Ticker von Mittwoch (01.07.2020) zum Nachlesen

Stand: 01.07.2020, 21:08 Uhr

  • Quarantäne für Tönnies-Personal verlängert
  • Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh sinkt weiter
  • Zimmerbesuch in Altenheimen wieder möglich
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

Aktualisieren

Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Quarantäne für Tönnies-Arbeiter verlängert

Das NRW-Gesundheitsministerium hat die Quarantäne für Menschen, die bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück gearbeitet haben oder in einer der Gemeinschaftsunterkünfte leben, um zwei Wochen verlängert. In der entsprechenden Allgemeinverfügung wird häusliche Quarantäne bis zum 17. Juli angeordnet. Ausgenommen sind unter anderem Menschen, die schon erkrankt waren und als geheilt gelten.

Auch alle Personen, die nicht auf dem Gelände waren, aber mit entsprechenden Menschen in Sammel- und Gemeinschaftsunterkünften oder Wohnungen leben, müssen laut Verfügung in Quarantäne bleiben. Ausnahmen gelten unter anderem, wenn man seit dem 16. Juni positiv getestet wurde, als geheilt gilt oder in einer Unterkunft lebt, in der alle negativ getestet worden sind.

Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh sinkt weiter

Im nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies besonders vom Virus betroffenen Kreis Gütersloh ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner erneut gesunken. Nach den heute veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) beträgt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz derzeit 78,0. Am Vortag lag dieser Wert bei 86,0, am Dienstag vergangener Woche noch bei 270,2.

Der Kreis teilte zudem mit, dass in den vergangenen sieben Tagen insgesamt 120 positive Fälle bei Menschen entdeckt wurden, bei denen zunächst kein direkter Tönnies-Bezug erkennbar war. Das waren elf Fälle mehr als Stand Dienstag. Die Zahl der positiven Tests schwanke, die Mehrzahl der Betroffenen habe keine Symptome.

"Zurzeit ist der Anstieg vermutlich bedingt durch Personen mit einer Restpositivität nach einer unerkannten Infektion in der Vergangenheit, die durch die starke Ausweitung der Testung von asymptomatischen Personen entdeckt werden", so der Kreis.

Millionenschweres Paket für die Kultur

Die Landesregierung will weitere Hilfen für Kulturschaffende bereitstellen. Das gab NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bekannt. Es soll nun 185 Millionen Euro zusätzlich geben. Sie werden sowohl an freischaffende Künstler als auch an Institutionen verteilt.

"Viele Künstler waren und sind verzweifelt, weil ihre Lebensgrundlage weggebrochen ist", sagte Laschet. "Wir hoffen und erwarten auch, dass die Kommunen jetzt nicht bei der Kultur sparen."

Zimmerbesuch in Altenheimen wieder möglich

In NRW gelten ab heute neue Corona-Regeln: In der Fleischindustrie müssen Mitarbeiter zweimal pro Woche auf Covid-19 getestet werden. Zudem dürfen Bewohnerinnen und Bewohner von Altenheimen wieder Besuch in ihren Zimmern empfangen - und dort natürlich in den Arm genommen werden. Außerdem müssen Corona-Infektionen bei Haustieren jetzt gemeldet werden.

Ab heute niedrigere Mehrwertsteuer

In vielen Geschäften sind Waren von heute an günstiger. Grund ist die niedrigere Mehrwertsteuer auf Konsumgüter. Die Bundesregierung hatte den Prozentsatz von 19 auf 16 bzw. von sieben auf fünf Prozent gesenkt, um in der Corona-Krise die Wirtschaft anzukurbeln.

Regierung rechnet nicht mit Engpass bei Corona-Mittel Remdesivir

Die Bundesregierung rechnet auch nach dem Groß-Einkauf der USA nicht mit einem Engpass beim Corona-Mittel Remdesivir. Man habe sich das Medikament frühzeitig für die Therapie von Corona-Patienten gesichert, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Derzeit gebe es genügend Reserven.

Mit der erwarteten Zulassung des Mittels für den europäischen Markt sei zudem die Verpflichtung für den Hersteller verbunden, "in angemessenem Umfang zu liefern". Man gehe davon aus, dass die Firma dieser Verpflichtung nachkommen werde.

Bundesweite Corona-Antikörperstudie gestartet

Eine große bundesweite Corona-Antikörperstudie hat das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) im Kreis Reutlingen gestartet. Ab heute sollen innerhalb eines Monats 2.500 Einwohner nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und zu Tests eingeladen werden. "Wir wollen sehen, wie schnell sich die sogenannte Durchseuchung der Gesellschaft entwickelt", sagte Studienleiter Gérard Krause. Antikörper im Blut gelten als Nachweis für eine durchgemachte Infektion. Eine zweite Testreihe soll im Herbst oder Winter erfolgen.

