Corona-Live-Ticker: Ticker von Sonntag (06.02.2022) zum Nachlesen

Stand: 06.02.2022, 19:37 Uhr

  • Impfen in der Apotheke ab Montag möglich
  • Tausende Impfstoffdosen vernichtet
  • FC-Trainer Baumgart fiebert in Corona-Quarantäne mit
  • Über sechs Millionen Corona-Tote weltweit
  • Bundesweite Inzidenz steigt auf 1.400

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Ab Montag impfen auch NRW-Apotheken

Von morgen an bieten in NRW die ersten Apotheken auch Impfungen an. Nach Auskunft des Apothekerverbandes Nordrhein werden die ersten Impfstoffe zum Wochenanfang geliefert. Grundsätzlich rät der Verband zu Terminvereinbarungen, weil nicht jede Apotheke von Anfang an dabei sei. Auf Bundesebene war im Dezember der Weg dafür freigemacht worden.

Laut Verband ist jede vierte Apotheke im Rheinland dabei, bis Anfang März soll es jede zweite sein. Der Verband rechnet im Frühjahr mit hoher Nachfrage, wenn ein auf die Omikron-Variante angepasster Impfstoff bereitsteht.

Der Hausärzteverband protestierte gegen das Angebot. "Wir brauchen die Apotheken nicht für das Impfen. Dafür gibt es weder medizinische noch sachliche Gründe", sagte Vorsitzender Oliver Funken.

19.28 Uhr: Wieler bekommt auch Rückhalt von der Union

Nach SPD und Grünen hat sich nun auch die Union hinter den Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, gestellt. Es sei zwar klar, dass sich die Kommunikation des RKI deutlich verbessern müsse, sagte der stellvertretende Unionsfraktionschef Sepp Müller dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Unabhängig davon ist Professor Wieler eine ausgewiesene wissenschaftliche Koryphäe, die wir von der Union respektieren und unterstützen", so Müller.

Der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hatte Wieler in einem "Spiegel"-Interview scharf kritisiert und indirekt seine Entlassung gefordert - vor allem wegen der Verkürzung des Genesenen-Status von sechs auf drei Monate.

19.10 Uhr: Apotheker können oft keine Impf-Zertifikate ausstellen

Wer zwei oder drei Mal geimpft ist, der sollte kein Problem damit haben, sich in der Apotheke ein digitales Impfzertifikat ausstellen zu lassen. Aber was ist, wenn ich einmal geimpft bin und zusätzlich eine Infektion hinter mich gebracht habe? "Dann gibt es ein Problem", erklärte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, im WDR-Interview.

Die Software des Robert-Koch-Instituts (RKI), mit der digitale Zertifikate ausgestellt werden, sei auf solche Sonderfälle nicht vorbereitet. Die Apotheker und Apothekerinnen könnten in solchen Fällen nicht helfen. Er könne Betroffenen nur raten, beim Arzt nach einer schriftlichen Erklärung zu fragen, in der ihr besonderer Status bestätigt wird. Er hoffe, dass die Software bald nachgebessert werde, sagte Preis.

17.36 Uhr: Karnevals-Gipfel mit Laumann

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will morgen Nachmittag mit Vertretern der Karnevalshochburgen "über geeignete Regelungen" für die Karnevalstage sprechen. Dafür hat Laumann die Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister von Köln, Düsseldorf, Aachen und Bonn ins Ministerium eingeladen. Ob es schon morgen neue Regeln gibt, ist unklar.

In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Debatten gegeben, weil es keine verbindlichen Regelungen für den Straßenkarneval gibt. Viele Vereine haben ihre Umzüge abgesagt - verboten wären sie aber nicht.

16.30 Uhr: FDP fordert Rückkehr zu sechs Monaten Genesenen-Status

Die FDP will einen Kurswechsel bei der Befristung des Genesenen-Status auf derzeit drei Monate nach einer überstandenen Infektion. "Die Entscheidung über den Genesenenstatus gehört ins Parlament. Dabei sollte unser Ziel eine einheitliche Regelung in Europa sein", verlangt FDP-Fraktionschef Christian Dürr in der "Welt".

