Ticker von Dienstag (12.04.2022) zum Nachlesen

Stand: 12.04.2022, 16:03 Uhr

  • Dreifach-Geimpfte sind bei Omikron-Infektion weniger ansteckend
  • Studie zu Gewalt gegen Journalisten
  • Land verbietet Hotspot-Regelung in Bielefeld
  • Weltweit fast 498 Millionen Infektionsfälle
  • Inzidenz steigt leicht an
  • Alle Entwicklungen hier im Corona-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Dreifach-Geimpfte sind bei Omikron-Infektion weniger ansteckend

Dass die Corona-Impfung vor einer schweren Erkrankung schützt, ist bekannt. Jetzt wurde in einer Studie nachgewiesen, dass eine Durchbbruchsinfektion nicht nur weniger schwer verläuft, sie ist auch weniger ansteckend ist als bei Ungeimpften. Und: Es gibt Unterschiede, je nachdem, um welche Variante es sich handelt. Bei der Omikronvariante reichten zwei Impfungen nicht aus, um die Viruslast wirksam zu senken.

Schweizer Forscher um Isabella Eckerle und Benjamin Meyer von der Universität Genf hatten seit Beginn der Pandemie Abstriche bei 565 geimpften und ungeimpften Corona-Patienten genommen und damit die ursprünglich zirkulierende Variante, dann auch die Delta- und Omikronvarianten erfasst. Ergebnis: Zweifach-Geimpfte hatten bei einer Delta-Infektion deutlich weniger infektiöse Partikel in den oberen Atemwegen als Ungeimpfte und wurden auch schneller gesund. Bei einer Omikron-Durchbruchsinfektion dagegen drückte erst eine Booster-Impfung die Viruslast nach unten. Ohne diese dritte Impfung war die Menge infektiöser Viruspartikel so hoch wie bei Ungeimpften.

Ein weiteres Ergebnis: Obwohl die Omikron-Variante viel ansteckender ist als Delta, scheint das nicht an der Viruslast zu liegen. Denn die Forscher fanden bei den Probanden während der Omikron-Welle deutlich weniger infektiöse Partikel als in der Welle davor. Möglicherweise ist der Eintrittsmechanismus des Virus in der Zelle ein anderer, so die Experten. Die Forscher betonen übrigens, dass immer noch nicht klar ist, mit welcher Viruslast ein Infizierter tatsächlich anstreckend ist.

17.00 Uhr: Ukrainische Flüchtlinge können sich impfen lassen

Ukrainische Flüchtlinge können in NRW einen Gesundheitscheck machen und sich dann gegen Corona impfen lassen. Das Land übernimmt dafür die Kosten und entlastet damit die eigentlich zuständigen Kommunen. Ein entsprechender Vertrag mit den Kassenärztlichen Vereinigungen ist heute in Kraft getreten.

Bei den Erstuntersuchungen soll der Gesundheitszustand festgestellt, aber auch der Impfstatus gecheckt werden. Flüchtlinge können sich gegen Masern impfen lassen - wichtig für den Kita-Besuch der Kinder.

Es geht aber auch um Covid-19, denn viele Ukrainer sind mit chinesischem oder russischem Impfstoff geimpft, der hier nicht anerkannt wird. Sie können dann in eine der koordinierenden Impfeinheiten oder zu einem niedergelassenen Arzt gehen und die Impfung mit Moderna oder Biontech nachholen. Die werde auch bezahlt, so eine Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe.

14.20 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern ab Donnerstag ohne 3G-Regel

Im Corona-Hotspot Mecklenburg-Vorpommern wird die 3G-Regel von diesem Donnerstag an fast überall aufgehoben. Das soll für Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, körpernahe Dienstleistungen, Messen und Veranstaltungen gelten, so Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Masken- und Abstandspflicht gelten dort aber weiterhin.

Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss beim Einchecken im Hotel aber immer noch einen Negativ-Test vorlegen. Außerdem gilt in Clubs weiterhin 2G-plus.

Die Landesregierung hat die Lockerungen heute beschlossen, weil die Infektionszahlen kurz vor der Osterurlaubszeit gesunken sind. Ende März hatte der Landtag das Bundesland flächendeckend zum Hotspot erklärt, damt die Einschränkungen weiter gelten. Dieses Hotspot Regelung gilt zunächst bis zum 27. April.

11.46 Uhr: Pfarrer nach Auftritt bei Corona-Protesten Vertrauen entzogen

Der wegen seines Auftritts bei Corona-Protesten in die Kritik geratene evangelische Pfarrer Martin Michaelis ist vom Thüringer Pfarrverein von seinem Amt als Vorsitzender abgewählt worden. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung sei ihm das Vertrauen entzogen worden, berichtete das Online-Portal meine-kirchenzeitung.de. Insgesamt 98 Mitglieder stimmten demnach für die Abwahl, 36 dagegen, vier Mitglieder enthielten sich.

