Der Ticker vom Sonntag (09.08.2020) zum Nachlesen

Stand: 09.08.2020, 20:08 Uhr

  • Laschet will NRW kein zweites Mal "herunterfahren"
  • Demo in Dortmund gegen Corona-Maßnahmen
  • Sauna und Fitnessstudio wegen Verstößen geschlossen
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Ministerpräsident Laschet gegen erneute Maßnahmen wie im Frühjahr

Kämen mit einer weiteren großen Coronavirus-Welle erneut weitreichende, flächendeckende Maßnahmen wie im Frühjahr? NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) versucht solche Sorgen zu zerstreuen. Nach einem heutigen Treffen mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident und Parteikollege Reiner Haseloff in Naumburg sagte er, ein weiteres Mal das ganze Land herunterzufahren, könne "nicht die Lösung" sein.

"Es war damals richtig, aber für die Zukunft brauchen wir gezieltere regionale abgestimmte Maßnahmen", so Laschet weiter.

Zugleich rechtfertigte er die bundesweite Stilllegung im Frühjahr. Mit dem Wissen von damals sei das richtig gewesen. Ein Szenario wie in der italienischen Stadt Bergamo, wo Krankenhäuser angesichts der hohen Zahl der Corona-Infizierten überfordert waren, habe damals verhindert werden müssen.

Reiserückkehrer in Bonn: Nur die Hälfte der Urlauber macht Test am Flughafen

Die Behörden am Flughafen Köln/Bonn haben eine erste Bilanz der Corona-Testpflicht gezogen. Seit gestern müssen sich Rückkehrer aus Risikogebieten auf das Virus testen lassen. Etwas mehr als die Hälfte der Rückkehrer hat den Test direkt am Flughafen gemacht.

Wer sich nicht am Flughafen testen lässt, muss das innerhalb von drei Tagen nachholen. Bis dahin gilt die Quarantäne-Pflicht. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat gesagt, dass die Gesundheitsämter die Einhaltung der Quarantäne kontrollieren und den Reisenden bei Verstößen empfindliche Strafen drohen.

Demo gegen Corona-Maßnahmen in Dortmund

In Dortmund demonstrierten heute Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen. Diese stellen für viele Demonstranten eine Einschränkung ihrer Grundrechte dar. Die Veranstalter in Dortmund wollten nach eigenen Angaben an die Großdemonstration in Berlin mit 20.000 Teilnehmern vom vergangenen Wochenende anknüpfen, wo eine Mischung aus Corona-Leugnern, Impfgegnern und Rechtspopulisten gegen die aktkuellen Corona-Regeln demonstrierte.

Angemeldet waren 1.500 Teilnehmer - laut Polizei kamen 2.800. Die Protestkundgebung hatte die regionale Initiative "Querdenken 231" angemeldet. Die Dortmunder Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort .

Sauna und Fitnessstudio in Köln wegen Verstößen geschlossen

Wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzbestimmungen hat das Ordnungsamt Köln an diesem Wochenende ein Fitnessstudio und einen Saunabetrieb geschlossen. In beiden Betrieben hätten die Gäste nicht wie vorgeschrieben einen Mund-Nasen-Schutz auf den festgelegten Wegen getragen.

Außerdem sei im Fitnessstudio verbotenerweise eine Dampfsauna geöffnet gewesen. In beiden Fällen, so ein Sprecher der Sprecher der Stadt Köln, hätten sich Anwohner beim Ordnungsamt beschwert.

EU-Gesundheitskommissarin: Impfstoff vielleicht schon in sechs Monaten

Weltweit ist die Hoffnung groß, dass ein Impfstoff gegen das Coronavirus schon bald zur Verfügung stehen wird. Nun macht EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides Hoffnung, dass es schon in etwa sechs Monaten soweit sein könnte.

"Auch wenn Vorhersagen zum jetzigen Zeitpunkt noch riskant sind, haben wir doch gute Hinweise, dass der erste Impfstoff gegen Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres verfügbar sein wird", sagt sie dem "Handelsblatt".

Der Impfstoff könne zwar nicht auf Anhieb alle Probleme lösen. Aber er werde schrittweise erlauben, zur Normalität zurückzukehren, wenn eine kritische Masse von Bürgern insbesondere in den Risikogruppen geimpft worden sei.

Zahl der Corona-Neuinfektionen gesunken

Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland ist nach mehreren Tagen wieder unter die Schwelle von 1.000 Fällen gesunken. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts 555 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet (Stand 09.08.2020, 0.00 Uhr).

Die Zahl der Neuinfektionen liegt damit - im Vergleich zu den Werten der Vortage - etwa nur halb so hoch. Ein Grund dafür kann sein, dass an Wochenenden nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten übermitteln. Am Samstag waren 1.122 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet worden. Auch am Freitag und Donnerstag lagen die Zahlen erstmals seit Anfang Mai wieder über der Schwelle von 1.000 Fällen.

Badesee-Parkplatz in Höxter gesperrt

Die Stadt Höxter hat am Sonntag zu drastischen Maßnahmen am Godelheimer Badesee gegriffen. Sie hat die Parkplätze dort komplett gesperrt. An dem ehemaligen Baggersee war es gestern wegen Überfüllung zu teilweise chaotischen Szenen gekommen. Mindestabstände konnte nicht mehr eingehalten werden.

Die Parkplätze waren so voll, dass auch die Zuwege für Rettungsfahrzeuge versperrt wurden. Polizei und Ordnungsamt lassen nur Besucher auf das Gelände, die nicht mit dem Auto kommen.

Unbezahlte Masken: Klagewelle droht

Auf die Bundesregierung rollt einem Medienbericht zufolge eine Klagewelle zu. Grund dafür sind ausstehende Zahlungen für den Kauf von Schutzmasken in der Corona-Krise. 48 Lieferanten hätten Klage eingereicht, weil das Bundesgesundheitsministerium nicht oder nur teilweise für gelieferte Ware bezahlt haben soll. Das berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf das Bonner Landgericht.

Nach Hochrechnungen mehrerer Anwaltskanzleien gehe es um 400 Millionen Euro. Das Bundesgesundheitsministerium erklärte, ihm seien 21 Klagen mit einem Gesamt-Streitwert in Höhe von rund 59 Millionen Euro bekannt. Der erste Prozesstermin ist am 25. September.

US-Hilfspaket: Trump muss mit Klage rechnen

Für US-Bürger, die wirtschaftlich unter der Corona-Pandemie leiden, gibt es jetzt noch länger staatliche Unterstützung. US-Präsident Donald Trump hat ein Corona-Hilfspaket per Verordnung - ohne das Parlament - durchgesetzt. Wer seine Miete wegen der Corona-Pandemie nicht mehr bezahlen kann, darf nicht aus der Wohnung geworfen werden. Studiendahrlehen bleiben zinsfrei und es soll einen Zuschuss zum Arbeitslosengeld geben.

Die Demokraten hatten ein umfangreicheres Hilfspaket gefordert, das die Republikaner aber nicht zahlen wollten. Dabei ging es auch um die Finanzierung von Coronatests. Trump muss jetzt mit Klagen rechnen, da die Genehmigung des Etats das alleinige Recht des Kongresses ist

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