Die Stadt Bonn hat ihre Pläne für das marode Stadthaus vorgestellt: Sie will einen Teil abreißen und neu bauen, aber auch Teile des Gebäudes erhalten und kernsanieren. Das geht aus der Beschlussvorlage für den Rat hervor. Der muss über den Vorschlag noch abstimmen.
Ziel: Ein Ort zum Wohlfühlen statt dunkler Verwaltungsklotz
Außerdem soll es künftig auf dem Grundstück nicht nur Verwaltung, sondern zum Beispiel auch Gastronomie und Wohnungen geben. Zwischen zehn Prozent und einem Viertel der Fläche soll diese so genannte "Mischnutzung" ausmachen. Zudem ist vorgesehen, alles grüner und einladender zu gestalten.
"Der Hauptsitz der Stadtverwaltung und die Orte der kommunalen Demokratie gehören ins Zentrum der Stadt. Gleichzeitig wollen wir eine offene und grüne Verbindung zwischen der inneren Nordstadt und der Innenstadt schaffen; einen Ort an dem sich Menschen gerne aufhalten und sicher fühlen." Katja Dörner, Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn
Im Moment ist das Stadthaus eher das Gegenteil: Es ist dunkel und verwinkelt, mit vielen Angsträumen, die in der Zukunft eliminiert werden sollen.
Status quo unhaltbar
Pressetermin im Stadthaus mit Zukunftsplänen für das marode Gebäude
Auch sonst kann das Stadthaus in Bonn nicht so bleiben wie es ist - mit veralteter Technik, auf Betonstehlen, die schon gestützt werden müssen und obendrein gibt es Brandschutzmängel. Im März hat der Stadtrat deshalb beschlossen, dass die Mitarbeitenden 2027 aus dem maroden Gebäude ausziehen.
Beteiligung von Bevölkerung und Mitarbeitenden
Sechs Varianten zu seiner Zukunft waren nun in den vergangenen Monaten auf dem Prüfstand: von der kompletten Sanierung bis zum Komplettabriss und Neubau. Sie wurden nach mehreren Kriterien analysiert, zum Beispiel, welche Wünsche von Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit in Umfragen genannt wurden, was baurechtlich geht und was es kostet.
Noch keine genauen Pläne für 466 Millionen-Projekt
Die Variante, die einen Mix aus Abriss, Neubau und Sanierung plus Mischnutzung vorsieht, erscheint danach der Stadt als beste Lösung, so dass sie dem Rat zur Entscheidung vorgelegt wird. 466 Millionen Euro soll das gesamte Vorhaben kosten.
Genaue Entwürfe oder gar Baupläne gibt es dazu aber noch nicht. Es geht erst einmal um den Grundsatzbeschluss zur Stadthaus-Zukunft. Im nächsten Jahr sollen dann konkretere Pläne folgen. Die Umsetzung soll dann nach dem Auszug 2027 beginnen - und 2031 fertig sein.
Unsere Quellen:
- Stadt Bonn
- Reporterin vor Ort
Über das Thema berichtet der WDR am 18.11. in der Lokalzeit aus Bonn im Fernsehen und Radio auf WDR 2
