Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Stamp: Keine erneute landesweite Schließung von Kitas und Schulen
NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) erteilt einer erneuten flächendeckenden Schließung von Bildungseinrichtungen in der Corona-Krise eine Absage. Er gebe den Familien "eine Bildungs- und Betreuungsgarantie": "Es wird keine landesweite Schließung von Kitas und Schulen mehr geben", sagte der stellvertretende NRW-Ministerpräsident der "Rheinischen Post" (Freitag). Das gelte auch, wenn die Infektionszahlen im Winter wieder stiegen.
Geschlossene Kita
Frühkindliche Bildung müsse sehr ernst genommen werden. Die Bundesregierung müsse sie stärker in den Mittelpunkt stellen als zu Beginn der Krise. Der Minister sagte, seit dem Neustart der Kitas seien die Rückmeldungen positiv. Es habe vereinzelt Schließungen gegeben, aber bisher keinen Hotspot in einer Kita oder Schule.
Deutschlandtrend: Mehrheit für Absage von Karnevalsfeiern
Die Deutschen sind dem ARD-"Deutschlandtrend" zufolge offen für einige weitere Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Eine Absage von Karnevalsfeiern für Herbst und Frühjahr befürworteten 86 Prozent der Befragten, wie die am Donnerstag veröffentlichte Umfrage von Infratest dimap ergab.
Nicht jeder Vorschlag für weitere Alltagsbeschränkungen findet bei den Bundesbürgern Zuspruch. So lehnen 55 Prozent der Befragten eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz ab, 38 Prozent sprechen sich dafür aus. Auch die Maskenpflicht im Schulunterricht lehnt eine Mehrheit (66 Prozent) ab, 31 Prozent sind dafür.
Kliniken in NRW fehlen Blutspenden
Seit Beginn der Corona-Krise spenden weniger Menschen Blut. Das macht sich vor allem jetzt bemerkbar, weil viele Krankenhäuser den OP-Betrieb wieder aufnehmen.
Als sich das Coronavirus immer weiter in NRW ausbreitete, verschoben viele Krankenhäuser tausende Operationen, um Platz für mögliche Covid-19-Intensivpatienten zu schaffen. "Die Krankenhäuser bekommen derzeit bis zu 60 Prozent weniger Blut, als sie bestellt haben", sagt Daniel Baiser vom DRK-Blutspendedienst für Rheinland-Pfalz, das Saarland und Nordrhein-Westfalen.
Dämpfer für NRW-Fußballvereine
Während Bundesligavereine wie RB Leipzig oder Hertha BSC ihre Heimspiele in der neuen Saison vor einigen Tausend Fans spielen werden, müssen die Profiklubs aus NRW weiter ohne oder mit deutlich weniger Zuschauern auskommen.
Beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg beispielsweise, der für das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund ein Konzept für 8.000 Zuschauer ausgearbeitet hatte, musste man heute erst einmal einen Dämpfer hinnehmen. Dem MSV wurden für die Heimspiele lediglich 300 Zuschauer erlaubt. Das entspricht der NRW-Vorgabe von höchstens 300 erlaubten Zuschauern bei Großereignissen.
Luftfilter sollen Infektionen verhindern
Die NRW-Landesregierung setzt bei der Corona-Bekämpfung verstärkt auf technische Lösungen. Zum Beispiel könnten Luftfilter in der Gastronomie oder im Einzelhandel Gäste und Kunden schützen. "Damit könnten wir gerade im Herbst und Winter neue Möglichkeiten für die Branchen schaffen, ohne dass die Gesundheitsrisiken steigen", zitiert die "Rheinische Post" heute Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP).
SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach forderte Bund und Länder auf, kurzfristig für jeden Klassenraum in deutschen Schulen eine mobile Luftfilteranlage anzuschaffen. Eine Luftfilteranlage kostet pro Schüler maximal 100 Euro. "Das sollten uns die Kinder wert sein."
Karnevalsauftakt: Mit Hoppeditz, ohne Alkohol
Die Düsseldorfer Karnevalisten wollen auch in der Corona-Krise mit dem Hoppeditz-Erwachen in die Karnevalssession starten - allerdings alkoholfrei und ohne Umzug am 11. November. Das stellte das Comitee Düsseldorfer Carneval e.V. gestern nach einer Vorstandssitzung klar.
Das Hoppeditz-Erwachen auf dem Rathausplatz markiere seit fast 150 Jahren in Düsseldorf den Beginn der fünften Jahreszeit. "An dieser Tradition werden wir auch in Zeiten der Corona-Krise festhalten", sagte der Präsident des Vereins Michael Laumen. Die Kürung des Prinzenpaars hingegen werde vom November auf den Januar verschoben.
