Der Ticker vom Dienstag (11.08.2020) zum Nachlesen

Stand: 11.08.2020, 18:33 Uhr

  • Schulstart: Ministerium empfiehlt "Maskenpausen"
  • Arena Oberhausen will wieder öffnen
  • Laschet unterstellt Düsseldorfs OB Profilierungssucht
  • Umfrage: Viele Gastronomen kämpfen ums Überleben
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Schulstart: Ministerium empfiehlt "Maskenpausen"

Zum Schulstart unter Corona-und Hitze-Bedingungen in NRW hat das Schulministerium die Schulen aufgefordert, "Maskenpausen" zu gewähren. Wie den Schülern ermöglicht werde, den Mund-Nasen-Schutz zeitweise abzunehmen, hänge von den Bedingungen und der Kreativität der jeweiligen Schule ab, sagte Schulstaatssekretär Mathias Richter am Dienstag.

Bußgelder bei Verstößen gegen die Maskenpflicht, so wie sie in Bussen oder Bahnen drohen, gebe es in Schulen nicht. Die Schulleitungen könnten aber "erzieherische Maßnahmen" bei Schülern ergreifen, die sich bewusst oder sogar provokativ nicht an die Vorgaben des Infektionsschutzes hielten. "Letztlich kann es dazu führen, dass es nach Hause geht", sagte Richter.

Reiswarnung auch für Madrid

Das Auswärtige Amt hat seine Reisewarnung für Spanien erweitert. Gewarnt wird nun auch "vor nicht notwendigen, touristischen Reisen" nach Madrid und ins Baskenland. Bislang galt die Warnung nur für die Regionen Aragón, Katalonien und Navarra. 

NRW verschärft Corona-Verordnungen: Bußgelder, Masken, Pflichttest

Hohe Bußgelder für Masken-Verweigerer, Unterricht mit Mund-Nasen-Schutz und Test-Pflichten - das sind die wichtigsten Neuerungen in den neuen Corona-Verordnungen Nordrhein-Westfalens. Angesichts steigender Infektionszahlen könne es derzeit keine weiteren Lockerungen geben, erklärte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) heute in Düsseldorf. Die neuen Regeln treten morgen in Kraft.

Einreisende aus Risikogebieten müssen sich demnach grundsätzlich 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben. Sie entfällt nur, falls dem Gesundheitsamt ein negatives Testergebnis vorgelegt werden kann, das nicht älter als 48 Stunden ist. Die Tests sind für Rückkehrer aus Ländern, die das Robert Koch-Institut als Corona-Risikogebiet einstuft, in jedem Fall Pflicht.

Arena in Oberhausen will wieder bis zu 2.600 Zuschauer reinlassen

Die Arena in Oberhausen will bald wieder bis zu 2.600 Fans zu Shows einlassen. Die Multifunkstionshalle unweit des Einkaufszentrums Centro öffne im September wieder, hieß es heute in Oberhausen. Grundlage für Live-Events in Corona-Zeiten seien neue Konzepte für Hygiene, Einlass und Raumnutzung.

Auf den Rängen werde nur jede zweite Reihe genutzt, zusätzlich werde der Innenraum mit Stühlen versehen. Eine neue Besucherführung soll verhindern, dass zu viele Menschen aufeinandertreffen. Auf den Wegen gilt eine Maskenpflicht, erst am Platz dürfen Gäste ihren Mund-Nasen-Schutz abziehen.

Normalerweise bietet die Halle Platz für rund 13.000 Besucher. Mit 2.600 Zuschauern wird die Kapazität also deutlich zurückgefahren. Mit einem ähnlichen Konzept hatte vor einigen Wochen auch die Köln-Arena wieder den Betrieb aufgenommen.

Laschet contra Connor & Co.: "Kein gutes Signal"

Nach Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) hat auch NRW-Ministerpräsident Laschet in den Protest-Chor gegen das geplante Großkonzert in Düsseldorf eingestimmt - und wirft Düsseldorfs Oberbürgermeister Geisel (SPD) Profilierungsversuche vor. Es sei klar, dass bei einem solchen Großereignis "ganz Deutschland und viele in Europa auf diese Stadt gucken. Vielleicht war das auch die Absicht, dass man so auf diese Stadt gucken sollte."

