Vor Beratungen über Lockdown: Das fordern Menschen in NRW

Stand: 01.01.2021, 16:02 Uhr

Am Dienstag wollen Bund und Länder entscheiden, wie es nach dem 10. Januar weitergeht. Diese Themen sind den Menschen in NRW am wichtigsten.

Seit zwei Wochen sind die meisten Geschäfte in NRW geschlossen. Die Schüler wurden früher in die Weihnachtsferien geschickt und wann es wieder einen regulären Schulunterricht gibt, steht in den Sternen. Die Kitas sind zwar weiterhin offen, Eltern sollen ihre Kinder dort aber nur abgeben, wenn dies für sie "unverzichtbar" ist, wie die Landesregierung erklärt.

Noch bis zum 10. Januar gelten diese Regeln - mindestens. Wie es danach weitergeht, wollen Bund und Länder bei ihren Beratungen am kommenden Dienstag festlegen. Diese Themen sind den Menschen in NRW am wichtigsten.

Kontaktbeschränkungen

Die wohl wichtigste Frage, die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten klären müssen, ist, ob der aktuelle Lockdown verlängert wird. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet kündigte bereits an, dass er ein Ende des Lockdowns bei den aktuellen Neuinfektionszahlen für unwahrscheinlich hält.

  • "Ich befürchte auch, dass der Lockdown weiter geht. Aber wenn nicht endlich mal überall und konsequent kontrolliert wird, dann werden die Zahlen hoch bleiben. Zumal ja viel mehr als jetzt schon nicht möglich ist durch den Lockdown, kann man nicht mehr machen bis auf Ausgangssperren." - Norbert Bracht unter einem Facebook-Beitrag der "Aktuellen Stunde"

Auch Prof. Dr. Michael Hallek, Direktor der Medizinischen Klinik I am Universitätsklinikum Köln, empfiehlt eine Verlängerung der strengen Regeln. "Wir sollten den Lockdown so lange aufrecht erhalten, bis die Infektionszahlen richtig unten sind und dann die ganze Krise anders steuern", so Hallek in der Aktuellen Stunde. Manche Menschen in NRW plädieren sogar dafür, die Kontakbeschränkungen noch zu verschärfen.

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Schulen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat gerade erklärt, Schulen und Kitas "lieber eine Woche zu lang, als zu kurz" schließen zu wollen. Ob das bedeutet, dass die Weihnachtsferien über den 10. Januar hinweg verlängert werden oder doch der Drei-Stufen-Plan von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) in Kraft tritt, ist unklar.

  • "Na dann können die Arbeitgeber ja richtig gut planen, ob die Mütter oder Väter zur Arbeit kommen können 👍🏼 Planlos. Aber passt ins Gesamtbild, welches die Landesregierung seit März abgibt. Respekt dafür, dass in 9 Monaten keine vernünftigen Konzepte entwickelt wurden." - Angela Bonnen König unter einem Facebook-Beitrag von "WDR aktuell"

Darüber, wann und wie es weitergeht, will das NRW-Schulministerium am 7. Januar informieren - wahrscheinlich. Für viele Eltern und Lehrer viel zu spät - Planungssicherheit sieht anders aus.

  • "Lächerlich! Das berufstätige Eltern auch evtl ein paar Tage für Planung und Organisation brauchen interessiert die Regierung wohl nicht. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden wie die Regierung mit Corona umgeht, ABER berufstätige Eltern und überhaupt die Schüler sind vergessen worden. Lüften und hüpfen gegen corona und Kälte! Lachhaft! Homeschooling findet kaum richtig statt, da viele Schulen gar nicht die Möglichkeit haben oder Lehrer vernünftig damit umgehen können. Wir hatten 1!! Stunde Onlineunterricht und das war Sport! Sowas bescheuertes..." - Heike Klaußat unter einem Facebook-Beitrag von "WDR aktuell"

Kitas

Beim Start des Lockdown am 16. Dezember wurde die NRW-Regierung vor allem für ihre Regelung bezüglich der Kitas kritisiert. Vize-Ministerpräsident und Familienminister Joachim Stamp (FDP) kündigte damals an, dass die Kitas weiter geöffnet bleiben sollten, Kinder aber dennoch möglichst zuhause betreut werden sollten. Für viele Eltern fühlte sich das an, als wolle die Landesregierung die Verantwortung einfach auf sie abschieben.

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Auch Daniela Heimann, Vorstandsmitglied des Landeselternbeirats NRW, kritisiert vor allem, dass diese Regelung von Kita zu Kita unterschiedlich gehandhabt wurde. "Es gibt Kitas, die sehr offen mit den Eltern sprechen, die Verständnis dafür haben, wenn man nicht unbedingt wegen Berufstätigkeit, sondern auch aus anderen Gründen auf die Betreuung angewiesen ist", so Heimann im WDR5-Morgenecho. "Aber es gibt eben auch Kitas, die sehr rigoros versucht haben, die Betreuung einzuschränken und den Eltern signalisiert haben, dass sie eigentlich nicht bringen dürfen."

