"Impfungen sind das beste Weihnachtsgeschenk", sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Und nun geht es los - NRW wird geimpft. Am Sonntag schwärmen mobile Teams in Pflegeeinrichtungen aus und impfen die ersten Menschen im Land. Pflegebedürftige über 80 Jahre und das Pflegepersonal werden die ersten sein, die den Pieks in den Oberarm bekommen.
NRW erhält bis zum Jahresende 280.000 Impfdosen und ab Januar jede Woche weitere 141.375. Die Impfreihenfolge steht seit einigen Wochen fest, was aber ändert sich eigentlich für die Geimpften?
Weiter Maske und Abstand - Die große Party wird es nicht geben
Leider erstmal nichts. "Auch Geimpfte sollten sich tunlichst so verhalten, als könnten sie andere anstecken", sagte RKI-Chef Lothar Wieler. Trotz Impfung müssen in den Heimen weiter Masken getragen und auf Abstand geachtet werden. Die große Party wird es also nicht geben, an den strengen Besuchsregeln wird sich so schnell nichts ändern.
Derzeit ist nämlich noch unklar, ob eine Impfung auch vor Weitergabe des Virus schützt. Daher, so Wieler, müsse man die Corona-Maßnahmen weiterführen. Zumindest bis wissenschaftlich fundierte Daten gesammelt seien.
"Nicht nach Lockerungen fragen"
Es ist auch niemand sofort nach der Impfung immun. Ein voller Impfschutz besteht erst nach der zweiten Impfung, die innerhalb von drei Wochen vorgenommen werden soll.
Gesundheitsminister Jens Spahn sprach bei den Impfungen von einer Frage der Solidarität. Diejenigen, die das Privileg haben, zuerst geimpft zu werden, sollen "bitte nicht gleich nach Lockerungen fragen".
Und die Nebenwirkungen?
Es gibt Nebenwirkungen. Die meisten waren aber harmlos. In den Zulassungsstudien wurden vor allem lokale Reaktionen registriert. So klagten in der Altersgruppe "16 bis 55 Jahre" 83 Prozent der Geimpften über Schmerzen an der Einstichstelle nach der ersten Dosis.
Am häufigsten berichteten die Geimpften von einem "grippigen Gefühl, Schlappheit, Müdigkeit und Schmerzen an der Einstichstelle", wie WDR-Wissenschaftsredakteurin Monika Kunze erklärte.
Wer sollte sich nicht impfen lassen?
In Großbritannien und den USA kam es bei den Impfungen in seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen. Die Impfteams registrierten Atemnot, Ausschlag und Herzrasen. "Nach Gabe von Adrenalin war aber alles wieder gut", sagte Kunze.
Dennoch sollten Menschen, die schon einmal solche allergischen Reaktionen hatten, sich besser nicht impfen lassen, bis fundierte Erfahrungswerte vorliegen. Auch Menschen, die Covid-19 schon durchlebten, werden nicht geimpft. Das liegt aber nur an dem knappen Impfstoff. Medizinisch spricht nach derzeitigem Erkenntnisstand nichts gegen eine Impfung.