Ticker vom Dienstag (14.12.2021) zum Nachlesen

Stand: 14.12.2021, 21:09 Uhr

  • Mehr Impfstoff wegen Impfpflicht und Boostern nötig
  • Boostern nach vier Wochen "vielleicht sogar schädlich"
  • Omikron-Variante breitet sich in NRW aus
  • Kein früherer Beginn der Weihnachtsferien
  • Indoor-Karneval in NRW abgesagt
  • Sieben-Tage-Inzidenz sinkt erneut
  • Testpflicht für Geboosterte soll entfallen - fast überall
  • Familienministerin: Kein Druck bei Kinderimpfungen
  • Kinderärzte fordern mehr Impfstoff
  • Keine Zwischenfälle bei Corona-Protesten in NRW
  • Anstieg der Intensivpatienten-Zahlen gestoppt
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Mehr Impfstoff wegen Impfpflicht und Boostern nötig

Der Bund soll nach Angaben von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) mehr Corona-Impfstoff für das erste Quartal 2022 beschaffen. Der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe in der Sitzung der Gesundheitsministerkonferenz gesagt, dass mehr Impfstoff gebraucht werde. Die Länder hätten ihn bestärkt, dass er auch mit "unkonventionellen Methoden" und im direkten Kontakt mit Impfstoffherstellern versuchen solle, Impfdosen zu beschaffen, sagt der CSU-Politiker.

Die Gesundheitsministerkonferenz beschloss zudem, dass für Corona-Geimpfte mit Auffrischimpfung die Testpflicht bei 2G-Plus-Regeln entfallen soll. Allerdings soll in "medizinischen und pflegerischen Einrichtungen" zum Schutz besonders gefährdeter Personengruppen weiterhin auch von Geboosterten ein negatives Testergebnis verlangt werden.

20.51 Uhr: Lauterbach will Mangel an Impfstoffen zügig beseitigen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) arbeitet nach eigenen Angaben unter Hochdruck dran, den für das erste Quartal 2022 bestehenden Mangel an Corona-Impfstoffen zu beseitigen. Über alle Kanäle, die zur Verfügung stehen, sei er "schon seit Tagen" aktiv, um Impfstoffe zu beschaffen, sagte Lauterbach in den ARD-"Tagesthemen". Dabei nutze er auch Kanäle, die er direkt zu den Herstellern habe. Er hoffe, dass er "in den nächsten Tagen eine positive Botschaft" übermitteln könne. Dass aktuell für das erste Quartal 2022 zu wenig Impfstoff da sei, habe viele bei der Inventur der Corona-Impfstoffe "überrascht, mich auch". Konkrete Zahlen nannte Lauterbach nicht.

Wann Omikron die Infizierten-Zahl wieder nach oben treibe, wisse niemand so genau. Sollte das noch vor Weihnachten sein, schloss Lauterbach auch neue Kontaktbeschränkungen nicht aus. "Ich hoffe, dass es dazu nicht kommt" – durch hohe Impfquoten und hohe Booster-Zahlen.

20.39 Uhr: Niederlande verlängern Abend-Lockdown und ziehen Ferien vor

Die Niederlande verlängern den Abendlockdown um weitere vier Wochen. Das kündigte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag an. Gaststätten, Kultur, Sport und Geschäfte - mit Ausnahme von Supermärkten - müssen bis zum 14. Januar weiter täglich um 17 Uhr schließen. Zudem werden die Weihnachtsferien der Grundschüler um eine Woche vorgezogen. Gründe sind der anhaltende Druck auf Krankenhäuser und die Sorge vor der schnellen Verbreitung der Omikron-Variante.

"Diese Verlängerung ist unvermeidlich", sagte Rutte. Zwar scheine der Höhepunkt der jüngsten Welle überschritten zu sein. "Aber es gibt Grund zur Sorge."

19.05 Uhr: Boostern nach vier Wochen "vielleicht sogar schädlich"

Die Corona-Schutzwirkung vier Wochen nach der Zweitimpfung zu verstärken, ist aus Sicht des Immunologen Reinhold Förster nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Dies sei bei Personen der Fall, die etwa aufgrund einer Krebserkrankung ein eingeschränktes Immunsystem hätten, sagte Förster der "Aktuellen Stunde". Vorerkrankte benötigten sogar zwei bis drei Auffrischungsimpfungen, um hinreichend vor Corona geschützt zu sein. Bei allen anderen Personen sei die Empfehlung, vier Wochen nach der Zweitimpfung zu boostern, aus immunologischer Sicht nicht zu begründen - "vielleicht ist es sogar schädlich".

