Der Ticker von Mittwoch (07.10.2020) zum Nachlesen

Stand: 07.10.2020, 21:20 Uhr

  • Wuppertal liegt über kritischem Wert
  • In NRW vorerst kein Beherbergungsverbot
  • Cafés in Brüssel wieder geschlossen
  • Ab 23 Uhr macht Berlin (fast) alles zu
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Infektionen steigen weiter - auch Wuppertal über kritischem Wert

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in NRW nimmt weiter deutlich zu. Am Abend teilte die Stadt Wuppertal mit, dass nun auch dort der Grenzwert überschritten sei. Der Krisenstab werde am Donnerstagmorgen über Maßnahmen beraten. Zuvor hatte das Landeszentrum Gesundheit landesweit 25,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gemeldet - so viele wie zuletzt Mitte April.

In zehn von 53 Kreisen und kreisfreien Städten im Land ist die Vorwarnstufe von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten. Ab diesem Wert gelten in NRW bereits Einschränkungen etwa für private Feiern, Fußball-Bundesligaspiele müssen ohne Zuschauer stattfinden.

Mit einem Inzidenzwert von 94,9 bleibt Hamm auch bundesweit an der Spitze. Remscheid liegt mit 61,3 als zweiter Ort in NRW über dem kritischen Wert. Knapp unter 50 liegt der Wert aktuell in Hagen und Solingen (47,7), die zuletzt stark zugelegt haben. 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche macht weitergehende Einschränkungen für das öffentliche Leben zwingend.

In NRW vorerst kein Beherbergungsverbot für Urlauber aus Corona-Risikogebieten

In NRW wird es vorerst kein Beherbergungsverbot für Urlauber aus Corona-Risikogebieten geben. Das sagte der Chef der NRW-Staatskanzlei, Nathanael Liminski, heute in Düsseldorf. Nach seinen Angaben haben sich Bund und Länder zuvor in einer Schaltkonferenz darauf verständigt, dass ein Beherbergungsverbot für Einreisende aus Corona-Risikogebieten als einheitliches Instrument zur Bekämpfung der Pandemie zur Verfügung stehe - die Länder entscheiden aber selbst, ob sie es nutzen oder nicht.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) teilte für sein Land mit, dass Urlauber aus innerdeutschen Corona-Hotspots ohne negativen Corona-Test von diesem Donnerstag an nicht mehr in bayerischen Hotels und Pensionen übernachten dürfen. Das Beherbergungsverbot soll demnach für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen gelten. Die genauen Gebiete müssen noch vom bayerischen Gesundheitsministerium benannt werden.

Betroffen von der neuen Regelung sind derzeit in NRW vor allem Einwohner von Hamm und Remscheid - den Gemeinden, deren Inzidenzwert über der Grenze von 50 liegt. Im Folgenden mehr zum Infektionsgeschehen in NRW.

Bundesregierung fürchtet "diffuse Verbreitung" des Coronavirus

Die Bundesregierung warnt vor einem Verlust der Nachverfolgbarkeit bei der Ausbreitung des Coronavirus. "Wir haben sprunghaft ansteigende Zahlen, insbesondere in einigen deutschen Großstädten, auch in der Hauptstadt", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert heute in Berlin. Fälle seien nicht mehr «einem einzelnen Ausbruchsgeschehen» zuzuordnen. Das lasse befürchten, "dass es zu einer weiteren diffusen Verbreitung des Virus kommen kann". Die Gesundheitsämter müssten weiterhin in der Lage bleiben, Infektionsketten zu verfolgen und zügig zu unterbrechen. "Und mit steigenden Zahlen ist einfach zu befürchten, dass Gesundheitsämter an den Rand oder über den Rand ihrer Fähigkeiten hinaus kommen", sagte Seibert. "Die Pandemie werden wir nur eindämmen können, wenn wir die Infektionsketten erkennen und durchbrechen."

