Ticker vom Mittwoch (07.07.2021) zum Nachlesen

Stand: 07.07.2021, 19:21 Uhr

  • Neue Lockerungen ab Freitag möglich
  • Delta-Variante in Deutschland jetzt dominant
  • Hundertausende freie Impftermine in NRW
  • Viele Corona-Fälle in Verbindung mit Fußball-EM
  • Medien: Lambda-Variante in Europa angekommen
  • Schüler fordern Impfangebot in den Ferien
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Laumann verkündet auf Pressekonferenz mehr Freiheiten

In Nordrhein-Westfalen werden die Corona-Beschränkungen in Kreisen und kreisfreien Städten mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter zehn deutlich gelockert. Die Landesregierung führe eine neue "Inzidenzstufe Null" in der neuen Corona-Schutzverordnung ein, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) heute. Die Verordnung gilt ab Freitag.

In vielen Bereichen bleiben dann Masken und Abstandhalten nur noch eine Empfehlung. Die Maskenpflicht bleibe aber in einigen Bereichen wie etwa in Bussen und Bahnen, Einzelhandel, Arztpraxen, Taxen und Schülerbeförderung bestehen, sagte Laumann. Beschäftigte mit einem nahen Kundenkontakt wie bei körpernahen Dienstleistungen oder Servicekräfte in der Gastronomie müssten weiterhin eine Maske tragen oder über einen negativen Testnachweis verfügen.

Bei größeren privaten Veranstaltungen kann auf Mindestabstände und Maskenpflicht verzichtet werden, wenn auch landesweit die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen unter zehn liegt und die Teilnehmer negativ getestet sind.

Auch Volksfeste, Stadt-, Dorf- und Schützenfeste sind ab Freitag wieder erlaubt, wenn die landesweite Inzidenz und auch die Inzidenz in der jeweiligen Kommune unter zehn liegt. Die Teilnehmer müssen einen negativen Testnachweis dabei haben. Veranstalter sollen stichprobenhafte Kontrollen machen.

Hier die neuen Regeln im Detail:

19.10 Uhr: Kinderärzte-Sprecherin: Impfen ist individuelle Entscheidung

Sollten Eltern ihre 12- bis 18-jährigen Kinder impfen lassen? Im Gespräch mit der "Aktuellen Stunde" vermied Tanja Brunner vom Bundesverband Kinder - und Jugendärzte eine klare Empfehlung. "Wenn Sie sich das fragen, lassen Sie sich von ihrem Kinder- oder Jugendarzt persönlich beraten", sagte Brunner. Zwar gebe es positive Erfahrungen aus anderen Ländern wie den USA, wo Jugendliche bereits seit dem Frühjahr geimpft werden.

Aber man müsse auch seltene Nebenwirkungen, wie Herzmuskelentzündungen bei jungen Männern, im Auge behalten. Brunner forderte die Ständige Impfkommission (Stiko) auf, sich in der Frage der Impfempfehlung möglichst bald zu positionieren.

18.32 Uhr: Delta-Variante auch in Deutschland dominant

Die Delta-Variante des Coronavirus, früher als "indische Variante" bekannt, ist in Deutschland mittlerweile für 59 Prozent der Neuinfektionen verantwortlich. Das teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) heute Abend mit.

Die Variante sei bereits seit Ende Juni dominant, heißt es im RKI-Virusvariantenbericht, der am Abend veröffentlicht wurde. Die bisher vorherschende Beta-Variante wurde nur noch in rund einem Drittel der positiven Proben nachgewiesen.

Die Delta-Variante gilt als besonders ansteckend. Ob sie auch für schwerere Krankheitsverläufe sorgt, ist umstritten.

18.03 Uhr: Delta hat sich in den USA durchgesetzt

In den USA ist die besonders ansteckende Delta-Variante nach Berechnungen der Seuchenbehörde CDC bereits dominant. Der Anteil der Mutante an den Neuinfektionen sei in den zwei Wochen bis zum 3. Juli auf 51,7 Prozent gestiegen, teilte die Behörde heute mit. Der Anteil der bislang vorherrschenden Alpha-Variante sei auf 28,7 Prozent gesunken.

