Ticker vom Samstag (04.05.2021) zum Nachlesen

Stand: 03.07.2021, 19:39 Uhr

  • NRW folgt Stiko-Empfehlung bei Zweitimpfungen
  • Tokio kurz vor Olympia besorgt über steigende Infektionen
  • Britische Stars werben mit Musikvideo fürs Impfen
  • Slowakei führt Pflichtquarantäne für ungeimpfte Einreisende ein
  • Kunden bleiben Supermarkt auch in Corona-Krise treu
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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NRW folgt Stiko-Empfehlung bei Zweitimpfungen

Nordrhein-Westfalen will der Empfehlung der Ständigen Impfkommission zu Zweitimpfungen folgen. Gesundheitsminister Laumann hat zugesagt, dass alle, die in den Impfzentren ihre erste Corona-Impfung mit Astrazeneca bekommen haben, eine Zweitimpfung mit Biontech oder Moderna erhalten können. Das NRW-Gesundheitsministerium geht davon aus, dass das auch für die Impfungen bei Hausärzten gilt.

Die zweite Spritze dieser "Kreuzimpfung" soll allerdings schon nach vier statt zwölf Wochen gesetzt werden, weshalb Termine umgelegt werden müssen. Die Impfzentren sollen die betreffenden Personen automatisch kontaktieren, um einen neuen Termin zu vereinbaren. Wer die Erstimpfung mit Astrazeneca beim Hausarzt bekommen hat, der muss dort nach einem neuen Termin fragen.

19.37 Uhr: Auffällig viele Corona-Fälle in Borken - fehlerhafte Tests?

An einer Schnellteststelle im Kreis Borken sind 30 Menschen innerhalb kurzer Zeit positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Kreisgesundheitsamt Borken geht der Möglichkeit fehlerhafter Tests nach, wie es heute mitteilte. Demnach stammten alle Tests aus einer Charge. Die positiv Getesteten wurden nun PCR-Tests unterzogen. Deren Ergebnisse werden für Montag erwartet. Bis dahin sollen die Betroffenen in Quarantäne gehen.

17.08 Uhr: Historiker fordert deutsche Impfstoffhilfe für Namibia

Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage in Namibia fordert der Hamburger Historiker und Kolonialismus-Forscher Jürgen Zimmerer schnelle Impfstoff-Hilfen aus Deutschland. Das sei ein "Gebot historischer Gerechtigkeit", sagte Zimmerer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).

Auch führende Repräsentanten der Volksgruppe der Herero, die zur deutschen Kolonialzeit Anfangs des 20. Jahrhunderts gemeinsam mit den Nama zu Zehntausenden von deutschen Truppen getötet wurden, waren in den vergangenen Wochen nach Corona-Infektionen in Namibia gestorben.

"Dass die drohende medizinische Katastrophe zeitlich zusammenfällt mit dem Abschluss der Regierungsverhandlungen über den Genozid, erfordert schnelles und eindeutiges Handeln der Bundesregierung", sagte Zimmerer dem RND. "Es wäre das stärkste Zeichen der Verantwortungsübernahme durch Deutschland, wenn es nun alles Erdenkliche unternehmen würde, um den Erhalt der überlebenden Herero und Nama in der Gegenwart zu schützen."

14.40 Uhr: Tokio kurz vor Olympia besorgt über steigende Infektionen

Drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio bereitet die Infektionslage in der Hauptstadt den Behörden weiter Kopfschmerzen. Heute wurden 716 Neuinfektionen gemeldet und damit erstmals seit drei Tagen wieder mehr als 700 Fälle. Damit liegt die Zahl der Neuinfektionen seit nunmehr 14 Tagen jeweils über dem Wert des gleichen Tages der Vorwoche.

Tokio befindet sich derzeit noch bis zum 11. Juli in einem Quasi-Notstand, nachdem am 20. Juni der Notstand mit strengeren Regeln aufgehoben worden war. Seither verzeichnet Tokio jedoch zunehmende Neuinfektionen. Dies schürt die Sorge bei vielen Menschen, die befürchten, dass die Olympischen Spiele zu einem Superspreader-Event werden könnten.

