Der Ticker von Sonntag (17.01.2020) zum Nachlesen

Stand: 17.01.2021, 17:31 Uhr

  • Wirtschaftsministerium will wohl Corona-Hilfen überarbeiten
  • Lockdown laut Epidemiologe noch mindestens mehrere Wochen nötig
  • Maas spricht sicht für Vorteile für Corona-Geimpfte aus - Unterstützung aus NRW
  • Polizei kontrolliert 15-Kilometer-Regelung im Oberbergischen
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

16.36 Uhr: Ermittlungen nach Düsseldorfer Zweitliga-Spiel in Aue

Die Anwesenheit von etwa 30 bis 40 Zuschauern beim Heimspiel von Fußball-Zweitligist FC Erzgebirge Aue gegen Fortuna Düsseldorf (0:3) am Samstag hat den Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf den Plan gerufen. Wie der Gremiumsvorsitzende, Anton Nachreiner, heute mitteilte, werde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Auf Fotos ist zu sehen, wie der Mindestabstand nicht eingehalten wird. Einige Personen trugen zudem keine Mund-Nasen-Bedeckung, was gegen das Hygienekonzept der DFL verstößt. Laut Aues Geschäftsführer Michael Voigt hatten die Zuschauer vor der Partie mitgeholfen, den Platz vom Schnee zu befreien. "Die Personen standen während des Spiels auf Abruf bereit, um bei weiteren Schneefällen mitzuhelfen, den Platz umgehend zu beräumen", sagte Voigt.

16.33 Uhr: NRW-SPD unterstützt Vorstoß zu Vorteilen für Geimpfte

Der SPD-Landesvorsitzende Sebastian Hartmann unterstützt einen Vorstoß von Außenminister Heiko Maas (SPD), geimpften Menschen Ausnahmen von Corona-Beschränkungen zu ermöglichen. "Es geht nicht um Privilegien für Geimpfte, sondern um die Ausübung von Grundrechten", sagte Hartmann dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagsausgabe). Der Rechtsstaat gewähre Freiheits- und Grundrechte "nicht als Privilegien, sondern schützt diese und greift nur ausnahmsweise sowie begrenzt in diese ein".

Das Bundesgesundheitsministerium hatte am Sonntag den Vorstoß des Außenministers zurückgewiesen. Solange nicht klar sei, ob ein Geimpfter das Virus übertragen kann, könne es keine Ausnahmen geben. Auch von anderen Stellen hatte es Kritik gegeben.

Maas hatte gefordert, Geimpften früher als anderen den Besuch von Restaurants oder Kinos zu erlauben. Es sei noch nicht abschließend geklärt, inwiefern Geimpfte andere infizieren könnten, sagte er der "Bild am Sonntag". "Was aber klar ist: Ein Geimpfter nimmt niemandem mehr ein Beatmungsgerät weg. Damit fällt mindestens ein zentraler Grund für die Einschränkung der Grundrechte weg."

16.30 Uhr: NRW-Minister dringen auf einheitliches IT-System für Gesundheitsämter

In einen Brief an die Kommunen in NRW haben zwei Landesminister auf die flächendeckende Einführung des IT-Systems "Sormas" in den Gesundheitsämtern gedrungen. Es biete die Möglichkeit, "künftig Infektionsketten stadt-/kreisübergreifend abzubilden" und könne ein Beitrag in der Pandemie-Bekämpfung sein, hieß es in dem Schreiben von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP).

Es sollte keine Zeit mehr verloren gehen, die Einführung in allen 53 Gesundheitsämtern im Land weiter zügig voranzutreiben. Bislang würden 35 der Ämter das System nutzen oder sich aktiv damit befassen, sagte Pinkwart laut einer Mitteilung.

16.27 Uhr: Epidemiologe: Lockdown noch mindestens mehrere Wochen nötig

Ein Stück weit sind die Corona-Zahlen seit Weihnachten gesunken, doch nach Experteneinschätzung wird der Lockdown noch mindestens mehrere Wochen nötig sein.

Entscheidend für seine Dauer sind nach Ansicht des Bremer Professors Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie eine Trendwende mit deutlich sinkenden Corona-Zahlen, gleichzeitig intensives Testen und besonders die breite Akzeptanz sowie erfolgreiche Durchführung der Impfung, wie er heute der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Da gerade der letzte Teil noch dauert nach den letzten Nachrichten, gehe ich von mindestens weiteren sechs bis acht Wochen aus."

