Eine Woche Gastronomie-Öffnung: Am liebsten draußen

Stand: 19.05.2020, 20:11 Uhr

  • Restaurants und Cafes in NRW seit einer Woche wieder auf
  • Erstes Fazit über die Erfahrungen mit den strengen Auflagen
  • Außenflächen sind für Gastromomen wichtiger denn je

Von Susanne Schnabel

Für Landwirte eine Katastrophe, für Gastronomen ein Segen: Das trockene Wetter war zum Wiedereinstieg sehr hilfreich, sagt Thorsten Hellwig, Sprecher des Gastronomieverbands Dehoga NRW. "Gastronomie hat viel mit Atmosphäre zu tun und die Atmosphäre ist in Innenräumen durch die Hygienemaßnahmen anders als auf den Terrassen", so Hellwig. Der Dehoga fordert alle Kommunen auf, Außenflächen unbürokratisch freizugeben.

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Freiräume bedeuten Eigenverantwortung

"Wir haben in NRW eine liberale Lösung seitens des Landes bekommen. Das heißt, der Anteil an Eigenverantwortung ist ein größerer als in anderen Bundesländern mit strikten Vorgaben", sagt Hellwig. Die Verantwortung müssten sich alle Beteiligten - Wirte, Personal, aber auch Gäste - teilen, damit die Gastronomie geöffnet bleiben kann.

Club der Wirte in Mönchengladbach: viele gute Erfahrungen

Am Mittwoch (20.05.2020) startet der Dehoga eine Umfrage bei seinen Mitgliedern zu deren Erfahrungen. Eine kleine, nicht repräsentative Umfrage, hat bereits Marco Raspe, Sprecher vom Club der Wirte in Mönchengladbach, gemacht. Dem Verein gehören 18 gastronomische Betriebe an, davon haben sieben geöffnet.

Verständnis bei den Gästen

"Alle sind froh, wieder Kontakt zu den Gästen zu haben und auch die Gäste haben sich über das Wiedersehen gefreut", sagt Raspe. Dass sie sich mit Name, Adresse und Telefonnummer registrieren müssen, würden die Gäste akzeptieren. "Nur ein Wirt berichtete von einem Gast, der sich geweigert hat und wieder gegangen ist", so Raspe. Das Arbeiten mit Masken sei für das Personal ungewohnt und manche klagten nach einer langen Schicht über Kopfschmerzen.

Tagsüber kämen recht viele Gäste. "Abends ist es katastrophal. Es ist es einfach noch zu kalt, um draußen zu sitzen. Und drinnen ist nicht viel Platz", sagt der Gastwirt. Vor allem die Regelung, dass nur Gäste aus zwei Haushalten an einem Tisch sitzen dürfen, mache es schwer.

Gute Erfahrungen mit dem Ordnungsamt

Generell lohne sich die Wiedereröffnung finanziell für die meisten kaum, denn sie nehmen weniger ein, haben laufende Fixkosten und höheren Aufwand zur Einhaltung aller Vorschriften.

Positiv, das berichteten alle, sei die Erfahrung mit den Beamten des Ordnungsamtes gewesen. Raspe: "Sie waren sehr verständnisvoll und hilfsbereit. Die Wirte wünschen sich, dass das auch nach Corona so bleibt."

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