Der Ticker vom Mittwoch (23.03.2022) zum Nachlesen
Stand: 23.03.2022, 20:12 Uhr
- Spanien verzichtet auf Isolation bei leichter Corona-Infektion
- Krankenhäuser in NRW verschieben Operationen
- Scholz drängt weiter auf Impfpflicht
- Coronazahlen in NRW sinken - Inzidenz in Coesfeld hoch
- Alle Entwicklungen hier im Corona-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.
Spanien verzichtet auf Isolation bei leichter Corona-Infektion
Corona-Infizierte ohne oder mit nur leichten Krankheitssymptomen müssen sich in Spanien ab Montag nicht mehr in häusliche Isolation begeben. Das vereinbarte das Gesundheitsministerium in Madrid mit den autonomen Gemeinschaften des Landes, wie das Ministerium mitteilte.
Nur bei gefährdeten Personengruppen sollten die bisherigen Maßnahmen weiter gelten. Dazu würden alle Menschen über 60 sowie solche mit einer Immunschwäche gezählt, außerdem Schwangere und Mitarbeiter des Gesundheitswesens.
Auch die bisherige Test- und Meldepflicht bei einer möglichen Corona-Infektion entfalle, außer bei besonders schweren Fällen. Damit werde Corona zu einer normalen Krankheit wie etwa eine Grippe, schrieb die Zeitung "El País". Die epidemische Lage hat sich in Spanien sehr entspannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 210. Das Land hat mit 85 Prozent eine wesentliche höhere Impfquote als Deutschland.
20.10 Uhr: Christian Drosten rechnet mit weiteren Corona-Jahren
Der Charite-Virologe Christian Drosten rechnet damit, dass auch in den kommenden Jahren im Herbst Maßnahmen gegen das Coronavirus notwendig sein werden - wegen fehlender Herdenimmunität. "So viele Infektionen, wie man für eine Gemeinschaftsimmunität wie bei Influenza braucht, kann man in einem Sommer gar nicht haben", so Drosten gegenüber der "Die Zeit".
"Das wird Jahre dauern, darum wird man auch noch jahrelang mit relativ milden Maßnahmen im Herbst und Winter die Inzidenzen kontrollieren müssen." Das sei unter anderem das Tragen von Masken in geschlossenen Räumen, für nötig hält er auch Auffrischungsimpfungen für Risikogruppen.
Dennoch macht der Virologe Hoffnung auf einen guten Sommer: "Die jungen, dreifach Geimpften können sich aber wieder frei bewegen - sie bauen, wenn sie sich infizieren, Immunität auf, auch für die Gemeinschaft." Natürlich gebe es Long Covid, aber bei Geimpften würden die Folgeschäden des Virus deutlich seltener auftreten als bei Ungeimpften.
19.12 Uhr: NRW wird erstmal kein Corona-Hotspot
Der NRW-Landtag hat mit seiner schwarz-gelben Mehrheit die Anträge von SPD und Grünen abgelehnt, ganz NRW zu einem Corona-Hotspot zu erklären. Nach Überzeugung von CDU und FDP steht fest, dass so ein Beschluss im Moment überhaupt nicht gefasst werden kann. Zurzeit gilt in Nordrheinw-Wstfalen noch bis zum 2. April eine Übergangsregelung, erst danach sieht das neue Gesetz eine Beteiligung das Landtags vor.
Deshalb wäre eine Entscheidung, das ganze Land zu einem Hotspot zu erklären, ein unzulässiger Vorratsbeschluss, sagte Ministerin Heinen-Esser (CDU), die in Vertretung für den an Corona erkrankten Gesundheitsminister Laumann (CDU) sprach. Außerdem sei noch nicht endgültig geklärt, ob überhaupt ein ganzes Bundesland tatsächlich vom Gesetzgeber so gemeint sei.
SPD und Grüne übten scharfe Kritik an Ministerpräsident Wüst (CDU), der zwar immer wieder gesagt habe, er sei nicht einverstanden mit dem neuen Bundesgesetz, das Land habe aber dennoch unter anderem im Bundesrat zugestimmt.
17.24 Uhr: Südafrika lockert Beschränkungen
Vor dem Hintergrund sinkender Infektionszahlen hat Südafrika die Maskenpflicht im Freien aufgehoben und Einreisebestimmungen gelockert. Geimpfte Reisende müssen bei der Ankunft in Südafrika nicht länger einen negativen PCR-Test nachweisen. Die gelockerten Beschränkungen ermöglichen es auch, dass Sportstadien und Musikveranstaltungen bis zu 50 Prozent ihrer Kapazität auslasten dürfen. Eingelassen werden aber nur Menschen mit einer Corona-Schutzimpfung oder einem negativen PCR-Test.
Präsident Ramaphosa sagte in einer Fernsehansprache, das Land verändere seinen Umgang mit der Pandemie und lerne, mit dem Virus zu leben. Aufgrund von Impfungen oder früheren Infektionen besäßen 60 bis 80 Prozent der Einwohner Südafrikas eine gewisse Immunität gegen das Virus.