15.47 Uhr: Neue Variante des Coronavirus breitet sich in belgischem Altenheim aus

In einem belgischen Altenheim ist es zu einer Massenansteckung mit der zuerst in Großbritannien entdeckten Coronavirus-Mutante gekommen. 75 Menschen hätten sich in der Einrichtung in der Stadt Houthulst mit der ansteckenderen Variante des Virus infiziert, sagte heute Bürgermeister Joris Hindryckx. Damit seien zwei Drittel der Bewohner mit dem Virus infiziert. Bislang seien drei Bewohner nach einer Infektion mit dem Virus gestorben.

15.26 Uhr: Brandenburg drosselt Teil der Corona-Impfungen

Brandenburg will die Corona-Impfungen in den Impfzentren und Krankenhäusern wegen der Lieferverzögerung des Impfstoffs von Biontech und Pfizer vorübergehend herunterfahren. "Wir wissen heute nicht, wie viele Impfstoffdosen Brandenburg in den nächsten Wochen tatsächlich erhalten wird", sagte heute Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). "Deshalb müssen wir die Impfgeschwindigkeit in den Krankenhäusern und in den Impfzentren vorübergehend deutlich drosseln."

Sie betonte: "In Pflegeheimen wird weiter geimpft." Alle, die eine erste Corona-Impfung hätten, sollten außerdem auch die zweite bekommen.

14.46 Uhr: Paris lehnt Debatte über EU-Impfpass derzeit ab

Die französische Regierung lehnt eine Debatte über einen EU-Impfpass derzeit ab. "Wir sind da sehr zurückhaltend", sagte Europaminister Clément Beaune heute dem Sender France Info. Wenn über ein "Dokument" gesprochen werde, mit dem in Zeiten der Corona-Krise Reisen in Europa ermöglicht werden sollten, so sei dieser Vorschlag "sehr verfrüht".

In einer Zeit, in der die Impfkampagnen gerade erst anliefen, darüber zu sprechen, ob es mehr Rechte für bestimmte Bevölkerungsgruppen geben solle, sei "schockierend", so Beaune.

14.05 Uhr: Wirtschaftsministerium will wohl Corona-Hilfen überarbeiten

Das Bundeswirtschaftsministerium reagiert offenbar auf die massive Kritik von Unternehmen und will nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters die Corona-Hilfen erneut überarbeiten. Im Fokus steht dabei die Überbrückungshilfe III mit Zuschüssen zu den Fixkosten, die im ersten Halbjahr 2021 ein wichtiger Pfeiler sein soll. Die aktuellen Vorschläge aus dem Ministerium von Peter Altmaier (CDU) werden momentan innerhalb der Regierung abgestimmt, vor allem mit dem SPD-geführten Finanzministerium.

Ein Insider sagte Reuters, bei Anträgen solle die Differenzierung zwischen Unternehmen, die direkt von Zwangsschließungen betroffen sind, und anderen Firmen entfallen. Betriebe sollten zudem eine Förderung für jeden Monat erhalten, indem sie einen Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent nachweisen können. Darüber hinausgehende Belege wären dann nicht mehr nötig.

Zudem gibt es einen Punkt, der vor allem vom Einzelhandel gefordert wurde: "Abschreibungen auf verderbliche und saisonale Waren sollen in den Katalog der erstattungsfähigen Fixkosten aufgenommen werden." Ferner solle die maximale Höhe der Abschlagszahlungen auf insgesamt 150.000 Euro erhöht werden. Der Deckel der ersten Auszahlung lag bisher bei 50.000 Euro.

13.54 Uhr: Kontrollen im Oberbergischen - Verstöße gegen 15-Kilometer-Regel

Bei Kontrollen der sogenannten 15-Kilometer-Regel haben die Behörden im Oberbergischen Kreis am Wochenende mehrere Verstöße bemerkt. So kontrollierten Ordnungsamt und Polizei etwa in Reichshof bei Gummersbach an gesperrten Zufahrten zu einem Skigebiet.

Rund zwei Dutzend Auswärtige, die von der Autobahn kamen, habe man wieder zurückgeschickt, teilten die Beamten heute mit. Zumeist hätten sie angegeben, von 15-Kilometer-Regelungen nichts gewusst zu haben. Bei allgemeinen Verkehrskontrollen im Kreis seien bis Sonntagmorgen drei Auswärtige aufgefallen.

