Innerhalb von 24 Stunden haben gleich zwei Firmen bei der EU den Antrag gestellt, dass ihr Corona-Impfstoff zugelassen wird. Nun müssen die Experten schauen, ob die Stoffe tatsächlich auf den Markt kommen dürfen. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen auf einen Impf-Start auf Hochtouren.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat sich am Dienstag zusammen mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) angeschaut, wie weit die Landeshauptstadt Düsseldorf ist. Dort wird ein Impfzentrum im Fußballstadion aufgebaut. Beide bekräftigten das Ziel, dass diese zentralen Orte, an denen viele Menschen geimpft werden sollen, ab Mitte Dezember fertig sein sollen.
Eine Million Impfdosen für NRW
Wann es dann tatsächlich mit der Impfung los geht, konnten auch die beiden Politiker nicht sagen - das Zulassungsverfahren sei entscheidend. Dennoch nannte Laschet einen ungefähren Zeithorizont: "Wir rechnen damit, dass zum Jahreswechsel 2020/2021 die Impfdosen zur Verfügung stehen." Für NRW stünden dann wahrscheinlich eine Million Impfdosen bereit.
Auch Spahn nannte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz den Jahreswechsel als möglichen Startpunkt. Dass die Impfzentren bis dahin zwei Wochen erst einmal nicht benutzt werden, sieht er als unproblematisch an. Es sei besser, schon einsatzbereit zu sein und dann komme der Impfstoff, als wenn es andersherum wäre.
Tausende Helfer für Impfzentren
In ganz NRW werden gerade 53 Impfzentren aufgebaut - für jeden Kreis oder jeder große Stadt eins. Laschet sprach von einer logistischen und medizinischen Herausforderung von "historischer Dimension". Schon über 7.000 Freiwillige hätten sich zum Helfen gemeldet. Wenn der Impstoff da sei, müsse es sofort losgehen. "Es darf keine Sekunde Verzug sein, wenn der Impfstoff kommt." Klar sei aber auch: Bis die Pandemie ausgebremst werde, sei noch viel Disziplin nötig.
Als erstes soll der Impfstoff nach Angaben Laschets Bewohnern und Personal von Pflegeeinrichtungen, Personal in Krankenhäusern, vulnerablen Gruppen und medizinisch-pflegerischem Personal zur Verfügung gestellt werden. Die endgültige Reigenfolge wird aber noch festgelegt.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sagte bereits, dass die Betroffenen zum Beispiel angeschrieben werden könnten. Eine Impf-Pflicht wird aber von allen Verantwortlichen ausgeschlossen.