Komplett abgesagt hat heute die Düsseldorfer Karnevalsgesellschaft Regenbogen sämtliche Veranstaltungen und die Teilnahme am Rosenmontagszug. Eine "reibungslose und für alle Beteiligten zufriedenstellende und ohne gesundheitliche Risiken verbundene Session" sei nicht durchzuführen, teilte die KG Regenbogen mit.
1.000-Euro-Bonus für mehr Pflegekräfte beschlossen
Pflegekräfte mit besonderen Belastungen während der Corona-Krise sollen nun auch in Krankenhäusern einen Bonus von bis zu 1.000 Euro bekommen - wie Beschäftigte in der Altenpflege. Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) stellen 100 Millionen Euro bereit, um Prämien für bis zu 100.000 Klinik-Mitarbeiter zu zahlen.
Darauf einigten sich der GKV-Spitzenverband und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), wie sie heute erklärten. Die Kliniken sollen in Abstimmung mit Mitarbeitervertretungen festlegen, wer eine Prämie bekommt und in welcher Höhe.
Kulturpreis: 22.000 Euro für die Freie Szene
Der mit insgesamt 22.000 Euro dotierte Von der Heydt-Kulturpreis der Stadt Wuppertal geht in diesem Jahr an freie Künstler, die durch Corona in Not geraten sind. Das teilte die Stadt heute mit.
Angesichts der existenziellen Krise, die die Pandemie für viele Künstler bedeute, werden man den Preis diesmal nicht an einen bestimmten Künstler verleihen, sondern der freien Kulturszene Wuppertals insgesamt zur Verfügung stellen.
Private Krankenversicherungen weisen Vorwürfe zurück
Die Privaten Krankenversicherungen (PKV) haben Vorwürfe zurückgewiesen, sie würden sich zu wenig an den Corona-Kosten beteiligen. Sie hätten sogar höhere Zahlungen an das Gesundheitssystem geleistet, als es ihrem zehnprozentigen Versichertenanteil im Vergleich zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) entspreche, sagte der Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), Florian Reuther, heute.
Nach Angaben von Reuther sanken die Leistungsausgaben der PKV im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nicht, wie bei der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), sondern stiegen um 690 Millionen Euro auf 14,34 Milliarden Euro.
Eishockey-Klubs schlagen Alarm
Der Deutschen Eishockey Liga (DEL) rennt die Zeit davon. Gut zwei Monate vor dem geplanten Ligastart fehlt den 14 Klubs immer noch eine klare Perspektive der Politik für einen machbaren Saisonstart. Die strengen Regeln wegen Corona in Bayern und NRW behindern bislang die Planungen, die Klubs schlagen Alarm, im neuen Jahr droht einigen von ihnen das Aus.
"Wenn es dabei bleibt, dass in Bayern keine und in NRW nur 300 Zuschauer erlaubt werden, dann wird es sehr schwierig für uns. Wir wollen kein Harakiri", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. Bis Mitte oder spätestens Ende September müssten die Klubs Klarheit haben, "um vernünftig in die Saison starten zu können".
1.311 Neuinfektionen seit gestern
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat heute Morgen die Zahl der Corona-Fälle in Deutschland mit 246.166 angegeben - ein Plus von 1.311 seit gestern. Das RKI registrierte außerdem 9.321 Todesfälle und damit acht mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen lag demnach bei etwa 220.500.
Ganz Spanien gilt als Risikogebiet - auch Teile Kroatien
Das beliebte Urlaubsland Spanien gilt nun komplett als Corona-Risikogebiet. Wegen der gestiegenen Zahl von Neuinfektionen auf den Kanarischen Inseln stuften die zuständigen Bundesministerien für Inneres und Gesundheit sowie das Auswärtige Amt auch die Region im Atlantik als Risikogebiet ein.
Das bundeseigene Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte gestern eine aktualisierte Liste der betroffenen Länder und Regionen. Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat die Bundesregierung einen weiteren Teil des Urlaubslandes Kroatien zum Corona-Risikogebiet erklärt. Nun findet sich auch der Verwaltungsbezirk (Gespanschaft) Zadar auf der entsprechenden aktualisierten Liste des RKI.
Weniger Kurzarbeit in Deutschland
Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland ist im August auf 4,6 Millionen Menschen gesunken, von 5,6 Millionen im Juli. Das meldet heute das ifo-Institut (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung) und beruft sich auf eine eigene Konjunkturumfrage. "Der Rückgang war vergleichsweise kräftig im Handel, beim Gastgewerbe und bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, aber wesentlich geringer in der Industrie", sagt ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link.
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