Ticker vom Samstag (05.06.2021) zum Nachlesen

Stand: 05.06.2021, 18:11 Uhr

  • Schwere Vorwürfe gegen Spahn in neuer Maskenaffäre
  • Bundesweite Inzidenz sinkt auf 26,3
  • NRW erlaubt wieder Abi-Feiern
  • Impfen im Akkord: Impf-Drive-In in Meerbusch
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Spahn wegen Umgang mit Masken in der Kritik

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) muss sich erneut für einen Masken-Kauf rechtfertigen. Hintergrund ist ein "Spiegel"-Bericht, nach dem Spahns Ministerium im vergangenen Jahr vorübergehend den Plan gehabt habe, Corona-Masken mit einer abgespeckten Sicherheitsprüfung an Menschen mit Behinderungen und Wohnungslose zu verteilen.

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil zeigte sich "geschockt". "Das ist unmenschlich, was dort passiert ist." Die Sache müsse "umgehend" aufgeklärt werden und gegebenenfalls Konsequenzen haben. Die Linken-Vorsitzende Janine Wissler nannte das Verhalten "menschenverachtend und abgründig".

Die Masken wurden laut "Spiegel" im Frühjahr 2020 zumeist aus China beschafft. Selbst nach den damals geltenden Sonderregeln der EU seien sie aber nicht frei verkehrsfähig gewesen und hätten vor ihrem Einsatz im Labor überprüft werden müssen. Das Gesundheitsministerium habe deshalb zwischenzeitlich vorgehabt, solche Masken an Obdachlose, Behinderte oder Hartz-IV-Empfänger zu verteilen. Das Ministerium hat bereits zurückgewiesen, dass das abgespeckte Prüfverfahren für die Masken nicht sicher gewesen sei.

Inzwischen bereitet das Ministerium laut "Spiegel" die Vernichtung der Masken im Wert von schätzungsweise einer Milliarde Euro vor. Zunächst sollten sie in der Nationalen Gesundheitsreserve gelagert, mit Eintritt des Verfallsdatums dann vernichtet werden.

17.56 Uhr: Drosten sieht Chinas Pelzindustrie als plausibelste Quelle für Corona

Virologe Christian Drosten sieht unter den verschiedenen Hypothesen zur Herkunft von Sars-CoV-2 den Weg über die chinesische Pelzindustrie als plausibelste an. "Ich habe dafür keinerlei Belege, außer die klar belegte Herkunft von Sars-1, und das hier ist ein Virus der gleichen Spezies", sagte Drosten dem Schweizer Online-Magazin "Republik".

In den Jahren 2002 und 2003 hatte eine von China ausgehende Infektionswelle weltweit zu etwa 800 Todesopfern geführt. Die Erkrankung wurde Sars genannt. Der Ende 2019 erstmals nachgewiesene Erreger Sars-CoV-2 ist mit dem damaligen Virus sehr eng verwandt.

Beim ersten Sars-Virus seien die Übergangswirte Marderhunde und Schleichkatzen gewesen, sagte Drosten. In China würden Marderhunde nach wie vor in großem Stil in der Pelzindustrie verwendet. Dabei würden immer wieder auch wilde Marderhunde in die Zuchtbetriebe gebracht, die zuvor Fledermäuse - die als wahrscheinlichster Ursprung von Sars-CoV-2 gelten - gefressen haben können. "Marderhunden und Schleichkatzen wird lebendig das Fell über die Ohren gezogen", erklärte der Charité-Virologe. "Die stoßen Todesschreie aus und brüllen, und dabei kommen Aerosole zustande. Dabei kann sich dann der Mensch mit dem Virus anstecken."

14.47 Uhr: Vorerst keine neuen Impftermine - Land wirbt trotz dafür dafür

Eigentlich können im Moment in den nordrhein-westfälischen Impfzentren keine Termine für Erstimpfungen gebucht werden. Das hat das NRW-Gesundheitsministerium am Mittwoch verkündet. Der Grund: Es gibt nicht genug Impfstoff und die vorhandene Menge wird für Zweitimpfungen gebraucht. Eine aktuelle Anzeigenkampagne der Landesregierung mit dem Titel "Im Juni: Impftermin buchen!" sorgt deshalb für Verwunderung.

Die SPD im Landtag mutmaßt, dass vergessen wurde, die Anzeigen in diversen Tageszeitungen zu stornieren. Denn während es vom Ministerium heißt, dass "auch ab dem 7. Juni 2021 zunächst keine Terminfenster in den Buchungsportalen der Kassenärztlichen Vereinigungen zur Verfügung gestellt" werden, verkündet die Anzeige: "In den Tagen und Wochen ab dem 7. Juni kann nun jeder einen Termin für seine Impfung vereinbaren." In einer Anfrage an die Landesregierung will die SPD nun wissen, was der Hintergrund der Anzeigen ist.