Michaelis war nach seinem Auftritt bei einer Anti-Corona-Demo am 5. Dezember in Sonneberg in die Kritik geraten. Den Vorwurf, er habe mit seiner Rede zum "kollektiven Ungehorsam" aufgerufen, habe er zurückgewiesen. Der Pfarrer hatte mehrfach den Umgang der Kirchenleitung mit der Coronakrise kritisiert.

11.32 Uhr: Entwicklungshilfe 2021 dank Impfstoffspenden auf Rekordniveau

Ärmere Staaten haben 2021 so viel Entwicklungshilfe bekommen wie noch nie. Das geht aus neuen Daten der Industriestaaten-Organisation OECD hervor, die heute in Paris veröffentlicht wurden. Die Zahlungen kletterten demnach preisbereinigt um 4,4 Prozent auf 179 Milliarden Dollar.

Spenden für Covid-Impfstoffe waren dabei einer der Treiber. Hierfür wurden 6,3 Milliarden Dollar mobilisiert - 3,5 Prozent aller Hilfen. Entwicklungsländern, die noch immer eine deutlich niedrigere Impfquote haben, wurden 857 Millionen Dosen gespendet.

11.06 Uhr: Land verbietet Hotspot-Regelung in Bielefeld

Das NRW-Gesundheitsministerium hat die geplante Hotspot-Regelung in Bielefeld nicht gestattet. Das Gesundheitsministerium begründete seine Entscheidung heute damit, dass sich eine Verbesserung der Krankenhausversorgung mit der Regelung nicht erreichen lasse. Außerdem sei die Lage zwar angespannt, aber die Versorgung der Patienten weiterhin gewährleistet.

Das Land ist der Ansicht, dass die personellen Engpässe in den Kliniken zum Großteil von Ansteckungen im privaten Umfeld herrühren. Da viele Mitarbeitende aber nicht in Bielefeld wohnen, wäre eine begrenzte Hotspot-Regelung unwirksam, argumentiert das Gesundheitsministerium.

10.58 Uhr: Oxfam sieht weltweit 250 Millionen Menschen armutsgefährdet

Nach Einschätzung der Entwicklungsorganisation Oxfam könnten in diesem Jahr weltweit über 250 Millionen Menschen zusätzlich in extreme Armut abrutschen. Gründe seien die Corona-Krise, die wachsende globale Ungleichheit sowie Preissteigerungen bei Lebensmitteln, teilte Oxfam in Berlin mit. Zugleich veröffentlichte die Organisation anlässlich der Frühjahrstagung von Weltbank, IWF und dem G20-Finanzministertreffen in Washington die Studie "First Crisis, Then Catastrophe".

Demnach könnten bis Ende dieses Jahres 860 Millionen Menschen in extremer Armut leben - und damit weniger als 1,90 Dollar pro Tag zur Verfügung haben. Oxfam forderte von der Bundesregierung, die von der Corona-, Klima- und Ukraine-Krise massiv betroffenen einkommensschwachen Länder durch höhere Leistungen für Entwicklungszusammenarbeit zu unterstützen.

10.26 Uhr: Corona in Shanghai noch nicht unter Kontrolle - Bosch stoppt Produktion

In China hat die von Corona-Infektionen stark betroffene Wirtschafts- und Finanzmetropole Shanghai den Ausbruch immer noch nicht unter Kontrolle. Gesundheitsbehörden rechnen mit anhaltend hohen Zahlen. "Die Epidemie befindet sich in einer Phase starken Anstiegs, wobei die soziale Übertragung noch nicht wirksam unter Kontrolle ist", sagte Lei Zhenglong von der Nationalen Gesundheitskommission.

Der Autozulieferer Bosch hat wegen der Vorschriften zur Eindämmung die Produktion an zwei Standorten in China ausgesetzt. Dies betreffe die Fertigung von Thermotechnik in Shanghai und die von Autoteilen in Changchun in der nordöstlichen Provinz Jilin. Zwei weitere Autoteilewerke arbeiteten im "geschlossenen Kreislauf", in dem die Arbeiter isoliert von der übrigen Gesellschaft schlafen, leben und arbeiten, um eine Übertragung des Virus zu verhindern.

10.02 Uhr: Billigflieger zuversichtlich dank Lockerungen

Die europaweiten Corona-Lockerungen stimmen die britische Fluggesellschaft Easyjet optimistisch für eine weitere Belebung des Reiseverkehrs. Im März habe die Airline bereits 80 Prozent ihrer Vor-Corona-Kapazität angeboten, teilte der Ryanair-Konkurrent mit. "Wir bleiben zuversichtlich bei unseren Plänen, dass wir diesen Sommer ein Flugangebot nahe des 2019-Niveaus erreichen werden", sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren laut einer Mittelung. Allerdings buchten Kunden nach wie vor kurzfristiger vor dem geplanten Abflug.

