Ticker vom Dienstag (01.03.2022) zum Nachlesen

Stand: 01.03.2022, 21:08 Uhr

  • Drosten: Kein infektionsfreier Sommer
  • Erleichterungen bei Corona-Einreiseregeln
  • Mallorca hebt fast alle Regeln auf
  • Bayern will ungeimpfte Pflegekräfte halten
  • Inzidenz sinkt weiter auf 1.213
  • Weniger Kinder und Lehrer mit Corona infiziert
  • Alle Entwicklungen hier im Corona-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Drosten: Kein infektionsfreier Sommer

Trotz sinkender Corona-Infektionszahlen in Deutschland geht der Virologe Christian Drosten davon aus, dass man sich auch im Sommer mit der Omikron-Variante des Virus wird anstecken können. Zum einen sei der jetzige Impffortschritt nicht ausreichend, zum anderen sei die Infektionstätigkeit durch Omikron weiter hoch, sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité im Podcast "Coronavirus-Update" bei NDR-Info. "Deshalb gehe ich davon aus, dass es keinen infektionsfreien Sommer geben wird."

Drosten gab zu bedenken, dass beispielsweise in Südafrika die Omikron-Welle mitten im Hochsommer steil gestiegen sei. Er gehe im Sommer in Deutschland zwar nicht davon aus, dass man eine "ungebändigte" Welle sehen werde, aber "man wird sich auch im Sommer mit diesem Omikron-Virus anstecken können". Entsprechend halte er es auch im Sommer für ratsam, weiter in Innenräumen Masken zu tragen. Besonders das Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen sei auf lange Sicht "die effizienteste Maßnahme überhaupt".

20.54 Uhr: Erleichterungen bei Corona-Einreiseregeln schon ab Donnerstag

Bei den Corona-Regeln für Urlaubsrückkehrer kommen Erleichterungen besonders für Familien mit Kindern. Das sieht eine nun vom Bundeskabinett gebilligte neue Einreiseverordnung vor, wie das Gesundheitsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Als Hochrisikogebiete mit weitergehenden Auflagen bei der Einreise nach Deutschland sollen nur noch Länder eingestuft werden, in denen Virusvarianten mit "besorgniserregenderen Eigenschaften" grassieren als die hier dominierende Omikron-Variante. Die Neuregelungen sollen bereits ab diesem Donnerstag greifen, wie das Ministerium erläuterte - zunächst war Freitag angepeilt worden.

Für Kinder unter 12 Jahren soll es möglich werden, sich nach Rückkehr aus Hochrisikogebieten direkt aus einer sonst anstehenden Quarantäne frei zu testen. Bisher gilt generell: Wer aus solchen Gebieten kommt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach Einreise mit einem negativen Test daraus befreien. Für Kinder unter 6 Jahren endet die Absonderung bisher fünf Tage nach Einreise automatisch - aber ohne Möglichkeit, sich früher frei zu testen.

17.04 Uhr: Mallorca hebt fast alle Regeln auf

Mallorca hebt die meisten der noch geltenden Corona-Einschränkungen auf. Dies solle für alle Balearen-Inseln bereits mit der heutigen Veröffentlichung im Amtsblatt gelten, teilte die Regionalregierung mit.

Nur die weiterhin in ganz Spanien geltende Maskenpflicht in Innenräumen sowie das Rauchverbot in den Außenbereichen von Gaststätten bleiben vorerst bestehen.

16.34 Uhr: Lindner sagt weitere Milliardensumme für Impfungen weltweit zu

Deutschland stellt für die weltweite Corona-Impfkampagne nach Angaben von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) weitere umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro bereit. Die Zusage habe er beim Treffen der G7-Staaten öffentlich gemacht, sagte Lindner.

Das Geld soll demnach an die internationale Initiative Act Accelerator zur Beschaffung und Verteilung von Diagnostika, Heilmitteln und Impfstoffen gegen Covid-19 gehen. Ein Teil von Act Accelerator ist die Covax-Initiative, über die vor allem arme Länder mit Impfstoffen versorgt werden.