17.41 Uhr: Frankfurter Buchmesse soll stattfinden

Die Frankfurter Buchmesse soll in diesem Herbst als Präsenzveranstaltung stattfinden - vorausgesetzt die Corona-Lage lässt es zu. Das teilten die Verantalter heute mit. Neben den Verantaltungen auf dem Frankfurter Messegelände soll es auch digitale und hybride Angebote geben.

17.03 Uhr: CSD-Parade zieht am 29. August durch Köln

Die Kölner Christopher-Street-Day-Parade kann in diesem Jahr wieder als Demonstration mit Fahrzeugen und Gruppen stattfinden. Wer an der Demonstration am 29. August teilnehmen möchte, muss entweder getestet, geimpft oder genesen sein und das auch nachweisen können. Zudem sei die Demonstrationsstrecke so verlegt worden, dass sie über breite Straßen führe, wodurch die Abstände besser eingehalten werden könnten.

16.59 Uhr: Noch rund 150.000 freie Impftermine in dieser Woche

In den Impfzentren in NRW sind noch Tausende Termine frei. Rund 212.000 Termine seien diese Woche in den Impfzentren vergeben, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) heute. Rund 150.000 Impftermine seien noch frei. Für kommende Woche könnten noch mehr als 300.000 Termine vereinbart werden.

Erstmals bestimme nicht mehr die Verfügbarkeit des Impfstoffs die Menge der Impfungen, sondern die Anzahl der Impfwilligen sei ausschlaggebend.

16.47 Uhr: Düsseldorf wirbt in rheinischer Mundart

"Schnüss-Läppche drare", hochdeutsch: "Mundschutz tragen" - mit diesem Satz wirbt Düsseldorf seit dieser Woche in der Stadt für die Corona-Maßnahmen. An rund 50 digitalen Werbeflächen werden auch die Slogans "Teste losse" ("Testen lassen") und "Impfe jonn" ("Impfen gehen") ausgespielt. In den vergangenen Wochen hatte die Stadt zunächst in mehreren Fremdsprachen für die Corona-Maßnahmen getrommelt - jetzt auch im Dialekt.

Unsere Ticker-Einträge während der Pressekonferenz von Karl-Josef Laumann gibt es hier zum Nachlesen:

16.07 Uhr: Lockerungen werden bei steigenden Zahlen zurückgenommen

Er habe auch Sorgen wegen der Delta-Variante des Coronavirus, erklärte Laumann. "Aber die Inzidenzen sind nun mal niedrig." Sobald sich die Delta-Variante ausbreite, könne man sicher sein, dass die Inzidenzen schnell über 10 steigen. Gehen die Zahlen nicht innerhalb von acht Tagen wieder zurück, "werden auch die Lockerungen wieder zurückgenommen".

15.49 Uhr: Testpflicht für Mitarbeiter nach dem Urlaub kommt

Laumann kündigte weiterhin eine Testpflicht für Mitarbeiter von Betrieben nach dem Urlaub an. Alle ungeimpften und nicht genesenen Arbeitnehmer, die nach dem 1. Juli für mindestens fünf Tage nicht gearbeitet haben, müssen nach der Rückkehr entweder ein negatives Testergebnis vorlegen oder vor Ort einen Schnelltest absolvieren. Die Ordnungsämter sollen die Einhaltung dieser Regel kontrollieren. "Allerdings wird das in der Praxis wohl kaum Probleme verursachen."