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13.59 Uhr: Essen lockert ab Montag weiter

In der viertgrößten Stadt von NRW stehen weitere Schritte in Richtung Normalität an. Ab Montag gilt in Essen Lockerungsstufe eins, die mit weiteren Öffnungsschritten verbunden ist. Sollte die landesweite Inzidenz weiter unter 35 liegen, können Gäste auch in der Innengastronomie ohne Testnachweis essen und trinken.

Im öffentlichen Raum dürfen sich fünf Haushalte ohne Begrenzung treffen - oder auch bis zu 100 Personen aus beliebigen Haushalten mit Test. Freibäder können ohne Testnachweis besucht werden. Bei Kulturangeboten wie Kinos, Theater oder Oper sind mehr Zuschauer erlaubt: Innen und außen bis zu 1.000 Personen mit Test und Sitzordnung. Clubs und Diskotheken dürfen im Außenbereich öffnen.

12.14 Uhr: Laschet warnt von Abhängigkeit in Pandemie-Zeiten

Der Kanzlerkandidat der Union, Armin Laschet, hat vor einer Abhängigkeit von China gewarnt. "Es darf nie wieder sein, dass wir (...) wegen einem Stück Stoff abhängig sind von einer fremden Macht", sagte Laschet heute bei der Landesvertreterversammlung der CDU NRW in Düsseldorf. Er spielte damit auf die Maskenknappheit zu Beginn der Corona-Pandemie an.

"Das im Industrieland Deutschland, wo wir doch angeblich alles können. Und dann macht China den Markt zu, und dann ringen alle da drum, um solche Stoffe zu besorgen". Das gleiche gelte teilweise auch für medizinische Geräte - und das, obwohl Deutschland doch einmal "die Apotheke der Welt" gewesen sei, die so viele wichtige Medikamente entwickelt habe.

10.00 Uhr: Bundesweite Inzidenz sinkt auf 26,3

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 2294 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen von heute hervor. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 5.426 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 26,3 an. In NRW liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 30,6.

08.06 Uhr: NRW erlaubt wieder Abi-Feiern

Schülerinnen und Schüler von Abschlussklassen dürfen ihre Zeugnisvergabe wieder feiern. Möglich macht dies die neue Coronaschutzverordnung, die heute in Kraft tritt. Voraussetzung für die Feier ist, dass sie außerhalb von Schulanlagen und Schulgebäuden stattfindet. Feierliche Zeugnisvergaben sind mit negativem Coronatest und Sitzplan möglich. Abschlussjahrgänge an Schulen dürfen einmalig selbstorganisierte Feste im internen Kreis ohne Gäste veranstalten. Laut Ministeriumssprecher heiß das: ohne Eltern. Auch hier ist ein negativer Corona-Test Voraussetzung. Die Veranstaltung muss zwei Tage vorher bei den Behörden angemeldet werden.

07.20 Uhr: Impfen im Akkord: Impf-Drive-In in Meerbusch

Mehrere Hausärzte wollen in Meerbusch heute fast 3.000 Menschen an einem Tag impfen. Dazu richten sie einen Drive-in-Parcours in einem Gewerbegebiet ein. In acht Stunden wollen sie die 3.000 Impfdosen von Johnson & Johnson verimpfen. Alle Termine waren nur für Bewohner des Einzugsgebiets zu haben und in sechs Stunden ausgebucht. 120 freiwillige Helfer und Helferin standen bereit.

07.00 Uhr: Impfungen durch Betriebsärzte: Gedämpfte Erwartungen

Der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Wolfgang Panter, hat die Erwartungen an den Einstieg der Betriebsärzte in die Corona-Impfkampagne gedämpft. Der verfügbare Impfstoff sei nach wie vor knapp, sagte Panter den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Für die kommende Woche konnte jeder Betriebsarzt 800 Dosen bestellen und er bekommt am Ende 102", sagte er. Das sei ein klares Signal.

06.00 Uhr: Betrug bei Schnelltests: Zwei Festnahmen

In Bochum sind im Zusammenhang mit Betrügereien in Corona-Testzentren zwei Verdächtige festgenommen worden. Seit der vergangenen Woche laufen Ermittlungen gegen ein Unternehmen, das an mehreren Standorten Testzentren betreibt. Es soll mehr Tests abgerechnet haben, als durchgeführt wurden.

Nach einer Recherche von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung rechnen viele Corona-Teststellen deutlich mehr Tests bei den Kassenärztlichen Vereinigungen ab, als sie tatsächlich vorgenommen haben. Kontrollieren können die Behörden die Zahlen aus den Testzentren demnach nicht – noch. Inzwischen gehen mehrere Staatsanwaltschaften dem Verdacht möglicher Unregelmäßigkeiten nach.

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