Eigentlich ist es eines der Wahrzeichen des Ruhrgebiets - leider aber sieht es schon länger ziemlich trist aus. Bauzäune sichern die Holzstelen auf der Halde Haniel ab, genau so wie die "Bergarena", das Amphietheater auf der Halde. Bei diesem Anblick bleibt es jetzt erst mal.
Halde durch Regen unterspült
Die geplante Umgestaltung auf der Kuppe der Halde Haniel wird nun nicht, wie ursprünglich erwartet, dieses Jahr passieren, sondern wohl erst im Frühjahr 2026. Das bestätigte ein Sprecher der RAG, der die frühere Zechenhalde gehört. Ein Artenschutzkonzept, das für den Umbau der Fläche nötig ist, fehle noch.
Starke Regefälle haben auf der Halde dafür gesorgt, dass sowohl die 102 bunten Holz-Totems als auch die Bergarena unterspült wurden und zum Teil abgesackt sind. Beide Bereiche sind schon länger abgesperrt.
Arena zieht um, Stelen werden neu aufgestellt
Ein Bild aus besseren Zeiten: Blick von den Totems auf die Bergarena
Die letzte Aufführung in der Freilicht-Arena ist schon mehr als fünf Jahre her. Und es wird auch tatsächlich die letzte gewesen sein, denn die Bergarena soll nicht erneuert, sondern abgerissen werden. Ein Ersatzspielort wird noch gesucht, wahrscheinlich am Fuße der Halde.
Die Holzstelen-Installation des 2023 verstorbenen baskischen Künstlers Agustìn Ibarrola auf dem höchsten Punkt der Halde Haniel soll nach den Plänen der RAG zunächst abgebaut werden. Dann soll die Kuppe komplett abgesichert und auch um vier Meter abgetragen werden. Erst danach sollen die Totems wieder stehen.
Offene Fragen beim Artenschutz
Von der Bezirksregierung habe man für die Pläne inzwischen grünes Licht, so der RAG-Sprecher. Die Untere Naturschutzbehörde verlangt jedoch auch ein Artenschutzkonzept für den Umbau. Auf geschützte Reptilien, Vögel, Amphibien und Insekten müsse geachtet werden. Und auch bei neuen Pflanzen müsse man auf das richtige heimische Saatgut achten.
Auf der Halde müssen Flächen für bedrohte Arten geschaffen werden
Dieses Konzept brauche noch etwas länger, weil es auch um Ersatzhabitate für bedrohte Arten gehe, die man noch finden müsse, so der Sprecher. Darum geht die RAG aktuell erst von einem Baustart im Frühjahr 2026 aus, sodass die Halde Haniel wohl erst Mitte bis Ende nächsten Jahres komplett fertig sein wird.
Auch Probleme mit Vandalismus
Bis dahin bleibt es bei der Bauzaun-Absperrung, die die RAG übrigens auch permanent auf Trab hält. Immer wieder wird sie umgerissen - entweder durch Sturm oder durch Menschen.
Daher kontrollieren Mitarbeiter der RAG die Fläche regelmäßig, auf der es auch immer wieder zu Vandalismus-Schäden kommt. So wurden vor einigen Jahren auch einige Stelen von Unbekannten abgesägt. Für den Erhalt des Naherholungs- und Kulturorts ist und bleibt viel Aufwand nötig.
Unsere Quellen:
- RAG
- Vorherige WDR-Berichterstattung
Über dieses Thema berichten wir am 10.01.2025 auch im Radio in der WDR 2 Lokalzeit für das Ruhrgebiet und das Rheinland.