16.50 Uhr: Offenbar Gespräche zwischen SPD und Union über Impfpflicht
Zwischen den Fraktionen von SPD und Union sind offenbar Gespräche über einen möglichen Kompromiss bei der Corona-Impfpflicht angestoßen worden. "Es stimmt, dass es Gesprächskontakte gibt und wir uns Gesprächen auch nicht verschließen", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), dem "Handelsblatt". "Allerdings bin ich da nicht optimistisch."
Der Zeitung zufolge hatte die SPD um die Gespräche gebeten. Ein erster Termin solle frühestens nächsten Mittwoch angesetzt werden. Grüne und FDP seien nicht beteiligt.
15.49 Uhr: Keine Corona-Einschränkungen bei Bonner Kirschblüte
Bei der berühmten Bonner Kirschblüte wird es in diesem Jahr keine Einschränkungen für Besucher geben. Wegen der Corona-Pandemie empfiehlt die Stadt aber das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes, wenn in den Altstadt-Straßen der nötige Abstand zu anderen Menschen nicht eingehalten werden kann. Entsprechende Hinweisschilder seien bereits aufgehängt worden, teilte die Stadt heute mit. Die Hauptblüte werde voraussichtlich Anfang April beginnen. 2020 war die Altstadt zur Blütezeit wegen der Pandemie für Besucher komplett gesperrt. 2021 galt dort eine Maskenpflicht.
15.24 Uhr: Uniklinik-Beschäftigte fordern Entlastung
Die Beschäftigten der nordrhein-westfälischen Universitätskliniken fordern bessere Arbeitsbedingungen. Am Mittwoch übergaben Klinik-Mitarbeiter vor dem Düsseldorfer Landtag eine entsprechende Petition mit rund 12.000 Unterschriften an NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos). Auf den Transparenten der Klinik-Mitarbeiter war zu lesen: "Unterbezahlt - keine Pausen - Dauerstress!" oder auch "Wir sind müde & erschöpft. Wir brauchen dringend Entlastung".
Die Protestierenden forderten von der Landesregierung und dem Arbeitgeberverband NRW einen Flächentarifvertrag und Entlastung mit verbindlichen Regelungen für alle sechs Unikliniken in NRW. Wenn es bis zum 1. Mai keine Reaktion gebe, drohe dort ein Arbeitskampf, heißt es in einer Mitteilung zu der Kampagne, die auch von der Gewerkschaft Verdi unterstützt wird.
14.56 Uhr: Moderna: Impfstoff auch bei Kleinkindern sicher
Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna ist nach Angaben des Unternehmens auch bei Kleinkindern im Alter von 6 Monaten bis 6 Jahren sicher. Die zweimalige Gabe des Präparats rufe robuste Antikörper-Spiegel hervor und sei dabei gut verträglich, teilte Moderna heute mit. Vor Ansteckungen mit der Omikron-Variante schützt der Impfstoff den Daten zufolge ähnlich wie bei Erwachsenen eher schlecht, es habe aber keine schweren Krankheitsverläufe gegeben.
Das Unternehmen wolle nun "so schnell wie möglich" Zulassungsanträge für diese Altersgruppe bei der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA, der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA und anderen zuständigen Behörden einreichen.
14.41 Uhr: NRW fordert Erhöhung der Homeoffice-Pauschale
Die NRW-Landesregierung fordert eine Erhöhung der Homeoffice-Pauschale um 50 Prozent auf 7,50 Euro pro Kalendertag. Das Steuerrecht müsse schnell und effektiv auf die exorbitant steigenden Energiepreise reagieren, sagte NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) am Mittwoch.
Die extremen Preissteigerungen hätten bei Bürgern, die zuhause arbeiten, zu einer erheblichen Verteuerung der Wohnkosten geführt. Dementsprechend wolle er sich an diesem Donnerstag im Finanzausschuss des Bundesrats dafür einsetzen, den bisherigen Homeoffice-Höchstbetrag von insgesamt 600 Euro für 120 Heimarbeitstage auf 900 Euro anzuheben.
14.24 Uhr: Covid mit Abstand häufigste Berufskrankheit - 170.000 Fälle gemeldet
Seit Beginn der Pandemie ist nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) eine Covid-19-Infektion knapp 203.000 Mal als möglicherweise beruflich bedingte Erkrankung gemeldet worden. In 121.000 dieser Fälle sei die Infektion bereits als Berufskrankheit oder Arbeitsunfall anerkannt worden.
"Covid-19-Infektionen und die Folgen sind derzeit mit Abstand die häufigste Berufskrankheit", sagte der Aachener Arbeitsmediziner und DGAUM-Präsident Thomas Kraus.
14.10 Uhr: Landtag beschließt Corona-Prämie für alle Beamten und Richter
Nordrhein-westfälische Beamte und Richter erhalten spätestens zum 31. März eine steuer- und abgabenfreie Corona-Sonderzahlung in Höhe von 1.300 Euro. Ein entsprechendes Gesetz hat der Landtag mit den Stimmen aller Fraktionen beschlossen. Anwärter bekommen die Hälfte. Zudem werden mit der Verabschiedung des insgesamt dreiteiligen Gesetzespakets für Besoldungsverbesserungen die Gehälter insgesamt zum 1. Dezember 2022 um 2,8 Prozent erhöht.
