Ticker vom Donnerstag (06.01.2022) zum Nachlesen

Stand: 06.01.2022, 18:49 Uhr

  • Beschlussvorlage vor der MPK: 2G-plus-Regel in der Gastronomie
  • WHO meldet Rekord bei Neuinfektionen weltweit
  • Ab Montag: Dreimal wöchentlich für die Schule testen lassen
  • FDP-Abgeordnete legen Antrag gegen Impfpflicht vor
  • Zu viele Fälle – Wuppertal stellt Kontaktnachverfolgung ein
  • Englands Krankenhäuser überfordert
  • Rund 64.000 Neuinfektionen in Deutschland
  • Ruf nach mehr Homeoffice
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Beschlussvorlage vor der MPK: 2G-plus-Regel in der Gastronomie

Morgen beraten Bund und Länder in der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) über Maßnahmen im Kampf gegen Omikron. In einer Beschlussvorlage, die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt, heißt es, dass der Zugang zu Restaurants und Cafés auch für doppelt Geimpfte und Genesene nur mit einem tagesaktuellen Test möglich sein soll. Freien Zutritt sollen alle haben, die schon geboostert sind. Außerdem werden in der Vorlage die bestehenden Kontaktbeschränkungen bei privaten Treffen nicht verschärft, sondern bestätigt. Beschlüsse zur allgemeinen Impfpflicht werden bei dem Treffen von Bund und Ländern nicht erwartet.

18:45 Uhr: WHO meldet Rekord bei Neuinfektionen weltweit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Rekordzahl wöchentlicher Coronavirus-Infektionen weltweit gemeldet. Die Zahl sei in der vergangenen Woche um 71 Prozent auf knapp 9,5 Millionen Neuinfektionen gestiegen, teilte die WHO mit. Es sei die bislang höchste Zahl der Coronavirus-Pandemie, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Es sei sicher, dass die Zahl wegen einer Verzögerung bei den Tests während der Feiertage zum Jahresende zu niedrig angesetzt sei. Man habe es mit einem "Tsunami" durch die Omikron-Variante zu tun. Die WHO teilte mit, in der vergangenen Woche seien 41.178 neue Todesfälle mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Das war ein Rückgang im Vergleich zu der vorherigen Woche, als es 44.680 gewesen waren.

16.45 Uhr: Ab Montag in der Schule: Dreimal wöchentlich testen

Auch Geimpfte und Genesene müssen sich ab Montag an den NRW-Schulen regelmäßig auf das Coronavirus testen lassen. Das hat das Schulministerium heute in einer "Schulmail" bekanntgegeben. Diese erweiterte Testpflicht gilt ab Montag und für Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte und das gesamte weitere Personal, heißt es dort.

Damit reagiert die Landesregierung auf die schnelle Ausbreitung der Omikron-Variante auch in NRW. "Um einen sicheren Schulstart zu ermöglichen, kommen am ersten Schultag nach den Ferien bei allen Schülerinnen und Schülern an den weiterführenden Schulen Antigen-Selbsttests zur Anwendung", heißt es in der Mitteilung. An den Grund- und Förderschulen sowie an den weiteren Schulen mit Primarstufe würden ebenfalls am kommenden Montag alle Schülerinnen und Schüler mit den PCR-Lolli-Tests getestet.

Danach gilt: Wer an einer Schule arbeitet oder unterrichtet wird, muss dreimal pro Woche einen Antigen-Selbsttest in eigener Verantwortung durchführen oder den Nachweis über einen negativen Bürgertest vorlegen. Nichtgeimpfte oder nichtgenesene Lehrer, Lehrerinnen und Beschäftigte müssen an ihren Präsenztagen in der Schule weiterhin einen Antigen-Selbsttest unter Aufsicht in der Schule machen oder den Nachweis über einen Bürgertest vorlegen.

16.30 Uhr: Expertenrat fordert Vorkehrungen in Kliniken

Einen Tag vor dem Bund-Länder-Treffen, auf dem über Corona-Maßnahmen beraten werden soll, hat der Expertenrat der Bundesregierung schnelle zusätzliche Krisenvorkehrungen im Gesundheitswesen gefordert. "Ein hohes Patientenaufkommen kombiniert mit akutem Personalmangel kann innerhalb von kurzer Zeit die allgemeine medizinische Versorgung in Deutschland gefährden", heißt es in der einstimmig gefassten Stellungnahme. Vor allem müssten sich Notaufnahmen und Normalstationen in Kliniken darauf vorbereiten, dass sie öfter in Anspruch genommen werden. Die Schlussfolgerung: Stufenkonzepte zur Aktivierung zusätzlicher Versorgungsbereiche für infektiöse Patienten sollten umgehend erarbeitet werden.