15.40 Uhr: Neue Inzidenzstufe "Null" wird eingeführt

In NRW wird angesichts der niedrigen Zahlen die neue Inzidenzstufe "Null" eingeführt. Dies ist Teil der neuen Corona-Schutzverordnung. In allen Kreisen und Städten, wo die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 10 liegt, kann dann folgendes gelten: Keine Kontaktbegrenzungen mehr, die Maskenpflicht ist nur noch eine Empfehlung. Ausnahmen gelten für den Nahverkehr, Arztpraxen und andere Einrichtungen, in denen auch Ungeimpfte verkehren. Diskos dürfen öffnen und Volksfeste gefeiert werden. Allerdings muss hierfür auch die landesweite Inzidenz weiter unter 10 liegen. Im Fall der Diskos und Nachtklubs müssen die Gäste allerdings einen Test- oder Impfnachweis vorlegen, außerdem ist ein Hygienekonzept erforderlich.

Die Regelung kann bereits am 9. Juli inkraft treten.

15.30 Uhr: Laumann bezeichnet Lage in NRW als entspannt

"Die Lage ist entspannt", fasst Karl-Josef Laumann die Lage in NRW zusammen. Dies zeige sich vor allem an den vielen freien Betten in den Kliniken: Nur noch 113 Menschen müssten intensiv behandelt, nur 84 beatmet werden.

14.44 Uhr: Deutschland spendet 30 Millionen Impfdosen

Deutschland gibt bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten ab. Für die kostenlosen Spenden sollen Impfdosen der Hersteller Astrazeneca und Johnson & Johnson genutzt werden. Das geht aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums hervor, der heute im Kabinett vorgelegt wurde.

Mindestens 80 Prozent der Impfstoff-Spende soll über Covax verteilt werden. Bis Mitte Juni waren über das internationale Impfstoffprogramm erst 83 Millionen Impfdosen verteilt worden.

14.40 Uhr: NRW-SPD droht mit U-Ausschuss zu Masken-Deal

Die Landesregierung hat seit Februar 2020 Corona-Schutzausrüstung für rund 464 Millionen Euro eingekauft. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der SPD hervor. Die Sozialdemokraten zielen mit ihrer Anfrage vor allem auf die Beschaffung von Schutz-Masken über die Schweizer Firma Emix. Das Geschäft war von der Tochter des früheren CSU-Politikers Gerold Tandler vermittelt worden. Sie soll von Emix Provisionen in Millionenhöhe bekommen haben.

Die Landesregierung betonte, dass sie selbst weder in diesem Fall noch bei der Beschaffung von anderen Schutzmasken Provisionen gezahlt habe. Die SPD droht nun mit einem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss.

14.27 Uhr: Zahl der Covid-Toten geht weltweit zurück

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat so wenige gemeldete Todesfälle durch das Coronavirus registriert wie seit Anfang Oktober 2020 nicht mehr. In der Woche vom 28. Juni bis 4. Juli waren es knapp 54.000, sieben Prozent weniger als in der Vorwoche, wie die WHO heute mitteilte. Gleichzeitig stieg die Zahl der gemeldeten Infektionen weltweit leicht, auf gut 2,6 Millionen in der genannten Woche. Besonders stark war der Anstieg in der WHO-Europaregion, die 53 Länder von Portugal bis Tadschikistan umfasst: plus 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

14.06 Uhr: Studie: Fast 50 Prozent wissen nichts von ihrer Infektion

Mehr als 42 Prozent aller Corona-Infizierten wissen nicht, dass sie das Virus in sich tragen. Ältere Menschen sind außerdem deutlich häufiger unwissentlich infiziert als Jüngere. Das sind nur zwei Erkenntnisse der Gutenberg COVID-19 Studie, die auf bevölkerungsbasierten Daten aus dem Raum Mainz-Bingen beruhen.

Bei der Erhebung geht es nicht nur um direkte Auswirkungen einer Corona-Infektion, sondern auch um indirekte Folgen der Pandemie auf die Gesundheit der Bevölkerung. Mehr Infos gibt es im Beitrag der Tagesschau.