Genauso wie im Kreis Reutlingen will das HZI in rund acht weiteren deutschen Kommunen vorgehen. Die unterschiedlichen Testorte und Testzeitpunkte sollen eine verlässliche Übertragung der Ergebnisse auf die gesamte Bundesbevölkerung ermöglichen. Neben Alter und Geschlecht sollen beispielsweise auch Berufsgruppen abgefragt werden. 

Arbeitslosenzahl steigt weiter

Auch bedingt durch die Corona-Krise ist die Zahl der Arbeitslosen in NRW zum dritten Mal in Folge angestiegen. Insgesamt sind 770.793 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Juni stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 7,9 Prozent. Bundesweit stieg die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent.

Esprit will rund 1.100 Stellen in Deutschland abbauen

Der angeschlagene Modekonzern Esprit will die Hälfte seiner Geschäfte in Deutschland schließen - insgesamt rund 50 Filialen. Etwa 1.100 Stellen in den Läden und der Verwaltung sollen gestrichen werden. Weitere 100 Stellen sollen in Asien wegfallen.

Der Modekonzern hatte bereits Ende März für mehrere unter der Corona-Krise leidende deutsche Tochtergesellschaften ein Schutzschirmverfahren beantragt, um sich vor Forderungen der Gläubiger zu schützen. Heute habe das Insolvenzgericht der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zugestimmt, berichtete Esprit. Sachwalter ist dabei der Rechtsanwalt Biner Bähr.

Anzeige gegen Arminia Bielefeld

Die Aufstiegs-Feierlichkeiten von Arminia Bielefeld könnten ein Nachspiel haben: Heute ging eine Anzeige beim Ordnungsamt der Stadt ein. Das "Westfalen-Blatt" berichtet, dass der Grund der Verstoß gegen Corona-Bestimmungen sei.

Am Sonntag hatte die Mannschaft mit rund 3.000 Fans den Aufstieg in die 1. Bundesliga gefeiert.

"Zäsur für den FC Schalke 04"

Wie geht es weiter beim FC Schalke 04 nach dem Rücktritt von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies? In einer Pressekonferenz des kriselnden Fußball-Bundesligisten standen unter anderem Sportvorstand Jochen Schneider und Marketing-Vorstand Alexander Jobst Rede und Antwort:

Alexander Jobst: "Der heutige Tag ist eine Zäsur für den FC Schalke 04. Ein 'Weiter so' wird es und kann es nicht geben. In den vergangenen Monaten hat Schalke 04 ein miserables Bild abgegeben. Wir haben Fehler gemacht, für die wir uns entschuldigen möchten, zum Beispiel in Sachen Ticketrückerstattung und Minijobber. Wir haben viel Vertrauen und Glaubwürdigkeit verspielt. Viele Fans haben uns den Rücken gekehrt. Durch Corona sind uns große Einnahmeströme weggebrochen. Wir müssen massive Einsparungen vornehmen. Wir möchten mit wirtschaftlicher Vernunft, Augenmaß und vollständiger Transparenz Vertrauen zurückgewinnen bei den Fans, die so sehr gelitten haben."

Jochen Schneider zum Thema Gehaltsobergrenze: "Zahlen diskutiere ich nie, weil es Schalke nicht hilft. Das Lizenzspielerbudget ist der größte Hebel. Wir müssen uns Richtlinien auferlegen, an die wir uns halten, um nachhaltig zu wirtschaften."

Jochen Schneider zum Thema Gehaltsverzicht: "Die Pandemie ist immer noch da. Auch wir kommen - wie andere Vereine - nicht umhin, den Kompromiss eines weiteren Gehaltsverzichts zu erzielen."

Kein VW-Werk in der Türkei

Der VW-Konzern stoppt die Pläne für den Bau eines neuen Werks in der Türkei. "Hintergrund ist der durch die Corona-Krise erfolgte Einbruch der globalen Automobilnachfrage", teilte das Unternehmen heute in Wolfsburg mit. Das Projekt für die Fabrik in Manisa bei Izmir war eigentlich so gut wie beschlossen, zuletzt aber auf Eis gelegt.

