Der Ticker vom Freitag (25.09.2020) zum Nachlesen

Stand: 25.09.2020, 19:54 Uhr

  • Experten empfehlen einheitliches regionales Monitoring
  • "Japanische Woche" als Ersatz für "Japan-Tag"
  • Starker Anstieg bei Neuinfektionen in Remscheid
  • Zwei Bundesliga-Profis aus NRW infiziert
  • Hamm untersagt erste Familienfeiern
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Tschechien, Luxemburg und Tirol sind Risikogebiete

Die Bundesregierung hat ganz Tschechien, Luxemburg und das österreichische Bundesland Tirol wegen rasant steigender Infektionszahlen zu Corona-Risikogebieten erklärt und eine Reisewarnung ausgesprochen. Die Risikoliste des Robert Koch-Instituts wurde heute entsprechend aktualisiert.

Die Einstufung bedeutet, dass Rückkehrer bei der Einreise nach Deutschland einen negativen Corona-Test vorlegen oder sich zwei Wochen lang in häusliche Quarantäne begeben müssen.

"Expertenrat Corona" empfiehlt bundeseinheitliches Monitoring-System

Einen Lockdown vermeiden und das Coronavirus mit regionalen Maßnahmen unter Kontrolle behalten - das ist im Moment das Ziel der Politik. Der "Expertenrat Corona" der NRW-Landesregierung hat jetzt einen Weg aufgezeigt, wie dies funktionieren könnte. Er empfiehlt den Aufbau eines bundeseinheitlichen Monitoring-Systems, das die Zahl der Corona-Infektionen regionaler und kommunaler Ebene detailliert abbildet.

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) begrüßte diesen Vorschlag und kündigte die Unterstützung durch die Landesregierung an: "Deutschland braucht einen solchen Corona-TÜV, der die Pandemieentwicklung kommunenscharf abbildet." Der Blick auf die reinen Infektionszahlen reiche nicht aus. "Wir müssen immer auch die Kapazitäten der Krankenhäuser, die Zahl der intensivmedizinisch behandelten und beatmeten Covid-19-Patienten oder den Anteil zurückverfolgbarer Infektionen beachten."

"Japanische Woche" als Ersatz für "Japan-Tag"

Weil im Mai der Japan-Tag ausgefallen ist, soll es nun in Düsseldorf als Ersatz eine "Japanische Woche" geben - vom  8. bis zum 11. Oktober.  50 Restaurants, Geschäfte und Buchhandlungen haben bereits angekündigt dabei mitzumachen.

Gesamtschule in Remscheid geschlossen

Nach gestiegenen Corona-Fallzahlen schließt die Albert-Einstein-Gesamtschule in Remscheid bis zu den Herbstferien. Dies teilte Schulleiterin Martina Gathen heute mit. Die knapp 1.200 Schüler sollen per Distanzunterricht weiter unterrichtet werden. Man komme damit nach Rücksprache mit der Bezirksregierung einer Empfehlung des Gesundheitsamtes nach, den Präsenzunterricht einzustellen, sagte Gathen. Derzeit seien acht Schüler infiziert. Mehrere Klassen und Kurse sowie 30 Lehrer befänden sich bereits in Quarantäne.

Nach Angaben der Stadt waren am Donnerstag zehn Schulen von Quarantäne-Maßnahmen betroffen. Zwei Kitas wurden geschlossen. Die Schulschließung steht im Zusammenhang mit den stark gestiegenen Fallzahlen in Remscheid. Am Freitag kletterte der sogenannte Wocheninzidenz-Wert auf 71,4. Er gibt an, wie viele Neuinfektionen in einer Region in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner registriert wurden. Am Mittwoch hatte er in Remscheid noch bei 51,4 gelegen.

Zwei Bundesliga-Profis aus NRW infiziert

Die Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach haben heute jeweils einen positiven Corona-Fall in ihrem Lizenzspieler-Kader gemeldet. Beide Spieler befinden sich in häuslicher Quarantäne, und die Clubs stehen im Austausch mit den zuständigen Gesundheitsbehörden. Die Austragung der morgigen Bundesligaspiele - Schalke spielt gegen Bremen (18.30 Uhr), Gladbach gegen Union Berlin (15.30 Uhr) - sei nicht gefährdet.

Sowohl Schalke als auch Gladbach hatten am vergangenen Wochenende zum Bundesligastart Niederlagen kassiert. Die Schalker kamen bei Meister Bayern München mit 0:8 unter die Räder, während die Borussia bei Borussia Dortmund mit 0:3 das Nachsehen hatte.

Hamm untersagt erste Familienfeiern

Zur Eindämmung der hohen Corona-Zahlen in Hamm hat die Stadt bereits drei private Feiern untersagt. Es handele sich um zwei Junggesellinnen-Abschiede und eine Verlobungsfeier, sagte OB Hunsteger-Petermann. Grundlage dafür sei die neue Verfügung der Stadt, wonach für Feiern mit 51 bis 150 Teilnehmern eine Genehmigungspflicht besteht. Feiern mit 25 bis 50 Teilnehmern müssen angezeigt werden. Laut Hunsteger-Petermannn lagen bis gestern Mittag bereits 70 Anträge dafür vor.