13.30 Uhr: Patientenschützer kritisieren "Pandemie-Versagen" in Altenpflege

Vor der nächsten Bund-Länder-Runde zu Corona-Maßnahmen am Dienstag werden die Rufe nach mehr Anstrengungen im Pflegebereich immer lauter. "Allein eine Verschärfung des Shutdowns wird nicht viel bringen", sagte heute der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Bund und Länder müssten sich "endlich dem Pandemie-Versagen in der Altenpflege stellen".

Für die hohen Todesraten unter den rund 900.000 Pflegeheimbewohnern sei auch mangelnde Hygiene verantwortlich. Die Gesundheitsämter hätten in der Pandemie die wichtigen externen Kontrollen weitestgehend eingestellt, kritisierte Brysch. Ebenso fehlten weiter verpflichtende Corona-Tests vor jedem Dienstbeginn und Besuch. Bund und Länder müssten sofort für bundesweit einheitliche Schutz-Maßnahmen in der Altenpflege sorgen.

12.31 Uhr: Kritik an Maas: Vorschlag zu Privilegien für Geimpfte "populistisch"

Bundesaußenminister Heiko Maas stößt mit seiner Forderung nach einer Aufhebung von Corona-Beschränkungen für Geimpfte auf deutlichen Widerstand in der Bundesregierung. Sowohl das SPD-geführte Justizministerium als auch das CDU-geführte Gesundheitsministerium lehnten den Vorstoß des SPD-Politikers ab.

Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisierte Maas. Er befeuere eine "Gespenster-Diskussion" über Impf-Privilegien, sagte Vorstand Eugen Brysch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), Es gebe zu wenig Impfstoff. "Bei der Organisation des Impfangebots hapert es. Auch weiß heute niemand, ob ein Geimpfter das Virus weitergeben kann."

Die FDP hat den Vorstoß von Maas als "sehr populistisch" kritisiert. "In einer Zeit, wo der Impfstoff sehr begrenzt und nur für Alten- und Pflegeheime reichen wird, sind Sonderrechte für Geimpfte fehl am Platz", sagte der Obmann der FDP-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss, Andrew Ullmann. Diese Diskussion könne erst dann geführt werden, wenn das Impfangebot deutlich in die Breite gehe.

12.03 Uhr: Impfstoff-Lieferengpässe könnten NRW ab 4. Kalenderwoche betreffen

Das NRW-Gesundheitsministerium erwartet nach den angekündigten Impfstoff-Lieferverzögerungen des Pharmakonzerns Pfizer in der kommenden Woche keine Einschränkung für das Bundesland. In der Folgewoche könnte möglicherweise aber weniger geliefert werden. "Die Einschränkungen werden voraussichtlich die geplanten Lieferungen ab der 4. Kalenderwoche betreffen." Verlässliche Infos dazu lägen aber noch nicht vor.

12.00 Uhr: Österreich verlängert Lockdown

Nun ist es offiziell: Österreich verlängert den Corona-Lockdown um weitere zwei Wochen. Die Mutationen des Virus sei nun auch in Österreich angekommen, begründete Bundeskanzler Sebastian Kurz die Entscheidung. Die Lage habe sich nochmals deutlich verschärft.

Ziel sei nun, vom 8. Februar an Handel und Museen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wieder zu öffnen. Allerdings müssten die täglich gemeldeten Neuinfektionen deutlich sinken, sagte Kurz. Ursprünglich waren Lockerungen zum 25. Januar geplant.

11.30 Uhr: Deutsches Spiel bei Handball-WM abgesagt

Das für Sonntagabend geplante zweite WM-Spiel der deutschen Handballer gegen Kap Verde ist wegen mehrerer Corona-Fälle im Team der Afrikaner abgesagt worden. Dies teilte der Weltverband IHF offiziell mit. Die Partie wird mit 10:0 für die DHB-Auswahl gewertet, die damit vorzeitig die Hauptrunde bei den Titelkämpfen in Ägypten erreicht hat.

10.54 Uhr: Ethikrat kritisiert deutsche Corona-Maßnahmen als "eindimensional"

Die Vorsitzende des Europäischen Ethikrates, Christiane Woopen, kritisiert das Konzept der Bundesregierung im Kampf gegen das Coronavirus als "eindimensional". Nur auf das Reduzieren der Kontakte zu setzen, sei "ein kurzfristiges, reaktives Denken in Beschränkungen". Das sagte die Medizinethikerin dem "Spiegel". Es würden keine Strategien realisiert, welche Dinge wieder ermöglichen und gleichzeitig die Zahlen niedrig halten.

