Diese sechs Dinge könnten die vierte Corona-Welle brechen

Stand: 06.11.2021, 19:26 Uhr

Die vierte Corona-Welle nimmt Fahrt auf. Die Frage ist, wie lange die Intensivstationen ihrem Druck Stand halten werden. Mit diesen Maßnahmen könnte die Welle gebrochen werden.

Kommt jetzt doch die Impfpflicht für bestimmte Gruppen? Oder mit Hilfe einer 2G-Regel durch die Hintertür? Sollte man wieder kostenlose Tests einführen? Oder wird die Booster-Impfung für alle die Lösung? Sechs Ideen auf dem Prüfstand:

Idee 1: Impfpflicht für bestimmte Berufe

Viele, unter anderem der Ärzteverband Marburger Bund, fordern jetzt eine Impfpflicht für bestimmte Berufe. Die Ärztevertreter fordern sie für alle, die in medizinischen Einrichtungen, Alten- und Pflegeheimen und Schulen und Kindertagesstätten tätig sind. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat jedoch vor wenigen Tagen noch gesagt, dass er befürchtet, dass bei einer Impfpflicht noch mehr Pflegepersonal kündigen würde.

Der Virologe Alexander Kekulé sagte im WDR-Interview, dass er bisher sehr zurückhaltend gewesen sei, was eine Impfpflicht für Pflegepersonal angeht, sich aber jetzt zeige, dass ältere und pflegebedürftige Menschen auch durch die Impfung oft nicht ausreichend vor schwerer Erkrankung und Tod geschützt seien. "Da gibt es eine Sondersituation, nur für diese Berufsgruppen halte ich eine Impfpflicht für sinnvoll."

Idee 2: Wieder kostenlose Tests für alle

Nicht nur Ethikrat-Vize Julian Nida-Rümelin hält es für eine "Schnapsidee", dass die kostenlosen Tests abgeschafft wurden. Auch FDP-Chef Christian Lindner würde sie gerne wieder einführen.

Allerdings erklärte der Virologe Oliver Keppler im Deutschlandfunk, dass die kostenlosen Bürgertests überbewertet würden. In der entscheidenden Frühphase einer Infektion liefere der Nachweis oft falsch-negative Resultate, nur 20 bis 50 Prozent der Infektionen würden dann erkannt.

"In der Höhe der dritten pandemischen Welle waren nur circa sieben Prozent der gesamten positiv gemeldeten Testergebnisse auf Antigen-Schnellteste zurückzuführen." Insgesamt seien nur 0,05 Prozent der durchgeführten Antigen-Schnelltests überhaupt positiv gewesen, sagte Keppler. "Der Steuerzahler hat 11.000 Euro Aufwand bezahlt für einen positiv per PCR bestätigten Test, das ist schon eine sehr geringe Quote. Das leistet keinen großen Beitrag - mit diesen Zahlen kann das jeder sehen."

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Idee 3: Flächendeckend 2G

In Sachsen und Österreich gilt schon ab Montag, dass man sehr viele Dinge in Innenräumen nur noch machen darf, wenn man vollständig geimpft oder genesen ist. Zum Beispiel in Restaurants, zum Frisör und zu Veranstaltungen gehen. In Sachsen gilt auch bei Veranstaltungen draußen mit mehr als 1.000 Teilnehmern, also zum Beispiel bei Fußballspielen und auf Weihnachtsmärkten, die 2G-Regel. So sollen Ungeimpfte vor einer Ansteckung und schwerer Erkrankung geschützt werden.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt verlangt, in ganz Deutschland nur noch Geimpften oder Genesenen den Besuch von Restaurants, Veranstaltungen oder Kinos zu erlauben. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert ebenfalls, die 2G-Regel solle "am besten in allen Bereichen greifen, die nicht wie Lebensmittelgeschäfte oder Drogerien zum täglichen Bedarf gehören".

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Idee 4: Testpflicht in Pflegeheimen

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen eine Testpflicht in Pflegeheimen für Besucher und Mitarbeiter durchsetzen. Das hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zum Abschluss der Gesundheitsministerkonferenz erklärt. In Sachsen gilt sie ab Montag für ungeimpfte Mitarbeiter.

Der Immunologe Carsten Watzl rät auch Geimpften dazu, sich selbst zu testen, bevor man ältere Menschen trifft - besonders mit Erkältungssymptomen.

Idee 5: Booster-Impfungen

Der Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGFI), Reinhold Förster, erklärte in der Aktuellen Stunde im WDR, dass eine Booster-Impfung nicht nur den Zustand wiederherstellt, den man nach einer zweiten Impfung hatte, sondern dass der Impfschutz damit sogar noch deutlich stärker werde - etwa um ein 20-Faches.

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Idee 6: Keine Weihnachtsfeiern und Karneval

SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach rät erneut zu besonderer Vorsicht. In der "Rheinischen Post" rief er dazu auf, "möglichst auf betriebliche Weihnachtsfeiern in Innenräumen zu verzichten, an Weihnachten in kleineren Gruppen zu feiern und nicht zum Karneval zu gehen".

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