  • "Was bringt ein Lockdown wenn die Eltern selbst entscheiden können ob ihr Kind in Kita oder Schule geht und dann noch der überwiegende Teil sein Kind wirklich in Kita und Schule schickt? Was verstehen einige Menschen nicht an der jetzigen Pandemie? Auf freiwilliger Basis wird es nicht klappen mit dem senken der Fallzahlen. Alle Termine sind ja soooo wichtig." - Dirk Behrens unter einem Facebook-Beitrag der "Aktuellen Stunde"

Heimann wünscht sich vor allem eine einheitliche Regelung ab dem 11. Januar. Sie befürchtet aber, dass es wieder "über die Berufswahl der Eltern" gehe. "Und dann bleiben wieder viele Kinder auf der Strecke, die dringend Betreuung benötigen."

Einzelhandel und Gastronomie

Eine der Branchen, die am meisten unter den Kontaktbeschränkungen seit dem Beginn der Pandemie leidet, ist die Gastronomie. Aber auch der Einzelhandel musste mit dem Beginn des "Lockdowns" wieder weitestgehend schließen.

  • "Welchen Lockdown, leiden tut nur die Gastronomie, alle anderen haben Narrenfreiheit, hätte man am 2.11 einen harten Lockdown wie im März gemacht, wäre die 2 Welle nicht so übergeschwappt und eine dritte nicht in Aussicht." - Edith Töller unter einem Facebook-Beitrag der "Aktuellen Stunde"

Dazu kommt, dass sich viele Menschen, die schon vor dem harten "Lockdown" die Schließung von Hotels und Gastronomie kritisiert haben, durch die weiterhin hohen Infektionszahlen bestätigt fühlen.

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Kommentare zum Thema

144 Kommentare

  • 144 Michael 03.01.2021, 15:09 Uhr

    Schulen weiter geschlossen oder im Online Betrieb - Nein Danke. Gibt es bisher auch nur einen einzigen Fall eines Hotspots mit wirklichen Erkrankten, nicht positiv Getesteten, in Schulen? Nein. Alte in Altenheimen und gefährdete Gruppen mit ausreichendem Testpotential schützen, dass weiß die Politik seit März 2020, es gibt immer noch keine durchdachten Konzepte, die auch die Vereinsamung der Alten verhindern. ALLES Übrige sofort öffnen, bei Krankheitssymptomen zuhause bleiben, und ansonsten das normale Leben mit allen sozialen Kontakten wieder aufnehmen. Und Kampagnen für den Aufbau des Immunsystems jedes Einzelnen fahren, anstatt Milliarden für Imagewerbung der Regierung ausgeben.

  • 143 EB2904 03.01.2021, 13:38 Uhr

    Eigentlich ist mir nur wichtig das die Fitness Studios wieder aufmachen. Die haben sich vorbildlich an die Regeln gehalten, genauso wie die Mitglieder und Sport in so einer schweren Zeit ist wichtig für immunsystem und für das eigene Wohlgefühl. Da kann ich wirklich nicht nachvollziehen weshalb die geschlossen wurden

  • 142 Markus S. 03.01.2021, 12:50 Uhr

    Der gesamte Lockdown ist eine Lachnummer. Es gehen geschätzt 30% der Gewerbetreibenden in die Insolvenz, zu Weihnachten darf man sich jedoch mit der Familie treffen? Wir schließen den Einzelhandel damit man sich nicht auf engstem Raum treffen kann oder darf. Letzten Sonntag bildet man jedoch wieder Gruppen von 10-20 Personen an der freien Luft um sich auszutauschen - natürlich ohne mindestabstand.... In welchem Land leben wir hier eigentlich? Achja Deutschland - dem Verlierer zweier Kriege, dem Versager beim Durchsetzen von Maßnahmen bei Kriminalität und dem Versager beim Bewältigen der Coronakrise sowie dem Versager beim Erstellen wirksamer Maßnahmen..... Traurig das man hierfür auch noch Steuern zahlen muss und anderweitig zur Kasse gebeten wird

  • 141 Gerhard Kockerbeck 03.01.2021, 09:40 Uhr

    Bevor die 7-Tage Inzidenz nicht unter 25 ist, sollte man eher über Verschärfungen des Lockdowns nachdenken und nicht über Lockerungen. Wir können von den Griechen lernen, Zitat: "Griechenland verschärft Maßnahmen massiv In Griechenland werden die Corona-Einschränkungen ab Sonntagmorgen um 6 Uhr erneut massiv verschärft. Viele Lockerungen, die Athen wegen Weihnachten und Silvester genehmigt hatte, fallen weg. So müssen Friseure, Buchhandlungen und auch Kirchen wieder schließen. Die nächtliche Ausgangssperre gilt wieder von 21 Uhr bis 5 Uhr statt wie zuvor ab 22 Uhr. Auch die Möglichkeit, Waren bei Geschäften telefonisch zu bestellen und dort abzuholen, fällt weg." Und das bei einer 7-Tage Inzidenz von 42,8. Griechenland hat schon in der Vergangenheit gezeigt, wie man die Corona Pandemie wirksam bekämpfen kann. Das sollten sich die MP der Länder und die Bundeskanzlerin als Beispiel nehmen für ihre Beratungen am Dienstag 05.01.2021