Vier zusätzliche verkaufsoffene Sonntage in Aussicht

In NRW sollen die Geschäfte in der zweiten Jahreshälfte zusätzlich an bis zu vier Sonntagen öffnen dürfen. Damit könnten wegen der Corona-Beschränkungen ausgefallene verkaufsoffene Sonntage nachgeholt werden, sagte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) heute. Mit dieser einmaligen Maßnahme sollten auch Verkaufsströme in den Herbstmonaten von den Samstagen auf Sonntage umgelenkt werden. Das sei auch für den Schutz vor dem Coronavirus gut.

Kita: Kuscheltier ja, Spielzeug nein

Diese Nachricht wird viele Eltern erleichtern: Ihr Nachwuchs darf "ein Kuscheltier, Schmusetuch oder anderes Objekt, das eine besondere persönliche Bedeutung für das jeweilige Kind hat", mit in die Kita bringen. Darauf weist das Familienministerium mit Blick auf die bevorstehende Eingewöhnung zum Start des Kindergartenjahres ab dem 1. August hin. "Darüber hinaus gehendes privates Spielzeug darf und durfte jedoch nicht mitgebracht werden", teilte das Ministerium mit.

Deutschland hebt Einreisebeschränkungen für elf Nicht-EU-Staaten auf

Deutschland gewährt Menschen aus elf Staaten außerhalb der Europäischen Union wieder die unbeschränkte Einreise. Das gilt nach einem Kabinettsbeschluss vom Mittwoch für Reisende aus Australien, Georgien, Kanada, Montenegro, Neuseeland, Thailand, Tunesien und Uruguay. Die Erleichterungen treten am Donnerstag in Kraft, wie das Bundesinnenministerium mitteilte.

Für Japan, Südkorea und China gelten die Lockerungen der Mitte März in der Corona-Krise verhängten Beschränkungen unter Vorbehalt, wenn diese Länder auch Menschen aus Deutschland wieder die Einreise erlauben. "Solange die die Deutschen nicht einreisen lassen, können wir das umgekehrt auch nicht machen", sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Mittwoch in Berlin.

Griechenland öffnet Flughäfen

In Griechenland sind alle Flughäfen in den Ferienregionen wieder offen. Auf Kreta ist schon das erste Charterflugzeug aus Deutschland gelandet. Alle Reisenden müssen sich elektronisch anmelden und angeben, wo sie herkommen und wo sie sich in Griechenland aufhalten. An den Flughäfen machen Ärzte Kontrollen, bei Bedarf auch Tests.

Österreich bietet allen Tourismusmitarbeitern Coronatest an

In Österreich können sich ab sofort alle Tourismusmitarbeiter, die Gästekontakt haben, fast fortlaufend auf das Coronavirus testen lassen. Die Kosten übernehme der Bund, bis Jahresende stünden dafür 150 Millionen Euro bereit, sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Mittwoch in Wien. "Wir hoffen, dass so viele Betriebe wie möglich mitmachen, wir haben das Programm so breit wie möglich aufgestellt", meinte Köstinger. Maximal werde ein Test pro Woche pro Mitarbeiter bezahlt.

So viele Neuinfektionen in den USA wie noch nie

In den USA ist die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Innerhalb eines Tages gab es Reuters-Daten zufolge mehr als 47.000 neue Infektionen. Kalifornien, Texas und Arizona haben sich zu neuen Epizentren entwickelt.

Es sei eindeutig, dass es momentan keine wirkliche Kontrolle gebe, sagt US-Seuchenexperte Anthony Fauci vor einem Senatsausschuss. Er befürchtet, dass die tägliche Zahl an Neuinfektionen bis zu 100.000 betragen könnte, sollte nicht gegengesteuert werden.

Keine Feier bei Bayer

Bei Bayer Leverkusen wird es im Falle eines Pokalsiegs am Samstag (04.07.2020) im Endspiel gegen den FC Bayern München keinerlei öffentliche Feierlichkeiten geben, obwohl es für den Club der erste Titel seit 27 Jahren wäre. "Wir haben über sehr viele Dinge nachgedacht. Aber wir sind letztlich zu dem Schluss gekommen, dass wir von allem Abstand nehmen werden", sagte Club-Chef Fernando Carro im Interview der dpa.

Es wird in Corona-Zeiten demnach keinen Empfang im Rathaus, keinen Eintrag ins Goldene Buch der Stadt und auch keine Feierlichkeiten mit den Fans im Rheinland geben. Die Mannschaft wird am Sonntagmittag (05.07.2020) auf dem Flughafen in Köln landen, von dort verabschieden sich die Spieler direkt in den Urlaub.

466 Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der bestätigten Infektionen in Deutschland steigt um 466 auf 194.725, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle steigt um zwölf auf 8.985.

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