Ticker vom Samstag (11.07.2021) zum Nachlesen

Stand: 10.07.2021, 20:11 Uhr

  • Niederlande nehmen Lockerungen heute zurück
  • Rund 2.500 Corona-Infektionen in Verbindung mit der Fußball-EM
  • Ganz Spanien wird Risikogebiet
  • Besondere Impfaktionen in NRW
  • Infektionszahlen steigen weiter
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Niederlande nehmen Lockerungen zurück

In den Niederlanden gelten seit heute wieder verschärfte Corona-Regeln. Regierungschef Rutte sagte, dass sich die Zahl der Neuinfizierten im Vergleich zur vergangenen Woche versiebenfacht habe. Discos und Nachtclubs müssen deswegen vorerst wieder schließen und Restaurants dürfen nur noch bis Mitternacht öffnen. Untersagt sind auch Festivals und andere Großveranstaltungen ohne feste Sitzplätze, so Rutte.

Aktuell liegt die 7-Tages-Inzidenz bei 94, das ist doppelt so hoch wie vergangene Woche. Die hochansteckende Delta-Variante sei auf dem Vormarsch, heißt es aus Den Haag. Die Zunahme bei den Infektionen hat bislang nicht dazu geführt, dass mehr Leute ins Krankenhaus mussten. Die Maßnahmen sollen verhindern, dass die Niederlande bald wieder als Hochrisikogebiet gelten und unter Nachteilen für den Tourismus leiden. Die Verschärfungen gelten zunächst bis zum 14. August.

Das Parlament wird seine gerade erst begonnene Sommerpause unterbrechen und zu einer Sondersitzung zusammen kommen. Sie wurde für den kommenden Mittwoch angesetzt.

19.57 Uhr: Algeriens neuer Regierungschef mit Corona infiziert

Zwei Tage nach Abschluss seiner Regierungsbildung muss Algeriens neuer Ministerpräsident Ayman Benabderrahmane wegen einer Covid-19-Infektion in Quarantäne. Wie das Staatsfernsehen berichtet, wird er die Geschäfte aber online weiter führen. Staatspräsident Abdelmadjid Tebboune beauftragt unterdessen die Regierung, angesichts steigender Infektionszahlen wieder eine Maskenpflicht sowie Abstandsregeln im ganzen Land einzuführen. Auch solle die Impfkampagne beschleunigt werden, ordnete der Präsident an.

18.01 Uhr: Frühschoppen am Impfzentrum in Attendorn

Mit Blasmusik, Brezeln und einem alkoholfreien Bier will der Kreis Olpe im Sauerland Ungeimpfte für die Coronaschutz-Impfung motivieren. Zum Frühshoppen am Impfzentrum in Attendorn spielt morgen ab 11 Uhr die Kapelle des Musikvereins "Hoffnung" Hünsborn. Aufgerufen sind alle ab zwölf Jahren, die noch kein Impfangebot erhalten haben. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, verabreicht werden alle Corona-Vakzine.

17.47 Uhr: Erster Impfstoff aus Lateinamerika: Kuba lässt Abdala zu

Kuba hat dem dort entwickelten Corona-Impfstoff Abdala eine Notfallzulassung erteilt. Das Vakzin habe in der Testphase III eine Effektivität von 92,28 Prozent gezeigt, teilte das staatliche Zentrum für die Kontrolle von Medikamenten und medizinischen Geräten (Cecmed) mit. Damit ist Abdala der erste in Lateinamerika entwickelte und zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus.

Zwar verfügt Kuba über viel Erfahrung bei der Entwicklung von Impfstoffen - bislang wurden die Studienergebnisse zu Abdala aber nicht unabhängig geprüft. Bei Abdala handelt es sich um einen sogenannten Untereinheiten-Impfstoff aus aufbereiteten Proteinen des Erregers. Für den vollen Impfschutz werden drei Dosen verabreicht.

16.53 Uhr: Kurz setzt auf Eigenverantwortung statt staatlicher Kontrolle

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz mit einem Atemschutz

Sebastian Kurz

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz will trotz steigender Corona-Infektionen nun auf Eigenverantwortung statt auf staatliche Kontrolle setzen. Kurz sieht die Krise an einem Wendepunkt: "Sie wandelt sich von einer akuten gesamtgesellschaftlichen Herausforderung zu einem individuellen medizinischen Problem", sagte er mehreren Regionalmedien. Man müsse den noch nicht Geimpften klar machen, dass sie sich früher oder später anstecken würden, sagte der konservative Politiker. Dennoch gebe es in einer liberalen Demokratie das Recht, unvernünftig zu handeln.