Der Expertenrat betont außerdem, dass die Versorgung nur aufrechterhalten werden kann, wenn planbare Eingriffe in Abstufungen ausgesetzt und Personal entsprechend umverteilt werden. "Daher sollten in allen Bundesländern Vorbereitungen zur Reduktion planbarer Eingriffe getroffen werden, die im Falle einer starken Belastung ad hoc aktiviert werden können."

Was weitere Alltagsbeschränkungen betrifft, spricht sich das Gremium für mögliche Verschärfungen aus: "Sollte absehbar in den kommenden Wochen die Belastung durch hohe Infektionszahlen und Personalausfälle zu hoch werden, ist kurzfristig eine weitere Intensivierung der Kontaktbeschränkungen erforderlich."

15.20 Uhr: Grünen-Politiker plädiert für Schließungen in der Gastronomie

Vor den Corona-Beratungen von Bund und Ländern hat sich jetzt auch der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen zu Wort gemeldet. "Die Länder sollten jetzt in Erwägung ziehen, Gastronomie, Bars, Clubs und Veranstaltungsorte zu schließen", sagt er dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". "Wenn sie sich dagegen entscheiden, ist die flächendeckende Einführung von 2G plus das absolute Minimum." Der Status "voller Impfschutz" sollte zudem zukünftig nur noch für Dreifachgeimpfte und frisch Zweifachgeimpfte gelten.

14.10 Uhr: Lauterbach sieht keine Alternative zur Impfpflicht

Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt am Tag vor der Debatte über den Fortgang der Pandemiebekämpfung davor, auf die geplante Impfpflicht zu verzichten. Sie sei wichtig, um im kommenden Herbst zu verhindern, "dass wir dann schon wieder vor diesen Problemen stehen, die wir jetzt haben", sagt er der "Welt". Schließlich sei es sehr unwahrscheinlich, dass Omikron die letzte wichtige Corona-Variante sein werde. Im Kampf gegen Omikron käme die Impfpflicht wohl zu spät, aber es drohten möglicherweise noch viel gefährlichere Varianten.

Eine Durchseuchung als eine Art "schmutzige Impfung" sei keine Alternative. "Ich glaube, dass das sehr viele Menschen schwer krank hinterlassen würde und auch bleibende Schäden mit sich bringen würde", so Lauterbach.

13.32 Uhr: Klare Ansage eines Polizisten aus Münster wird zum Internet-Hit

Das Wortgefecht eines Polizeibeamten mit dem Teilnehmer einer unangemeldeten Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Münster ist zum Internet-Hit geworden. Der kleine Ausschnitt aus der "Tagesschau" wurde bis Donnerstagmittag bei Twitter mehr als 280.000 Mal angeklickt. Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Beamter zu Teilnehmern der Demo am Montagabend sagt: "Sie wollen nicht spazieren gehen. Sie wollen uns verarschen." Ein Sprecher der Polizei Münster sagte am Donnerstag, der kurzen Szene sei eine längere Diskussion vorausgegangen, bei der der Beamte den Teilnehmern hinreichend erklärt habe, warum es sich bei dem angeblichen "Spaziergang" aus polizeilicher Sicht um eine Versammlung handele. Die Wortwahl des Kollegen sei sicherlich zu diskutieren. In der Sache sei es aber notwendig "klare Kante zu zeigen".

12.58 Uhr: Söder vorerst gegen schärfere Regeln

Bayern Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht vor der Bund-Länder-Spitzenrunde an diesem Freitag noch keine ausreichende Grundlage für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen. "Mir ist es lieber, wir beraten morgen und entscheiden dann lieber ein paar Tage später, wenn die wissenschaftliche Basis definitiv besser ist", sagt er "Bild TV".

12.48 Uhr: Industrie will kürzere Quarantäne für weitere Branchen

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fordert kürzere Quarantäne auch für wichtige Wirtschaftsbereiche. Diese könnten ebenfalls von einem flächendeckenden Ausfall vieler Beschäftigter betroffen sein, erklärt DIHK-Präsident Peter Adrian. Das gelte etwa für die Lieferlogistik rund um Lebensmittel, Medikamente oder Heizmaterial, Personal an Supermarktkassen und bei Dienstleistern sowie die Produktion von Lebensmitteln, Verpackungen oder medizinischen Materialien.