15.37 Uhr: Airlines rechnen 2024 wieder mit Fluggastzahl wie vor Corona

Der internationale Luftverkehrsverband rechnet 2024 mit einer völligen Erholung der Passagierzahlen, die wegen der Corona-Pandemie eingebrochen sind. Dann könne die Vier-Milliarden-Grenze erreicht werden, das wären etwas mehr Fluggäste als vor der Pandemie 2019, berichtete die IATA in Genf. 

Der Verband zeigte sich bezüglich der Entwicklung zuversichtlicher als im vergangenen November. Es habe sich schon gezeigt, dass die Menschen wieder fliegen, wenn die Restriktionen aufgehoben werden, sagte IATA-Generaldirektor Willie Walsh. "Die Prognose über die Passagierentwicklung ist ein guter Grund zu Optimismus."

14.21 Uhr: Grünen-Experte wirbt für zügigen Beschluss der Impfpflicht

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen dringt trotz gerade abnehmender Neuinfektionen auf rasche Entscheidungen für eine allgemeine Corona-Impfpflicht. Damit sie im Herbst wirken könne, müsse sie zügig beschlossen werden, schrieb der Bundestagsabgeordnete in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Dienstag).

Dabei falle dieser Zeitdruck in eine "saisonale Phase der Entspannung", in der Schutzmaßnahmen schrittweise gelockert werden könnten. "Und wer gerade dabei ist, von Winter- auf Sommerreifen umzurüsten, will wohl kaum an das Glatteis im Dezember denken." Verantwortung bedeute für Politik aber Vorsorge, auch wenn Prävention nicht immer populär sei.

14.06 Uhr: Bundesarbeitsgemeinschaft: Corona hat Wohnungslosigkeit verschärft

Die Covid-19-Epidemie hat die Situation für Wohnungslose und diejenigen, die ihnen Hilfen anbieten, noch komplizierter gemacht. "Mit der Corona-Krise hat sich die prekäre Lebenslage wohnungsloser Menschen nochmals dramatisch verschlechtert", beklagte die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosigkeit (BAG W), Susanne Hahmann, in Berlin. Der zweite Pandemie-Winter habe die Betroffenen ebenso wie die Mitarbeitenden des Hilfesystems erneut vor enorme Herausforderungen gestellt.

Beratungsstellen versuchen demnach, ihre Hilfen auch auf telefonischem Wege oder online anzubieten. "Der Bedarf an diesen Leistungen steigt“, sagte Hahmann. "An vielen Stellen wird improvisiert, um möglichst jeder und jedem ein sicheres Übernachtungsangebot machen zu können, auch wenn es an zusätzlichen Räumlichkeiten mangelt“, betonte die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft.

12.07 Uhr: Zahl der PCR-Tests geht zurück

Immer weniger PCR-Tests führen nach Verbandsangaben zu einer entspannteren Lage in Laboren. Die Auslastung habe vergangene Woche im bundesweiten Durchschnitt bei 67 Prozent gelegen - "eine signifikante Entlastung", teilte der Verband Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM) mit. Die Angaben stammen von rund 180 Laboren und repräsentieren nach eigenen Angaben den Großteil des aktuellen Testgeschehens. Die Kapazitäten waren im Januar und Anfang Februar teils mit Werten von über 90 Prozent annähernd ausgeschöpft.

Insgesamt sind laut Verband vorige Woche rund 1,8 Millionen PCR-Tests durchgeführt worden - der mit Abstand niedrigste Wert seit Wochen. Die Rate positiver Tests liege mit rund 45 Prozent dennoch unverändert hoch, hieß es.

11.13 Uhr: Auch Finnland hebt Beschränkungen auf

In Finnland sind heute die letzten Corona-Beschränkungen weggefallen. In Restaurants gibt es ab sofort keine Begrenzungen mehr, was Ausschank, Öffnungszeiten, Kundenzahl und Sitzplätze angeht. Allerdings empfehlen die Behörden den Finnen noch, etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln Maske zu tragen. Pflicht ist das aber nicht. Damit gelten in allen nordischen Ländern im Inland nur noch Empfehlungen zum Umgang mit der Pandemie.