Der Staat müsse sich jetzt wieder auf seine Kernaufgaben zurückziehen, sagte Kurz. Durch den Fortschritt bei Impfungen, das Tragen von Masken und Massentests sei die Lage nicht mit dem vorigem Sommer vergleichbar.

14.48 Uhr: Impfstoff für 70 Prozent der EU-Bürger

Die Europäische Union hat nach den Worten von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ihr Ziel erreicht, genügend Impfstoff gegen das Coronavirus für 70 Prozent der Erwachsenen bereitzustellen. "Die EU hat ihr Wort gehalten", so von der Leyen. "An diesem Wochenende haben wir genügend Impfstoff in die Mitgliedstaaten geliefert, um in diesem Monat mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung vollständig zu impfen."

Nach Angaben der EU-Kommissionspräsidentin werden bis Sonntag EU-weit rund 500 Millionen Dosen verteilt sein. Bisher wurden demnach durch das gemeinsame EU-Beschaffungsprogramm 330 Millionen Dosen Impfstoff von Biontech/Pfizer, 100 Millionen von Astrazeneca, 50 Millionen von Moderna und 20 Millionen von Johnson&Johnson geliefert.

13.03 Uhr: Festival mit Tausenden Teilnehmern in Barcelona

In Barcelona sind trotz stark steigender Corona-Zahlen Tausende meist junge Leute zum diesjährigen Musik-Festival Cruilla zusammengekommen. An der Veranstaltung unter offenem Himmel von Donnerstag bis Samstag hätten pro Tag bis zu 18.000 Menschen teilgenommen, berichteten die Zeitung "La Vanguardia" und die Nachrichtenagentur Europa Press.

Alle Teilnehmer mussten sich unmittelbar vor dem Eintritt einem Corona-Schnelltest unterziehen. Dafür standen 180 Testplätze zur Verfügung. Etwa 200 Teilnehmer seien positiv getestet worden. Direkt vor der Bühne galt ein Trink- und Essverbot, dazu überall Maskenpflicht.

12.30 Uhr: Malta lässt ungeimpfte Reisende nicht mehr rein

Die Mittelmeerinsel Malta schließt ihre Grenzen für Reisende, die nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Ab dem 14. Juli werde bei der Einreise ein Impfzertifikat verlangt. Malta ist das erste Land in Europa, das wegen eines Anstiegs der Infektionszahlen diesen Schritt geht. Kinder, die in Begleitung ihrer Eltern unterwegs seien, bräuchten einen negativen PCR-Test.

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11.50 Uhr: Kassenarztchef fordert Reiseverbot für Ungeimpfte

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz, Peter Heinz, fordert massive Freiheitseinschränkungen für Ungeimpfte: "Die Nicht-Geimpften haben nicht die Freiheit, ihre Maske abzulegen. Sie dürfen nicht ins Stadion, nicht ins Schwimmbad und nicht ohne Maske im Supermarkt einkaufen. Und man darf Ungeimpften und jenen mit nur einer einfachen Impfung nicht mehr gestatten, in den Urlaub zu fahren", sagte er der "Rhein-Zeitung". Ungeimpfte seien für die Gesellschaft eher ein Risiko und dürften daher nicht die gleichen Freiheiten wie Geimpfte bekommen.

10.04 Uhr: Tausende Corona-Infektionen in Verbindung mit der Fußball-EM

Mehr als 2.500 Corona-Infektionen stehen nach Zählung einer EU-Behörde in Verbindung mit der Fußball-EM. Insgesamt lassen sich auch 18 Infektionen in Deutschland mit der Europameisterschaft in Verbindung bringen. Vier Partien des Turniers hatten in München stattgefunden.