Förster, der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie ist, betonte, dass das Boostern "wirklich wichtig" sei. Nach einer solchen Auffrischimpfung gehe der Schutz vor schweren Corona-Erkrankungen deutlich in die Höhe.

18.35 Uhr: Omikron-Variante breitet sich in NRW aus

Die Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich auch in NRW rasant aus. Nach WDR-Recherchen waren mit Stand 13. Dezember landesweit 203 Omikron-Fälle amtlich registriert. Fünf Tage zuvor, am 8. Dezember, habe es in NRW lediglich 23 Omikron-Nachweise gegeben.

Dies sei fast eine Verneunfachung innerhalb weniger Tage. Auf die Frage, ob es bei den Zahlen um bestätigte Fälle handele, hieß es: "Sicher nachgewiesen werden kann die Mutation derzeit nur mittels Sequenzierung. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese Fälle wahrscheinlich alles Omikron-Fälle sind."

18.28 Uhr: Lauterbach erwartet Expertenvorschlag zu Omikron vor Weihnachten

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet eine Stellungnahme des neuen Corona-Expertenrats zur neuen Virusvariante Omikron noch vor Weihnachten. "Das wird die Grundlage wichtiger Entscheidungen sein, die wir im Bezug auf Omikron zu treffen haben", sagte Lauterbach nach der ersten Beratung des Gremiums in Berlin. Das Gremium werde sich voraussichtlich am Freitag erneut zusammenfinden, um über das Thema Omikron zu beraten.

Zugleich warb Lauterbach für eine bundesweit einheitliche Linie, nach welcher Zeit vollständig Geimpfte eine zusätzliche Auffrischungsimpfung bekommen sollten. "Es ist sicherlich problematisch, wenn jedes Bundesland beim Booster-Abstand demnächst andere Wege gehen würde", sagte der SPD-Politiker. "Hier brauchen wir evidenzbasierte, aber auch einheitliche Empfehlungen." Der Minister äußerte sich zurückhaltend dazu, dass Booster-Impfungen in Nordrhein-Westfalen nun grundsätzlich bereits nach vier Wochen möglich sind. Er müsse dies zunächst prüfen, sagte Lauterbach. Medizinisch sei eine so frühe Booster-Impfung aus seiner Sicht schwierig und werde auch von den führenden Experten so nicht vorgetragen.

17.43 Uhr: Mehrheit der NRW-Betriebe hält sich an Corona-Auflagen

In NRW halten sich Betriebe in der Mehrzahl an die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen. Das ergaben Kontrollen der Arbeitsschutzverwaltung des Landes, die nach Angaben des NRW-Arbeitsministeriums zwischen Ende November und Mitte Dezember erfolgten. Mehr als 2.600 Betriebe wurden demnach überprüft, in 23 Prozent der Unternehmen seien Mängel festgestellt worden.

Die größte Zahl von Mängeln habe es bei der Umsetzung der Homeoffice-Pflicht gegeben. In 227 von 1.672 daraufhin überprüften Betrieben seien Mängel registriert worden. 124 Betriebe hatten laut Ministerium Mängel bei den Dokumentationspflichten hinsichtlich von Kontrollen. In 21 Fällen wogen die Fehler so schwer, dass Bußgeldverfahren eingeleitet wurden.

17.33 Uhr: Kein früherer Beginn der NRW-Weihnachtsferien

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) lehnt einen früheren Beginn der Weihnachtsferien ab. "Nach wie vor wird die Landesregierung alles dafür tun, die Schulen offen zu halten und den Präsenzunterricht zu sichern", sagte Gebauer in Düsseldorf. Auch eine Aussetzung der Präsenzpflicht an den letzten Schultagen vor Weihnachten sei nicht geplant. Für die Schüler ist somit der 23. Dezember der letzte Schultag, am 10. Januar geht der Unterricht weiter.

