Ticker vom Freitag (14.01.2022) zum Nachlesen

Stand: 14.01.2022, 21:02 Uhr

  • Rutte kündigt Lockerungen in Niederlanden an
  • Duisburger Straßenkarneval abgesagt
  • 2.400 Menschen bei Protest gegen Verschwörungsmythen
  • RKI veröffentlicht neue Empfehlung zu Quarantänezeiten
  • Drosten: Für Durchseuchung sind die Impflücken zu groß
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Niederlande beenden Corona-Lockdown - Gaststätten und Kultur bleiben dicht

Die Niederlande beenden nach fast vier Wochen den strengen Corona-Lockdown. Einige Maßnahmen bleiben jedoch. Geschäfte, Friseure und Sportclubs sowie Hochschulen dürfen ab Samstag wieder öffnen. Das kündigte Premier Mark Rutte am Freitagabend in Den Haag an. Geschlossen bleiben weiterhin Gaststätten, Museen, Theater und Kinos.

Angesichts dramatisch steigender Infektionszahlen könnten nicht mehr Sektoren zugleich geöffnet werden, sagte Rutte. Gastwirte kündigten bereits Proteste für Samstag an und wollen trotz des Verbots ihre Cafés und Restaurants öffnen. Sie werden vielfach von Bürgermeistern unterstützt. In der südlichen Stadt Valkenburg bei Aachen waren am Freitag bereits zahlreiche Geschäfte und Gaststätten geöffnet.

Nach der Entscheidung der Regierung dürfen Geschäfte wieder bis 17 Uhr täglich Kunden empfangen. Bürger dürfen zu Hause vier Besucher empfangen, das waren bisher zwei. Die Quarantänepflicht entfällt für diejenigen, die eine Booster-Impfung bekommen haben oder in diesem Jahr infiziert waren. Bisher waren nur Supermärkte oder Apotheken geöffnet.

Trotz täglicher Höchstwerte bei Neuinfektionen sinkt die Anzahl der Patienten in den Krankenhäusern. Am Freitag wurden mehr als 35.000 Neuinfektionen registriert - so viel wie nie zuvor. Das sind mehr als 1.300 Fälle pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Wert bei 470.

20.41 Uhr: Duisburger Straßenkarneval abgesagt

Der Präsident des Duisburger Straßenkarnveals, Michael Jansen, hat in der Lokalzeit des WDR bekannt gegeben, dass der Straßenkarneval auch in diesem Jahr nicht stattfinden kann.

Das hat indirekt mit Corona zu tun. Da in den Nachbarstädten alle Veranstaltungen abgesagt worden seien, wisse man nicht, wie viele Menschen kommen würden und habe aus Sicherheitsgründen absagen müssen. 

18.49 Uhr: 2.400 Menschen bei Protest gegen Verschwörungsmythen

Mit einer Mahnwache haben am Freitag in Hannover nach Polizeiangaben rund 2.400 Menschen an die Opfer der Corona-Pandemie erinnert und gegen Verschwörungsmythen protestiert. Die Teilnehmenden verteilten sich mit Masken und Abstand auf dem gesamten Opernplatz. Viele Parteien und Verbände erhoben bei der Kundgebung ihre Flaggen.

18.24 Uhr: RKI veröffentlicht neue Empfehlung zu Quarantänezeiten

Nach den von Bund und Ländern beschlossenen Änderungen bei Corona-Quarantäneregeln hat das Robert Koch-Institut (RKI) neue Empfehlungen veröffentlicht. Sie gelten ab diesem Samstag, wie das RKI am Freitag mitteilte.

Generell sollen sich die Quarantänezeiten für Kontaktpersonen von Infizierten und die Isolierung, wenn man selbst erkrankt ist, an einer "Sieben-Tage-Regel" orientieren: Sie enden nach sieben Tagen, wenn man sich dann mit einem negativen PCR- oder Schnelltest freitestet. Für das Ende einer Isolierung muss man zuvor auch noch 48 Stunden ohne Symptome sein. Ohne abschließenden Test sollen Quarantäne und Isolierung jeweils zehn Tage dauern.

Jetzt wird damit gerechnet, dass auch das Land NRW seine Quarantäne-Verordnung in Kürze an die RKI-Empfehlungen anpasst.