  • 140 Lara 03.01.2021, 08:42 Uhr

    Also alles Dicht zu machen bedeutet Depressionen für die Menschen ... ist doch normal das ein Einkauf zum Familienausflug wird .. wer Kinder hat müsste das eigt kapieren denn was soll man denn sonst machen . Wie erklärt man einem 2 jährigen Kind dass sich gerade entwickeln möchte das alles zu hat .. und da wundern sich die Menschen das Winterberg überlaufen ist . Es gibt doch keine Alternativen und zudem denke ich nicht das die Menschen das mit Absicht machen um Leute abzustecken sondern um einfach mal raus zu kommen .. der Einzelne ist nicht schuld daran das 1000 Menschen an dem Tag die gleiche Idee haben .

  • 139 Bettina Möller 03.01.2021, 06:46 Uhr

    Wenn wenigstens die Kältekammern u Solarien wieder öffnen könnten, damit Rheumakranke im Winter ne Chance haben. Auch Fittness-Studios sollten für Chronisch Kranke zugängig sein.

  • 138 Laura 03.01.2021, 04:01 Uhr

    Covid-19 nehme ich sehr ernst und halte mich an die Empfehlungen zu MNS, Abstand, Hygiene und Kontaktbeschränkungen. Auch kann ich die Existenzsorgen von Selbständigen und Beschäftigten, die von Firmeninsolvenzen betroffen sind, verstehen. Ich habe mich auch gefragt, wie sich die Einheimischen im Sauerland u.a. Wintersportgebieten mit dem Besucheransturm fühlen werden. Zu Corona-Demonstrationen denke ich , dass es völlig legitim ist, hierzu die entsprechenden Rechte einfordern, aber dann müssen im Gegenzug auch die entsprechenden Vorschriften zur Durchführung der Behörden akzeptiert und befolgt werden. Forderungen, die in ernsthafter und korrekter Form vorgetragen werden, haben mehr Erfolgsaussichten.

  • 137 Andi 03.01.2021, 03:39 Uhr

    So ein Mist. Kinder werden einfach vergessen. Coronafälle einfach in Schulen unter den Tisch gekehrt. Klar dann sind Schulen sicher. Ich kenne selbst schon einen Fall wo das Enkelkind einen Coronavirus an den Opa weitergegeben hat und dieser nun daran verstorben ist. Und die Gesundheitsämter schieben es auf die Schulleitung und die Schulleitung auf das Gesundheitsämter! Super! In jeder Kita werden Eltern bei einem Fall von Scharlach informiert. Bei Corona ist das plötzlich nicht möglich. Ne klar deshalb sind Schulen sicher. Keine Infos auch nicht für Risikopatienten -Eltern. Gebauer trete zurück. Die Frau bringt es einfach nicht. Die spielen rechts Tasche links Tasche und das mit Leben. Das Gesundheitsamt könnte mir nicht beantworten warum Eltern nicht über Coronafälle in Schulen informiert werden. Spitze habt ihr geschlafen? Ach nein Schulen müssen ja als sicher verkauft werden. Das ist politisch gewollt. Jeder der das nicht rüberbringt bekommt eine auf die Rübe.👍

  • 136 Lisa 02.01.2021, 23:54 Uhr

    Es ist gut und schön wenn die schulen woeder öffnen. Nur das die jüngere n Schüler vorang haben idt ungerecht. Die Abschlussklasen sollten als erstes zurück in die schulen dürfen. Ich z.b. habe nächstes Jahr eine Abschlussprüfung und dafür kann man in der dchule beser vorbereitet werden. Es geht nicht nur immer um die kleinsten z.b. das Abc oder so können die eltern beibringen. Die Abschlussklasen sind ja egal und können zuhause bleiben. Da solten mal alle drüber nachdenken.

  • 135 Benjamin Metzig 02.01.2021, 23:51 Uhr

    Also ich hätte im Dezember lieber 4 Wochen Ausgangssperre gehabt und für den Januar dann vielleicht tatsächlich wieder die Chance einer echten Nachverfolgung und damit auch eine Chance auf eine wirksame Komplettstrategie im Kampf gegen die Pandemie. Dieses hin- und her mitzutragen ist mir langsam wegen der ausbleibenden Erfolge zuwider und wenn ich daran denke, wie lange wir dafür zahlen werden, wird mir unwohl. Lieber ganz oder gar nicht, als dieses uneffiziente Rumgeeiere.

  • 134 Petra 02.01.2021, 23:41 Uhr

    Das Problem ist doch, dass im Bereich der Kitas und Schulen unendlich viele Haushalte aufeinander treffen. Das ist im privaten Bereich verboten aber in den Bereich völlig in Ordnung? Kinder erkranken sicherlich nicht so schlimm wie Erwachsene, aber dass sie das Virus zum Teil ohne auftreten der Symptome zu Hause unter eben auch den alten Menschen verteilen ist dabei scheinbar nicht so schlimm. Und Eltern entscheiden zu lassen ob sie bringen ist einfach nur lächerlich. Klare Handlungsanweisung für alle und nicht so was.

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