems aus als noch vor einem halben Jahr, weil immer mehr Menschen geimpft werden."

Die Inzidenz bleibe wichtig, aber sie sollte mit der Lage in den Krankenhäusern verknüpft werden, meinte Dreyer. Dazu zähle, wer dort eingeliefert werde und wer auf eine Intensivstation müsse. "Die Bundesländer müssen mit der Bundesregierung zu einem neuen Warnwert kommen. Wir sollten uns rasch auf eine bundeseinheitliche Regelung verständigen."

12.35 Uhr: Impfaktion für Lkw-Fahrer auf Rastplatz

Auf dem Rastplatz Geismühle an der A57 bei Krefeld läuft seit dem Vormittag eine besondere Impfaktion. Der private Verein DocStop und Mitarbeiter des Krefelder Impfzentrums impfen Fernfahrer kostenlos gegen Corona. Die Organisatoren gehen von Truck zu Truck und versuchen mit Dolmetschern und mehrsprachigen Infoblättern die meist ausländischen Fahrer von einer Impfung zu überzeugen. In einem großen umgebauten Reisebus wird dann der Impfstoff von Johnson & Johnson verimpft, bei dem nur eine Impfung nötig ist.

Bis zum Mittag war das Interesse noch nicht allzu groß. Rund dreißig Fahrer hatten sich bis dahin impfen lassen. Die Organisatoren wollen heute noch mindestens hundert schaffen und deshalb im Laufe des Tages weitere Rastplätze in der Region anfahren. Nach Auskunft der Organisatoren, die sich immer wieder um die medizinische Versorgung von Fernfahrern kümmern, ist diese Impfaktion für Fernfahrer heute die erste ihrer Art des Vereins bundesweit.

9.20 Uhr: Libori-Fest wegen Pandemie deutlich kleiner

In Paderborn beginnt eines der größten und ältesten Volksfeste in Deutschland, das Libori-Fest. Kirmes, kirchliche Feiern und viel Kultur finden in der Innenstadt trotz Pandemie statt - allerdings etwas kleiner als sonst, und ab Montag muss vermutlich auch die Besucherzahl stärker reduziert werden, weil dann in NRW die Inzidenzstufe 1 gilt.

Die Kirmes mit immerhin 44 Fahrgeschäften und sogar dem traditionellen Riesen-Riesenrad ist auf einem Innenstadt-Parkplatz aufgebaut. Dort dürfen zur Eröffnung 5.000 Leute gleichzeitig feiern. Räumlich schließt sich der Pottmarkt mit Gewürzständen, Haushaltsgeräten, Spielzeug, und Kunsthandwerk an. Als ganz neues Veranstaltungsformat gehen die Picknick-Konzerte zweimal am Tag an den Start - heißt, zu viert auf einer Decke Musik genießen. Eröffnet werden die neun Tage Libori-light mit einem Gottesdienst im Dom.

8.35 Uhr: Steigende Inzidenz - KBV sieht keinen Grund zu Aufregung

Ärzte und Krankenhäuser sehen trotz steigender Corona-Infektionszahlen in Deutschland keinen Grund zu besonderer Aufregung. "Corona wird für Geimpfte ungefährlicher, das sehen wir bislang an den Zahlen in Großbritannien und auch an den bisherigen Daten aus Deutschland. Impfen ist der beste Individual-Schutz", sagte Andreas Gassen, Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

"Die vierte Welle darf und wird deswegen nicht zu einem vierten Lockdown führen." Benötigt würden zusätzliche Parameter als die reine Fallzahl, so Gassen. "Es braucht einen Plan, wie genau die Länder und der Bund bei steigenden Infektionszahlen unter zusätzlicher Berücksichtigung weiterer Parameter reagieren, um überhastetes und unvorbereitetes Vorgehen nach altem holzschnittartigem Muster zu verhindern."

8.05 Uhr: Bislang 123 Corona-Fälle bei Olympischen Spielen

Bei den Olympischen Spielen in Tokio gibt es 17 weitere Corona-Fälle. Insgesamt steigt die Zahl damit auf 123. Gestern hatte auch die deutsche Olympia-Mannschaft ihre erste Corona-Infektion gemeldet. Radsportler Simon Geschke darf deshalb nicht starten. Er sagt, die Werte in seinem PCR-Test seien niedrig, aber die Regeln in Japan streng.

7.55 Uhr: Auf Langeoog startet die Feriensaison

Trotz langsam steigender Corona-Infektionszahlen in Niedersachsen läuft das Tourismusgeschäft auf den Ostfriesischen Inseln an diesem Wochenende zur Hochsaison an. Die Freude bei den Insulanern, die mehrheitlich vom Tourismus leben, sei unheimlich groß, Gäste begrüßen zu können, sagte Langeoogs Inselbürgermeisterin Heike Horn (parteilos) der Deutschen Presse-Agentur. "Das überwiegt eindeutig. Die Sorge vor Infektionen ist momentan gering."

Auf Langeoog gibt es zurzeit keine Corona-Infektionsfälle. Im zugehörigen Landkreis Wittmund lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag bei 19,3.

7.20 Uhr: Inzidenz weiter leicht gestiegen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1.919 neue Positiv-Tests. Das sind 311 mehr als am Samstag vor einer Woche, als 1.608 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter auf 13,6 von 13,2 am Vortag.

28 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.520. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,75 Millionen Corona-Tests positiv aus.

6.30 Uhr: Bayern hofft auf Korrektur von STIKO-Impfempfehlung

Bayern hofft nach der EU-Zulassung des Corona-Impfstoffs von Moderna für Minderjährige auf eine Korrektur der geltenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Jugendliche und ältere Kinder. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hofft, "dass es die Datenlage der Ständigen Impfkommission bald erlauben wird, ihre Empfehlung zum Impfen der 12- bis 17-Jährigen zu aktualisieren", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

6.00 Uhr: Für NRW gilt ab Montag Inzidenzstufe 1

Ab Montag greift in ganz NRW wieder die Inzidenzstufe 1. Die Regeln bei Maskenpflicht, Abständen und Zusammentreffen werden dann wieder etwas strenger. So gibt es - im Unterschied zur zuvor geltenden Inzidenzstufe 0 - wieder Kontaktbeschränkungen. Treffen im öffentlichen Raum sind dann ungetestet mit Menschen aus fünf Haushalten möglich. 100 Getestete dürfen sich treffen.

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