18.00 Uhr: Fast alle Corona-Regierungsberater in Polen treten zurück

In Polen hat der Streit um die staatliche Corona-Politik zu einem offenen Eklat im medizinischen Beratergremium der Regierung geführt. Aus Protest gegen den zunehmenden Einfluss von Impfgegnern verließen 13 von 17 Mitgliedern am Freitag den Medizinischen Rat.

Die Experten begründeten dies in einem Schreiben an Ministerpräsident Mateusz Morawiecki mit einem "mangelnden Einfluss" ihrer Empfehlungen. "Gleichzeitig haben wir beobachtet, dass es eine wachsende Toleranz für Gruppen gibt, die die Bedrohung durch Covid-19 und die Bedeutung von Impfungen im Kampf gegen die Pandemie verneinen."

17.07 Uhr: NRW-Handwerk - Lage der Branchen sehr unterschiedlich

Pandemie, Lieferkettenprobleme, Fachkräftemangel: Handwerksbetriebe in NRW stehen vor großen Herausforderungen. Die Lage der einzelnen Branchen sei sehr unterschiedlich, sagt der NRW-Handwerkspräsident Andreas Ehlert.

Dennoch erwarte das NRW-Handwerk für 2021 über alle Gewerke eine Umsatzsteigerung von 2 Prozent auf 141,2 Milliarden Euro. Dies sei vor allem getragen vom Boom des Baugewerbes. Die Zahl der Beschäftigten sei voraussichtlich um ein halbes Prozent auf 1,19 Millionen zurückgegangen. Der Fachkräftemangel sei eine Wachstumsbremse.

"Mit großer Sorge" blicke er auf personennahe Dienstleister wie Kosmetiker oder Friseure. Diese würden unter den Corona-Einschränkungen massiv leiden.

16.36 Uhr: 2,5 Milliarden Euro Corona-Hilfen für Krankenhäuser

Deutschlands Krankenhäuser bekommen 2,5 Milliarden Euro an Corona-Hilfen vom Bund. Das geht aus einem Schreiben von Finanzstaatssekretär Florian Toncar an den Haushaltsausschuss hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor berichtete darüber am Freitag das Nachrichtenportal "The Pioneer".

Im Ausschuss wurde das Thema bereits am Mittwoch behandelt. Die Krankenhäuser bekommen das Geld als Ausgleich dafür, dass sie planbare Aufnahmen, Operationen und Eingriffe verschieben, um Kapazitäten für die Behandlung von Corona-Patienten zu schaffen. Die jetzt gewährten Hilfen beziehen sich auf den Zeitraum zwischen Mitte November und Ende Januar.

16.26 Uhr: Unterstützung für Firmen, Soloselbstständige und Künstler

Firmen sollen länger Zeit für die mögliche Rückzahlung von Corona-Soforthilfen bekommen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag in Berlin mitteilte, sind großzügigere Fristen nun möglich. Die Länder erhielten im Zuge von Überprüfungen der Soforthilfen mehr Flexibilität. Durch eine Änderung der Verwaltungsvereinbarung werde die Frist zur Vorlage von Schlussberichten der Länder um weitere sechs Monate auf den 31. Dezember 2022 verschoben.

Zudem könnten von den aktuellen Corona-Einschränkungen stark betroffene Soloselbstständige, Künstlerinnen und Künstler ab sofort Coronahilfe für die Monate Januar bis März beantragen. Sie können bis zu 1.500 Euro pro Monat vom Staat bekommen, insgesamt also 4.500 Euro. Die Hilfe wird als Vorschuss ausgezahlt und nicht auf die Grundsicherung angerechnet. 

16.21 Uhr: Österreich wird wieder Corona-Hochrisikogebiet

Die Bundesregierung stuft das Nachbarland Österreich wegen hoher Corona-Infektionszahlen von Sonntag an erneut als Hochrisikogebiet ein. Ausgenommen davon sind die Gemeinden Mittelberg und Jungholz sowie das Rißtal im Gemeindebiet von Vomp sowie Eben am Achensee. Das teilte das Robert Koch-Institut am Freitag mit.