17.09 Uhr: Studie bestätigt hohe Wirksamkeit von Corona-Medikament Paxlovid

Die endgültigen Daten einer klinischen Studie des Corona-Medikaments Paxlovid des US-Pharmariesen Pfizer haben die hohe Wirksamkeit der Pille bestätigt. Nach Konzernangaben senkt das antivirale Medikament bei Risikopatienten die Gefahr einer Krankenhaus-Einweisung oder eines Todes um 89 Prozent. Dies gilt, wenn die Behandlung innerhalb von drei Tagen nach Auftreten der Krankheitssymptome begonnen wurde. Startete die Behandlung innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der Symptome, lag der Schutz bei 88 Prozent. Die Auswertung der Daten der klinischen Studie mit 2246 Erwachsenen bestätigen vorläufige Ergebnisse zur Wirksamkeit von Paxlovid, die Pfizer Anfang November vorgelegt hatte.

16.33 Uhr: Südafrika kritisiert Reisebeschränkungen von Industriestaaten

Die Reisebeschränkungen zahlreicher Industriestaaten gegen die Länder im südlichen Afrika hat Südafrikas Außenministerin Naledi Pandori als heuchlerisch und diskriminierend kritisiert. Bei einer Videokonferenz sagte sie: "Traurig ist für uns das heutige Wissen, dass die Omikron-Variante seit langem schon in vielen der Länder präsent war, die uns gebannt haben - und dennoch haben sie nichts gesagt und Warnzeichen der Weltgesundheitsorganisation und der Vereinten Nationen bezüglich klinischer Reaktionen auf die Pandemie und das Vermeiden von Reisebeschränkungen ignoriert."

Die Beschränkungen hätten ihrem Land enormen Schaden zugefügt. Südafrika und Botswana hatten die internationale Gemeinschaft umgehend nach der Entdeckung der Omikron-Variante informiert. Die Reisebeschränkungen folgten kurz darauf. Neben weiteren Ländern schränkte auch die Bundesregierung die Einreise aus acht Ländern im südlichen Afrika ein.

16.16 Uhr: Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein gegen generelle Verkürzung der Booster-Frist

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein hält eine generelle Verkürzung der Frist zum Boostern nicht für sinnvoll. Sofern das Gesundheitsministerium an seinem Erlass festhalte, betreffe dies daher nur die kommunalen Impfangebote, nicht die Arztpraxen, hieß es. Für früheres Boostern müssten medizinische individuelle Umstände vorhanden sein, welche die Abweichung rechtfertigen, sagte ein Sprecher. Die Ständige Impfkommission empfehle einen vierwöchigen Abstand allenfalls bei stark immungeschwächten Personen. "Auch die hiesigen Praxen handhaben dies in ihrem Versorgungsalltag entsprechend und werden dies auch weiterhin tun", unterstrich er. Wenn Patienten in den Praxen der niedergelassenen Ärzte eine "solch extrem frühe Boosterung ohne medizinische Indikation" einforderten, dürften das die meisten ablehnen, sagte er weiter.

15.30 Uhr: NRW auf Platz zwei beim Boostern

Im Vergleich der Bundesländer liegt NRW nach Angaben von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in Sachen Boostern auf Platz zwei. Wüst appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, sich zu gegebener Zeit für die Auffrischungsimpfung in einer Impfstelle oder bei einem Arzt oder einer Ärztin einzufinden.

Der Ministerpräsident bestätigte zugleich, dass Booster-Impfungen in NRW nun grundsätzlich nach vier Wochen möglich sind. Es gebe aber keine ausdrückliche Empfehlung dafür. In einem am Montag unter anderem an Kreise und kreisfreie Städte versandten Erlass hieß es wörtlich: "Personen, bei denen die Grundimmunisierung weniger als fünf Monate zurückliegt, sind jedoch nicht zurückzuweisen und ebenfalls zu impfen - sofern ein Mindestabstand von vier Wochen erreicht ist."

Wüst sagte, man habe "schon die ganze Zeit" niemanden zurückgewiesen, der einige Tage oder Wochen vor Ablauf der fünf Monate nach der Zweit-Impfung einen Booster wollte. Nun habe man eine "Untergrenze" von vier Wochen eingezogen. Man empfehle jetzt aber nicht, "nach vier Wochen zu laufen." Mit dem neuen Erlass sollten "kommunikative Fragezeichen" nun geklärt werden.

