Ticker von Freitag (03.07.2020) zum Nachlesen

Stand: 03.07.2020, 18:49 Uhr

  • Tönnies bleibt mindestens bis 17. Juli zu
  • EU-Zulassung für Remdesivir
  • Teenager in NRW selten infiziert
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Tönnies bleibt mindestens bis zum 17. Juli zu

Die Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) bleibt vorerst bis zum 17. Juli geschlossen. Das teilte die Stadt heute mit. Am Montag will Tönnies ein neues Hygienekonzept für die Wiederaufnahme des Betriebs vorlegen. Wenn die Behörden das Konzept akzeptieren, wäre das ein erster Schritt zur Wiederaufnahme der Produktion.

Landwirte aus Ostwestfalen-Lippe fordern derweil dringend die Öffnung der Firma. Seit der Corona-bedingten Sperrung des Schlachthofs "stauen" sich demnach deutschlandweit mehr als 150.000 schlachtreife Schweine in den Zuchtbetrieben. 

Nur wenige infizierte Teenager in NRW

Die meisten Patienten mit einer Corona-Infektion in Nordrhein-Westfalen waren bisher 20 bis 59 Jahre alt. Nur sieben Prozent hatten das 20. Lebensjahr noch nicht erreicht. Das geht aus einer heute veröffentlichten Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervor. 94 Prozent der gestorbenen Patienten waren 60 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter der Gestorbenen liegt bei 80 Jahren.

Ausgewertet wurden fast 40.000 Corona-Infektionsfälle in NRW. Jeder siebte Corona-Infizierte musste demnach im Krankenhaus behandelt werden. Bis Mitte Juni waren das in NRW fast 5.600 Patienten. Von ihnen benötigten 15 Prozent eine intensivmedizinische Behandlung.

Gedränge im Nachtleben: Köln will keine weiteren Plätze sperren

Trotz etlicher Verstöße gegen die Corona-Regeln sieht Köln vorerst von weiteren Sperren für beliebte Plätze in der Stadt ab. Dennoch behalte man die Hotspots natürlich im Blick und werde im Zweifel auch noch anders entscheiden, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker heute.

In Köln hatte es in den vergangenen Wochen bei gutem Wetter größere Menschenansammlungen gegeben, die von der Polizei aufgelöst werden mussten. Aktuell ist nur der Brüsseler Platz im Belgischen Viertel dauerhaft gesperrt. Am Wochenende hätte eigentlich die Parade zum Christopher Street Day (CSD) stattfinden sollen, sie wurde aber verschoben. Falls dennoch viele Mitglieder der Community zum Feiern in die Stadt kommen, will das Ordnungsamt die bekannten Treffpunkte kontrollieren.

Probleme mit Feiernden hatte auch Düsseldorf: Auf der Freitreppe am Burgplatz sollen nun 1,5 Meter breite Streifen aufgemalt und mit Abstandspfeilen versehen werden, teilte die Stadt heute mit. Wird die Treppe dennoch zu stark bevölkert, kann die Polizei sie taghell beleuchten und die Nachtschwärmer so vergraulen.

EU-Zulassung für Remdesivir

Der Wirkstoff Remdesivir wird in Europa unter Auflagen als erstes Mittel zur Therapie von Covid-19 zugelassen. Die Entscheidung gab die EU-Kommission am Freitag bekannt. "Die heutige Zulassung eines ersten Medikaments zur Behandlung von Covid-19 ist ein wichtiger Fortschritt im Kampf gegen das Virus", erklärte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Die Zulassung sei im Schnellverfahren weniger als einen Monat nach dem Antrag ergangen.

Remdesivir gilt als eine von wenigen wirksamen Arzneien bei schweren Fällen der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit. Eine internationale Studie mit über 1.000 Teilnehmern hatte Ende April gezeigt, dass Remdesivir bei Covid-19-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung im Schnitt um vier Tage verkürzen kann - von 15 auf 11 Tage.

Kein Abstand: Bundestag blamiert sich bei Abstimmung

Bei einem so genannten "Hammelsprung" haben heute zahlreiche Abgeordnete im Bundestag die Abstandsregeln ignoriert. Auch die Ermahnungen von Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) halfen offenbar nicht, das Gedränge aufzulösen.