Damit werden dann alle neun Nachbarländer Deutschlands auf der Risikoliste stehen. Dänemark, Polen, Tschechien, die Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande sind schon seit Längerem als Hochrisikogebiete ausgewiesen. Neben Österreich kommen mehr als 30 andere Länder auf die Liste, viele davon in Afrika und in der Karibik. Insgesamt werden damit fast 140 der rund 200 Länder auf der Welt auf der Risikoliste stehen. Kein Land wird von der Liste gestrichen.

16.16 Uhr: Brandenburg beschließt Corona-Sonderweg

Die 2G-plus-Regel in Gaststätten mit Test oder Booster-Impfung wird in Brandenburg nicht wie von Bund und Ländern vereinbart eingeführt. Das Kabinett beschloss am Freitag auf Bitten der CDU eine Sonderregelung.

Danach gilt die 2G-plus-Regelung nicht, wenn die Warnampel bei der Inzidenz neuer Krankenhauspatienten mit Covid-19 sieben Tage lang unter 6 bleibt (Gelb) und der Anteil der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten unter 10 Prozent liegt (Grün). Die CDU-Fraktion hatte vor Problemen für die Gastronomie gewarnt. Brandenburg führt wie Berlin eine FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr ein - dies hatten Bund und Länder nur dringend empfohlen.

15.59 Uhr: Prämien für freie Jazz- und Pop-Bühnen in NRW

Finanzielle Hilfe in Corona-Zeiten: 14 Spielstätten für Jazz- und Popmusik in Nordrhein-Westfalen erhalten in diesem Jahr Prämien zwischen 15.000 und 8.000 Euro.

"Nach zwei Jahren Pandemie ist es von elementarer Bedeutung, dass Musikerinnen und Musiker in Nordrhein-Westfalen auftreten und spielen können - denn nur so erhalten wir das lebendige Musikleben des Landes", teilte NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen am Freitag mit. Mit der Spielstättenprogrammprämie zeichnet das Land schon seit 2009 kleinere Bühnen für Jazz und Popmusik aus, die regelmäßige Live-Auftrittsmöglichkeiten bieten. Mit Hygienekonzepten, Streaming-Angeboten und anderen digitalen Alternativen sei es vielen Bühnen in der Pandemie gelungen, das Musikleben aufrecht zu erhalten. Die Prämien werden am Mittwoch in der Jazzschmiede in Düsseldorf überreicht.

14.45 Uhr: Drosten - Für eine Durchseuchung sind die Impflücken zu groß

Der Virologe Christian Drosten warnt, schon jetzt auf eine Durchseuchung der Bevölkerung in Deutschland zu setzen. Das sagte er am Freitag auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit RKI-Präsident Lothar Wieler und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Drei Millionen Menschen über 60 Jahren seien noch nicht geimpft, fast neun Millionen nicht geboostert und damit nicht vollständig gegen die Omikron-Virus-Variante geschützt. Aber irgendwann müsse man das Virus "laufen lassen", weil man die Bevölkerung nicht immer wieder nachimpfen könne. Er ging davon aus, dass die endemische Lage bis Jahresende weitgehend erreicht sei.

Beim Schließen der durch die völlig Ungeimpften entstandenen Impflücke in der Bevölkerung könnte im Februar das Präparat des US-Herstellers Novavax helfen. Lauterbach sagte, dass die erste Lieferung von 1,75 Millionen Dosen ab dem 21. Februar zur Verfügung stehen solle. Lauterbach erläuterte, das Präparat sei "quasi ein Totimpfstoff" und solle denjenigen besonders zur Verfügung stehen, die diese Art der Impfung bevorzugten.

Der Bundesgesundheitsminister hält die Anti-Corona-Maßnahmen für im Moment ausreichend. Sorge bereite ihm aber, dass die vereinbarte G2plus-Regelung nicht überall umgesetzt werde. "Lockerungen kann man zum derzeitigen Zeitpunkt ausschließen", fügt der SPD-Politiker hinzu.

12.28 Uhr: Lauterbach: Ende der Pandemie könnte dieses Jahr kommen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht ein Ende der Pandemie kommen. Es gebe die Möglichkeit, die Pandemie in diesem Jahr zu beenden, sagte er im Bundesrat. Nun müsse diese Möglichkeit auch genutzt werden. Nicht jedes Land sei dazu in der Lage. "Wir sind privilegiert", so Lauterbach.

