Nach Jahrzehnten der Willkür und Unfreiheit in der Sowjetunion leitet der damalige kommunistische Parteichef Michail Gorbatschow 1985 einen historischen Reformkurs ein. Mit seiner Politik von Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) will er das marode wirtschaftliche und politische System des Landes vor dem Zerfall retten. Jetzt ist er mit 91 Jahren gestorben.
Michail Gorbatschow ist tot. Der ehemalige Präsident der Sowjetunion starb am Abend des 30. August 2022 nach langer Krankheit in Moskau. Er wurde 91 Jahre alt.
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Ende der Ära Gorbatschow
Zudem gibt Gorbatschow den Menschen in der starr von oben gelenkten UdSSR mehr Freiheiten. Die Reformen enden im Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa. Als Generalsekretär der Kommunistischen Partei und erster Sowjetpräsident bricht der damals 54-Jährige mit zahlreichen Tabus.
Doch während Gorbatschow dafür im Ausland geehrt wird, unter anderem 1990 mit dem Friedensnobelpreis, wird er in seiner Heimat kritisiert. Noch heute sehen viele Menschen in Russland den Ex-Präsidenten als Zauderer, der das Land ins Chaos gestürzt hat. Der Zerfall der Sowjetunion 1991 bedeutet auch das Ende der Ära Gorbatschow.