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Der Hammelsprung war angesetzt worden, weil bei der Abstimmung über den Kohleausstieg Unsicherheit über die Mehrheitsverhältnisse herrschte. Bei dem aufwändigen Verfahren müssen erst mal alle Abgeordnete den Saal verlassen, um dann durch eine von drei Türen für Ja, Nein und Enthaltung wieder zurückzukehren.

NRW-SPD fordert Massentests wie in Bayern

Die NRW-SPD fordert regelmäßige Corona-Tests in allen Berufsgruppen mit engem Kontakt zu anderen Menschen. Die Kapazitäten wären vorhanden, die Landesregierung habe aber keine Test-Strategie, sagte Fraktionschef Thomas Kutschaty heute in Düsseldorf.

In einem ersten Schritt könne ein Test-Programm etwa für Lehrer, Erzieherinnen oder Pflegekräfte angeboten werden. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) lehnt Massentests nach bayerischem Vorbild bisher ab.

Schützen feiern andere Feste

Durch das Verbot von Großveranstaltungen fallen in Südwestfalen zahlreiche Schützenfeste aus. Allein an diesem Wochenende wäre in rund 30 Orten gefeiert worden. Einige Vereine wollen nicht ganz auf die Tradition verzichten.

Die St. Vinzentius Bruderschaft in Wickede-Echthausen veranstaltet ein "Fest für die Ohren". Die Schützen senden drei Tage lang übers Internet ihre eigene Radiosendung mit viel Blasmusik. Die Neheimer Jäger arbeiten schon seit Monaten daran, ihren Festzug mit Spielzeugfiguren nachzubauen.

Bundesrat beschließt Meldepflicht für Corona-kranke Haustiere

Für Haustiere, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, gilt künftig eine Meldepflicht. Der Bundesrat stimmte heute für eine Regierungsverordnung, nach der Tierärzte solche Fälle bei den Behörden anzeigen müssen.

Nach aktuellem Stand der Forschung können sich Hunde und Katzen, Frettchen und Goldhamster mit dem Virus infizieren. Ob sie auch Menschen anstecken können, ist unklar.

Kann mein Haustier sich mit Coronavirus infizieren? Und was muss ich dann beachten?

Nach aktuellem Stand der Forschung können sich Hunde und Katzen, Frettchen und Goldhamster mit dem Virus infizieren. Allerdings ist über die Zahl der Infektionen bei Tieren nichts Genaues bekannt. Bisher wurden die Fälle nicht systematisch erfasst.

Deshalb gilt seit dem 3. Juli eine Meldepflicht für Haustiere, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Ziel der Meldepflicht: Informationen zu Corona-Infektion und zur Ausbreitung bei Tieren sammeln.

Eine Pflicht, Haustiere testen zu lassen, bestehe aber nicht. Der Test sei nur sinnvoll bei klinischen Symptomen der Tiere. Hunde etwa können bei einer Infektion Magenprobleme und Durchfall bekommen. Der Tierarzt hilft weiter - im Zweifel ist es gut, sich erst telefonisch mit dem Arzt zu beraten.

Im Dezember wurden erstmals Infektionen bei einer Katze und einem Hund in Deutschland nachgewiesen.

Stand: 02.12.2020

Pinkwart stellt sich hinter Tönnies

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) hat sich hinter den Fleischunternehmer Clemens Tönnies gestellt. "Wir sollten die öffentliche Hetzjagd auf das Unternehmen und den Unternehmer Tönnies beenden", sagte Pinkwart der Rheinischen Post (Freitag).

Der Minister ergänzte: "Die Branche insgesamt kann nicht so weiter arbeiten wie bisher und auch aus dem Umgang mit der Corona-Krise müssen klare Schlussfolgerungen gezogen werden. Dies hat Herr Tönnies eingeräumt, und er stellt sich seiner Verantwortung."

Rund 300 Infektionen über Corona-Warn-App gemeldet

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass bislang rund 300 Covid-19-Infektionen über die deutsche Corona-Warn-App gemeldet wurden. Das sagte der CDU-Politiker in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Spahn bezieht sich dabei auf "die Zahl der Verschlüsselungscodes", die von der zugehörigen Telefon-Hotline ausgegeben wurden. "Mehr wissen wir aus Datenschutzgründen nicht", sagte Spahn.