13.05 Uhr: Britische Stars werben mit Musikvideo fürs Impfen

Britische Stars wollen mit einer Musical-Einlage Werbung fürs Impfen gegen das Coronavirus machen. In einem knapp zweiminütigen Video des britischen National Health Service (NHS) sind Schauspieler wie Jim Broadbent ("Game of Thrones") und Derek Jacobi sowie der Comedian David Walliams zu dem Song "The Rhythm of Life" aus dem Musical "Sweet Charity" zu sehen.

Eingestreut in die Sing- und Tanzperformance, bei der auch zahlreiche Tänzerinnen und Tänzer aus dem Londoner West End mitwirken, sind klare Appelle. "Hol dir einfach eine Impfung»" sagt Broadbent, der die Show halb mittanzend aus dem Publikum verfolgt. Die Botschaft: Nur mit Impfungen kann der Rhythmus des Lebens wieder in Fahrt kommen.

12:46 Uhr: Slowakei führt Pflichtquarantäne für ungeimpfte Einreisende ein

Bratislava bei Nacht

Beliebtes Reiseziel: Bratislava

Aus Sorge vor neuen Corona-Varianten verschärft die Slowakei ihre Einreiseregeln drastisch. Vom 9. Juli an müssen alle Ungeimpften für 14 Tage in Quarantäne, wie heute aus einer neuen Verordnung der Regierung des EU-Mitgliedstaats hervorging. Das gilt unabhängig vom Herkunftsland. Frühestens am fünften Tag ist ein freier Test mit einem PCR-Corona-Test möglich. Reisende, die seit mindestens 14 Tagen einen vollständigen Impfschutz haben, sind von der Quarantäne ausgenommen.

Die Änderung sorgte vor allem in Tschechien für Enttäuschung, denn die Slowakei mit dem Hochgebirge Hohe Tatra ist im Nachbarland als Urlaubsziel beliebt. Transitreisende, die zum Beispiel von Deutschland über Tschechien und die Slowakei nach Ungarn fahren wollen, sind von der Quarantäne ausgenommen. Sie müssen sich indes an vorgegebene Straßenrouten halten.

11.50 Uhr: Warnung vor Lockerungen in England

Wegen der rapiden Ausbreitung der Delta-Variante haben Mediziner vor einer baldigen Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England gewarnt. "Da die Fallzahlen wegen der hohen Ansteckungsrate der Delta-Variante weiterhin alarmierend ansteigen und mehr Menschen sich treffen, macht es keinen Sinn, die Beschränkungen in etwas mehr als zwei Wochen vollständig aufzuheben", sagte Chaand Nagpaul von der British Medical Association heute dem Sender BBC.

Die britische Regierung will nach derzeitigem Stand am 19. Juli die meisten verbleibenden Corona-Maßnahmen in England aufheben. So könnten dann Nachtclubs wieder öffnen und Menschen sich in unbegrenzt großen Gruppen treffen und feiern. Sogar die Aufhebung der Maskenpflicht steht zur Debatte. In der vergangenen Woche ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Großbritannien um fast 75 Prozent gestiegen, wie aus offiziellen Zahlen hervorgeht.

9.23 Uhr: Kunden bleiben Supermarkt auch in Corona-Krise treu

Das Bild zeigt eine Frau mit Corona-Schutzmaske in der Obstabteilung im Supermarkt.

Kunden wollen Ware sehen

Nur jeder zehnte Verbraucher hat im Frühjahr in einem Online-Supermarkt eingekauft, wie eine Umfrage der Unternehmensberatung Oliver Wyman ergab. Die Verbraucher in Deutschland waren damit beim Thema Online-Einkauf von Lebensmitteln auch in der Pandemie deutlich zurückhaltender als die Konsumenten in anderen europäischen Ländern. Zum Vergleich: In Spanien kauften der Studie zufolge im ersten Quartal 41 Prozent, in Frankreich 40 in einem Online-Supermarkt ein. Viele Kunden in Deutschland legen der Umfrage zufolge nach wie vor Wert darauf, die Produkte vor dem Kauf zu sehen und befürchten beim Online-Shopping nicht die beste Produktqualität zu erhalten. Außerdem sind ihnen die Lieferkosten häufig ein Dorn im Auge.