12.31 Uhr: Gastronomie beklagt "katastrophalen" Dezember

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) beklagt die "katastrophalen" Umsatzverluste der Branche im besonders wichtigen Weihnachts- und Silvestergeschäft. Der Umsatz im Gastgewerbe sei im Dezember um die Hälfte gegenüber Dezember 2019 eingebrochen, erklärte Dehoga-Präsident Guido Zöllick heute.

Laut aktueller Umfrage sehen 55,7 Prozent der Unternehmer ihren Betrieb aktuell in seiner Existenz gefährdet. Bereits im November habe der Umsatzverlust 34,1 Prozent betragen.

12.02 Uhr: Winterberg will Zahl der Schneetouristen begrenzen

Wegen des vorhergesagten Neuschnees befürchtet Winterberg, am Wochenende von Ausflüglern überlaufen zu werden. Die Skilift-Betreiber rufen nach WDR-Informationen schon heute dazu auf, nur dann anzureisen, wenn man bereits ein Ticket besitzt. Die Eintrittskarten gibt es ausschließlich online - am Wochenende sollen auch keine Tickets vor Ort verkauft werden.

12 Uhr: Beratungen zur allgemeinen Impfpflicht verzögern sich

Die Beratungen im Bundestag zur Einführung einer Impfpflicht verzögern sich. Anders als zunächst geplant werde der Bundestag noch nicht in der kommenden Woche über die verschiedenen Vorschläge zur Impfpflicht beraten, hieß es heute aus Parlamentskreisen. In der Sitzungswoche vom 24. Januar an solle dann nach aktuellem Stand zunächst eine "Orientierungsdebatte" zum Austausch von Argumenten stattfinden - ohne dass bereits konkrete Gesetzentwürfe debattiert würden. 

Die erste Lesung der Gesetzentwürfe zur Impflicht soll erst ab dem 14. Februar stattfinden. Der Beschluss soll laut SPD-Vertretern spätestens bis Ende März fallen. Zur Begründung hieß es, die Vorbereitung der verschiedenen Gesetzentwürfe dauere länger als geplant.

11.56 Uhr: Corona-Infektionen in Afrika nähern sich der 10-Millionen-Marke

Der afrikanische Kontinent nähert sich bei der Zahl der Corona-Infektionen mittlerweile der 10-Millionen-Marke und befindet sich in fünf Ländern nun in der fünften Infektionswelle. "Wir mögen ermattet sein durch dieses Virus, doch das Virus ist noch nicht müde", sagte John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC). Die neue Coronavirus-Variante Omikron sei nun in 42 afrikanischen Ländern registriert worden, erklärte er. Nkengasong hält die Entdeckung weiterer Varianten im Laufe des Jahres für durchaus möglich.

11.29 Uhr: Münster lockert Quarantäne für Omikron-Kontaktpersonen

Die Stadt Münster hat ihre Quarantäne-Regeln für Kontaktpersonen von Omikron-Infizierten gelockert. Vollständig geimpfte oder genesene Kontaktpersonen ohne Symptome werden danach nicht mehr isoliert.

10.57 Uhr: Geplante Impfpflicht in Österreich durch Omikron nicht mehr verfassungsgemäß?

Die in Österreich geplante Impfpflicht steht nach Einschätzung von Experten durch die Verbreitung der Omikron-Variante rechtlich auf wackeligen Füßen. Da die Variante auch für Geimpfte ansteckender sei und sie das Virus ebenfalls verbreiten könnten, sei der Sinn der Maßnahme zunehmend fraglich, sagte der Verfassungsjurist Heinz Mayer.

"Wenn die Impfung das Gesundheitssystem nicht ausreichend schützt, dann ist die Impfpflicht nicht zulässig", erklärte Mayer. Eigentlich soll die Pflicht bereits im Februar eingeführt werden.

10.20 Uhr: FDP-Abgeordnete legen Antrag gegen Impfpflicht vor

FDP-Politikerin Linda Teuteberg hat im ARD-Morgenmagazin einen von ihr mitgetragenen neuen Antrag gegen eine allgemeine Impfpflicht verteidigt. Eine Impfpflicht würde zahlreiche verfassungsrechtliche Fragen aufwerfen sowie die Glaubwürdigkeit der Politik beschädigen, sagte Teuteberg. Die bereits gefallene Entscheidung über eine Impfpflicht im Gesundheitsbereich sei aber damit nicht zu vergleichen, betonte sie. "Es ist ein Unterschied, ob jemand mit vulnerablen Gruppen arbeitet oder nicht." Auch eine Impfpflicht für alle über 50, wie sie gerade in Italien beschlossen wurde, sei zumindest theoretisch möglich - allerdings nicht für alle.