13.18 Uhr: Spahn fordert "nationalen Impf-Ruck"

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnt, beim Impftempo nicht nachzulassen. Stand heute habe es in Deutschland 78,7 Millionen Impfungen gegeben, erklärte Spahn bei Twitter. 47,5 Millionen Deutsche oder 57,1 Prozent der Bevölkerung seien mindestens einmal geimpft, 33,2 Millionen oder 39,9 Prozent hätten einen vollen Impfschutz. "Auch wenn das Tempo noch hoch ist: Wir brauchen einen nationalen Impf-Ruck, um es im Juli und August weiter zu halten."

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12.55 Uhr: Medien: Lambda-Variante erreicht Europa

Eine bisher vor allem in Lateinamerika auftretende Corona-Variante mit dem Namen Lambda könnte spanischen Medien zufolge nun auch in Europa nachgewiesen worden sein. Ein Ausbruch mit rund 80 Infizierten in der Region Kantabrien werde zurzeit untersucht, heißt es in verschiedenen Online-Portalen.

Die Variante wurde erstmals im August 2020 in Peru identifiziert. In dem Land hat sich die Mutante mittlerweile durchgesetzt, in anderen Ländern wie Argentinien und Chile ist sie auf dem Vormarsch. Corona-Varianten werden von der WHO in zwei Kategorien einteilt: Varianten unter Beobachtung ("variants of interest"), die zu gehäuften Fällen führen oder in mehreren Ländern auftreten. Dazu gehört Lambda. Eine Stufe höher stehen die besorgniserregenden Varianten ("variants of concern"). Sie sind nachweislich ansteckender, schwerer bekämpfbar oder führen zu schwereren Erkrankungen.

12.27 Uhr: KNVO kritisiert Stiko-Kommunikation

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) hat Art und Weise der Stiko-Empfehlung zur Kreuzimpfung scharf kritisiert. Der stellvertretende Vorsitzende Dr. med. Carsten König sprach heute bei einer Pressekonferenz von einem "kommunikativen Desaster", das zu großen Problemen in den Arztpraxen geführt habe. Er befürchte, dass sich Praxen wegen des Mehraufwands durch Ein und -ausladungen aus der Impfkampagne zurückziehen könnten.

Der KNVO-Vorsitzende Dr. med. Frank Bergmann wies darauf hin, dass die Stiko ihre Empfehlung auch als positive Botschaft hätte formulieren können, da es neben den Astrazeneca- und mRNA-Impfungen nun mit der Kreuzimpfung eine dritte Option gibt. Laut Prof. Dr. Jörg Timm, Leiter des Institut für Virologie an der Uniklinik Düsseldorf, schützten alle Impfstoffe vor schweren Krankheitsverläufen, auch bei der Delta-Variante. Die Empfehlung der Stiko erklärte Timm mit der höheren T-Zellen-Zahl bei einer Kreuzimpfung.

Insgesamt ist die Akzeptanz des Astrazeneca-Impfstoffs laut nach der Stiko-Empfehlung stark gesunken. Außerdem wurde ein starker Rückgang bei den Impfstoff-Bestellungen durch Arztpraxen festgestellt. Der "Flaschenhals der Impfkampagne" sei nun nicht mehr die Impfstoffverfügbarkeit, sondern in Impfbereitschaft.

12.05 Uhr: 2.500 Corona-Fälle in Verbindung mit EM

Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat im Zusammenhang mit der Fußball-EM bislang mehr als 2.500 Corona-Infektionen gezählt. In der dritten Turnierwoche der Europameisterschaft sei ein erheblicher Anstieg im Vergleich zur Woche davor zu verzeichnen gewesen, bestätigte die EU-Agentur auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Infektionsfälle in sieben Ländern ließen sich mit der EM in Verbindung bringen, sagte die zuständige Direktorin Vicky Lefevre.

