Es ist nicht mehr und nicht weniger als die größte Massenimpfung in der Geschichte des Landes. Ab Dezember sollen die Impfstoffe gegen Covid-19 zur Verfügung stehen - jetzt schon gibt es konkrete Pläne für Impfzentren.
Wo werden Impfzentren eingerichtet?
In Nordrhein-Westfalen gibt es 31 Landkreise und 22 kreisfreie Städte. In jedem dieser Kreise soll ein Impfzentrum entstehen, das macht also 53. Die Städte und Kreise sind angehalten, die Zentren an verkehrstechnisch gut zu erreichbaren Orten aufzubauen. "Das wird eine sehr große Aufgabe werden", sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) dem WDR. "Aber wir haben jetzt die Rahmenbedingungen klar. Die Städte machen vor Ort die Organisation. Die kennen ja die Liegenschaften, die müssen groß genug sein", so Laumann.
Thomas Hendele, der Landrat des Kreises Mettmann, überlegt, noch ein zweites Impfzentrum im Kreis zu bauen. Vor allem die ländlichen Kreise sind ja mitunter sehr groß und eine verkehrsgünstige Lage nur schwer zu gewährleisten. "Das ist eine weitere Herausforderung für die Kreise und Städte. Aber das kriegen wir hin", sagte Hendele, der auch Präsident des Landkreistages NRW ist. Am Anfang werde ohnehin nicht in der Immobilie geimpft, sondern man plane, mit Impfteams rauszugehen und vor Ort zu impfen.
Wer wird zuerst geimpft?
Die Bürger dürfen nicht davon ausgehen, dass sie im Dezember schon geimpft werden. Der Deutsche Ethikrat, die Ständige Impfkommission und die Leopoldina haben eine Art Rangliste erstellt. Wie WDR-Wissenschaftsjournalistin Christina Sartori erklärt, stehen die ersten Impfdosen für Menschen zur Verfügung, die ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf der Krankheit haben.
Im zweiten Schritt werden Menschen geimpft, die im Gesundheitswesen arbeiten, dann kommen Einsatzkräfte wie Sanitäter, Feuerwehr und Polizei an die Reihe, ehe Menschen mit vielen Kontakten wie Lehrer geimpft werden können.
Wer führt die Impfungen eigentlich durch?
Die medizinische Verantwortung der Impfzentren liegt bei der Kassenärztlichen Vereinigung. Da aber auch viele Impfteams ausschwärmen werden, um in Altenheimen und bei Menschen, die Zuhause gepflegt werden, die Impfungen vorzunehmen, sind auch die Hausärzteverbände im Boot. Laumann betonte, in NRW lebten 600.000 pflegebedürftige Menschen zuhause, weitere 175.000 seien in Altenheimen untergebracht.
Eine Mammutaufgabe also. Laumann ist optimistisch, dass das dafür nötige qualifizierte Personal aufzubringen ist: "Es geht jetzt darum, Personal, was vielleicht halbtags arbeitet zu motivieren, ein paar Stunden länger zu arbeiten. Frisch verrentete Pfleger und Pflegerinnen zeigen auch die Bereitschaft, an dem Projekt mitzumachen", sagte Laumann im WDR. Der Gesundheitsminister geht zudem davon aus, dass sich das Personal in den Krankenhäusern selbst impft und damit eine wichtige Gruppe von zu impfenden Menschen wegfällt.