15.24 Uhr: Corona-Infektionszahlen in Afrika steigen

Die Zahl der erfassten Corona-Infektionen in Afrika hat im Wochenvergleich um 83 Prozent zugenommen. In der vergangenen Woche wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 196.000 neue Fälle gemeldet - im Vergleich zu 107.000 Neuinfektionen in der Vorwoche. Südafrika hatte Ende November als eines der ersten Länder weltweit die neue Coronavirus-Variante festgestellt, die von der WHO kurz darauf den Namen Omikron erhielt und als "besorgniserregend" eingestuft wurde. Mittlerweile ist die Variante in 57 Ländern weltweit nachgewiesen worden.

Omikron - Nachhaltig reisen - Afrikas Grüne Mauer

WDR 5 Quarks - Wissenschaft und mehr 29.11.2021 01:24:37 Std. Verfügbar bis 29.11.2026 WDR 5


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15.08 Uhr: Expertin: Omikron könnte sich noch schneller verbreiten

Eine britische Expertin sieht Anzeichen dafür, dass sich die Omikron-Variante des Coronavirus noch schneller verbreiten könnte als bislang angenommen. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass sich die Zahl der Infektionen mit der Variante innerhalb von zwei bis drei Tagen verdoppelt, sagte die medizinische Chef-Beraterin der britischen Gesundheitsbehörde (UKHSA), Susan Hopkins, in London vor einem Parlamentsausschuss. "Es scheint im Moment, als sei diese Wachstumsrate eher noch kürzer als länger." Sie sei besorgt darüber, wie viele Menschen sich jeden Tag infizieren, und rechne mit sehr schwierigen Wochen.

14.30 Uhr: Indoor-Karneval in NRW abgesagt

Der Karneval kann nach den Worten von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) auch in dieser Saison nicht wie gewohnt stattfinden. Veranstaltungen, bei denen sich viele Menschen in engen Innenräumen begegneten, seien in den nächsten Monaten nicht verantwortbar, sagte Wüst heute nach einem Gespräch mit Vertretern des organisierten Karnevals.

Dies gelte etwa für Karnevalsbälle, Partyformate und gesellige Karnevalssitzungen, bei denen Abstandsgebote und Maskenpflicht nur schwerlich umsetzbar seien. Deshalb hätten die Karnevalsvertreter freiwillig zugesagt, auf solche Veranstaltungen zu verzichten.

Um existenzgefährdende Absagen zu vermeiden, wird eine Absicherung durch Wirtschaftshilfen für Vereine und Veranstalter notwendig werden, sagte Wüst. Der Staat helfe hier bei pandemiebedingten Absagen mit finanzieller Unterstützung unter anderem durch den Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen.

Hier die einzelnen Aussagen aus der Pressekonferenz zum Nachlesen:

  • Abgesagt werden vorerst alle Veranstaltungen, wo die nötigen Abstandsregeln nicht eingehalten werden können, erklärt Kuckelkorn. Ob das auch für besonders große Veranstaltungsstätten gilt, wie etwa der Kölner Lanxess-Arena, sei noch nicht klar.
  • Zu den Karnevalszügen am Rosenmontag gebe es noch keine Entscheidung, erklärt Prömpeler. "Wir hoffen, dass noch Züge gehen können." Das müsse Mitte Januar neu beraten werden.
  • Der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, betont: "Niemand kann Karneval absagen." Dennoch seien vor allem Veranstaltungen in Innenräumen derzeit nicht machbar. Er bedankt sich bei der Landesregierung, dass sie finanzielle Hilfen für die Brauchtums-Vereine nun bewilligt hat. Dem schließt sich auch der Vizepräsident des Bundes Deutscher Karneval, Frank Prömpeler, an. Die Absage von Veranstaltungen sei "das richtige Signal". Feiern "um jeden Preis" könne es nicht geben.
  • "Karneval zu feiern wäre wichtig", erklärt Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zum Einstieg. Doch das Infektionsgeschehen biete große Unsicherheitsfaktoren, auch wegen der neuen Variante namens Omikron. Karneval als Massenveranstaltung sei deshalb auch in dieser Session nicht "verantwortbar". Die Karnevalsgesellschaften stimmten mit ihm in dieser Frage überein. Absagen von Karnevalsveranstaltungen in Innenräumen seien "unvermeidbar", sagte Wüst weiter. Die Karnevalsvereine sollen finanzielle Hilfen erhalten.