7.40 Uhr: Wieder längere Warteschlangen am Düsseldorfer Flughafen

Auch heute am frühen Morgen zogen sich lange Warteschlangen quer durch den Düsseldorfer Flughafen. Einige Reisende ärgerten sich darüber, viele zeigten aber auch Verständnis, dass es länger dauert, bis zusätzliche Papiere wie ein negativer Corona-Test kontrolliert sind. 

Am Flughafen war es gestern zum Ferienstart zu teils heftigen Tumulten gekommen. Die Bundespolizei musste einschreiten. Durch aufwendige Einreiseregelungen und zu wenig Personal war es zu langen Warteschlangen gekommen. Menschen, die befürchteten, ihren Flug zu verpassen, randalierten. Reisende, die mit einer türkischen Airline abheben wollten, wurden gegenüber Mitarbeitern gewalttätig.

7.11: Virologe schaut kritisch auf volle Stadien

Kritisch beurteilt der Düsseldorfer Virologe Ortwin Adams die zum Teil voll besetzten Stadien bei der paneuropäischen Fußball-EM. "Wir alle spüren den Überdruss", sagte er im Interview mit der Rheinischen Post auf die Frage, ob man Verständnis für die Fans vor Ort aufbringen müsse. Adams weiter: "Diese Bilder setzen falsche Signale, und wir spielen auf Risiko vor allem gegenüber zwei Gruppen: den Patienten, die dann doch mit COVID auf den Intensivstationen landen, und denjenigen, die sie versorgen müssen. In letzter Konsequenz sind wir dann wieder alle betroffen."

6.33 Uhr: Bundesweite Inzidenz sinkt unter fünf

Erstmals seit rund elf Monaten ist die Corona-Inzidenz unter fünf gefallen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den bundesweiten Wert heute mit 4,9 an (Vortag 5,0; Vorwoche 5,9). Zuletzt hatte der Wert am 30. Juli 2020 mit 4,8 unter der 5er-Schwelle gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten zudem binnen eines Tages 671 Corona-Neuinfektionen. Deutschlandweit wurden nach diesen Angaben binnen 24 Stunden 16 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 68 Tote gewesen.

In NRW lag die 7-Tage-Inzidenz heute bei 5,4, gestern bei 5,6.

6.20 Uhr: Neue Impfempfehlung - viel Arbeit für Hausärzte

Der Verband der Hausärzte beklagt mehr Arbeit nach der neuen Empfehlung zum Impfen. Die Ständige Impfkommission hatte vorgestern empfohlen, nach der Erstimpfung mit AstraZeneca einen mRNA-Impfstoff zu verabreichen. Seitdem gebe es mehr verunsicherte Patienten und Fragen nach Terminverschiebungen in den Praxen, sagte Verbandspräsident Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

6.10 Uhr: Reiseerleichterungen für Briten angekündigt

Bundeskanzlerin Merkel hat den Briten bei ihrem Besuch in London in Aussicht gestellt, die Einreiseregeln nach Deutschland bald zu lockern. Ein genaues Datum nannte sie nicht. Mit dem britischen Regierungschef Johnson vereinbarte sie mehrere Schritte hin zu einer engeren Zusammenarbeit.

6.00 Uhr: Höchststand an Neuinfektionen in Südafrika

In Südafrika hat die Zahl der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus einen neuen Höchststand erreicht. Innerhalb eines Tages infizierten sich mehr als 24.200 Menschen, mehr als 300 starben. Südafrika befindet sich in der dritten Pandemie-Welle. Der Anstieg wird mit der Verbreitung der Delta-Variante in Verbindung gebracht.

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