Das Konzert mit Bryan Adams, Sarah Connor und anderen Künstlern soll am 4. September mit 13.000 Zuschauern in der großen Multifunktionsarena im Norden der Stadt steigen. Neun Tage später finden in NRW Kommunalwahlen statt, bei denen Geisel als Stadtoberhaupt wiedergewählt werden möchte.

Konzertveranstalter Marek Lieberberg will nun mit Ministerpräsident Laschet sprechen. Er habe ihm geschrieben und bemühe sich seit zwei Tagen, ihn zu erreichen. Er könne verstehen, dass Laschet beschäftigt sei. "Aber wenn man Zeit hat, sich öffentlich zu äußern zu Veranstaltungen, deren Regularien man offenbar nicht kennt, dann denke ich, müsste man auch Zeit haben, hier zu reagieren, um auch dieses Gespräch zu führen."

Eine Entscheidung der Landesregierung über ein eventuelles Verbot der Veranstaltung steht noch aus. Die Stadt Düsseldorf, der die Arena gehört, hat das Konzept abgesegnet. Lieberberg ist "überzeugt, dass wir 100 Prozent im Recht sind". Heute begann der Vorverkauf.

Umfrage: Viele Gastronomen in NRW kämpfen ums Überleben

Fast zwei Drittel der Gastronomen und Hoteliers in Nordrhein-Westfalen kämpfen nach einer Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga ums Überleben. Die Corona-Krise habe laut einer Umfrage seit dem 1. März zu Umsatzeinbußen von durchschnittlich 62 Prozent geführt. Auch im Juli hätten die Umsätze der Branche trotz der Lockerungen noch um fast 50 Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen, berichtete die Dehoga.

"Das Bedrohungsszenario für unsere Betriebe ist real: Der Geschäftsreiseverkehr kommt nicht in die Gänge, Großveranstaltungen wie Messen, Sportveranstaltungen oder Konzerte finden weiterhin nicht oder nur sehr eingeschränkt statt, Clubs und Diskotheken bleiben geschlossen", klagt der Präsident der Dehoga NRW, Bernd Niemeier. Außerdem führe die Pandemie zu vermindertem Platzangebot und erhöhten Kosten. Viele Gäste seien noch verunsichert. Auch für die nächsten Monate sind Gastronomen und Hoteliers in NRW pessimistisch. Sie erwarten 2020 einen Umsatzrückgang von 54 Prozent.

EU unterstützt Corona-Forschung mit 128 Millionen Euro

Die EU-Kommission stellt mehr als 20 Forschungsprojekten aus Deutschland und anderen Staaten 128 Millionen Euro zur Verfügung. Durch die Arbeit sollen Corona-Patienten besser überwacht und versorgt, Erkenntnisse über gesellschaftliche Folgen der Krise gewonnen und Produktions- sowie Lieferketten medizinischer Ausstattung beschleunigt werden, teilte die Brüsseler Behörde heute mit.

Auch sollen Erkenntnisse aus großen Patientengruppen in und außerhalb der EU besser vernetzt werden. Das Geld für die 23 Projekte ist Teil einer Summe von 1,4 Milliarden Euro, die die EU-Kommission bereits vor mehreren Monaten zugesagt hatte.

Ex-Premier Renzi fordert Impfpflicht in Italien

Der ehemalige Ministerpräsident Matteo Renzi fordert eine Impfpflicht in Italien und widerspricht damit einer Empfehlung des aktuellen Regierungschefs Giuseppe Conte. "Wenn wir wirklich eine Impfung gegen Covid haben, muss diese verpflichtend für alle sein. Verpflichtend, nicht freiwillig", schrieb der Politiker heute auf seiner Homepage.

In einem Interview des "Corriere della Sera" ergänzte Renzi: "Nach all dem, was wir durchgemacht haben, was sollen wir wohl machen mit einer Impfung? Lassen wir die Leute selbst entscheiden und müssen dann alle wieder drei Monate einsperren?"