Schottland sei mit 1.991 Fällen dabei am weitaus stärksten betroffen. Die schottische Mannschaft trug ihre EM-Gruppenspiele in Glasgow und im Londoner Wembley-Stadion aus. 436 Fälle seien zuletzt in Finnland registriert worden, vor allem nachdem Finnlands Fußballer in St. Petersburg spielten und Fans offensichtlich das Virus aus Russland mitbrachten. Einige Fälle wurden auch aus Dänemark, Frankreich, Schweden, Kroatien und den Niederlanden gemeldet. In Deutschland sind demnach keine Corona-Infektionen direkt im EM-Zusammenhang festgestellt worden.

12.01 Uhr: Flugverkehr nimmt weiter zu

Über Deutschland sind nach Aufhebung von Reisebeschränkungen wieder zunehmend mehr Flugzeuge unterwegs. Im Juni nahm der Flugverkehr nach Beobachtung der Deutschen Flugsicherung (DFS) im vierten Monat in Folge zu. Dennoch erreiche das Verkehrsaufkommen im ersten Halbjahr 2021 nur ein Drittel des Niveaus von 2019. Wie die DFS heute mitteilte, wurden im Juni 129.073 Starts, Landungen und Überflüge im deutschen Luftraum gezählt. Das seien fast 30.000 mehr als im Mai des laufenden Jahres gewesen, aber 57,6 Prozent weniger als im Juni 2019 - also vor der Corona-Pandemie.

In den ersten sechs Monaten des Jahres zählte die DFS 531.217 Flugbewegungen im deutschen Luftraum und damit zwei Drittel (67 Prozent) weniger als im ersten Halbjahr 2019.

11.03 Uhr: OECD: Deutscher Arbeitsmarkt widersteht Krise

Der deutsche Arbeitsmarkt hat die Covid-19-Krise der Industriestaaten-Organisation OECD zufolge bisher "sehr gut" überstanden. Beschäftigungsverluste während der Pandemie seien moderat ausgefallen, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) heute in Paris mit. Die Arbeitslosigkeit in der größten Volkswirtschaft der Eurozone sei vergleichsweise wenig gestiegen. Die Arbeitslosenquote betrug im Juni nach früheren Angaben der Bundesagentur für Arbeit 5,7 Prozent.

In Deutschland habe es vor und während der Krise weniger Arbeit aus dem Homeoffice gegeben als in anderen vergleichbaren OECD-Staaten, berichtete die Organisation. Sie warnte vor längerfristigen Folgen der Krise für den internationalen Arbeitsmarkt. Ende 2020 seien binnen Jahresfrist in den 38 Mitgliedsländern rund 22 Millionen Jobs weggefallen. Weltweit seien es sogar rund 114 Millionen Jobs gewesen.

10.55 Uhr: Seelsorgebedarf in Pandemie gestiegen

Der Bedarf an Seelsorge und Beratung hat nach den Erfahrungen des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region in der Pandemie erheblich zugenommen. Hauptthemen in den Gesprächen seien Einsamkeit, depressive Stimmung, Ängste und Konflikte, sagte die Leiterin der Evangelischen Telefonseelsorge Köln, Dorit Felsch, am Dienstagabend vor Journalisten. Das Thema Suizid habe im Jahr 2020 in 12,5 Prozent aller Fälle eine Rolle gespielt - im Jahr zuvor waren es noch 2,4 Prozent.

Die evangelische und die katholische Telefonseelsorge in Köln führten den Angaben zufolge 2020 jeweils rund 13.000 Gespräche mit einer Dauer von meist 20 bis 25 Minuten. Es gebe allerdings "deutlich mehr Anrufe, als wir annehmen können", sagte Felsch. Derzeit garantierten auf evangelischer Seite 72 Ehrenamtliche die Erreichbarkeit rund um die Uhr.

10.50 Uhr: Vor Olympia - steigende Infektionszahlen in Tokio

Keine drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele sind die Corona-Neuinfektionen in Tokio auf den höchsten Stand seit fast zwei Monaten gestiegen. Die Stadtverwaltung meldete am Mittwoch 920 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Das ist der höchste Stand seit dem 13. Mai, als die Olympiastadt 1.010 Neuinfektionen verzeichnet hatte.