Woopen sprach sich für Massentests aus, um die Infizierten ohne Krankheitssymptome zu finden, die unwissentlich das Virus verbreiten. "Im Moment werden 100 Prozent der Bevölkerung enorme Freiheitseinbußen zugemutet, damit weniger als ein Prozent andere nicht ansteckt", kritisierte die Ethikerin. Die Inzidenzwerte ließen sich schnell senken, wenn fast alle Bundesbürger binnen zwei, drei Wochen einmal durchgetestet würden. Diese sollten sich danach immer wieder selbst testen oder in Schulen, Büros oder an anderen Orten getestet werden.

10.38 Uhr: Illegale Partys in Hamburg und Hessen aufgelöst

Die Hamburger Polizei hat eine Party aufgelöst, bei der mehr als 30 Menschen zusammen gefeiert haben. Passanten hatten das in der Pandemie illegale Zusammentreffen in einer Halle am späten Samstagabend gemeldet, wie ein Polizeisprecher berichtete. Die Einsatzkräfte trafen dort auf 33 Menschen.

Einer der Partygäste berichtete, die Feier laufe bereits seit zwei Tagen. Inwiefern dies der Wahrheit entsprach, konnte allerdings zunächst nicht überprüft werden. Gegen den Veranstalter und alle Partygäste wurden nach Angaben des Sprechers Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Auf sie kommen Bußgelder zu.

Auch im südhessischen Höchst hat die Polizei eine Feier mit 24 Menschen in einer Bar aufgelöst. Alle müssen nun mit einer Anzeige rechnen. Da sich niemand als Inhaber der Bar zu erkennen gab, wurde das Lokal durch die Polizei geschlossen.

10.25 Uhr: RKI meldet fast 14.000 Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) knapp 14.000 Corona-Neuinfektionen und 445 weitere Todesopfer gemeldet. Wie das RKI auf seiner Internetseite mitteilte, stieg die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus binnen 24 Stunden um 13.882 auf 2.033.518 Fälle. Die Zahl der Corona-Toten stieg auf insgesamt nun 46.419 Fälle.

Am Wochenende fallen die Zahlen in der Regeln niedriger aus, da nicht alle Gesundheitsämter ihre Zahlen an das RKI melden und auch weniger Tests vorgenommen und ausgewertet werden. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug 136 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner.

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10.09 Uhr: Bayer will in Impfstoff-Produktion einsteigen

Der Leverkusener Pharmakonzern Bayer steigt möglicherweise in die Produktion von Corona-Impfstoffen ein. Darüber würden Gespräche mit Politik, Behörden und der Firma Curevac geführt, sagte Konzern-Chef Baumann der Zeitung "Welt am Sonntag". Mit dem Tübinger Unternehmen Curevac arbeitet Bayer zusammen. Dessen Impfstoff befindet sich in der letzten Studienphase.

10.02 Uhr: Forderungen zu Bund-Länder-Beratungen am Dienstag

Auch die FDP hat sich zu der Debatte um strengere Corona-Maßnahmen geäußert. Die Partei forderte eine Sondersitzung des Bundestags, bevor beim Bund-Länder-Treffen am Dienstag Maßnahmen wie Ausgangssperren verhängt würden. Nächtliche Ausgangssperren seien unverhältnismäßig, so FDP-Chef Christian Lindner. "Auf keinen Fall dürften sie ohne Befassung des Bundestages beschlossen werden", sagte er der "Bild am Sonntag".

Der CDU-Politiker Ralph Brinkhaus hatte Ausganssperren zuvor im WDR erwogen. "Es muss alles auf den Tisch gelegt werden", sagte er. Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), forderte indes, es dürfe nicht nur über Verschärfungen, sondern es müsse auch über Lockerungen gesprochen werden.

Die Linken im Bundestag fordern indes, das Thema Pflegeheime müsse bei den Bund-Länder-Gesprächen ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Das nächste Treffen müsse auch zu einem Heimgipfel werden, sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Situation sei weiter dramatisch. "Die Lockdown-Regeln gelten bundesweit, aber bei den Pflegeheimen gibt es bisher keine Einheitlichkeit."