Die App wurde nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag inzwischen 14,6 Millionen Mal auf Smartphones geladen. Das sei häufiger als ähnliche Apps in allen anderen EU-Ländern zusammen, sagte Spahn.

Hopp: Impfungen ab Anfang 2021

Dietmar Hopp hat Hoffnungen auf eine baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffs gegen das Coronavirus. "Der Stand beim Impfstoff ist nach wie vor positiv. Und ich bin zuversichtlich, dass im Januar beziehungsweise Februar schon breitflächig geimpft werden kann mit dem, was meine Firma Curevac liefert", sagte Hopp, der Mehrheitseigner des Tübinger Biotech-Unternehmens ist, im Interview mit Sport1.

Der Mäzen des Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim hofft zudem, dass es "im Oktober oder November einen Impfstoff von einer der vielen forschenden Firmen" gebe. "Denn die Welt ist groß genug mit ihren acht Milliarden Einwohnern, da braucht es sowieso zwei Jahre, bis alle Menschen geimpft sind", sagte Hopp.

Strafanzeige gegen Streeck aufgehoben

Die Staatsanwaltschaft hat eine am Donnerstag (02.07.2020) eingegangene Strafanzeige gegen den Bonner Virologen Hendrick Streeck geprüft und fallen gelassen- Es werden keine Ermittlungen aufgenommen.

Ein Mann aus Baden-Württemberg hatte Streeck vorgeworfen, Forschungsergebnisse erfunden und falsche Angaben bei seiner Heinsberg-Studie gemacht zu haben. Die Staatsanwaltschaft Bonn erklärte, die Anzeige sei als nicht stichhaltig zurück gewiesen worden. Man könne keinen Anfangsverdacht gegen den Corona-Experten der Bonner Universität begründen.

Umfrage zur Masken-Pflege

Über Dreiviertel der Deutschen wechseln oder waschen ihre Mund-Nasen-Masken einmal pro Woche oder öfter. Das geht aus einer heute veröffentlichten repräsentativen Umfrage für das Magazin Focus hervor. Demnach tauschen 81 Prozent die Masken mindestens wöchentlich aus.

17 Prozent der Befragten tun dies nach jedem Gebrauch, 32 Prozent täglich und weitere 32 Prozent zumindest wöchentlich. Acht Prozent erklärten, ihre Maske selten zu reinigen, sechs Prozent tun dies nach eigenen Angaben nie. Das Institut Kantar befragte in der vergangenen Woche rund 1.000 Menschen.

Fußball mit Fans: Freitag bleibt skeptisch

Dagmar Freitag steht den Bemühungen der Deutschen Fußball Liga, zum Start der neuen Saison im September wieder mit Zuschauern zu spielen, skeptisch gegenüber. "Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich noch erhebliche Bedenken. Sport lebt von Emotionen, und die entladen sich in der Regel auch in gemeinsamem Jubel. Abstandsregeln spielen in solchen Momenten ganz sicher keine Rolle mehr", sagte die Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag der Rheinischen Post (Freitag).

Eine Sonderkommission der DFL hatte am Donnerstag detaillierte Planungen zur möglichen Rückkehr von Zuschauern in die Stadien diskutiert. Das letzte Wort hat aber die Politik.

Britische Regierung lockert Einreiseregeln

Wer nach England reist, muss dort ab dem 10. Juli nicht mehr für zwei Wochen in Quarantäne. Die britische Regierung hat die Vorschriften für Reisende aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien gelockert. Eine vollständige Liste der Länder, für die die Lockerungen gelten sollen, soll heute veröffentlicht werden. In Schottland, Wales und Nordirland gilt die Quarantänepflicht aber weiter.

446 Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge 446 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 195.674 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Morgen meldete (Stand 0.00 Uhr). 9.003 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 9 im Vergleich zum Vortag.

Etwa 181.000 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind etwa 700 mehr als noch einen Tag zuvor. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 2.7., 0.00 Uhr, bei 0,83 (Vortag: 0,86).

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