"Wenn alle europäischen Länder bei sechs Monaten bleiben, sollte Deutschland sich dem ebenfalls anschließen." Auf Initiative des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurde der Status in Deutschland zuletzt auf drei Monate verkürzt. Begründet hatte das RKI den Schritt mit der Omikron-Variante. Auch wer sich bereits mit der Delta-Variante angesteckt hat, sei gegen eine erneute Infektion mit Omikron nicht ausreichend geschützt.

16.35 Uhr: Ex-Innenminister auf Corona-Demo in Brandenburg

Brandenburgs ehemaliger Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) hat in Hohen Neuendorf an einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen teilgenommen. Das bestätigte Schröter heute dem "Nordkurier". Er tue das, weil er überzeugt sei, dass die 2G-Regelungen nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind, sagte Schröter. Er war von 2014 bis 2019 Innenminister in Brandenburg.

Die Demonstration in Hohen Neuendorf sei von Menschen "aus der bürgerlichen Mitte" entstanden. "Ich habe keinen gesehen, der dort extremistisch aufgetreten ist."

15.37 Uhr: Impfaktion im Bordell

In einem Bordell in der Hamburger Herbertstraße auf der Reeperbahn konnten sich Besucher heute Morgen impfen lassen. Unter dem Motto "Love Booster" gab es 120 Impfdosen von Biontech und Moderna für angemeldete Impfwillige ab 18 Jahren.

"Wir sind zufrieden. Es wurden nicht ganz alle Impfdosen verimpft, aber zahlreiche Menschen haben das Angebot genutzt, darunter auch viele Frauen", sagte ein Sprecher der Aktion. Die Sex-Arbeiterinnen sind dem Sprecher zufolge längst durchgeimpft.

15.28 Uhr: Mehr politisch motivierte Straftaten gegen Politiker

Die politisch motivierte Kriminalität gegen Politikerinnen und Politiker hat einem Bericht zufolge in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen. 2021 seien 4.458 Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger festgestellt worden, 2017 seien es lediglich 1.527 gewesen, berichtete das "Handelsblatt" und beruft sich auf Daten des Bundeskriminalamts (BKA). Die Zahlen für das vergangene Jahr sind noch vorläufig. 

Das BKA führe die Zunahme der Straftaten unter anderem auf Radikalisierungstendenzen in den sozialen Medien in der Pandemie zurück, hieß es. Ein Großteil der Straftaten betrifft demnach Beleidigungen und Bedrohung. "Diese Gesamtentwicklung einschließlich der Straftaten auf der Plattform Telegram kann durchaus demokratiegefährdend sein, wenn Menschen sich nicht mehr trauen, ihre Meinung zu äußern oder ein Amt zu übernehmen", so die Stellungnahme des BKA.

14.33 Uhr: Genesen oder geimpft - gleicher Schutz?

Der Genesenenstatus nach einer Infektion wurde kürzlich von sechs Monaten auf drei Monate verkürzt. Ist das wissenschaftlich haltbar? Und was sind die Unterschiede zu einer Immunisierung durch Impfung? Die Kolleginnen und Kollegen der Tagesschau haben hierzu einen lesenswerten FAQ-Beitrag veröffentlicht.

14.21 Uhr: Bayer-Kapitän verpasst Spiel gegen BVB

Bayer Leverkusen muss heute im Match gegen Borussia Dortmund auf seinen Kapitän und Torwart Lukas Hradecky verzichten. Wie der Klub mitteilte, ist der finnische Nationaltorhüter vor dem letzten Januar-Wochenende positiv getestet worden und befand sich seither - ohne Symptome - in häuslicher Quarantäne.

"Die Hoffnungen, ihn rechtzeitig für das Spiel beim BVB mit einem negativen PCR-Test freitesten und in den Kader berufen zu können, haben sich am Sonntagvormittag zerschlagen", teilte Bayer mit.

13.58 Uhr: Israel meldet Höchststand bei schweren Erkrankungen

Die Zahl der schwer erkrankten Menschen in Israel ist auf dem höchsten Stand seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren. Das Gesundheitsministerium teilte mit, 1.263 erkrankte Patienten würden in Krankenhäusern behandelt. Den vorherigen Höhepunkt hatte die Zahl vor gut einem Jahr mit rund 1.185 Schwererkrankten erreicht.