Rumänien und Tunesien sind jetzt Risikogebiete

Die Bundesregierung hat ganz Rumänien, Tunesien, Georgien und Jordanien sowie einzelne Regionen in sieben EU-Ländern zu Corona-Risikogebieten erklärt. Das Robert Koch-Institut aktualisierte seine Risikoliste heute entsprechend. Darauf sind jetzt auch alle fünf niederländischen Provinzen zu finden, die an Deutschland grenzen. Als letzte kam heute Limburg hinzu, Zeeland an der Nordseeküste ist die einzige der zwölf niederländischen Provinzen, die noch kein Risikogebiet ist. Erstmals wurden Teile der Slowakei zu Risikogebieten erklärt.

In Slowenien kam unter anderem die Hauptstadt Ljubljana hinzu, außerdem Regionen in Kroatien, Ungarn, Litauen und Bulgarien. Es wurde erwartet, dass das Auswärtige Amt noch am Mittwochabend für alle diese Gebiete eine Reisewarnung ausspricht.

Corona-Schulden: NRW trotzdem finanziell stabil

Trotz der Corona-Krise ist NRW finanziell offenbar handlungsfähig geblieben. Man habe den "ultimativen Krisentest als stabiles Grundgerüst bestanden", sagte Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) beim Einbringen des Haushaltsentwurfs 2021 in den Landtag.

Zum Ausgleich der coronabedingten Steuermindereinnahmen müssten aber Kredite aufgenommen werden. NRW plane dafür sowohl 2021 als auch 2022 eine Verschuldung im Rettungsschirm. Der allgemeine Haushalt sei dagegen ohne Verschuldung geplant. Ab 2024 werde der Einstieg in die Tilgung der Schulden angepeilt.

Kein nostalgischer Weihnachtsmarkt in Hattingen

In diesem Jahr wird es keinen nostalgischen Weihnachtsmarkt in der Hattinger Altstadt geben. Grund dafür sind die steigenden Corona-Infektionszahlen. Die Stadt fürchtet, dass der Markt zu viele Menschen anziehen würde. Denn der Weihnachtsmarkt inmitten von historischen Gebäuden und Fachwerkhäusern ist auch über Hattingen hinaus beliebt.  

Für einen Monat: Cafés und Bars in Brüssel bleiben zu

Wegen sehr hoher Corona-Zahlen müssen Cafés und Bars in Brüssel erneut schließen. Dies entschieden die Bürgermeister der 19 Brüsseler Kommunen heute, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete. Die Vorgaben gelten demnach von diesem Donnerstag an für einen Monat. Restaurants dürfen offen bleiben. Schon zu Beginn der Corona-Krise war das Gastgewerbe in Belgien monatelang dicht.

Bereits am Dienstag waren die Corona-Regeln für das gesamte Land verschärft worden. Unter anderem sollen die Bürger von Freitag an pro Monat nur noch mit drei Personen außerhalb der Familie engen Kontakt pflegen. Arbeit von zuhause aus wird dringend empfohlen.

Großkonzert mit Sarah Connor auf unbestimmte Zeit verschoben

Sarah Connor und Düsseldorf - das wird zumindest beruflich in diesem Jahr nichts mehr. Das ursprünglich schon für September geplante und heftig kritisierte Großkonzert in der Landeshauptstadt mit bis zu 13.000 Zuschauern wird 2020 nicht mehr stattfinden. Das teilte eine Sprecherin des Veranstalters Marek Lieberberg mit. "Die Voraussetzungen dafür sind einfach nicht gegeben", sagte sie angesichts steigender Infektionszahlen.

Zudem sah das Konzept vor, das Dach in der Düsseldorfer Fußball-Arena während der Show offen zu lassen. Auch das sei nun aufgrund zunehmender Kälte nicht mehr möglich.

Minister bestätigt: Maskenpflicht in Italien auch im Freien

Während Polen (3.003 neue Corona-Fälle an einem Tag) und Tschechien (4.457) eine hohe Zahl an Neu-Infektionen aufweisen, steigt die Zahl der neuen Covid-19-Fälle in Italien längst nicht mehr so dramatisch. Dennoch verschärft die Regierung in Rom ihren Kurs im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus. Gesundheitsminister Roberto Speranza bestätigte, dass das Kabinett eine nationale Pflicht zum Tragen von Coronaschutz-Masken einführen will. Heißt: Nasen-Mund-Bedeckung gilt dann auch im Freien.