Er forderte eine nationale Kraftanstrengung und einen Null-Inzidenz-Ansatz. "Niemand darf ungetestet ein Heim betreten, FFP2-Masken-Pflicht und schnellstmögliche Durchimpfung sind dafür wesentlich."

9.34 Uhr: Seniorin nach Impfung tot - laut Obduktion kein Zusammenhang

Nach dem Tod einer Seniorin im Landkreis Diepholz bei Bremen haben Rechtsmediziner keine Verbindung zu der vorangegangenen Corona-Impfung der Frau festgestellt. Das teilte der Landkreis Diepholz mit. Eine abschließende Bewertung durch das Paul-Ehrlich-Institut bleibe jedoch noch abzuwarten.

Die 90-jährige Bewohnerin eines Altenpflegeheimes war am Mittwoch etwa eine Stunde nach der Impfung gestorben. Sie war mit dem Wirkstoff von Biontech/Pfizer geimpft worden. Im 15- bis 20-minütigen Beobachtungszeitraum nach der Impfung wurden nach Informationen des Landkreises bei der Seniorin keine Auffälligkeiten festgestellt. 45 Minuten nach der Impfung habe sich ihr Zustand verschlechtert. Sofortige Reanimationsversuche seien erfolglos geblieben.

9.01 Uhr: Wissenschaftler fordern Regierungen auf, Maskenpflicht strikt zu kontrollieren

Inmitten der Meldungen über ansteckendere Varianten des Coronavirus und weiterhin hohe Infektionszahlen mahnen Wissenschaftler eindringlich zum Tragen von Gesichtsmasken. Basierend auf einer Auswertung entsprechender Studien betont ein internationales Forscherteam im Fachblatt "PNAS", Regierungen und Behördenvertreter müssten dafür sorgen, dass entsprechende Regeln strikt eingehalten würden.

Masken sind nach Auffassung der Autoren unter anderem wichtig, weil Erkrankte in der ersten Phase nach einer Infektion am ansteckendsten seien, wenn sie noch wenige oder keine Symptome zeigten. Eine der untersuchten Studien sei zu dem Schluss gekommen, dass 40 bis 45 Prozent der Infektionen von symptomlosen Menschen ausgehen und deren Infektiosität eventuell auch länger als 14 Tage betragen könne. Mit der Durchsetzung einer möglichst breit geltenden Maskenpflicht könnte das Risiko gesenkt werden, dass eben jene Erkrankte, die noch nichts von ihrer Infektion wüssten, andere ansteckten.

8.30 Uhr: In NRW-Seniorenheimen steht zweite Impfrunde an

Die 95-jährige Erika Löwer war die erste Bürgerin mit Impfschutz in ganz Nordrhein-Westfalen. Jetzt steht für sie und viele andere Bewohner von NRW-Seniorenheimen die zweite Impf-Runde an. Denn für einen umfassenden Schutz muss das Mittel von Biontech/Pfizer nach bisherigem Kenntnisstand zweimal gegeben werden. Bundesweit sind mittlerweile über eine Million Menschen geimpft worden und warten auf die nächste Injektion.

8.01 Uhr: "De Prinz kütt!" - aber digital

Guido Bettenhausen wird heute zu Prinz Guido I. gekürt. Corona-bedingt allerdings ohne Zuschauer - eine Premiere in der Geschichte des Aachener Karnevalsvereins AKV. In einer kleinen Zeremonie erhält er seine Insignien für die Session 2021. Die Proklamation können sich Jecke morgen im Internet ansehen.

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7.31 Uhr: Österreich verlängert laut Medienberichten seinen Lockdown

Österreich verlängert seinen harten Lockdown wohl um zwei weitere Wochen bis zum 7. Februar. Das berichtet die Nachrichtenagentur APA. Handel und Gastronomie blieben demnach weiter geschlossen, Schulen bieten weiter Distanzunterricht an. Aufgrund der mittlerweile auch in Österreich festgestellten Virus-Mutation aus Großbritannien hatten Experten vor zu frühen Öffnungsschritten gewarnt.

Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigte für den Vormittag eine Pressekonferenz an. Ab dem 8. Februar sollen nach Informationen der APA der Handel sowie körpernahe Dienstleister und Museen öffnen dürfen. Besucher und Kunden müssen dort künftig die besonders schützenden FFP2-Masken tragen und mit zwei Metern mehr Abstand halten.