Damit liegt die Zahl der Neuinfektionen seit nunmehr 18 Tagen jeweils über dem Wert des gleichen Tages der Vorwoche. Dies schürt die Sorge bei vielen Menschen, die befürchten, dass die Spiele zu einem Superspreader-Event werden könnten. Die Verantwortlichen beteuern jedoch, dass alles "sicher" sein werde.

10.33 Uhr: AfD zieht Klage gegen Maskenpflicht zurück

Die AfD hat ihre Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen die Maskenpflicht im Bundestag zurückgezogen. Das von der AfD eingeleitete Organstreitverfahren wurde deshalb eingestellt, wie das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mitteilte. (AZ: 2 BvE 10/20)

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hatte wegen der Corona-Pandemie am 5. Oktober 2020 per Allgemeinverfügung in allen Räumen im Deutschen Bundestag das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung angeordnet. Keine Maske ist demnach erforderlich, wenn die Abgeordneten in den Sitzungsräumen und im Plenarsaal Platz genommen haben. Mehrere AfD-Abgeordnete verstießen immer wieder gegen die Maskenpflicht und meinten, dass Schäuble - trotz seines Hausrechts als Bundestagspräsident - nicht die Bekleidung vorschreiben dürfe. 19 AfD-Abgeordnete wollten mit einer Organklage die Maskenpflicht vom Bundesverfassungsgericht kippen lassen.

10.19 Uhr: Höhere Kauflaune bei Deutschen

Gelockerte Corona-Auflagen lassen die Konsum-Lust steigen, wie aus einer Umfrage des Verbands der Privaten Bausparkassen hervorgeht. Demnach wollen 53 Prozent der Bürger Geld für späteren Konsum auf die Seite zu legen, im Frühjahr waren dies 50 Prozent. Die Lockerungen steigerten zwar die Kauflaune der Verbraucher, erklärt Verbands-Hauptgeschäftsführer Christian König. "Weil es aber immer noch Restriktionen gibt, etwa bei Fernreisen, wird dafür aber oft erst mal verstärkt gespart."

10.08 Uhr: Geringverdienende bei Impfungen im Hintertreffen

Insbesondere Geringverdienende geraten laut einer Umfrage bei den Corona-Impfungen ins Hintertreffen: Knapp die Hälfte der Beschäftigten im untersten Fünftel der Lohnverteilung gaben in einer heute veröffentlichten Umfrage des Portals "Lohnspiegel.de" an, schon mindestens eine erste Impfdosis erhalten zu haben. Im obersten Fünftel der Lohnverteilung waren es hingegen 71 Prozent. Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) forderte deshalb mehr betriebliche Impfangebote.

"Da in den Sommermonaten genügend Impfstoff zur Verfügung steht, müssen jetzt alle Bevölkerungsschichten einen niederschwelligen Zugang zu einer Impfung erhalten", erklärte die WSI-Expertin für Verteilungsfragen, Aline Zucco. "Ein Impfangebot am Arbeitsplatz ist dafür ein wichtiger Baustein."

10.00 Uhr: Bareiß: Bewegungsfreiheit von Geimpften nicht mehr beschränken

Trotz der starken Ausbreitung der Delta-Virusvariante hält der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), die Lockerung der Reisebeschränkungen für geboten. "Ich begrüße, dass die Regelungen endlich zugunsten des Reiseverkehrs neu bewertet werden", sagte Bareiß der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Insbesondere sind drastische Eingriffe in die Bewegungsfreiheit bei Geimpften nicht darstellbar." Er habe stets darauf hingewiesen, "dass sich Reisen und Sicherheit auch unter Pandemiebedingungen nicht ausschließen", sagte Bareiß. Er fügte hinzu: "Klar ist, dass Geimpfte schnellstmöglich nicht mehr in ihren grundlegenden Freiheiten eingeschränkt werden dürfen." Sicherheit müsse dabei weiter gewährleistet sein.