Hausärzteverband: Auch bei Schnupfen besser nicht zur Arbeit

Erkältet zur Arbeit? Davon rät der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbands, Markus Beier, ab. "Dieses Heroentum, dass man erkrankt arbeitet, kann ich überhaupt nicht empfehlen. Selbst wenn damit keine Covid-19-Infektionen weitergetragen werden, wird das allgemeine Infektgeschehen damit angeheizt. Das ist absolut nicht nötig", sagte er im Radio auf Bayern 2.

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Großhochzeit mit 380 Gästen in Dortmund aufgelöst

Wieder hat es in NRW eine Hochzeit mit weit mehr als den erlaubten 150 Gästen gegeben. Am Samstagabend wurde eine Veranstaltung in Dortmund aufgelöst. Die Polizei traf dabei auch auf aggressive Gäste, teilte sie gestern mit.

Maskenpflicht an Gladbecker Schulen

Das Corona-Infektionsgeschehen nimmt mit dem Beginn der nasskalten Jahreszeit wieder Fahrt auf. An Schulen stellt man sich bereits auf einen Unterrichtswinter bei regelmäßig geöffneten Fenstern ein, in dem sich die Schüler mit Decken in dann hoffentlich virenfreier Luft warmhalten müssen.

Die um den Körper gewickelte Decke wird vielerorts allerdings nicht reichen, sondern von einer Schutzmaske vor Mund und Nase flankiert werden müssen. Damit beginnt man in Gladbeck bereits heute - an allen weiterführenden Schulen gilt dort bis zum 31. Oktober im Unterricht und auf dem Schulgelände Maskenpflicht. Das haben das Kreisgesundheitsamt Recklinghausen, die Bezirksregierung und die Stadt entschieden.

BVB erwartet Minus von 75 Millionen Euro

Borussia Dortmund kalkuliert für das kommende Geschäftsjahr 2020/21 mit einem Fehlbetrag von 70 bis 75 Millionen Euro. Das geht aus dem aktuellen Geschäftsbericht des an der Börse notierten Fußball-Bundesligisten für das abgelaufene Geschäftsjahr hervor. Demnach sorgen die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie laut Geschäftsführung für "hohe Planungsunsicherheit". So verwies der BVB auf ein "nur ein eingeschränktes Ticketkontingent" und eine zu erwartende "verhalteneTransferperiode, welche das Ergebnis aus Transfertätigkeit im Vergleich mit dem Vorjahr deutlich verringern würde".

Arzt: Trump seit mehr als 24 Stunden ohne Covid-Symptome

US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben seines Arztes bereits seit mehr als 24 Stunden keine Symptome einer Covid-19-Erkrankung mehr. Er habe nun zudem den vierten Tag in Folge kein Fieber mehr und habe auch sonst im Bereich des normalen Spektrums "stabile" Werte, teilte Sean Conley in einem heute vom Weißen Haus veröffentlichten Schreiben mit. Auch die Sauerstoffsättigung in seinem Blut und die Atmung seien gut, hieß es weiter. Der Präsident habe seit dem Beginn seines Krankenhausaufenthalts am Freitag keinen zusätzlichen Sauerstoff verabreicht bekommen. Trump habe am Mittwochmorgen (Ortszeit) gesagt, "ich fühle mich toll", schrieb der Leibarzt.

EU brütet über Corona-Warnkarte

Der Tag der Deutschen Einheit ist schon vier Tage her - wann kommt endlich der Tag der Einheit bei Corona-Regeln? Neben Bundeswirtschaftsminister Altmaier (CDU) fordert auch Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) möglichst einheitliche Quarantäne-Regeln aller Bundesländer für Reisende. Dazu soll es heute eine Schalte der Chefs der Staatskanzleien der Länder geben.

Unterdessen machten die EU-Staaten Fortschritte bei den Bemühungen um eine bessere Koordinierung der Corona-Reisebeschränkungen. Wie aus einem Kompromissvorschlag der deutschen EU-Ratspräsidentschaft hervorgeht, könnten sich die Länder auf Kriterien für eine gemeinsame Karte einigen, auf der Regionen je nach Infektionsgeschehen farblich markiert sind. Italien will heute eine landesweite Maskenpflicht im Freien einführen.

