Corona-Live-Ticker von Samstag (19.02.2022) zum Nachlesen

Stand: 19.02.2022, 17:57 Uhr

  • Kinderärzte für Abschaffung der anlasslosen Testpflicht an Schulen
  • Bürgermeister beklagen Attacken durch Gegner von Corona-Maßnahmen
  • Neue Corona-Regeln in NRW in Kraft
  • Klage für mehr Zuschauer im Kölner Stadion erfolglos
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Kinderärzte für Abschaffung der anlasslosen Testpflicht an Schulen

In der Diskussion um eine Lockerung der Corona-Regeln an den Schulen setzt sich der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) für ein Zurückfahren der Auflagen ein. "Anlasslose Testungen sollten in Schulen und Kitas entfallen, die Maskenpflicht sollte zeitnah überdacht werden", sagte der Bundessprecher des Verbandes, Jakob Maske, dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" heute. Maske forderte, auch Sportangebote außerhalb der Schule sollten wieder uneingeschränkt wahrgenommen werden können. "Wir sind nun in einer Situation, in der ältere Altersgruppen sich durch Impfungen selbst schützen können", sagte er. "Daher müssen Schulen und Kitas unabhängig vom Infektionsgeschehen offenbleiben."

Lehrerverband: Maßnahmen nicht zu schnell zurückfahren

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, warnte dagegen davor, die Vorsichtsmaßnahmen an den Schulen zu schnell zurückzufahren. Bei den derzeitigen Inzidenzen in den jungen Altersgruppen brauche es im Augenblick noch häufige, am besten tägliche Tests in der Schule. "Wenn die Lage sich bessert, sollte man erst runtergehen auf drei, dann - noch vor den Osterferien - auf einen." Es gehe jetzt um ein umsichtiges Herantasten an die Normalität. "Einen baldigen Freedom Day kann es für die Schulen nicht geben."

17.52 Uhr: Fußballspiel war laut Forscher nicht Ursache für hohe Covid-Zahlen in Bergamo

Am 19. Februar 2020 fand ein Fußballspiel statt, das viele verantwortlich machten für die tödliche Corona-Welle in der norditalienischen Stadt Bergamo. Zwei Jahre später halten Forscher eine andere Ursache für entscheidend: Die Region hat besonders enge internationale wirtschaftliche Verflechtungen.

17.36 Uhr: Demo gegen Corona-Maßnahmen in Düsseldorf

Mehrere tausend Menschen sind auch an diesem Samstag in Düsseldorf aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Am Nachmittag versammelten sich die Teilnehmer der Demonstration unmittelbar am Landtag und machten sich danach auf den mehrere Kilometer langen Zugweg durch die Innenstadt. Laut Schätzungen der Deutschen Presse-Agentur kamen rund 3.000 Menschen zusammen. An den vergangenen Wochenenden beliefen sich die Teilnehmerzahlen auf bis zu jeweils 6.500 Menschen. Den ersten Eindrücken der Polizei zufolge verliefen die Proteste auch diesmal friedlich.

15.57 Uhr: Bürgermeister beklagen Attacken durch Gegner von Corona-Maßnahmen

27 junge Bürgermeister und Bürgermeisterinnen haben in einem Brief öffentlich auf gegen sie gerichtete Attacken durch radikale Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen hingewiesen. "Seit Dezember häufen sich Vorfälle, welche nicht hinnehmbar sind", heißt es in dem Schreiben, über das am Samstag das Portal "Business Insider" berichtete. Angeprangert werden darin auch Fackelzüge vor privaten Wohnhäusern von Kommunalpolitikerinnen und -politikern.

Beklagt werden in dem Brief Morddrohungen im Internet gegen Bürgermeister wie Christof Bolay, Oberbürgermeister der baden-württembergischen Stadt Ostfildern. Genannt wird auch der Fall des Bürgermeisters der hessischen Stadt Wetzlar, Manfred Wagner, der zeitweise unter Polizeischutz gestellt wurde, nachdem ihm "Hausbesuche" angedroht worden waren. Versammlungen von Fackelträgern vor privaten Wohnsitzen hatte es bei der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) gegeben, aktuell aber auch beim Oberbürgermeister von Halberstadt, Daniel Szarata (CDU). Dieser saß vergangenen Montag mit seiner Familie zu Hause, als rund 700 teils rechtsextreme Demonstrierende mit Fackeln und Pyrotechnik vor seinem Haus aufzogen.