Im zweiten Geschäftsquartal bis März versiebenfachte sich die Zahl der Easyjet-Flüge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 82.200. Die Zahl der Fluggäste stieg von rund 1,2 Millionen auf 11,5 Millionen. Gegenüber dem stark von Corona-Maßnahmen betroffenen Vergleichszeitraum soll sich der bereinigte Vorsteuerverlust des Winterhalbjahres bis Ende März demnach von 701 Millionen Pfund auf 535 bis 565 Millionen Pfund verringern.

9.30 Uhr: Angriffe auf Journalisten vor allem bei Corona-Demos

Die Zahl der Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten in Deutschland ist einer Studie zufolge im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) in Leipzig habe 83 tätliche Angriffe, 14 mehr als noch im Jahr 2020, verzeichnet, teilte der MDR heute in Leipzig unter Berufung auf die dem Sender vorliegende ECPMF-Studie "Feindbild Journalist - Hass vor der Haustür" mit.

Von der Gewalt betroffen seien 124 Medienschaffende, darunter auch Jounalistenteams, wobei die Forscher von einer hohen Dunkelziffer ausgehen. 75 Prozent der Angriffe ereigneten sich den Angaben zufolge auf Demonstrationen von Gegnern der Corona-Maßnahmen.

"Demonstrationen und Proteste bilden auch im Jahr 2021 den gefährlichsten Arbeitsplatz. Durch tätliche Angriffe und Bedrohungen entsteht hier das größte Berufsrisiko für Journalist:innen in Deutschland", heißt es in der Studie. Medienschaffende zögen sich immer häufiger von der Protestberichterstattung zurück. Regional betrachtet verzeichnet Sachsen mit 23 Fällen die meisten Übergriffe.

9.00 Uhr: DKG für Verlängerung des Rettungsschirms für Kliniken

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat eine Verlängerung des staatlichen Rettungsschirms für die Kliniken wegen der Corona-Pandemie gefordert. "Wir befinden uns weiterhin in einer angespannten Situation, denn wir haben mit hohen Personalausfällen zu kämpfen", sagte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß der "Rheinischen Post". Das Auslaufen wesentlicher Teile des "Rettungsschirms Krankenhaus" am 18. April sei "ein fatales Signal, denn die Pandemie ist noch nicht vorbei."

Angesichts der Lage könne in den Krankenhäusern "kein Normalbetrieb herrschen", sagte Gaß. "Trotzdem ist immer die Versorgung der Menschen im Krankenhaus gewährleistet, wie auch in den vergangenen zwei Jahren der Pandemie." Dies sei vor allem "dem besonderen Engagement der Mitarbeitenden" zu verdanken, "die auch in Zeiten der hohen Personalausfälle die Versorgung sicherstellen"

7.07 Uhr: Weltweit fast 498 Millionen Infektionsfälle

Weltweit haben sich nachweislich mehr als 497,6 Millionen Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Danach starben mehr als 6,57 Millionen Menschen mit oder an dem Virus. Die Dunkelziffer dürfte Experten zufolge deutlich größer sein.

Die höchsten Zahlen weisen die USA auf. Dort wurden über 80,4 Millionen Ansteckungsfälle registriert. Rund 987.000 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Dieses wurde erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen, von wo aus es sich weltweit verbreitete.

6.52 Uhr: US-Konsulatsmitarbeiter sollen Shanghai verlassen

Die USA haben konsularische Mitarbeiter in der von einem Corona-Ausbruch heimgesuchten chinesischen Millionenmetropole Shanghai angewiesen, die Stadt zu verlassen. Die Anordnung betraf alle Mitarbeiter, die nicht für einen Notfallbetrieb benötigt wurden.

Shanghai befindet sich in einem strikten Lockdown, um den Corona-Ausbruch einzudämmen. Viele Bewohner der Stadt mit 26 Millionen Einwohnern dürfen ihre Häuser im Rahmen der chinesischen Null-Covid-Politik nicht verlassen, die auf strikte Isolation und Massentests auf das Virus setzt.

5.30 Uhr: Inzidenz steigt leicht an

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist nach deutlichem Rückgang in den vergangenen Tagen wieder leicht gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Dienstagmorgen mit 1.087,2 an (Vortag: 1.080,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 162.790 Corona-Neuinfektionen und 289 Todesfälle. In NRW liegt die Inzidenz bei 970,2. Hier wurden 28.256 Neuinfektionen und 33 Todesfälle gemeldet.

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