Die Zahl der Neuinfektionen in Israel geht derweil stetig zurück. Experten gehen davon aus, dass die Omikron-Welle allmählich bricht. Die Corona-Regeln in dem Mittelmeerland mit rund 9,4 Millionen Einwohnern werden weiter gelockert.

13.52 Uhr: Portugal erleichtert Einreise

Portugal mildert die Corona-Maßnahmen für Reisende aus der EU ab morgen ab. Wer mit einem in der EU anerkannten Nachweis über die vollständige Impfung zur Grenze kommt, muss keinen zusätzlichen Test mehr absolviert haben, teilte die Regierung mit. Auch Griechenland lockert ab morgen die Einreise-Bedingungen.

Die Einreise ohne Test nach Portugal ist auch dann möglich, wenn ein digitales EU-Zertifikat über eine nicht länger als sechs Monate zurückliegende Genesung vorgelegt wird.

12 Uhr: FC-Trainer Baumgart fiebert in Corona-Quarantäne mit - und wird sehr laut

Ein einminütiges Video sorgt gerade bei FC-Fans und in der Socialmedia-Gemeinde für Schmunzeln: FC Trainer Steffen Baumgart, der das Spiel seiner Mannschaft wegen einer Coronainfektion zu Hause im Wohnzimmer verfolgen musste, rastet vor dem Bildschirm schier aus - fast so, als würde er an der Seitenlinie im Stadion stehen. Der Trainer leidet, tobt, schimpft und schreit immer wieder Kommandos in sein Handy.

Alles im Video festgehalten von seiner Tochter, bei TikTok hochgeladen und über Twitter in die Welt verbreitet. Zwischendurch versucht ihn nur der Hund vergeblich zu beruhigen. Am Ende sorgte der Heimsieg des 1. FC Köln dann aber wohl doch noch für Versöhnung.

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10.34 Uhr: Pfarrer: Verschwörungsideologien spalten Familien

Die Corona-Pandemie wirkt nach den Worten des Frankfurter Referenten für Weltanschauungsfragen, Oliver Koch, wie ein psychologischer Brandbeschleuniger: Verschwörungsideologien spalteten Partnerschaften und Familien, sagte der Pfarrer dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Zahl der Beratungsfälle sei in der Pandemie stark gestiegen. Vor der Pandemie seien 300 bis 400 Personen jährlich in die Beratung gekommen. Im vergangenen Jahr seien es mehr als 500 Personen gewesen. Täglich führe er drei bis vier Beratungen.

„Die Fälle werden dramatischer“, berichtete Koch. Jahrzehntelange Beziehungen könnten zerbrechen, wenn ein Partner den ganzen Alltag durch die Brille einer Verschwörungsideologie sehe. Vor allem Partner, die einen Verlust ihrer geliebten Beziehung fürchten, und junge Leute, die ihre Eltern oder Großeltern in einem „Querdenker“-Milieu abdriften sehen, suchen nach den Worten von Koch die Beratung auf. Die Klienten stammten aus dem Bildungsbürgertum, Ärzte, Lehrerinnen, Studierende.

10.11 Uhr: Ärger um Impfnachweise endet mit zwei Schwerverletzten

Zwei Männer wurden am gestrigen Abend nach Polizeiangaben in einer Gaststätte in Bremen abgwiesen, weil sie keinen ausreichenden Impfschutz hatten. Daraufhin schugen die beiden die Scheibe der Eingangstür ein. Kurz danach sollen dann etwa zehn Menschen die beiden mit Faustschlägen und Tritten angegriffen haben. Die beiden Männer kamen mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Die mutmaßlichen Täter konnte die Polizei noch nicht finden. Die Ermittlungen dauern an.

8.07 Uhr: Politologe sieht Corona-Proteste in kritischer Phase

Der Berliner Politikwissenschaftler Swen Hutter sieht eine zunehmende Entfremdung von Teilen der Corona-Kritiker gegenüber staatlichen Institutionen. Dabei bestehe die Gefahr einer Radikalisierung, die auch vor Gewalt nicht Halt mache, sagte Hutter dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zugleich gebe es eine Spaltung in der Bewegung der Corona-Kritiker: „"Zum einen dieser rechtsextreme Rand und zum anderen die Menschen, die sich zwar selbst in der politischen Mitte sehen, aber sich nicht im politischen System repräsentiert fühlen.“" Was die beiden Teile eint, sei ein extrem großes Misstrauen gegenüber der Politik, gegenüber anderen Autoritäten wie Medien und Wissenschaft sowie der Hang zu Verschwörungstheorien. Diese Faktoren hätten sich in den vergangenen beiden Jahren verstärkt.