12.41 Uhr: Lauterbach wirft CDU Unehrlichkeit bei Corona-Impfpflicht vor

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat der CDU vorgeworfen, die von ihm angestrebte allgemeine Corona-Impfpflicht ausbremsen zu wollen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst fordere zwar, dass es schnell gehen müsse mit der Impfpflicht, sagte Lauterbach am Samstag in einem Video-Grußwort beim digitalen Parteitag der nordrhein-westfälischen SPD. Aber es werde immer so dargestellt, als ob die Impfpflicht ein Projekt der Ampel in Berlin sein müsse und die Bundesregierung das umsetzen müsse.

"Es wird sehr viel Druck gemacht", sagte Lauterbach. Dabei sei es die CDU im Bundestag, "die alles dafür tut, dass wir die allgemeine Impfpflicht möglicherweise nicht hinbekommen sollen", sagte der SPD-Minister. "Das ist nicht ehrlich."

11.14 Uhr: Ministerpräsident Wüst für allgemeine Impfpflicht und Impfregister

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat den Bund aufgefordert, zügig eine allgemeine Impfpflicht umzusetzen. "Mit Blick auf den Herbst und eine mögliche nächste Welle dürfen wir auch bei sinkenden Infektionszahlen nicht den bequemen Weg gehen und die Arbeit an der Impfpflicht einstellen", sagte der CDU-Politiker der Rheinischen Post. Zu einer vorausschauenden Pandemiepolitik gehöre auch, die Umsetzung mitzudenken. Deswegen müsse der Bund jetzt seine Debatten zügig führen und Entscheidungen treffen.

Die Regierungschefs der Länder und der Bundeskanzler seien für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht. "Aber sie muss gut vorbereitet sein. Es sind viele wesentliche Fragen offen - von Bußgeldern bis zum Impfregister." Wüst kritisierte, dass der Bund bislang keine detaillierten Vorgaben zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht gemacht habe.

9.19 Uhr: Patientenschützer fordert Schutzstrategie für Alten- und Pflegeheime

Nach der Warnung des Robert Koch-Institut (RKI) vor zunehmenden Corona-Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz mehr Schutzmaßnahmen für Bewohner. "Wenn sich infizierte und nicht infizierte Heimbewohner ein Zimmer teilen müssen, ist das Russisch Roulette", sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Eugen Brysch, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Um erneute Corona-Hotspots in Heimen zu verhindern, seien "lokale Ausweichquartiere" notwendig. Man könne in den Einrichtungen nur schwer Räume zur Isolation von Erkrankten vorhalten, sagte Brysch. "Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen, selbst Hotels müssen in der Lage sein, diesen Part zu übernehmen." Zudem sei eine "externe medizinisch-pflegerische Taskforce" nötig, um Infektionsketten zu unterbinden. Mit den vorhandenen Kräften im Heim sei das nicht zu stemmen.

7.48 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz weiter rückläufig

Die Sieben-Tage-Inzidenz der registrierten Corona-Infektionen ist weiter rückläufig. Laut Robert Koch-Institut liegt sie zuletzt binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner bundesweit bei 1350,4 - am Vortrag lag der Wert bei 1371,7. 210 Menschen starben innerhalb eines Tages. In NRW liegt die Sieben-Tage-Inzidenz nun bei 1290,0.

Die RKI-Meldungen zu Fallzahlen und Inzidenzen sind zurzeit allerdings ungenau. Die Gründe: Meldungen über Neuinfektionen laufen verspätet beim RKI ein, weil die Gesundheitsämter überlastet sind. Zudem haben knappe Testkapazitäten und die neue Teststrategie Einfluss auf die Genauigkeit der Zahlen. Expertinnen und Experten gehen von einer sehr hohen Dunkelziffer aus.

6.30 Uhr: Neue Corona-Schutzverordnung in Kraft

In NRW ist heute die neue Corona-Schutzverordnung in Kraft getreten. Damit fallen unter anderem die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene weg. Für Ladengeschäfte und Märkte entfallen die Zugangsbeschränkungen der 2G-Regel.

0.00 Uhr: Klage für mehr Zuschauer im Kölner Stadion erfolglos

Im Streit um mehr Zuschauer bei den Spielen der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Köln am Freitagabend auch vor dem Verfassungsgerichtshof des Landes Nordrhein-Westfalen keinen Erfolg gehabt. Die Verfassungsrichter lehnten den Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen die Beschränkung auf 10.000 Zuschauer bei Fußballspielen durch das Land Nordrhein-Westfalen ab. Aktuell sind maximal 10.000 Menschen in Stadien erlaubt, der FC wollte 25.000 reinlassen.

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