7.08 Uhr: Städte- und Gemeindebund warnt vor strengerem Lockdown

Der Städte- und Gemeindebund warnt vor überzogenen Corona-Maßnahmen. Zwar sei eine Verlängerung des Lockdowns angesichts der Infektionslage notwendig - der geforderte "Mega-Lockdown" sei allerdings "keine Lösung und könnte die unverzichtbare Akzeptanz der Menschen für die zahlreichen Maßnahmen gefährden". Das sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

"Da der Lockdown nun schon Wochen anhält, sollte man sich nicht für eine generelle Schließung von Schulen und Kitas entscheiden, sondern zumindest eine Notbetreuung sicherstellen", forderte Landsberg. Vor der Bund-Länder-Konferenz am kommenden Dienstag mahnte der kommunale Spitzenverband zudem bessere Schutzkonzepte für Alten- und Pflegeheime an. Nur Besucher mit einem negativen Schnelltest sollten ein Zutrittsrecht bekommen.

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6.50 Uhr: Maas spricht sich für Vorteile für Geimpfte aus

Außenamtschef Heiko Maas hat sich für eine Lockerung der Corona-Einschränkungen für Menschen mit einer Impfung gegen das Virus ausgesprochen. Er ist der erste Bundesminister, der solche Regelungen befürwortet. "Geimpfte sollten wieder ihre Grundrechte ausüben dürfen", sagte der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag". Als Beispiele nannte er den Zugang zu Restaurants oder Kinos.

Im Bild ist Heiko Maas Bundesminister des Auswärtigen, SPD während der Sitzung des deutschen Bundestags zu sehen.

Heiko Maas

"Es ist noch nicht abschließend geklärt, inwiefern Geimpfte andere infizieren können. Was aber klar ist: Ein Geimpfter nimmt niemandem mehr ein Beatmungsgerät weg", so Maas. Damit falle mindestens ein zentraler Grund für die Einschränkung der Grundrechte weg. Maas erinnerte auch an die Betreiber von derzeit geschlossenen Restaurants, Kinos, Theater oder Museen. "Die haben ein Recht darauf, ihre Betriebe irgendwann wieder zu öffnen, wenn es dafür eine Möglichkeit gibt. Und die gibt es, wenn immer mehr Menschen geimpft sind."

Er nannte die bislang geführte Debatte "irreführend", da es nicht um Privilegien für Geimpfte gehe, sondern um die Ausübung von Grundrechten.

5.23 Uhr: Absage für zweites WM-Spiel der deutschen Handballer?

Das zweite WM-Spiel der deutschen Handballer gegen Kap Verde droht aufgrund von zwei weiteren Corona-Fällen im Team der Afrikaner auszufallen. Die beiden Akteure wurden umgehend isoliert. Die Partie soll eigentlich heute um 18 Uhr stattfinden - und würde dann live von der ARD übertragen.

Da den Afrikanern nicht mehr die laut Regularien mindestens benötigten zehn Spieler zur Verfügung stehen, könnte die Partie gegen die DHB-Auswahl abgesagt werden. Dann würde das Spiel mit 10:0 für die deutsche Mannschaft gewertet.

0.13 Uhr: Zahl der Corona-Schutzimpfungen überschreitet Millionengrenze

Die Zahl der Corona-Schutzimpfungen in Deutschland hat die Schwelle von einer Million überschritten. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete heute eine Gesamtzahl von 1.048.160 Impfungen, 79.759 mehr als am Vortag. Die Impfquote stieg damit auf 1,26 Prozent.

Bislang wurde fast ausschließlich die erste von zwei Impfdosen gespritzt. Am Freitag hatten erstmals einige Menschen in einem Pflegeheim in Halberstadt in Sachsen-Anhalt auch die zweite Dosis erhalten.

0.01 Uhr: Schnelltests durch Apotheken und Zahnärzte möglich

Seit heute dürfen Gesundheitsämter auch Apotheken und Zahnärzte damit beauftragen, Menschen auf Corona zu testen. Eine entsprechende Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums nennt außerdem konkrete Bereiche, in denen es mehr dieser Schnelltests geben soll: Etwa bei ambulanten Pflegediensten, in Kitas und in der Wohnungslosenhilfe. So wurde zum Beispiel die Anzahl der Tests für ambulante Pflegedienste - insbesondere solche der ambulanten Intensivpflege - auf 20 Tests pro Betreuten und Monat erhöht.

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