Drei mutmaßliche Mafia-Mitglieder aus Siegen angeklagt

Stand: 08.05.2024, 15:05 Uhr

Ein Jahr nach der Razzia in einer Eisdiele in Siegen hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf Anklage gegen drei mutmaßliche Mafia-Mitglieder erhoben.

Die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf wirft den Männern zwischen 25 und 39 Jahren vor, in Siegen banden- und gewerbsmäßige Geldwäsche für die italienische ’Ndrangheta betrieben zu haben.

Sie sollen seit Dezember 2016 in der Mafia-Organisation aktiv gewesen sein und sich somit auch der Mitgliedschaft in einer ausländischen kriminellen Vereinigung strafbar gemacht haben. Vor einem Jahr wurden die drei Verdächtigen bei einer europaweiten Razzia festgenommen. Seitdem sitzen sie in Untersuchungshaft.

Große Razzia im Mai 2023

In der Siegener Innenstadt hatte der Einsatz im Mai 2023 für großes Aufsehen gesorgt: Deutsche und italienische Polizisten durchsuchten die stadtbekannte Eisdiele, die offenbar über Jahre unbemerkt Stützpunkt der kalabrischen Mafia war.

Die drei jetzt Angeklagten sollen das Eiscafé auf Anweisung eines Mafia-Bosses aus Kalabrien betrieben haben - unter anderem, um Geld aus Rauschgift-Geschäften zu waschen.

Eisdiele als NRW-Stützpunkt

Der Hintermann aus Italien soll rund 400.000 Euro in die Eisdiele investiert haben. Außerdem habe sie der 'Ndrangheta als Logistikstützpunkt in Nordrhein-Westfalen gedient. Teile der Einnahmen aus dem Tagesgeschäft sollen an weitere 'Ndrangheta-Mitglieder in Italien abgeführt worden sein.

Über die Zulassung der Anklage entscheidet das Landgericht Dortmund.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 08.05.2024 auch im Fernsehen in der Lokalzeit Südwestfalen.

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