14.23 Uhr: Immunologen gegen Testbefreiung für Geboosterte

Immunologen sind dagegen, Geimpfte mit Booster-Impfung von Tests zu befreien. Der Dortmunder Professor Carsten Watzl nannte einen solchen Schritt gegenüber dpa "komplett kontraproduktiv". "Eine solche Maßnahme würde dazu beitragen, dass die Omikron-Welle sogar früher kommt", so Watzl, der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie ist.

Die Idee habe für die Delta-Variante des Coronavirus Sinn gemacht, sagte Watzl. Dreifach Geimpfte seien gegen diese Variante so gut geschützt, dass sie kaum noch zum Infektionsgeschehen beitrügen. "Aber diese Überlegungen haben sich mit Omikron komplett erledigt." Die aktuellen Impfstoffe schützen Watzl zufolge bei Omikron hoffentlich gegen einen schweren Verlauf. "Was sie nicht so gut verhindern, ist eine Infektion." Es werde also unweigerlich mehr Impfdurchbrüche geben.

12.30 Uhr: Expertenrat der Bundesregierung vor erster Sitzung

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eröffnet heute die erste Sitzung des neuen Corona-Expertenrates. In der Auftaktsitzung werden unter anderem die Einzelheiten zu den künftigen Treffen und zur Arbeitsweise des Gremiums besprochen. Dem Rat gehören unter anderem der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, der Leiter des Virologischen Instituts der Uniklinik Bonn, Hendrik Streeck, und der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, an. Dabei ist auch der Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, die Virologin Melanie Brinkmann und die Physikerin Viola Priesemann.

Das Gremium soll auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse Empfehlungen für den Umgang mit der Pandemie abgeben. Mitglieder des neuen Expertenrates hatten sich in der Vergangenheit aber teils sehr unterschiedlich positioniert. Meinungsverschiedenheiten gab es vor allem zwischen Drosten und Streeck.

12.15 Uhr: Land zahlte bis zu 14.63 Euro pro Schnelltest

Das Land NRW hat seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie weit über 100 Millionen Schnell-Tests gekauft, die zwischen 59 Cent und 14,63 Euro pro Stück gekostet haben. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der SPD im Landtag hervor. Demnach seien die Preise von "marktüblichen Einflussfaktoren" wie der Verfügbarkeit abhängig gewesen. Wann und bei wem man fast 15 Euro pro Test bezahlt hat, sagt die Regierung nicht - dies unterliege dem Geschäftsgeheimnis.

In dem Bericht an den Landtag werden rund 70 Lieferanten aufgezählt. Darunter Apotheken, bei denen man 50 oder 60 Tests erwarb - aber auch Siemens Healthcare mit fast 94 Millionen Stück.

11.55 Uhr: Amtsärzte warnen vor Ausnahmen bei der Testpflicht

Die deutschen Amtsärzte haben vor einem übereilten Ende der Testpflicht für Menschen mit Auffrischungsimpfung gewarnt. "Es ist verfrüht, Menschen mit Booster-Impfung von der Testpflicht zu befreien", sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (BVÖGD), Ute Teichert, heute der Funke-Mediengruppe "Es wäre klüger, abzuwarten, wie sich die Pandemie in den kommenden Wochen entwickelt."

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte angekündigt, mit den Gesundheitsministern der Länder heute Nachmittag über eine solche Lockerung zu beraten.

11.36 Uhr: Norwegen verbietet Alkohol-Ausschank in der Gastronomie

In Norwegen ist Alkohol über die Feiertage in Restaurants, Kneipen und Hotels tabu. Von morgen an gilt für vier Wochen - also auch über Weihnachten und Neujahr - ein absolutes Ausschankverbot. Ziel ist es, soziale Zusammenkünfte zu verringern und damit letztlich der Ausbreitung der Omikron-Variante entgegenzuwirken. Finanzminister Trygve Slagsvold Vedum kündigte heute staatliche Unterstützung für Betriebe an, die von dem Verbot und weiteren Maßnahmen betroffen sind.

11.17 Uhr: Impfquote steigt nur langsam

Knapp 700.000 Menschen in Deutschland sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) gestern geimpft worden. Die allermeisten davon holten sich allerdings bereits ihre Drittimpfung ab: 603.000. Bei der Erst- und Zweitimpfungen waren es nur 92.000.

Den vollständigen Impfschutz haben laut RKI mindestens 57,9 Millionen Menschen oder 69,7 Prozent der Bevölkerung. 60,5 Millionen Menschen (72,7 Prozent) haben mindestens eine Impfdosis erhalten. 20,5 Millionen (24,7 Prozent) sind "geboostert".