Der Tourismusbeauftragte sprach sich gegen eine Aufhebung aller Corona-Beschränkungen aus: "Hygiene- und Testkonzepte - beispielsweise im ÖPNV oder beim Reisen - sind vergleichsweise geringe Eingriffe und können helfen, das Infektionsgeschehen in einer Übergangsphase verlässlich zu beobachten und Vertrauen zu schaffen."

9.19 Uhr: Weniger Verkehrsunfälle in 2020

Aufgrund des geringeren Verkehrsaufkommens im Corona-Jahr 2020 hat die Zahl der Unfälle deutlich abgenommen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, registrierte die Polizei im vergangenen Jahr rund 2,2 Millionen Verkehrsunfälle, 16,4 Prozent weniger als 2019.

Die Zahl der Toten und Verletzten sank den Angaben zufolge auf den tiefsten Stand seit mehr als 60 Jahren: 2020 verloren 2.719 Menschen ihr Leben auf den Straßen, 10,7 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Verletzten ging gegenüber dem Vorjahr um 14,8 Prozent auf 327.550 zurück.

8.49 Uhr: Corona-Ausbruch unter Club-Besuchern

In der niederländischen Grenzstadt Enschede gibt es einen Corona-Ausbruch in Zusammenhang mit der Öffnung eines Musik-Clubs. Inzwischen sind 200 Fälle nachgewiesen, so der Bürgermeister der Stadt Enschede, Onno van Veldhuizen. Bislang ist unklar, wie es zu dem Ausbruch unter den 600 Partygästen kommen konnte. Die Club-Besucher mussten nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Der Club wurde vorerst wieder geschlossen.

8.02 Uhr: Spahn: Aufhebung der Auflagen von Impfquote abhängig

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Hoffnungen auf eine rasche Aufhebung der Corona-Beschränkungen gedämpft. Alles hänge von der Impfquote ab, sagt der CDU-Politiker im ARD-Morgenmagazin. Bei den Älteren gebe es eine hohe Bereitschaft, so dass bei den über 60-Jährigen eine Impfquote von 90 Prozent bald erreicht werde.

Bei den Zwölf- bis 59-Jährigen müsse dagegen noch geworben werden, um eine Quote von 85 Prozent zu erreichen. Ihnen müssten niedrigschwellige Impfangebote gemacht werden, etwa auf dem Marktplatz, dem Sportplatz oder neben Moscheen und Kirchen. "Wenn wir das möglichst gut hinkriegen im Juli, dann haben wir auch eine gute Aussicht auf einen Herbst, auf einen Winter mit weniger Auflagen und deutlich weniger Einschränkungen."

Spahn betonte aber, die AHA-Regeln würden noch eine ganze Zeit gebraucht. Wer geimpft sei, werde aber auf jeden Fall mehr Freiheiten haben.

7.47 Uhr: Schüler fordern Impfangebote in den Sommerferien

Die Bundesschülerkonferenz fordert ein Impfangebot für alle Jugendlichen in den Sommerferien. "Gerade wenn es um den Schulstart nach den Ferien geht, sind Impfungen ein Schlüsselfaktor für sicheren Unterricht", sagte Generalsekretär Dario Schramm dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". "Für mich ist klar: Jeder Schüler ab zwölf Jahren muss in den Sommerferien ein Impfangebot bekommen", unterstrich er. Das erste Angebot für eine Impfung gegen das Coronavirus müsse schon am Anfang der Ferien erfolgen, damit im besten Fall am Ende der Ferien bereits die zweite Impfung möglich sei.

Viele junge Menschen wollten sich gegen die Delta-Variante des Virus schützen, kämen aber nicht an Impftermine, kritisierte der Schülervertreter. "Ich sehe die Kultusministerien in diesem Prozess genauso in der Verantwortung wie die Gesundheitsministerien", betonte er. "Sie müssen jetzt schleunigst zusammenkommen und entsprechende Schritte einleiten."