9.17 Uhr: Kein Publik-Viewing im römischen Olympiastadion

Die italienischen Fußball-Fans können das EM-Finale morgen gegen England nun doch nicht im Olympiastadion von Rom verfolgen. Die Pläne wurden kurzfristig gestrichen. Ursprünglich sollten bis zu 16.000 Fans für das Spiel am Abend zugelassen werden. Da es sich allerdings nicht um ein Sportevent, sondern um ein Public Viewing handle, könnten laut Anti-Corona-Regeln maximal 1.500 Personen ins Stadion. Nun wird das Finale auf drei Großbildschirmen übertragen, die im Stadtzentrum aufgestellt wurden. Für den Fall eines italienischen Sieges wollen die Sicherheitskräfte größere Versammlungen und Umzüge in der Stadt aber verbieten.

8.50 Uhr: Lambrecht gegen schnelle Aufhebung aller Corona-Beschränkungen

Bundesjustizministerin Lambrecht hält es noch für zu früh, alle Corona-Beschränkungen aufzuheben. Die SPD-Politikerin sagte der "Augsburger Allgemeinen", erst müsse Deutschland noch deutlich weiter in Richtung Herdenimmunität kommen. Gleichwohl müssten alle verbliebenen Maßnahmen laufend überprüft werden, ob sie noch verhältnismäßig sind.

8.27 Uhr: Mehr Ordnungshüter angegriffen

Im vergangenen Jahr sind vier Mal so viele Mitarbeiter der Ordnungsämter in NRW bei ihrer Arbeit angegriffen oder bedroht worden. Das geht aus der Kriminalitätsstatistik der NRW-Polizei hervor. Zurückzuführen sei der Anstieg darauf, dass die Ordnungshüter die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollierten.

8.00 Uhr: EU-Kommissar: Urlaubssaison nicht in Gefahr

Trotz wieder steigender Corona-Infektionszahlen in verschiedenen Ländern ist die Urlaubssaison in Europa nach Einschätzung der EU-Kommission nicht in Gefahr. Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Wir müssen uns jetzt vor zu großer Aufregung hüten und Überreaktionen vermeiden." Dank der Impfungen führten höhere Zahlen nicht automatisch zu einer gefährlicheren Lage. Trotz der besonders ansteckenden Delta-Variante sei eine "starke Urlaubssaison" möglich.

7.45 Uhr: Ganz Spanien wird Risikogebiet - möglicherweise auch bald Hochinzidenzgebiet

Ab morgen stuft die Bundesregierung ganz Spanien und damit auch Mallorca, die übrigen Balearen und die Kanaren als Risikogebiet ein. Das gab das RKI gestern bekannt. Praktische Folgen ergeben sich für Urlauber aber kaum: Wer mit dem Flugzeug aus Spanien nach Deutschland zurückkehrt, muss wie bisher einen negativen Test oder einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder Genesung dabeihaben. Damit entfällt die Quarantänepflicht.

Möglicherweise wird Spanien aber bald weiter hochgestuft - vom Risikogebiet zum Hochinzidenzgebiet. Das ist möglich, wenn die 7-Tage-Inzidenz auf 200 steigt. Heute liegt der Wert in Spanien schon bei 199.

6.51 Uhr: Besondere Impfaktionen in NRW

Viele Städte und Kreise in NRW wollen besondere Impfanreize schaffen. Im Kreis Coesfeld wurde zum Beispiel ein Feuerwehrauto zum Impfmobil umfunktioniert, das heute in Havixbeck hält. In Sankt Augustin bei Bonn können sich Jugendliche ab zwölf Jahren impfen lassen. Im Bonner Stadtteil Tannenbusch sind Einmal-Impfungen mit dem Mittel von Johnson & Johnson ohne Termin möglich.

6.00 Uhr: Infektionszahlen steigen weiter

Die Corona-Zahlen in Deutschland sind wieder leicht gestiegen - den vierten Tag in Folge. Die 7-Tage-Inzidenz liegt laut Robert Koch-Institut heute bei 5,8 - vor einer Woche lag sie bei 4,9. Die Gesundheitsämter meldeten rund 950 neue Corona-Fälle, 280 mehr als am vergangenen Samstag.

In NRW liegt die 7-Tage-Inzidenz heute bei 6,6. Die höchste 7-Tage-Inzidenz hat Düsseldorf mit 16,4.D ie geringsten Inzidenzen gibt es in Mülheim an der Ruhr (2,3) und den Kreisen Coesfeld (2,3) und Herford (2,4).

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