Dass für die geplante Abstimmung im Frühjahr der Fraktionszwang aufgehoben werden soll, findet Teuteberg angemessen. Bei medizinethischen Fragen sei das ein bewährtes Verfahren.

CDU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus erklärte im ARD-Morgenmagazin, dem Antrag der FDP werde seine Fraktion nicht zustimmen. Eigene Vorschläge zur Ausgestaltung einer allgemeinen Impfpflicht werde die CDU erst nennen, wenn die Pläne der Bundesregierung vorliegen. Noch sei zum Beispiel nicht klar, ab welchem Alter die Impfpflicht überhaupt greifen soll. "Die Bundesregierung duckt sich weg."

10.04 Uhr: Zu viele Fälle – Wuppertal stellt Kontaktnachverfolgung ein

In Wuppertal müssen sich Infizierte jetzt selbst um ihre Kontaktnachverfolgung kümmern. Das Gesundheitsamt ordnet nur noch die Quarantänen an - mehr schaffen die Mitarbeiter wegen der steigenden Zahlen nicht mehr. Stand heute liegt die Inzidenz bei 448 - der Krisenstab prognostiziert aber, dass sie auf bis zu 800 steigen könnte. Die Pflicht, mögliche Kontakte zu informieren, betrifft nicht nur Privatpersonen, sondern auch Schulen und Kitas.

9.51 Uhr: Englands Krankenhäuser überfordert

Wegen der Belastungen durch die Omikron-Welle hat mittlerweile fast jede sechste englische Krankenhausstiftung den Ernstfall ausgerufen. Das passiert, wenn die Verantwortlichen der Ansicht sind, dass notwendige Behandlungen nicht mehr gewährleistet werden können. Dies betreffe 24 der 137 Krankenhausstiftungen in England, zu denen meist mehrere Kliniken gehören, wie der britische Verkehrsminister Grant Shapps heute mitteilte.

Dem "Guardian" zufolge will die NHS Confederation, in der Organisationen des Gesundheitsdienstes zusammengeschlossen sind, Zehntausende Medizinstudierende in Kliniken einsetzen. Offiziellen Angaben zufolge warten allein in England fast sechs Millionen Menschen auf Operationen und Behandlungen - viele davon mit Schmerzen.

9.55 Uhr: Französisches Parlament beschließt neue Einschränkungen für Ungeimpfte

Nach heftigen Debatten hat die französische Nationalversammlung heute Morgen die Einführung drastischer Einschränkungen für Ungeimpfte gebilligt. Die Regelungen sehen vor, dass Ungeimpfte künftig keinen Zugang mehr zu Orten wie Restaurants, Kinos oder Fernzügen haben. Nun muss sich noch der Senat mit dem Text befassen.

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen will die Regierung den sogenannten Gesundheitspass, der bislang den Nachweis über Impfung, aktuellen negativen Corona-Test oder überstandene Erkrankung lieferte, durch einen neuen Impfpass ("pass vaccinal") ersetzen. Ein negativer Test soll dann nicht mehr reichen.

9.38 Uhr: Impfkampagne beschleunigt sich

Gestern haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts 727.813 Personen impfen lassen. Davon waren 576.122 Auffrischungsimpfungen. 50.162 Personen ließen sich erstmals impfen. Die Zahl liegt aber noch weit unter der Marke, die nötig ist, um die von der Regierung angepeilten 30 Millionen Corona-Impfungen im Januar zu erreichen.

9.33 Uhr: Dreikönigstreffen erneut nur digital

Die FDP startet heute Vormittag mit ihrem traditionellen Dreikönigstreffen in Stuttgart in das neue Jahr. Bei dem politischen Jahresauftakt der Liberalen sprechen unter anderem der Bundesvorsitzende Christian Lindner und der kommissarische FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai. Angesichts der kritischen Corona-Lage findet das Treffen auch in diesem Jahr per Videokonferenz statt.