Bahn gegen Reservierungspflicht

Die Deutsche Bahn will - trotz der Corona-Pandemie - keine Reservierungspflicht in Zügen einführen. Man wolle den Kunden weiter spontanes Bahnfahren ermöglichen, teilte das Unternehmen mit. Aus der Politik waren Forderungen nach einer Pflichtreservierung gekommen, um Reisende besser vor Corona zu schützen.

150 Euro Strafe für Maskenverweigerer in Bahnen

Maskenverweigerer in Bussen und Bahnen müssen in NRW künftig 150 Euro Bußgeld zahlen. "Das Tragen der Maske ist eine Frage der Solidarität mit den Schwächsten in unserer Gesellschaft", sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU). Die Masken-Pflicht im Nahverkehr sei "eine kleine Unannehmlichkeit - sie kann aber eine große Katastrophe verhindern".

Russland lässt Corona-Impstoff zu - Putins Tochter schon geimpft

Als erstes Land der Welt lässt Russland einen Impfstoff gegen das Coronavirus für die breite Verwendung zu. Das gab Präsident Wladimir Putin heute im Staatsfernsehen bekannt. Der Impfstoff wurde bisher nur an wenigen Menschen getestet. Die Impfung soll ab dem 1. Januar in den Umlauf gebracht werden, wie russische Agenturen unter Berufung auf das Arzneimittelregister des Gesundheitsministeriums berichteten.

Der Kremlchef sagte kurz darauf der Nachrichtenagentur Interfax, auch eine seiner Töchter habe sich während der Tests des in Russland entwickelten Stoffs impfen lassen. Ausländische Experten hatten bereits zuvor ihre Besorgnis über die Geschwindigkeit geäußert, mit der der Impfstoff entwickelt wurde.

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Zuständiges Institut warnt bei Impfstoffzulassung vor Eile

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat angesichts der ersten Zulassung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus erneut vor zu großer Eile gewarnt. Auch in der aktuellen Situation sei es "zwingend erforderlich, dass alle Prüfungen und Bewertungen mit der gleichen Sorgfalt erfolgen wie bei anderen Impfstoffen", sagte Präsident Klaus Cichutek heute. Das Institut aus dem hessischen Langen ist in Deutschland für die Zulassung von Impfstoffen zuständig.

Bei der Zulassung des Corona-Impfstoffes in Russland seien geringe Transparenz und nach bisherigen Informationen auch fehlende Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten aus klinischen Prüfungen an mehreren Tausend Probanden zu bemängeln. "Die Zulassung ist daher mit Vorsicht zu betrachten", sagte Cichutek.

Heimarbeit bald Alltag?

Bei einer weltweiten Umfrage der Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse-Coopers (PwC) haben 78 Prozent der Firmenchefs angegeben, Homeoffice werde sich in ihren Branchen auch nach der Corona-Krise weiter durchsetzen. Mindestens ein Teil der Änderungen in der Pandemie wird demnach von Dauer sein. PwC hat 3.500 seiner Kunden aus 157 Ländern befragt.

Mehr als 20 Millionen Menschen weltweit infiziert

Weltweit sind inzwischen mehr als 20 Millionen Menschen nachweislich mit dem Corona-Virus infiziert. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hat sich die Zahl der bestätigten Fälle damit seit Ende Juni verdoppelt. Besonders betroffen sind die USA, Brasilien und Indien.

NRW weitet Hitzefrei-Regelung auf Oberstufen-Schüler aus

NRW lockert wegen der hohen Temperaturen die Hitzefrei-Regelungen an Schulen. Ab Mittwoch gilt auch für Oberstufen-Schüler, dass der Unterricht von der Schulleitung abgesagt werden kann, wenn die Temperaturen in den Räumen auf mehr als 27 Grad steigen. Das bestätigte ein Ministeriumssprecher dem WDR, nachdem der "Kölner Stadt-Anzeiger" zuerst über das Thema berichtet hatte. An der Maskenpflicht im Schulunterricht hält die Landesregierung fest.

Bislang sah der Hitzefrei-Erlass der Landesregierung hitzefrei für die Oberstufe nicht vor. In Schulen entscheiden die Schulleiter über die Befreiung. Zum Schulstart gilt in NRW ab Mittwoch Maskenpflicht in allen Schulgebäuden und auf dem Gelände - in weiterführenden und berufsbildenden Schulen sogar im Unterricht.

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