Das sind die Herausforderungen bei der Corona-Impfung

Stand: 28.11.2020, 10:07 Uhr

Spezialbehälter, Terminvergabe, Dienstpläne: Wenn möglichst viele Menschen in kurzer Zeit gegen Corona geimpft werden sollen, müssen viele Details funktionieren. Ein Überblick.

Von Peter Hild

Viele Rädchen müssen bei der bevorstehenden Verteilung eines Corona-Impfstoffs im Land ineinandergreifen, um das gesetzte Ziel der Politik zu erreichen, möglichst viele Menschen in kurzer Zeit impfen zu können. Für jede Station im Verteilungsprozess gelten spezielle Anforderungen.

Wie stellt sich die Landesregierung die Verteilung vor?

Nach aktuellen Plänen des NRW-Gesundheitsministeriums soll der Bund bzw. der Hersteller den Impfstoff zunächst an einen zentralen Lagerort in NRW liefern. Muss der Impfstoff besonders niedrig gekühlt werden, wie der von BioNTech bei minus 70 Grad, wird er zunächst zu steril herstellenden Apotheken transportiert, die den Impfstoff auftauen und spritzenfertig portionieren. Erst dann kann er an die Impfzentren bzw. die Krankenhäuser ausgeliefert werden. Andere Impfstoffe ohne spezielle Kühlanforderungen könnten direkt von einem Zentrallager zu den Impfstellen vor Ort gebracht werden.

Herausforderung: Logistik

Große Logistikkonzerne wie DHL, aber auch mittelständische Pharmalogistikfirmen bereiten sich bereits auf die speziellen Transportbedingungen vor. Die zentrale Herausforderung ist hierbei neben der besonderen Kühlung, die über die gesamte Lieferkette gewährleistet werden muss, die große Menge an bestellten Impfdosen. Dafür werden deutlich mehr Spezialbehälter für den Transport benötigt, als bei den Unternehmen derzeit verfügbar sind.

Die DHL prüft derzeit, an welchen Standorten sie ihre Kapazitäten an Kühlbehältern aufstocken kann und muss. Eine dreistellige Zahl von speziellen Laborkühlschränken im Wert von mehreren Millionen Euro hat der Konzern bereits bestellt.

Herausforderung: Terminmanagement

Die Kassenärztlichen Vereinigungen sind verantwortlich für die zentrale Terminvergabe, für die aktuell Call-Center eingerichtet werden. Die Impftermine müssen passgenau geplant werden, denn der BioNTech-Impfstoff muss nach dem Auftauen innerhalb von etwa sechs Stunden verimpft werden, danach ist er unbrauchbar.

Deshalb werden parallel Wartelisten erstellt, damit bei einem Terminausfall kurzfristig nachgerückt werden kann und eine Impfdosis nicht im schlechtesten Fall verfällt.

Herausforderung: Menge des verfügbaren Impfstoffs

Wie viele Menschen in welchem Zeitraum geimpft werden können, wird davon abhängen, welche Mengen von welchen Impfstoffen am Ende tatsächlich verfügbar sein werden. Nach Einschätzung von Land und Kommunen wird sich das voraussichtlich erst kurzfristig entscheiden.

Davon hängt jedoch die Personalplanung in den Impfstellen vor Ort ab, wie etwa Dienstpläne der Ärzte in den Impfzentren und der mobilen Einsatzteams sowie dem Personal zur Aufklärung oder Dokumentation der Impfung.

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