Audi schafft es im dritten Quarttal aus dem Absatzminus

Dank eines starken Septembers und guter Geschäfte in China hat Audi im dritten Quartal das von der Corona-Pandemie gerissene Absatzloch überwunden. Im September hatten die Ingolstädter ihren bisher besten Monat des Jahres und verkauften um 18 Prozent mehr Autos als im Vorjahresmonat, wie eine Sprecherin heute sagte. Im dritten Quartal lag der Absatz um insgesamt 6,4 Prozent im Plus. Absolute Zahlen nannte Audi nicht, rein rechnerisch ergeben sich für das dritte Quartal damit aber Auslieferungen von rund 480.000 Autos.

Sperrstunden in Berlin und Frankfurt

Angesichts des starken Anstiegs der Corona-Infektionen gelten in Berlin bald neue Einschränkungen für den Aufenthalt im Freien. Künftig dürfen sich von 23 bis 6 Uhr nur noch fünf Menschen versammeln. Bars, Restaurants und Geschäfte, die Alkohol anbieten, müssen in dieser Zeit schließen. Das beschloss der Senat.

Ausnahmen soll es für Apotheken und Tankstellen (ohne Alkoholverkauf) geben. Auch private Feiern in geschlossenen Räumen sollen eingeschränkt werden - mit maximal 10 statt bisher 25 Gästen. Die Maßnahmen gelten ab kommenden Samstag bis vorerst 31. Oktober.

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Auch Frankfurt führt eine Sperrstunde ein. Sie gilt schon ab 22 Uhr - ab Freitag bis vorerst 18. Oktober. An bestimmten öffentlichen Plätzen und in Parks gilt zudem ein ganztägiges Alkoholverbot.

Corona-Hilfspaket? Nach seiner Wiederwahl - sagt Trump

Kaum Corona-genesen, schon auf Krawall gebürstet: US-Präsident Donald Trump hat der Regierung befohlen, bis zur Wahl nicht mehr mit den Demokraten über ein weiteres Corona-Konjunkturpaket zu verhandeln. Ein großes Konjunkturpaket soll es dann nach seinem Wahlsieg geben, versprach er via Twitter.

Er setze sich "auf Kosten des Landes an erste Stelle", kritisierte US-Oppositionsführerin Nancy Pelosi, die auch Vorsitzende des Repräsentantenhauses ist. Monatelang hatten Republikaner und Demokraten im Kongress über ein neues Corona-Konjunkturpaket verhandelt.

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Klopapier-Verbrauch weiter über Vor-Corona-Niveau

Der Klopapier-Bedarf der Deutschen ist auch Monate nach dem Lockdown hoch. Nach Angaben des Marktforschungsinstituts wuchs der Umsatz mit Toilettenpapier bei Drogerien und Supermärkten zwischen Januar und Mitte September im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent.

Zu Beginn der Corona-Krise waren die Umsätze mit Klopapier rasant in die Höhe geschnellt. In der zweiten Märzwoche etwa lag der Umsatz um 135 Prozent höher als in der Vergleichswoche 2019, wie aus den Iri-Zahlen hervorgeht. Nach den sogenannten Hamsterkäufen ging es zunächst steil bergab mit der Nachfrage, ehe sich die Zahlen im Juli wieder stabilisierten.

Da viele Menschen noch immer im Homeoffice seien und zudem ein stärkeres Bewusstsein für Hygiene entwickelt hätten, seien die Absatzzahlen für Toilettenpapier und Haushaltstücher noch immer über dem Vor-Corona-Niveau, so eine Sprecherin des Toilettenpapier-Herstellers Essity.

2.828 neue Corona-Fälle in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 2.828 neue Coronavirus-Fälle in Deutschland. Die Gesamtzahl der positiv Getesteten liegt laut RKI damit bei 306.086. Die Zahl der Todesfälle steigt nach Angaben des Instituts um 16 auf 9.562. Gestern hatte es laut RKI 2.639 neue Coronavirus-Fälle in Deutschland gegeben.

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