10.48 Uhr: Bundeswehr will Corona-Amtshilfe einschränken

Angesichts der Ukraine-Krise hat Generalinspekteur Eberhard Zorn die Bundeswehr auf tiefgreifende Veränderungen eingestellt. Er forderte, dass der "Grundbetrieb" des Heeres nun Priorität habe. Das Kontingent zur Corona-Amtshilfe müsse dafür deutlich reduziert werden. Aktuell leistet die Bundeswehr noch Hilfe bei der Kontaktnachverfolgung und in Kranken- und Pflegeeinrichtungen.

10.25 Uhr: Deutsche Impfkampagne stockt

In Deutschland sind gestern laut RKI rund 73.000 Impfdosen verabreicht worden. Am Montag vor einer Woche waren es noch 108.000, vor zwei Wochen rund 117.000. Mittlerweile haben 75,4 Prozent der Bevölkerung (mindestens 62,7 Millionen Menschen) einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. 57,0 Prozent (47,4 Millionen) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. Mindestens einmal geimpft sind 76,3 Prozent (63,5 Millionen).

Eine große Gruppe von 23,7 Prozent der Bevölkerung (19,7 Millionen Menschen) ist laut dem Impfdashboard des Gesundheitsministeriums weiterhin ungeimpft. Für 4,8 Prozent (vier Millionen) ist allerdings bisher kein Impfstoff zugelassen, weil sie vier Jahre oder jünger sind.

9.29 Uhr: Bayern will ungeimpfte Pflegekräfte halten

Bayern will im Zuge der einrichtungsbezogenen Impfpflicht Betretungsverbote für das Personal in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen nur als letztes Mittel aussprechen. Das bayerische Gesundheitsministerium präsentierte heute sein Konzept, das ein "gestuftes Verwaltungsverfahren" vorsieht. Die Impfpflicht im Gesundheitssektor gilt ab dem 16. März.

Konkret sollen Einrichtungen dem Konzept zufolge ab 16. März die noch ungeimpften Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und solche, die keinen gültigen Genesenenstatus oder ein ärztliches Attest vorgelegt haben, melden. Das Gesundheitsamt werde sie dann zu einer Impfberatung auffordern und anschließend zur Vorlage der gesetzlich festgelegten Nachweise. Bleibe dies aus, wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet, hieß es. Weitere Sanktionen wie ein Betretungsverbot sollen nicht automatisch verhängt werden - insbesondere wenn die ungeimpften Mitarbeiter dringend gebraucht werden.

8.54 Uhr: Handel klagt weiter über Lieferprobleme

Nach einer vorübergehenden Entspannung im Januar haben sich die Lieferprobleme im Einzelhandel laut einer Umfrage des Münchener Ifo-Instituts im vergangenen Monat wieder verschärft. Wie das Wirtschaftsforschungsinstitut mitteilte, gaben 76,3 Prozent der befragten Einzelhändler im Februar an, dass nicht alle bestellten Waren geliefert werden konnten. Im Januar waren es noch 57,1 Prozent gewesen. Angespannt bleibt die Lage demnach vor allem bei Spielwaren, Fahrrädern und Autos.

7.58 Uhr: Kneipen und Clubs hoffen auf mehr Gäste

Kneipen und Clubs hoffen mit den Lockerungen an diesem Freitag auf bessere Zeiten. "In Kneipen, Bars und Clubs waren die Umsatzeinbrüche noch heftiger als in der Gastronomie insgesamt", sagte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga. Auch bei Clubs sei die Freude groß, dass sie endlich weiter machen dürften. "Sie waren ja im vergangenen Jahr teilweise nur kurz offen."