7.32 Uhr: Vier NRW-Kreise mit zweistelliger Inzidenz

Vier der 53 Kreise und kreisfreien Städte in NRW haben aktuell eine zweistellige Sieben-Tages-Inzidenz: Lippe (17,8), der Hochsauerlandkreis (15), Düsseldorf (14,8) und Köln (10,6). Am besten sieht es in Mülheim an der Ruhr aus, wo binnen sieben Tagen keine einzige Neuinfektion erfasst worden war - die Inzidenz lag also bei null. In Remscheid war es eine einzige Neuinfektion gewesen, das ergab eine Inzidenz von 0,9.

7.08 Uhr: Entzündungshemmende Medikamente helfen gegen Covid-19

Bestimmte entzündungshemmende Medikamente reduzieren einer Studie zufolge das Sterberisiko bei Corona-Patienten mit schwerem Verlauf. Die entsprechende Studie wurde am Dienstag in der Fachzeitschrift "Jama" veröffentlicht. Mit 11.000 Patienten handelt es sich um die bislang umfassendste Untersuchung zu diesem Thema.

Die Untersuchung fasst die Ergebnisse aus 27 klinischen Studien in 28 Ländern zusammen und kommt zu klaren Resultaten. Untersucht wurden die Mittel Sarilumab und Tocilizumab, die ursprünglich bei rheumatoider Arthritis eingesetzt wurden. Bei Corona-Patienten im Krankenhaus reduzierte die Verabreichung eines dieser beiden Medikamente zusammen mit Kortikosteroiden wie Cortison das Sterberisiko um 17 Prozent, verglichen mit der alleinigen Anwendung von Kortikosteroiden.

6.00 Uhr: Watzke hält Fan-Limit für "willkürlich"

Borussia Dortmunds Chef Hans-Joachim Watzke hat nach der Zulassung von maximal 25.000 Zuschauern bei Profifußballspielen in der kommenden Saison eine differenziertere Obergrenze gefordert. "Für den Augenblick ist die Regelung, maximal 25.000 Fans zuzulassen, okay. Auf Dauer halte ich diese Größenordnung allerdings für sehr willkürlich und bin nicht bereit, das ewig mitzutragen. Unser Stadion ist mit über 81.000 Plätzen schließlich auch deutlich größer als viele andere der Liga", sage der Geschäftsführer des Bundesligisten der "Bild".

Die Chefs der Staats- und Senatskanzleien hatten am Dienstag beschlossen, dass mit Beginn der Spielzeit 2021/22 unter bestimmten Voraussetzungen maximal 25.000 Zuschauer die Spiele im deutschen Profifußball verfolgen dürfen. Die Arenen dürfen demnach zu maximal 50 Prozent ausgelastet werden.

5.52 Uhr: Justizministerin gegen Aufhebung der Maskenpflicht

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) lehnt eine Aufhebung der Maskenpflicht in Innenräumen vorerst ab. "Auch eine Impfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Weitergabe des Virus, wie sich zuletzt an der Ausbreitung der Delta-Variante in einigen Ländern gezeigt hat", sagt Lambrecht den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Vorsichtsmaßnahmen, wie das Tragen einer Maske in Innenräumen, seien daher vorerst auch für geimpfte Personen sinnvoll. Der Ministerin zufolge sei es außerdem kaum praktikabel im öffentlichen Nahverkehr oder im Supermarkt zwischen geimpften und ungeimpften Personen zu unterscheiden.

4.58 Uhr: Inzidenz in NRW minimal gestiegen

Die Corona-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen ist leicht angestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag heute Morgen bei 5,8, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. Im Bund liegt die Inzidenz derzeit bei 5,1. Das RKI registrierte für NRW 227 Neuinfektionen und 13 Todesfälle binnen 24 Stunden.

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