Ticker vom Sonntag (15.11.2020) zum Nachlesen

Stand: 15.11.2020, 21:14 Uhr

  • Bund und Länder beraten Corona-Fahrplan
  • Altmaier rechnet bis Frühjahr mit Einschränkungen
  • Reul: Immer mehr Rechtsextremisten bei Corona-Demos
  • Lob und Kritik für Regierungskampagne zu Corona-Helden
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

21.10 Uhr: So liefen die Corona-Demos in Düsseldorf ab

In Düsseldorf haben heute hunderte Menschen bei zwei Kundgebungen der Initiative "Querdenken" gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Die Polizei begleitete die Versammlungen mit mehreren Hundertschaften. Bis zum Abend blieb es weitgehend friedlich. Am Nachmittag versammelten sich rund 600 Teilnehmer auf den Düsseldorfer Rheinwiesen, darunter auch Mitglieder verschiedener rechter Gruppen sowie Anhänger der so genannten Reichsbürger. Polizei und Ordnungsamt kontrollierten die Einhaltung der Mindestabstände und der Maskenpflicht, es gab einzelne Verstöße.

Eine zweite Kundgebung am Abend vor dem Rathaus wurde zunächst von rund 50 Gegendemonstranten blockiert, bis diese von der Polizei in eine Seitenstraße gedrängt wurden. Ein Großteil der 300 "Querdenken"-Teilnehmer trug dieses Mal keine Masken. Nach einem Platzregen löste sich die Versammlung laut Polizei selbst auf.

20.09 Uhr: Nordrheins Ärztepräsident rechnet mit Verdopplung der Intensivpatienten

Der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, rechnet damit, dass Intensivstationen einen massiven Anstieg der Patientenzahlen erleben werden, der das System auf die Probe stellt. Henke sagte der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe): "Noch in diesem Monat dürften sich die Belegungszahlen bundesweit von mehr als 3.000 auf über 6.000 verdoppeln." Für NRW rechnet er damit, dass die Zahl der Intensivpatienten bis Monatsende auf mehr als 1.500 steigen werde.

18.40 Uhr: Diskussion um Coronavideos der Bundesregierung

Die Bundesregierung wirbt mit augenzwinkernden Videos für das Zuhausebleiben in der Corona-Krise, in denen sie Nichtstuer auf der Couch zu Helden erklärt. Die unter dem Schlagwort "#besonderehelden" im Internet verbreiteten Clips sorgten am Wochenende für viele Diskussionen in den sozialen Medien - dabei gab es Lob, aber auch harsche Kritik. In den mit dramatischer Musik untermalten Videos erzählen fiktive ältere Menschen aus der Zukunft rückblickend, wie sie als junge Leute die zweite Welle "damals in diesem Corona-Winter 2020" erlebt haben.

18.30 Uhr: Bundeswehr weitet Corona-Hilfseinsätze aus

Angesichts der hohen Infektionszahlen wird Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) 5.000 weitere Bundeswehrangehörige zur Unterstützung der Gesundheitsbehörden abstellen. Das kündigte sie am Sonntag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" an. Das Hilfskontingent werde somit auf 20.000 Soldaten erhöht. "Wir haben immer gesagt, wenn die zivilen Strukturen ans Ende kommen, ist die Bundeswehr da, um zu helfen, und zu diesem Auftrag stehen wir auch", sagte Kramp-Karrenbauer.

18.07 Uhr: Ab Montag Maskenpflicht für Krefelder Grundschüler

Es ist ein NRW-weit bislang einmaliger Schritt: In Krefeld müssen jetzt auch Grundschüler an ihrem Platz in der Klasse Maske tragen. Eine entsprechende Allgemeinverfügung der Stadt tritt am Montag in Kraft. Im Rest des Landes sind bislang nur Jugendliche an weiterführenden Schulen zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes an ihrem Sitzplatz in der Schule verpflichtet.

17.11 Uhr: Bund und Länder beraten Corona-Fahrplan

Bund und Länder wollen bei Beratungen am 23. November entscheiden, ob der auf November befristete Teil-Lockdown in der Corona-Pandemie vor Weihnachten verschärft werden muss oder teils gelockert werden kann. Mehrere Länder plädierten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei einer Vorbesprechung mit dem Kanzleramt heute dafür, vor weitreichenden Entscheidungen eine weitere Woche die Entwicklung bei den zuletzt auf hohem Niveau stagnierenden Corona-Infektionszahlen abzuwarten. Zuerst hatte der "Spiegel" über das Datum berichtet.

17.05 Uhr: NRW-Regierungsparteien wollen Feuerwerk zu Silvester

Keine großen Partys, aber wenigstens ein Feuerwerk: Die Regierungsfraktionen von CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen wollen, dass Silvester trotz Corona-Pandemie mit Böllern, Raketen und zumindest im kleinen Kreis gefeiert werden kann. "Seit Monaten werden wir in der Politik gefragt, was wir alles absagen wollen oder eher müssen - Bundesliga, Festivals, Sankt Martin, Karneval", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Peter Preuß, der Rheinischen Post (Onlineausgabe). "Ich kann Ihnen versichern: Niemand will den Jahreswechsel verbieten."