Ab diesem Freitag soll der Zugang zu Gastronomie und Hotellerie nicht nur für Geimpfte und Genesene, sondern auch mit einem negativen Test (3G) möglich sein. Diskos und Clubs sollen für Genesene und Geimpfte mit Test oder dritter Impfung (2G plus) öffnen dürfen.

7.53 Uhr: Israel öffnet Grenzen für Ungeimpfte

Israel lässt ab heute ungeimpfte Touristen ohne Sondergenehmigung einreisen. Ausländer müssen lediglich zwei PCR-Tests absolvieren - einen vor Abreise und einen nach Einreise. Bisher war die Einreise für Touristen grundsätzlich nur mit vollständiger Impfung möglich. Ab sofort müssen auch ungeimpfte Israelis nach Einreise keine Quarantäne mehr von mindestens fünf Tagen einhalten.

Seit Ende Januar sinken in Israel die Infektionszahlen in der Omikron-Welle. Das Gesundheitsministerium meldete gestern Abend nur noch 10.869 neue Fälle. Derzeit gelten rund 64 Prozent der 9,4 Millionen Bürger als vollständig geimpft.

6.30 Uhr: Inzidenz sinkt weiter auf 1.213

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gesunken. Der Wert lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Morgen bei 1.213 (Vortag: 1.238,2). Es wurden 122.111 Neuinfektionen registriert. Außerdem wurden 235 neue Todesfälle verzeichnet. Für NRW wurden 22.841 Neuinfektionen und 59 Todesfälle gemeldet. Die Inzidenz liegt hier bei 1026,6.

Besonders hohe Infektionsraten meldeten weiterhin die Kreise Mettmann mit einer Inzidenz von 1669,8 und Minden-Lübbecke, das mit 1.908 den NRW-weit höchsten Wert verzeichnete. Die niedrigsten Werte hatte Oberhausen (586,9), Duisburg (600,5) und Mülheim an der Ruhr (638,9). Die Hospitalisierungsinzidenz gab das Landeszentrum Gesundheit (LZG) am Morgen mit 6,09 an - nach 6,32 am Vortag.

Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem gibt es nach Einschätzung des Laborverbands ALM inzwischen eine größere Zahl von Menschen, deren Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigt wird - diese Infektionen fließen damit nicht in die offiziellen Statistiken ein.

6.15 Uhr: USA will Maskenpflicht in Regierungsgebäuden lockern

In den USA müssen laut einem neuen Leitfaden der US-Arbeitsgruppe für Sicherheit am Arbeitsplatz Besucher und Mitarbeiter von Behörden künftig in weiten Teilen des Landes keine Maske mehr tragen. In Bezirken mit geringen oder mittleren Covid-19-Infektionen muss das Tragen von Masken in Bundesgebäuden nicht vorgeschrieben werden, unabhängig vom Impfstatus, heißt es in dem Dokument der vom Weißen Haus geleiteten Safer Federal Workforce Task.

19.20 Uhr: Weniger Kinder und Lehrer mit Corona infiziert

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle an nordrhein-westfälischen Schulen ist weiter zurückgegangen. Laut Schulministerium gab es zum Stichtag 23. Februar insgesamt 46.833 bestätigte Infektionen mit dem Virus unter den Schülerinnen und Schülern. Das entspricht 2,39 Prozent der Schülerschaft. In der Vorwoche hatte der Anteil der gemeldeten Schüler, die mit Corona infiziert sind, noch bei 3,22 Prozent gelegen.

Die Infektionen seien sowohl bei den schulischen als auch außerschulischen Tests festgestellt worden, heißt es weiter. Wegen der Pandemie sind aber keine Schulen geschlossen worden. Während der vierten Corona-Welle waren die Infektionen wochenlang angestiegen, sind aber seit Anfang Februar wieder rückläufig.

Auch unter den Lehrkräften sank die Zahl der registrierten Corona-Fälle auf 3868. In der Vorwoche waren noch etwas mehr als 4.600 gezählt worden. Die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer in Quarantäne ging von 1.476 auf 1.212 zurück.

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