10.40 Uhr: Zwei Biontech-Dosen schützen laut Studie auch bei Omikron

Zwei Dosen des Biontech-Impfstoffs scheinen einer großangelegten Studie aus Südafrika zufolge einen deutlichen Schutz vor schweren Erkrankungen während der dortigen Omikron-Welle zu bieten. Die von Südafrikas größtem privaten Krankenversicherungsverwalter Discovery Health heute veröffentlichte Untersuchung basiert auf mehr als 211.000 positiven Testergebnissen zwischen dem 15. November und 7. Dezember, von denen etwa 78.000 auf die neue Virusvariante Omikron zurückgeführt wurden.

Demnach bot eine zweifache Biontech-Impfung einen 70-prozentigen Schutz vor schweren Verläufen, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen. Vor einer Infektion mit der Omikron-Variante schützt die Biontech-Impfung zu 33 Prozent.

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt erneut

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken: Heute Morgen meldete das Robert Koch Institut den Wert 375 (gestern: 389,2). Vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 432,2. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI 30.823 Neuinfektionen. 473 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus.

In Nordrhein-Westfalen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz jetzt bei 267,9. Experten gehen aber von einer Untererfassung aus, weil viele Gesundheitsämter überlastet sind.

Die mit 480,4 landesweit höchste Inzidenz wurde für den Kreis Lippe ausgewiesen. Es folgten Wuppertal (391,3) und der Kreis Herford (382,4). Köln kam auf 299,7 und Düsseldorf lag bei 285,1. Am niedrigsten war die Inzidenz heute in Münster mit 139,1 und in Mönchengladbach mit 140,2.

10.38 Uhr: "Unwort des Jahres" wohl wieder mit Corona-Bezug

Corona hat auch 2021 die Suche nach dem Unwort des Jahres dominiert. Bis zur ersten Dezemberwoche seien rund 600 Einsendungen eingegangen, mehr als 90 Prozent davon hätten mit der Pandemie zu tun, sagte die Sprecherin der Unwort-Jury, Constanze Spieß. Genannt worden seien etwa die Ausdrücke "Querdenker", "systemrelevant" und "Impfmassaker". Einsendungen sind noch bis zum 31. Dezember möglich. Das Ergebnis wird am 12. Januar bekanntgegeben.

9.57 Uhr: Testpflicht für Geboosterte soll entfallen - fast überall

Das Bundesgesundheitsministerium will Menschen mit einer Auffrischungsimpfung künftig von der Testpflicht im Rahmen der 2G-Plus-Regeln befreien. Das geht aus einem Entwurf für die heutige Gesundheitsministerkonferenz von Bund und Ländern hervor, aus der die Nachrichtenagentur Reuters zitiert. Allerdings soll in "medizinischen und pflegerischen Einrichtungen" zum Schutz besonders gefährdeter Personengruppen weiterhin auch von Geboosterten ein negatives Testergebnis verlangt werden.

9.41 Uhr: Familienministerin: Kein Druck bei Kinderimpfungen

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (B'90/Grüne) sieht beim Thema Kinderimpfungen derzeit eine hohe Akzeptanz. Aktuell herrsche kein Druck auf Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollten, sagte sie im ZDF-Morgenmagazin. "Es ist ein gutes Zeichen für die Pandemiebekämpfung, dass es so gut angelaufen ist mit den Impfungen für Kinder", sagte Spiegel.

"Es zeigt, dass es viele Familien in Deutschland gibt, die sehr sehnsüchtig darauf gewartet haben und die sehen, dass es wichtig ist, auch die Kinder zu schützen." Die Impfungen für Kinder von fünf bis elf Jahren haben gestern bundesweit begonnen.

9.35 Uhr: China stellt eine halbe Million Menschen unter Quarantäne

In einer von Chinas wirtschaftsstärksten Provinzen sind wegen eines Corona-Ausbruchs eine halbe Million Menschen unter Quarantäne gestellt worden. Mehr als 540.000 Menschen in der Provinz Zhejiang seien betroffen, erklärten die Behörden heute. Aus dem östlichen Landesteil waren zuvor 44 neue Fälle gemeldet worden. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der registrierten Fälle in ganz China seit vergangener Woche auf knapp 200.

