Der Ticker vom Sonntag (20.09.2020) zum Nachlesen

Stand: 20.09.2020, 15:57 Uhr

  • Infektionszahlen in NRW steigen
  • Kritik an Bonus für Pflegekräfte mit Corona-Patienten
  • Demo gegen Corona-Maßnahmen in Düsseldorf
  • Spahn rät von Reisen in Risikogebieten ab
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Infektionszahlen in Hamm und Remscheid steigen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in einigen NRW-Städten steigt weiterhin stark an. Heute überschritten auch die Städte Hamm und Remscheid die sogenannte Vorwarnstufe. Das heißt, die Menschen dort müssen sich jetzt womöglich wieder auf erste Einschränkungen des öffentlichen Lebens einstellen.

Bei der entscheidenden Kennzahl - den Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - lag Gelsenkirchen heute weiterhin an der Spitze der großen Städte und Kreise in NRW. Die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz wurde vom Robert Koch-Institut (RKI) wie am Vortag mit 44,1 angegeben.

Kritik an Bonus für Pflegekräfte mit Corona-Patienten

Mehrere Arbeitnehmervertreter großer Kliniken wollen bei der Umsetzung der geplanten Corona-Prämien in der Pflege nicht mitmachen. "Das von der Deutschen Krankenhausgesellschaft und den Gesetzlichen Krankenkassen vorgelegte Konzept stellt uns als Betriebs- und Personalräte sowie Mitarbeitervertretungen vor Probleme", heißt es in einem Brief an Gesundheitsminister Jens Spahn, der von der Gewerkschaft Verdi veröffentlicht wurde.

Konkret wird kritisiert, dass der Bonus nur an Beschäftigte mit Covid-19-Patienten ausgezahlt werden soll. "Das schafft Unfrieden in der Belegschaft. Dafür übernehmen wir keine Verantwortung. Die Anerkennung ausschließlich Beschäftigten zu zollen, die Covid-19-Patientinnen und -Patienten gepflegt haben, wird der besonderen Situation nicht gerecht"", heißt es weiter.

Den Angaben zufolge sollen bei der derzeitigen Ausgestaltung rund 100.000 von 440.000 Pflegekräften von dem Bonus profitieren. 

Spahn rät von Reisen in Risikogebieten ab

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat von Reisen in Risikogebiete abgeraten. "In unseren direkten Nachbarländern liegen die Infektionszahlen teilweise achtmal so hoch wie in Deutschland. Das sollte jedem Reisenden zu denken geben", sagte Spahn der "Rheinischen Post" (Montag).

"Nicht notwendige Reisen in Risikogebiete sollte man ganz vermeiden", betonte der Minister. Man habe mit "Ischgl und dem Sommerurlaub erlebt, was nun auch für den anstehenden Herbst- oder Weihnachtsurlaub droht: Dass durch Reiserückkehrer die Infektionszahlen steigen. Und dass durch zurückkehrende Familien Infektionen in Schulen und Kitas getragen werden können."

SPD will kostenlose Nachhilfe

SPD-Chefin Saskia Esken hat kostenlose Nachhilfe für benachteiligte Schülerinnen und Schüler während der Pandemie ins Gespräch gebracht. "Warum eröffnen wir den Schülern nicht ein Abonnement auf einer qualitätsgeprüften Nachhilfeplattform?", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Kosten könnten nach Eskens Worten mit dem Geld aufgefangen werden, das für ausgefallene Fahrten ins Schullandheim vorgesehen gewesen sei.

1.345 Neuinfektionen in Deutschland

Das Robert Koch-Institut hat heute mit 1,345 Fällen erwartungsgemäß eine vergleichsweise niedrige Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet. An Sonntagen und an Montagen sind die gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden.

Damit sind die Zahlen nur bedingt aussagekräftig. Mit 2.297 neuen Corona-Infektionen war gestern hingegen der höchste Wert seit April erreicht worden.

Wieder Fangesänge im Fußballstadion

Kein Gedränge, kleine Grüppchen, die sich gut verteilen, diszipliniertes Maskentragen - in Dortmund sind Sicherheitsbehörden zufrieden mit dem ersten Bundesliga-Kick vor Fans unter Coronabedingungen. 10.000 Fußballfans durften bei der Premiere dabei sein.

Durch die unterschiedlichen Zeit-Slots beim Einlass ins Stadion und auch nach Spielschluss verlief alles entspannt. Fazit der Polizei: Es war noch nie so ruhig bei einem Heimspiel des BVB.

Demo gegen Corona-Maßnahmen in Düsseldorf

In Düsseldorf haben wenige Tausend Menschen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen demonstriert. Organisator war die Initiative Querdenken 711, die sich auf den Schutz des Grundgesetzes und des Versammlungsrechts beruft.

Nach WDR-Informationen beteiligten sich rund 5.000 Menschen an der Demonstration am Rheinufer. Viele Demonstranten machten einen bürgerlichen Eindruck, andere Teilnehmer sind dagegen erkennbar Anhänger von esoterischen oder verschwörungserzählerischen Strömungen. So wird die Pandemie auf Plakaten als "Lüge" bezeichnet.

Einige Protestler stellen außerdem Ausgaben des Magazins "Compact" zur Schau. Der Verfassungsschutz stuft es als rechtsextremen Verdachtsfall ein. Die Demo verlief nach Polizeiangaben friedlich.

Die Teilnehmer mussten keine Masken tragen, aber einen Mindestabstand von 1,5 Metern zueinander einhalten.

Hilfe für angeschlagene Flugbranche

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer will der angeschlagenen Luftverkehrsbranche unter die Arme greifen und hat weitere Unterstützung zugesagt. "Wir werden über einen gewissen Zeitraum nicht mehr die ganze Bandbreite der Mobilität in der Luft haben. Und wir werden auch weiterhin helfen müssen", sagte der CSU-Politiker.

Er gehe von einer globalen Neuverteilung der Luftverkehrswirtschaft aus. Der Luftverkehr gehört zu den Branchen, die in der Corona-Krise am schwersten belastet sind. 

Scheuer verwies auf das milliardenschwere staatliche Hilfspaket für die Lufthansa. "Aber wir denken natürlich auch an die Flughäfen. Wir bereiten gerade ein Konzept für die Regionalflughäfen vor und thematisieren die großen Verkehrsflughäfen. Wenn wir an dieser Stelle wichtige Infrastruktur verlieren, können wir sie nicht mehr reaktivieren."

England: Härtere Strafen gegen Corona-Sünder

Die britische Regierung will ab Ende September Verstöße gegen Corona-Schutzregeln härter bestrafen. Wer etwa die Isolationspflicht nach einem positiven Corona-Test missachtet, muss mit Strafen bis umgerechnet 11.000 Euro rechnen. Auch Bürgern, die sich nach einer internationalen Reise nicht in Quarantäne begeben, droht ein Bußgeld.

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