12.15 Uhr: Djokovic will gerichtlich gegen erneut entzogenes Visum vorgehen

Der serbische Tennisprofi Novak Djokovic wird wie erwartet Einspruch dagegen einlegen, dass die australischen Behörden ihm erneut das Visum entzogen haben. Das hat sein Anwalt Nick Wood bestätigt. Am Samstagmorgen soll Djokovic von den Einwanderungsbehörden befragt werden, bis dahin will die australische Regierung von einer erneuten Festsetzung absehen. Eine gerichtliche Entscheidung soll dann am Sonntag gefällt werden. Die Australian Open, an denen Djokovic teilnehmen will, beginnen am Montag.

11.30 Uhr: Studie: Booster-Impfung von Johnson & Johnson schützt vor schwerem Omikron-Verlauf

Eine Booster-Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson schützt einer Studie zufolge vor einem schweren Verlauf einer Omikron-Infektion. Nach Angaben der südafrikanischen Forschungsorganisation SAMRC (South African Medical Research Council) verhindert die Auffrischungsimpfung mit einer Wirksamkeit von 85 Prozent eine Einweisung ins Krankenhaus - das gelte für ein bis zwei Monate. Für die Studie habe man medizinisches Fachpersonal untersucht, das sich in der vierten Corona-Welle in Südafrika mit Omikron angesteckt habe.

11.17 Uhr: Gemeinwohlorientierte Weiterbildung soll in NRW weiter unterstützt werden

Die NRW-Landesregierung will die gemeinwohlorientierte Weiterbildung in der Corona-Krise weiter unterstützen. Das Kulturministerium teilte mit, dass der "Notfonds Weiterbildung" dazu bis Ende März verlängert und mit weiteren vier Millionen Euro ausgestattet werden soll. Der Fonds ist für Einrichtungen bestimmt, die nach dem Weiterbildungsgesetz gefördert werden und wegen Corona finanzielle Ausfälle haben.

Die Gelder können bei den jeweils zuständigen Bezirksregierungen beantragt werden, entsprechende Formulare gibt es auf deren Internetseiten. Die Frist für Anträge endet am 30. April 2022.

11.00 Uhr: Bundesrat stimmt neuen Quarantäne-Regeln zu

Nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat der neuen Verordnung zu den Quarantäne-Regeln für Corona-Infizierte und Kontaktpersonen zugestimmt. Damit können die Regeln in Kraft treten. Das bedeutet unter anderem, dass sich dreifach geimpfte Kontaktpersonen nicht mehr in Isolation begeben müssen.

Außerdem werden kürzere Quarantänezeiten für Infizierte ermöglicht: Die Quarantäne gilt dann zehn Tage mit der Möglichkeit, sich nach sieben Tagen freizutesten. So soll die zentrale Infrastruktur bei stark steigenden Infektionszahlen aufrechterhalten werden.

10.11 Uhr: Deutsche Wirtschaft wächst 2021

Trotz globaler Lieferprobleme und Corona-Krise ist die deutsche Wirtschaft 2021 wieder spürbar gewachsen. Das Statistische Bundesamt teilte mit, dass das Bruttoinlandsprodukt um 2,7 Prozent gestiegen ist. Allerdings konnte die Wirtschaft damit nur einen Teil des Einbruchs aus dem ersten Corona-Jahr 2020 aufholen: Damals war das BIP um 4,6 Prozent eingebrochen.

Außerdem ist der deutsche Staatshaushalt auch im zweiten Jahr der Pandemie tief im Minus: Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen 2021 bei 4,3 Prozent.

09.40 Uhr: Virologe Stöhr fordert "Corona-Exitplan"

Der Virologe und Ex-WHO-Epidemiologe Klaus Stöhr hat im WDR5-Interview erklärt, wie er sich einen "Corona-Exitplan" vorstellt. Das bedeute nicht, die Omikron-Variante "durchlaufen" zu lassen, sondern Maßnahmen an aktuelle Studiendaten anzupassen. Stöhr erklärte unter anderem, bei Kindern sei das Risiko, durch Omikron ins Krankenhaus zu kommen, erheblich reduziert.