NRW überträgt damit auf seine Beamten und Richter 1:1 einen Tarifabschluss, der bereits Ende November für mehr als eine Million Angestellte im Öffentlichen Dienst der Länder erzielt worden war.
12.10 Uhr: Impftempo sinkt immer weiter
Das Tempo der Impfungen gegen das Coronavirus nimmt weiter ab. Am Dienstag wurden im ganzen Land knapp 64.000 Impfdosen verabreicht, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Am Dienstag vor einer Woche waren es rund 87.000 Impfungen, vor zwei Wochen knapp 101.000.
Mindestens 63,1 Millionen Menschen (75,8 Prozent der Gesamtbevölkerung) haben nun einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen notwendig sind. Mindestens 48,5 Millionen Menschen (58,3 Prozent) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. 19,5 Millionen Menschen (23,5 Prozent) sind bislang nicht geimpft.
11.49 Uhr: Drosten sieht Corona-Maßnahmen im Herbst
Der Virologe Christian Drosten rechnet damit, dass auch in den kommenden Jahren im Herbst Maßnahmen gegen das Coronavirus notwendig sein werden. Grund sei die fehlende Herdenimmunität, sagt er der "Zeit".
Es werde Jahre dauern, darum werde man auch noch jahrelang mit relativ milden Maßnahmen im Herbst und Winter die Inzidenzen kontrollieren müssen. Als milde Maßnahme sieht der Forscher das Tragen von Masken in geschlossenen Räumen. Für nötig hält er auch Auffrischungsimpfungen für Risikogruppen.
11.05 Uhr: Krankenhäuser in NRW verschieben Operationen
Die Corona-Pandemie wirkt sich weiter auf planbare Operationen in Krankenhäusern aus. "Leider befinden wir uns erneut in einer Zeit, in der viele Krankenhäuser immer häufiger planbare Behandlungen, solange dies medizinisch vertretbar ist, verschieben müssen", sagte Matthias Blum, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, der "Rheinischen Post" in Düsseldorf.
Blum sagte, dass die Personalsituation momentan angespannt sei, weil vermehrt Mitarbeiter durch eine eigene Corona-Infektion ausfielen oder weil sie sich um infizierte Kinder kümmern müssten. In einigen Regionen des Landes fielen mehr als 20 Prozent der Beschäftigten in Kliniken aus, sagte Blum der Zeitung.
10.25 Uhr: Wird Schanghai abgeriegelt?
Mit fast 1.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden hat die chinesische Metropole Schanghai einen neuen Höchststand gemeldet. Die Behörden der bevölkerungsreichsten Stadt Chinas riefen die Bewohner auf, Ruhe zu bewahren. Wegen der Furcht vor einem strengen stadtweiten Lockdown waren die Geschäfte überfüllt, Bestellungen bei Lebensmittel-Lieferdiensten schossen in die Höhe.
Schanghai hatte bislang mit gezielten, örtlichen Lockdowns und Schulschließungen auf die zunehmenden Fallzahlen reagiert. Nun nehmen die Befürchtungen zu, dass die gesamte Stadt mit ihren rund 25 Millionen Einwohnern abgeriegelt werden könnte.
9:53 Uhr: Scholz drängt weiter auf Impfpflicht
Bundeskanzler Olaf Scholz wirbt erneut für eine allgemeine Corona-Impfpflicht. Es müsse alles dafür getan werden, dass eine neue Pandemie-Welle im Herbst mit einem womöglich gefährlicheren Mutanten als Omikron Deutschland nicht wieder zum Stillstand bringe, sagte Scholz in der Generaldebatte im Bundestag. Ein solches "Deja-vu" könne nur mit einer Impfpflicht verhindert werden. Klar sei, Freiheit erfordere die Solidarität aller.
8.48 Uhr: Coronazahlen in NRW sinken - Inzidenz in Coesfeld hoch
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen ist in Nordrhein-Westfalen leicht gesunken. Laut Robert Koch-Institut (RKI) lag die Inzidenz bei 1.399,2 nach 1.416,2 am Dienstag. Am Mittwoch vor einer Woche hatte der Wert 1.403,7 betragen.
49.703 neue Covid-19-Fälle wurden in NRW innerhalb eines Tages registriert. Zudem wurden 59 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion bekannt. Am höchsten ist die Belastung weiter im Kreis Coesfeld mit einer Inzidenz von 2.477,4. Vergleichsweise niedrige Werte gibt es in Bielefeld und den Städten des Ruhrgebiets Mülheim, Essen, Duisburg und Oberhausen. In der größten NRW-Stadt Köln ging die Inzidenz auf 1.521,5 zurück.
6.30 Uhr: Inzidenz steigt weiter an
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut leicht gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 1.734,2 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1733,4 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.607,1 (Vormonat: 1278,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 283.732 Corona-Neuinfektionen.
Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 329 Todesfälle verzeichnet.