9.17 Uhr: FDP-Fraktionschef: Lieber Kinder "durchimpfen" als Schulen schließen

Der FDP-Fraktionschef im Bundestag, Christian Dürr, hat bekräftigt, dass Schulschließungen unbedingt vermieden werden müssten. Dies sei lediglich das allerletzte Mittel, sagte er heute im Inforadio vom RBB: "Ziel muss sein, auch jüngere Menschen durchzuimpfen." Ganz ausschließen könne man aber angesichts der unsicheren Pandemielage gar nichts.

8.52 Uhr: Experte hält Kennzahlen zur Pandemie für überholt

Die befürchtete Omikron-Welle könnte die Normalstationen der Krankenhäuser stärker belasten. Patienten kämen dann "nicht mehr vorrangig wegen einer Covid-Erkrankung, sondern es kommt bei der Aufnahme zu einem zufälligen Corona-Befund", sagte Professor Tobias Welte, Direktor der Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".

"Das bedeutet dann, dass viele Menschen infiziert sind, aber auch, dass Inzidenz und Hospitalisierung keine verlässlichen Marker für schwere Erkrankungen und die Belastung der Krankenhäuser mehr sind."

8.30 Uhr: Immunologe befürwortet Erleichterungen für Geboosterte

Der Immunologe Reinhold Förster hält die vorgeschlagene Verkürzung der Corona-Quarantäne auf sieben Tage für vertretbar. Das sagte der Wissenschaftler von der Medizinischen Hochschule Hannover heute im ARD-Morgenmagazin. Die Quarantäne für Geboosterte grundsätzlich entfallen zu lassen, bezeichnete Förster als "bemerkenswerten Schritt, wenn der so umgesetzt wird".

Aber: "Man könnte hier noch überlegen, ob man den Maskenstatus berücksichtigt." Bei einem Kontakt, bei dem der Infizierte und die Kontaktpersonen FFP2-Masken getragen haben, dürfte eigentlich nichts passieren.

7.55 Uhr: Australien weist wohl ungeimpften Tennis-Star Djokovic an Grenze ab

Der serbische Tennis-Star Novak Djokovic ist bei der Einreise zu den Australian Open abgewiesen worden - angeblich weil sein Visum nicht gültig war. Die Anwälte des Sportlers wollen gerichtlich gegen die Entscheidung vorgehen. Der Weltranglisten-Erste will seinen Impfstatus nicht offenlegen und hatte darauf gesetzt, mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung bei dem Turnier spielen zu können - bei dem eigentlich Impfpflicht gilt.

Premierminister Scott Morrison teilte mit, Regeln seien Regeln. Djokovic wurde in einem Quarantäne-Hotel untergebracht und wartet dort aktuell noch auf seinen Rückflug.

7.39 Uhr: Ausschreitungen bei Corona-Protesten in München

Die Münchner Polizei hat gestern Abend eine Corona-Demo aufgelöst. Bis zu 3.000 Menschen hätten sich in der Innenstadt immer wieder in einzelnen Gruppen formieren wollen, teilte die Polizei mit. Ein Marsch sei schließlich mittels einer Polizeikette verhindert worden. Viele der Menschen seien der Aufforderung nicht gefolgt, den Platz zu verlassen, so die Polizei.

Bei der Feststellung von Identitäten hätten einige Protestierende versucht, Absperrungen der Polizei zu durchbrechen. Die Beamten hätten Schlagstöcke und Pfefferspray eingesetzt. Fünf Menschen seien verletzt worden, davon zwei Polizisten.

7.05 Uhr: Italiener über 50 müssen sich impfen lassen

Italien führt eine Impfpflicht für alle Menschen über 50 Jahre ein. "Wir greifen insbesondere bei den Altersgruppen ein, die am stärksten gefährdet sind, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden", sagte Regierungschef Mario Draghi gestern Abend. Italien hat laut dem Nationalen Statistikamt 59 Millionen Einwohner, von denen 28 Millionen über 50 Jahre alt sind. 

6.52 Uhr: Caritas-Chefin gegen allgemeine Impfpflicht

Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa spricht sich gegen eine allgemeine Impfpflicht aus und plädiert dafür, dieses Instrument nicht zu überschätzen. Gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Welskop-Deffaa, die Verhältnismäßigkeit einer allgemeinen Impfpflicht hänge davon ab, ob die Impfung mehr leisten könne als den Schutz vor einer schweren Erkrankung, also auch den Schutz vor einer Ansteckung Dritter.