Auch der Städte- und Gemeindebund NRW sprach sich gegen ein generelles Verbot von Feuerwerken und Böllern zu Silvester aus. "Natürlich müssen wir in Corona-Zeiten sehr genau hinschauen, was an Silvester möglich ist", sagte Präsident Roland Schäfer der Deutschen Presse-Agentur. "Große Partys können wir uns aus dem Kopf schlagen, so viel ist sicher. Aber deswegen sollten wir nicht direkt landesweit das Abbrennen von Feuerwerk verbieten."

16:30 Uhr: Nur etwa 600 Teilnehmer bei Düsseldorfer Corona-Demo

In mehreren NRW-Städten sind am Wochenende Gegner der Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen - teils ungenehmigt. In Düsseldorf kamen am Sonntag laut Polizei "deutlich weniger" Menschen zu einer "Querdenken"-Standkundgebung als erwartet. Anstatt der angemeldeten 3.000 Teilnehmer waren es nur rund 600 Menschen.

Auch in anderen Städten wurde protestiert. In der Bonner Innenstadt versammelten sich trotz eines Verbots des Ordnungsamts am Samstagabend rund 400 Menschen. Die Veranstalter seien angezeigt und Beweise gesichert worden. Innerhalb einer guten Stunde habe sich die Versammlung wieder aufgelöst. Dazu sagte Sebastian Fiedler, Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, in der Aktuellen Stunde: "Das ist eine Situation, die können wir noch eher handhaben als beispielweise in Leipzig oder anderen Städten, wo Gerichte das erlaubt haben und die Polizei vor einer Situation gestanden hat, das auch noch begleiten zu müssen."

14.06 Uhr: Reul - immer mehr Rechtsextremisten bei Corona-Demos

Bei den Demonstrationen von Kritikern der Corona-Maßnahmen mischen nach Worten von Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) zunehmend Anhänger aus der rechtsextremen Szene mit. Im Schnitt sei etwa ein Drittel der Teilnehmer auf solchen Demos der rechtsextremen Szene zuzurechnen, sagte Reul bei WDR5.

Ihr Anteil sei aber je nach Demonstrationen unterschiedlich. Es handele sich um eine Minderheit, die aber größer werde. "Sie hat vor allem öffentlichen Einfluss. Sie bestimmt immer mehr das öffentliche Bild dieser Demonstrationen", sagte Reul. Die Teilnehmer mit echten Anliegen verschafften den Rechtsextremen damit Platz, Aufmerksamkeit und Medienwirksamkeit. Für die Polizei sei es schwierig, damit richtig umzugehen.

12.52 Uhr: Weniger neue Klinikeinweisungen von Covid-Patienten in Frankreich

Erstmals seit September ist in Frankreich die Zahl der in Krankenhäusern aufgenommenen Coronavirus-Patienten zurückgegangen. Das Land hatte vor zwei Wochen neue landesweite Ausgangsbeschränkungen verhängt. Auch die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen sank laut Daten vom Samstagabend erstmals seit sechs Wochen.

Offen ist, ob der eintägige Rückgang bei der Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern bedeutet, dass Frankreich den Höhepunkt der zweiten Pandemie-Welle überschritten hat. Frankreich hat mehr Infektionen mit dem Virus gemeldet als jedes andere europäische Land und 44.246 Todesfälle im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 bestätigt.

11.20 Uhr: Merkel: "Abschottung ist der falsche Weg"

Nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) brauchen Alten- und Pflegeheime in der Corona-Zeit einen besonderen Schutz. "Wir alle haben den Älteren und ganz Alten viel zu verdanken  und auch denen, die sich um sie kümmern", sagte sie am Wochenende in ihrem Video-Podcast.

Die Pandemie mache das Leben in den Heimen einsamer, die Bedingungen für Pflegekräfte schwieriger. Schutz vor der Gefahr des Virus sei notwendig, aber die Antwort solle nicht einfach "Abschottung" heißen, so die Kanzlerin. Auch ihr fehle in der Pandemie am meisten der direkte Kontakt mit Menschen – "privat und als Bundeskanzlerin".

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10.50 Uhr: SPD-Landtagsfraktion gibt Laschet Tipps mit auf den Weg

Kurz vor dem Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag dringt die SPD-Landtagsfraktion auf einen klaren Kurs der nordrhein-westfälischen Landesregierung: "Armin Laschet muss seine Strategie überdenken und rauskommen aus dieser Stop-and-Go-Politik. Lockdown, lockern, Lockdown kann auf Dauer keine Lösung sein", sagte SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty in der Online-Ausgabe der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Eine flächendeckende Testinfrastruktur könne dabei helfen, das Virus wieder besser in den Griff zu bekommen. "Die Landesregierung sollte das Thema daher bei den Gesprächen endlich ganz nach oben auf die Prioritätenliste setzen und dafür werben, neben Fachleuten aus dem Gesundheitswesen auch Vertreter von Wirtschaft, Arbeitgebern und Gewerkschaften in eine Teststrategie einzubeziehen", sagte Kutschaty.

