Ticker vom Sonntag (10.04.2022) zum Nachlesen

Stand: 10.04.2022, 19:12 Uhr

  • Studie: Masken bei Schülern keinen Effekt
  • Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter
  • Umfrage: Mehrheit der Deutschen für Impfpflicht
  • Osterurlaub: Politiker raten zu Tests und Maske
  • Alle Entwicklungen hier im Corona-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Studie: Maskenpflicht im Schulunterricht ohne Effekt

Der Aerosolforscher und Physiker Gerhard Scheuch verweist bei Twitter auf eine finnische Studie und Daten aus Spanien und UK, die zu dem Schluss kommen, dass die Maskenpflicht im Unterricht so gut wie keinen Effekt auf das Infektionsgeschehen habe. "Liegt vielleicht an den falschen Masken für Kinder," so Scheuch in seinem Tweet und weiter. "Auch wenn mir als Aerosolforscher die Ergebnisse der finnischen Studie nicht 'gefallen', der Effekt der Masken würde wohl überschätzt.

Die wissenschaftlichen Daten zeigen aus Sicht des Virologen Jonas Schmidt-Chanasit immer deutlicher, dass die Maskenpflicht im Unterricht keinen signifikanten Einfluss auf das Infektionsgeschehen hatte. Die Ursachen dafür müssten weiter erforscht werden, twitterte Schmidt-Chanasit.

19.09 Uhr: Ministerium: Impfstoff wird "in nicht wenigen Fällen vernichtet"

Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass Corona-Impfstoff "in nicht wenigen Fällen" vernichtet wird. Das Ministerium begründete das gegenüber der "Welt" damit, dass die Impfstoffe weiterhin nur in Mehrdosenbehältnissen verfügbar sind, die bei Anbruch gemäß Zulassung nur wenige Stunden haltbar seien. "Bei der derzeitigen Geschwindigkeit der Impfkampagne ist nicht davon auszugehen, dass sich vor Ort in jedem Fall eine hinreichende Anzahl zu impfender Personen findet, um die in einem Mehrdosenbehältnis verfügbaren Impfdosen in Gänze aufzubrauchen", teilte das Ministerium mit.

Weiter hieß es: "Ein Verwurf von Impfstoff dürfte in diesem Fall derzeit in nicht wenigen Fällen erfolgen." Der Deutsche Hausärzteverband sprach sich dafür aus, Impfstoff "vorausschauend" an Drittländer mit aktuellem Bedarf abzugeben.

16.17 Uhr: Forderungen nach neuem Infektionsschutzgesetz nach Aus für die Impfpflicht

Nach dem Scheitern des Gesetzentwurfs zur Impfpflicht im Bundestag werden Forderungen nach einer neuerlichen Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes laut. "Wenn wir ohne Schutzmaßnahmen in den Herbst und den Winter gehen, droht eine ziemliche Überlastung des Gesundheitswesens", sagte der Intensivmediziner Christian Karagiannidis der "Augsburger Allgemeinen" (Montagausgabe). 

"Ich befürchte, dass wir dieses Jahr viele Infektionskrankheiten parallel haben werden", sagte der Leiter des Intensivpatienten-Registers der Notfallmedizinervereinigung Divi. "Auch für die Intensivstationen würde das eine starke Belastung bedeuten. Wir hatten zwei Jahre lang keine Grippewelle und viel, viel weniger andere Infektionen", sagte Karagiannidis. Ab September oder Oktober könne die derzeit stabile Situation auf den Intensivstationen sich deshalb zusätzlich verschärfen. Er finde es schwierig, "dass das Infektionsschutzgesetz so zusammengestrichen worden ist", fügte das Mitglied des Corona-Expertenrates hinzu. "Ich halte es für wahrscheinlich, dass wir temporär noch mal eine Maskenpflicht brauchen."

9.00 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntag mit 1.097,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1.141,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.457,9 (Vormonat: 1.388,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 55.471 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 74.053 Ansteckungen. Die Inzidenz in NRW liegt mit 988,3 weiter unter dem Bundesdurchschnitt.

Es wird allerdings immer schwerer, die Zahlen richtig zu interpretieren, unter anderem weil viele Gesundheitsämter überlastet sind. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - auch weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen. Nur diese zählen in der Statistik.

8.00 Uhr: Umfrage: Mehrheit der Deutschen für Impfpflicht

Eine Mehrheit der Deutschen hätte sich laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey eine Corona-Impfpflicht ab 60 Jahren gewünscht. 57 Prozent der Befragten sprechen sich laut einem Vorabbericht der "Augsburger Allgemeinen" gegen die Entscheidung des Bundestags aus, 46 Prozent hielten dies für "eindeutig falsch". 38 Prozent der Umfrageteilnehmer begrüßen es, dass es vorerst keine Impfpflicht ab 60 geben wird.

7.00 Uhr: Osterurlaub - Politiker raten zu Tests und Maske

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) haben zu Beginn der Osterferien in vielen Bundesländern mit Blick auf Reisen und Familienbesuche dazu aufgerufen, Corona-Tests und Masken zu nutzen. "Die Fallzahlen gehen stark zurück. Damit es so bleibt, sollte sich jeder vor einer Osterreise testen lassen oder selbst testen", so Lauterbach. Er rate auch weiter zum freiwilligen Tragen der Maske in Innenräumen.

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