Eva Maria Welskop-Deffaa

Eva Welskop-Deffaa

"Ist das nicht der Fall, und im Augenblick ist die Erkenntnislage dazu eher ungewiss, müsste die Abwägung vorsichtiger ausfallen", sagte Welskop-Deffaa.

6.23 Uhr: Rund 64.000 Neuinfektionen in Deutschland

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet heute Morgen eine Inzidenz von 285,9. Gestern hatte sie bei 258,6 gelegen, vor einer Woche bei 207,4. Der Wert erfasst die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen zusammen.  Insgesamt wurden 64.340 Neuinfektionen gezählt - gestern waren es 58.912. Es gab 443 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Immer noch geht das RKI von einer Untererfassung infolge der Feiertage aus.

In Nordrhein-Westfalen gab es ebenfalls höhere Corona-Zahlen: Die Gesundheitsämter meldeten 12.894 neue Fälle (gestern: 10.236) , die Inzidenz steigt auf 262,7 (gestern: 233,6). Am höchsten lag die Inzidenz mit 451,6 in Düsseldorf, gefolgt von Wuppertal (448,7) und Solingen (429,0). Am niedrigsten war sie in Bielefeld (133,1).

6.20 Uhr: Ruf nach mehr Homeoffice

Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann hat zur Verringerung von Kontakten im Beruf aufgerufen. "Wir befinden uns in einer schwierigen Phase der Pandemie", sagte Haßelmann der Funke Mediengruppe. Zusätzliche Schutzmaßnahmen seien erforderlich. "Homeoffice ist da ein zentraler Baustein."

Das Münchner Ifo-Institut hatte zu Jahresbeginn berichtet, dass quer durch alle Branchen wieder verstärkt von zu Hause aus gearbeitet werde. Nach einer Unternehmensumfrage waren im Dezember wieder 27,9 Prozent der Beschäftigten zumindest zeitweise im Homeoffice tätig.

0.18 Uhr: Gesundheitsminister wollen verkürzte Quarantäne

Die Gesundheitsminister der Länder haben sich für Änderungen bei Quarantäneregeln angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante ausgesprochen. Sie empfehlen, die Isolation nach einer Corona-Infektion bei Beschäftigten in wichtigen Bereichen bereits nach fünf Tagen zu beenden. Dazu zählen etwa medizinisches und pflegerisches Personal, Mitarbeiter von Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen aber auch von Polizei, Feuerwehr oder Energie- und Wasserversorgung. Das teilte die neue Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Petra Grimm-Benne (SPD), nach den Beratungen mit. Voraussetzung solle ein negativer PCR-Test sein.

Die Quarantänedauer für symptomfreie enge Kontaktpersonen von Infizierten soll laut dem Beschluss der Gesundheitsminister sieben Tage betragen. Auch Ungeimpfte sollen die Quarantäne nach sieben Tagen mit einem negativen PCR-Test beenden können. Geboosterte sollen als enge Kontaktpersonen nicht mehr in Quarantäne geschickt werden. Ihnen werden regelmäßige Selbsttests empfohlen.

Über die Vorschläge soll in der Bund-Länder-Schalte von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und den Ministerpräsidenten an diesem Freitag beraten werden.

0.10 Uhr: Duisburger Staatsschutz ermittelt nach Demo

Nach einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Kamp-Lintfort ermittelt nun der Staatsschutz. Die Vorwürfe gegen einzelne Teilnehmer sind massiv: Es geht um antisemitische Hasstiraden. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen Chat-Gruppen, die über den Dienst "Telegram" laufen.

0.05 Uhr: Intensivmediziner mahnt zu Vorsicht in Pflegeheimen

Wegen der sich stark ausbreitenden Omikron-Variante steuert Deutschland auf verkürzte Quarantänevorschriften zu. Gut findet das zum Beispiel Christian Karagiannidis, leitender Oberarzt an der Lungenklinik Köln-Merheim und wissenschaftlicher Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). "Eine 14-tägige Quarantäne würde unser Land bei hohen Infektionszahlen buchstäblich lahm legen", sagte er in der "Aktuellen Stunde" im WDR Fernsehen.

Genauso wichtig ist es dem Intensivmediziner jedoch, dass "keine vulnerable Gruppe - dazu gehören Kinder in den Schulen genauso wie ältere Menschen in den Pflegeheimen - zu früh von Mitarbeitern betreut werden, die vielleicht noch infektiös sind". Denn eines muss laut Karagiannidis unbedingt verhindert werden: "eine große Todeswelle, wie es sie in Altenheimen in der Pandemie leider schon gab."

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