"Nach der Radikalisierung im Diskurs, der fehlenden Gesprächsfähigkeit, sind wir jetzt in der kritischen Phase, wo sich zeigen wird, ob sich die Gewalt Bahn brechen wird"“, warnte Hutter.

7.37 Uhr: Tausende Corona-Impfstoffdosen vernichtet

Tausende Corona-Impfstoffdosen sind in den vergangenen Wochen in Niedersachsen wegen zu geringer Nachfrage vernichtet worden. Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben, an der sich insgesamt 30 Landkreise und kreisfreie Städte beteiligt haben. Aufgrund des gesunkenen Impfinteresses blieben demnach viele mobile Impfteams auf Impfdosen sitzen. Nur sechs der Kommunen gaben an, sie hätten bisher noch keinen Impfstoff beseitigen müssen.

7.00 Uhr: Über sechs Millionen Corona-Tote weltweit

Weltweit haben sich bislang rund 389,9 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Über sechs Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, das erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde.

6.31 Uhr: Russland lockert Maßnahmen

Trotz eines neuen Rekords bei der Zahl der Neuinfektionen lockert Russland ab heute einige Maßnahmen. Unter anderem ist nach einem Kontakt mit einer infizierten Person eine Selbstisolierung nicht mehr Pflicht, teilt die zuständige Behörde für Gesundheitsschutz mit. Deren Chefin Anna Popowa erklärte vergangene Woche, dass angesichts der schnellen Ausbreitung von Omikron gewisse Auflagen nicht mehr sinnvoll seien.

Bis zu 40 Prozent der Infizierten in Moskau und 20 Prozent in ganz Russland zeigten keinerlei Symptome. Am Samstag meldeten die Behörden 177.282 Neuinfektionen. Vor einem Monat lag die Zahl bei weniger als 16.000.

6.05 Uhr: Inzidenz steigt auf 1.400

Die bundesweite Corona 7-Tage-Inzidenz hat das erste Mal die Schwelle von 1.400 überschritten. Am Vortag lag dieser Wert bei 1.388. Insgesamt wurden 133.137 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Die Zahl der Todesfälle sank hingegen, aktuell wurden innerhalb von 24 Stunden 41 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 59. Die Zahl der in Kliniken behandelten Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt am Freitag mit 5,45 an (Donnerstag: 5,00).

In NRW liegt die 7-Tage-Inzidenz derzeit bei 1416,8. (Samstag: 1420,1) Binnen 24 Stunden kamen landesweit 29.596 neu bestätigte Corona-Fälle hinzu, das sind etwa 450 Infektionen weniger als vor einer Woche. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 4 auf nun 21 273.

An der Spitze der Kreise mit der höchsten Corona-Inzidenz steht weiterhin der Hochsauerlandkreis mit 2654,5, gefolgt von Olpe mit einer Inzidenz von 2364,2. Die niedrigsten Inzidenzen verzeichneten weiterhin der Kreis Herford (284,2) und der Rheinisch-Bergische Kreis (444,1).

Die RKI-Meldungen zu Fallzahlen und Inzidenzen sind zurzeit allerdings ungenau. Die Gründe: Meldungen über Neuinfektionen laufen verspätet beim RKI ein, weil die Gesundheitsämter überlastet sind. Zudem haben knappe Testkapazitäten und die neue Teststrategie Einfluss auf die Genauigkeit der Zahlen.

6.00 Uhr: Wieder Demos gegen Corona-Politik

In mehreren deutschen Städten sind gestern erneut Tausende Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen die Corona-Politik zu demonstrieren. Gleichzeitig gab es auch Gegen-Demos. In Düsseldorf waren etwa 4.600 Gegner der Corona-Maßnahmen unterwegs, 900 stellten sich dagegen. Ein Bündnis und mehrere Parteien hatten dazu aufgerufen.

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