Er hält die 2G-plus-Regeln für die Gastronomie etwa für unverhältnismäßig. Das sei "eigentlich ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die sich schon haben impfen lassen." Mit Blick auf Long Covid sagte Stöhr, das Risiko sei da, aber solche Langzeiterkrankungen seien nicht dramatisch schlimmer als Langzeitfolgen von anderen Atemwegserkrankungen - etwa der Grippe. Stöhr forderte die Gesellschaft auf, wieder in die Richtung zu denken, was normal sei.

09.14 Uhr: GEW-Chefin fordert Millionen für mehr Masken für Schülerinnen und Schüler

Die Vorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, Maike Finnern, fordert Millioneninvestitionen, damit die Schulen mehr Masken bekommen. Sie sagte der "Wirtschaftswoche", viele Kinder würden ihre Masken teils tagelang tragen - dabei sei es gerade jetzt wichtig, sie regelmäßig zu wechseln. "Deshalb brauchen wir jetzt schnell einen gut gefüllten Sondertopf mit Geldern, aus denen ganz unbürokratisch und schnell etwa Mittel für Masken abgerufen werden können", so Finnern. "Sicher wird das Millionen kosten, aber sicherer Unterricht sollte Bund und Ländern das wert sein."

09.00 Uhr: Amtsärzte-Verband sieht Schnelltests als Mittel zum Freitesten kritisch

Der Verband der Amtsärzte hält Schnelltests für nicht aussagekräftig genug, um Corona-Infizierte wie geplant früher aus der Quarantäne freizutesten. Die Vorsitzende des Verbandes, Ute Teichert, sagte der Essener Funke Mediengruppe, es sei offen, welche Schnelltests die Omikron-Variante zuverlässig erkennen. Solange sei es problematisch, diese beim Freitesten als Alternative zu PCR-Tests zu verwenden. "Sollten die PCR-Tests wie erwartet knapp werden, steuern wir auf eine schwierige Lage zu", so Teichert.

Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, dass die Quarantäne mit einem negativen PCR- oder Schnelltest auf sieben Tage verkürzt werden kann - der Bundesrat stimmt heute darüber ab.

08.51 Uhr: DRK-Präsidentin warnt vor Herausforderungen bei Impfpflicht im Gesundheitswesen

Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, warnt davor, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht Herausforderungen mit sich bringe: "Es ist im Einzelfall nicht auszuschließen, dass die Impfpflicht den Fachkräftemangel in den Gesundheitseinrichtungen verstärkt", schreibt Hasselfeldt in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Deswegen sollte man diese Gefahr ernst nehmen." Sie rechne aber nicht mit einer großen Kündigungswelle. Die Impfpflicht im Gesundheitswesen gilt ab Mitte März.

Hasselfeldt sprach sich außerdem erneut für eine allgemeine Corona-Impfpflicht aus. Die immer noch bestehenden Impflücken in der Gesellschaft würden dem DRK in dieser Phase der Pandemie große Sorge bereiten.

08.35 Uhr: Jeder vierte Gastro-Job ist wegen Corona weggefallen

In Restaurants, Kneipen und Bars ist durch Corona fast jeder vierte Job weggefallen. Laut Statistischem Bundesamt waren es bis Oktober letzten Jahres rund 24 Prozent weniger Stellen als 2019. Besonders hart hat es demnach Bars und Kneipen getroffen - da hat sich die Zahl der Arbeitsplätze durch die Pandemie fast halbiert. Wegen Corona bildet die Gastro-Branche auch deutlich weniger aus.

08.01 Uhr: Australien annulliert Visum von Tennisprofi Djokovic erneut

Im Impf-Streit um den Tennis-Star Novak Djokovic hat die australische Regierung das Einreise-Visum des Serben erneut annulliert. Einwanderungsminister Alex Hawke traf die Entscheidung und begründete sie mit dem Gesundheitsschutz und dem öffentlichen Interesse. Damit droht Djokovic die Ausweisung aus Australien und ein dreijähriges Einreiseverbot. Davor kann allerdings vor Gericht noch Einspruch einlegt werden.