Und es soll auch kontrolliert werden: "Alle Veranstaltungen mit über 100 Teilnehmern, das sind drei oder vier, werden von uns unangemeldet aufgesucht", so OB Hunsteger-Petermann im WDR. "Und die Veranstalter können davon ausgehen, wenn sie sich nicht an die Regeln halten oder mehr Leute auf der Veranstaltung sind als angemeldet, dann werden wir diese Veranstaltungen - egal welche es sind - auch auflösen.

60 Millionen Euro für Studierende ausgezahlt

Der Staat hat in den vergangenen Monaten insgesamt rund 60 Millionen Euro sogenannter Überbrückungshilfen an Studierende gezahlt, die wegen Corona in eine finanzielle Notlage geraten sind. Diese Zahl nannte Achim Meyer auf der Heyde, der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), am Freitag in Berlin. Die Studentenwerke sind zuständig für die Bearbeitung der Anträge auf Nothilfe. 135.000 Anträge wurden demnach bisher positiv beschieden, 80.000 Anträge abgelehnt.

Man habe leider nicht alle unterstützen können, da bei mehr als der Hälfte der abgelehnten Anträge die Betroffenen zwar in einer Notlage gewesen seien, dies aber nicht pandemiebedingt. Es gebe unter Studierenden eine strukturelle Armut, die schon vor der Pandemie virulent gewesen sei. Meyer auf der Heyde forderte für die Betroffenen "dringend eine strukturelle Reform der Studienfinanzierung".

Europol stellt 27 Millionen gefälschte Masken sicher

Bei einer europäischen Polizeiaktion gegen Produktpiraten hat die italienische Polizei rund 27 Millionen gefälschte und nicht normgerechte medizinische Gesichtsschutzmasken beschlagnahmt. Außerdem seien bei der Operation "Aphrodite" auch 800.000 nachgemachte Kleidungsstücke sowie Schuhe, Spielzeug und Ausrüstungen für den Fernsehempfang über das Internet sichergestellt worden, teilte die europäische Polizeibehörde Europol am Freitag in Den Haag mit. Bei der von Europol koordinierten Operation, an der 21 Länder beteiligt waren, wurden in Griechenland zehn Verdächtige verhaftet. Gegen 37 weitere mutmaßliche Täter wurden der Mitteilung zufolge in Griechenland, Italien und Portugal Anzeige bei den Strafverfolgungsbehörden erstattet. 123 Konten in sozialen Medien sowie 36 Websites, die unter anderem für den Vertrieb der illegalen Erzeugnisse benutzt wurden, sind von den Strafverfolgern stillgelegt worden.

NRW-Lehrerverband fordert Tests und Lüftungsanlagen

Das Auslaufen der kostenlosen Corona-Tests für Lehrer zum Beginn der Herbstferien am 9. Oktober sorgt für massive Kritik. "Ich halte es für falsch, die Testungen jetzt einzustellen. Wir stehen vor der Herbst- und Winterzeit. Neueste Berichte aus der Wissenschaftsgemeinde legen nahe, dass wir gerade im Schulbetrieb mit hohen Fallzahlen rechnen müssen", sagte Andreas Bartsch der "Rheinischen Post".

Zudem fordert der Präsident des nordrhein-westfälischen Lehrerverbands neue Lüftungsanlagen für die Schulen. Bartsch verwies auf den Freistaat Bayern. Dieser habe ein 50 Millionen Euro schweres Programm für die Anschaffung aufgelegt. "Natürlich sind das große Summen, aber die Alternative - Schulschließungen oder eine Ausbreitung des Virus - wäre deutlich teurer, zumal die Geräte unabhängig von Corona sinnvoll sind."

Neuinfektionen nach privaten Schützenfeiern

Nach privaten Schützenfeiern im Kaarster Stadtteil Vorst gibt es sechs neue Corona-Fälle. Das Schützenfest Mitte September war ausgefallen, aber einige Schützenzüge hatten sich privat getroffen. Nach Angaben der Stadt sind dort wohl Hygienebestimmungen missachtet worden. Die Vorster Schützenbruderschaft hatte im Vorfeld an die Vernunft der Züge appelliert, die Regeln zu beachten. Einige Testergebnisse stehen nach Angaben des Rhein-Kreises Neuss noch aus. Etwa 30 Partygäste mussten in Quarantäne.

Neue Quarantäne-Verordnung für Einreisen ab dem 15. Oktober

Ab 15. Oktober müssen sich alle, die aus einem Corona-Risikogebiet nach Deutschland einreisen, digital anmelden. Zeitgleich mit der Einführung der digitalen Anmeldung sollen die Bundesländer neue Quarantäne-Regeln beschließen. Dies teilte das Bundesinnenministerium mit.

Nach dpa-Informationen erhält, wer seine Angaben in dem Portal eingibt, eine Bestätigung, die er bei einer Kontrolle - etwa am Flughafen durch die Bundespolizei - vorzeigen soll. Gleichzeitig gehen die Daten auch an das jeweils zuständige Gesundheitsamt. Wer seiner Verpflichtung zur Anmeldung nicht nachkommt, riskiert ein Bußgeld. Ausnahmeregelungen soll es weiterhin für Berufspendler und andere Reisende im sogenannten kleinen Grenzverkehr geben.

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