10.30 Uhr: 3.700 neue Infektionsfälle in NRW gemeldet

In Nordrhein-Westfalen sind von Samstag auf Sonntag 3.700 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Nach den jüngsten Angaben des Landeszentrums Gesundheit NRW waren das zwar 1.652 neue nachgewiesene Fälle weniger als am Vortag, an Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen aber in der Regel niedriger, weil nicht alle Gesundheitsämter am Wochenende ihre Daten melden und auch weniger getestet wird.

Die Zahl der Corona-Infektionen bezogen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen wurde am Sonntag landesweit mit 165,7 beziffert. Den höchsten Inzidenzwert in NRW verzeichnet weiterhin die Ruhrgebietsstadt Herne mit 317,7 Fällen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit einer Infektion stieg mit Stand Sonntag in NRW um sieben auf 2623 Tote seit Beginn der Pandemie.

9.50 Uhr: NRW-Städte fühlen sich gut aufgestellt für Obdachlose im Winter

Laut einer Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) sehen sich große NRW-Städte im Winter gut gerüstet, auch während der Corona-Pandemie ausreichend Schlafplätze für Obdachlose bereitzuhalten. Neben den üblichen ganzjährigen Programmen und Anlaufstellen der saisonalen Winterhilfe haben viele Kommunen ihr Angebot aufgestockt.

In Düsseldorf etwa seien nach Angaben der Stadt sechs Hotels angemietet und dort knapp 200 Menschen untergebracht. In Köln bieten unter anderem die beiden ganzjährig bestehenden Schlafstellen des Sozialdienstes Katholischer Männer für Wohnungslose aus EU-Staaten und für weitere Wohnungslose zusammen 154 Plätze. Allerdings führten Hygieneschutzauflagen zu Anpassungen, hieß es.

9.00 Uhr: Einschränkungen treffen Menschen mit Behinderung oft besonders hart

Menschen mit Behinderung sind von Corona-Einschränkungen oft besonders hart betroffen. "Ein Beispiel sind die Anwendungen für Video-Konferenzen, die für Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen eine große Herausforderung sind", sagte der Bundesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, der Deutschen Presse-Agentur.

An diesem Dienstag findet eine von Dusel initiierte  große EU-Veranstaltung zur Lage der Menschen mit Behinderung statt. Viele Menschen mit Behinderung müssten sich derzeit noch stärker von anderen zurückziehen, weil sie zu den Corona-Risikogruppen zählten. "Die Gefahr von Isolation und psychischen Belastungen ist deutlich höher, insbesondere in den Einrichtungen."

8.00 Uhr: "Querdenker" wollen in Düsseldorf demonstrieren

Anhänger der Gruppe "Querdenken" wollen am Sonntag in Düsseldorf gegen die Corona-Regeln demonstrieren. Der Veranstalter schätzt, dass bis zu 4.000 Menschen kommen, die Polizei geht von höchstens 1.000 aus, wird die Veranstaltung dennoch mit starker Präsenz begleiten. Das Anti-Rassismus-Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer" hat Gegenproteste angekündigt.

Schon am Samstag hatte es in NRW "Querdenken"-Demos gegeben, etwa in Aachen. Eine Versammlung in Bonn war nicht genehmigt worden und wurde am Abend aufgelöst.

7.10 Uhr: 16.947 neu gemeldete Infektionsfälle

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag haben deutsche Gesundheitsämter 16.947 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Das sind 5.514 Fälle weniger als noch am Tag zuvor mit 22.461 neu gemeldeten Fällen innerhalb von 24 Stunden. 

An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 16.017 gelegen. Seit Beginn der Pandemie hat das RKI insgesamt 790.503 Infektionen erfasst. 

6.40 Uhr: Altmaier rechnet bis zum Frühjahr mit Einschränkungen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet bis ins neue Jahr hinein mit Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. In den nächsten vier bis fünf Monaten würde es noch zu erheblichen Vorsichtsmaßnahmen kommen, sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag".

Die Infektionszahlen seien nach wie vor viel zu hoch. Sie seien sogar sehr viel höher als vor zwei Wochen als die verschärften Maßnahmen beschlossen wurden. "Trotz aller Anstrengungen ist eine Wende zum Besseren noch nicht erreicht."

00.00 Uhr: Österreich schließt ab Dienstag Geschäfte und Schulen

Wegen der rapide steigenden Corona-Infektionszahlen verhängt Österreich erneut einen umfassenden Lockdown und schließt Geschäfte und Schulen. Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigte am Samstag umfassende Ausgangsbeschränkungen an.

Ausnahmen sind Lebensmittelgeschäfte, Drogerien und Apotheken. Ausgangsbeschränkungen sollen rund um die Uhr gelten, man darf nur aus triftigen Gründen den Wohnraum verlassen.

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