Der Konflikt zwischen Djokovic und der australischen Regierung hat etwas von einem Tauziehen: Erst verweigerten die australischen Behörden dem ungeimpften Tennisprofi die Einreise, weil sie seine vorgelegten Dokumente für eine medizinische Ausnahmegenehmigung nicht akzeptierten. Djokovic ging dagegen erfolgreich gerichtlich vor - jetzt folgt aber die erneute Annullierung. Und dagegen wollen die Anwälte von Djokovic auch wieder erneut gerichtlich vorgehen. Sie streben für Sonntag eine Anhörung an - die Australian Open, bei denen Djokovic antreten will, beginnen am Montag.

07.50 Uhr: Party-Skandal um britischen Premierminister weitet sich aus

Der Skandal um Partys am Regierungssitz des britischen Premierministers Boris Johnson nimmt größere Dimensionen an. Die Zeitung "The Telegraph" berichtet, dass im April vergangenen Jahres zwei Feiern von Mitarbeitenden des Regierungschefs stattgefunden haben sollen - während eines "Lockdowns" und der Staatstrauer um Prinz Philip. Boris Johnson steht bereits massiv unter Druck, weil er während des ersten "Lockdowns" im Mai 2020 eine Gartenparty am Regierungssitz besucht hatte - das räumte er am Mittwoch ein und entschuldigte sich dafür.

07.35 Uhr: Niederlande lockern Corona-Regeln offenbar wieder

In den Niederlanden stehen nach fast vier Wochen "Lockdown" wohl Lockerungen an. Nach übereinstimmenden Medienberichten will die Regierung heute entscheiden, Geschäfte, Hochschulen, Fitnessstudios und Friseursalons wieder eingeschränkt zu öffnen. Die Gastronomie soll aber wohl geschlossen bleiben. Der niederländische Premierminister Mark Rutte will sich am Abend zu den neuen Regeln äußern.

07.04 Uhr: Bundesrat stimmt über Quarantäne-Regeln ab

Der Bundesrat entscheidet heute über die neuen Quarantäne-Regeln von Bund und Ländern. Der Bundestag hatte am Abend bereits dafür gestimmt. Nach den neuen Regeln sollen sich Infizierte unter anderem schon nach sieben Tagen aus der Quarantäne freitesten können. Dadurch soll gewährleistet werden, dass in der zentralen Infrastruktur genug Personal vorhanden ist.

06.45 Uhr: WHO empfiehlt zwei weitere Corona-Medikamente

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat zwei weitere Medikamente für die Behandlung von Corona-Patientiennen und -Patienten empfohlen. Eins der Mittel soll bei schwer Erkrankten unter anderem für bessere Überlebenschancen sorgen. Das andere Medikament kann bei Erkrankungen mit einem hohen Einweisungsrisiko in eine Klinik eingesetzt werden. In einem Fachmagazin heißt es, die Empfehlung der beiden Arzneimittel basiere auf mehreren Studien.

06.30 Uhr: Erstmals über 90.000 Corona-Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut meldet erstmals über 90.000 Corona-Neuinfektionen: Binnen 24 Stunden wurden 92.223 neue Fälle gemeldet - nachdem schon gestern ein Höchststand verzeichnet wurde. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 470,6 von 427,7 am Vortag. 286 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. In NRW liegt die Inzidenz jetzt bei 441,6 (Vortag 416,7).

Die hochansteckende Omikron-Variante dominiert inzwischen das Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland. In der ersten Kalenderwoche dieses Jahres lag der Omikron-Anteil an allen übermittelten Fällen bei 73 Prozent. Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis sagte der dpa, bei der Delta-Variante brauche etwa jeder fünfte Krankenhauspatient eine intensivmedizinische Versorgung - bei Omikron sei es ungefähr jeder zehnte.

00.00 Uhr: Corona-Protest vor Uniklinik in Dresden unterbunden

Mit einem Großaufgebot hat die Polizei in Dresden einen Demonstrationszug gegen die Corona-Maßnahmen verhindert. Ziel der unangemeldeten Demonstration, zu der unter anderem im Messengerdienst Telegram aufgerufen worden war, war das Universitätsklinikum. Medizinstudierende stellten sich schützend vor das Klinikgelände. Sie hatten sich in weißen Kitteln aufgereiht und trugen Schilder mit Aufschriften wie "Impfen statt Schimpfen" und "Keine Macht den Rücksichtslosen". Die Polizei war mit zahlreichen Kräften im Einsatz und forderte immer wieder Gruppen von Menschen auf, sich zu zerstreuen und weiterzugehen.

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