Obwohl die Zahl der Fälle sehr klein ist, gehen die Behörden zur Eindämmung des Virus immer wieder hart vor.

7.38 Uhr: Bundesrechnungshof prüft Corona-Hilfen

Die Überbrückungshilfe für coronageschädigte Unternehmen könnte der neuen Bundesregierung Ärger machen. Der Bundesrechnungshof hat wegen der Zuschüsse ein Prüfverfahren eingeleitet, wie ein Sprecher der Behörde bestätigte.

Was genau der Bundesrechnungshof untersucht, enthüllt die Bonner Behörde vor Abschluss des Verfahrens nicht - das hat Tradition. Üblicherweise schalten sich die Rechnungshöfe ein, wenn die Prüfer den Verdacht hegen, dass Ministerien oder Behörden Steuergelder verschwenden.

7.25 Uhr: Kinderärzte fordern mehr Impfstoff

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat die Organisation der Impfkampagne für Kinder ab fünf Jahren scharf kritisiert. "Die niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte erhalten erst am 10. Januar wieder neuen Impfstoff. Dabei könnten wir bereits in der Woche davor schon mit der zweiten Dosis beginnen", sagte der Sprecher des BVKJ Nordrhein, Axel Gerschlauer, der "Rheinischen Post".

"Durch schlechte Organisation werden ausgerechnet Kinder- und Jugendärzte benachteiligt, die sich besonders um vorerkrankte Kinder kümmern sollen", sagte Gerschlauer weiter.

7.20 Uhr: Übermittlung der Fallzahlen angeblich verbessert

Die Gesundheitsämter in Deutschland kommen laut der Verbandschefin der Amtsärzte wieder etwas besser mit dem Übermitteln von Corona-Nachweisen hinterher. "Ich gehe davon aus, dass sich die Meldedaten im Vergleich zu vor zwei Wochen verbessert haben", sagte die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert.

In vielen Ämtern werde das Personal nun nur noch dafür eingesetzt, eingehende Infektionsmeldungen zu bearbeiten, dafür gebe es weniger Kontaktnachverfolgung. Auch die Unterstützung durch Bundeswehrsoldaten habe geholfen.

6.59 Uhr: Meist 2G oder 3G bei Weihnachtsmessen

Christen bei der Weihnachtsmesse.

Weihnachtsmesse vielerorts nur mit Test

Gottesdienstbesucher müssen sich an Heiligabend und Weihnachten auf unterschiedliche Regelungen einstellen. Für die katholische Kirche sagte Antonius Hamers vom Katholischen Büro NRW, die jetzige Coronaschutzverordnung gelte nur bis zum 21. Dezember, insofern sei die Lage derzeit noch unklar. Man müsse aber mit einer 2G- oder 3G-Regelung rechnen.

Die Evangelische Kirche von Westfalen empfiehlt den Gemeinden für die Heiligabend- und Weihnachtsgottesdienste 2G. Ausnahme: Schülerinnen und Schüler, die laut Coronaschutzverordnung auch in den Weihnachtsferien als getestet gelten. Die Evangelische Kirche im Rheinland empfiehlt mindestens 3G, "wo örtlich angezeigt und machbar" auch 2G.

6.32 Uhr: Keine Zwischenfälle bei Corona-Protesten in NRW

In Gummersbach kamen gestern Abend bei einer Kundgebung gegen die Impfpflicht für das Gesundheitspersonal rund 500 Teilnehmer zusammen - deutlich mehr als die angemeldeten 150. Die Versammlung verlief friedlich. In Dortmund gab es eine Veranstaltung mit rund 50 Demonstranten, in Duisburg mit 120.

0.05 Uhr: Anstieg der Intensivpatienten-Zahlen gestoppt

Seit wenigen Tagen steigt die Zahl der Corona-Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen praktisch nicht weiter an. Am Freitag gab das Divi-Intensivregister noch 4.922 Fälle an - gestern waren es 4.895. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verwies gestern auf entsprechende Statistiken und sprach von einem neuen "Trend".

Bei Twitter schrieb er: "Die Lage stabilisiert sich langsam, und der Rückgang der Fallzahlen ist echt. Dieser Trend darf durch Weihnachten nicht gefährdet werden. Da die Fallzahlen weiterhin viel zu hoch sind muss die Boosterkampagne verstärkt werden."

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