Ticker vom Sonntag (12.09.2021) zum Nachlesen

Stand: 12.09.2021, 19:28 Uhr

  • Kanzlerin Merkel ruft zum Impfen auf
  • NRW fördert zusätzliche Helfer für Schulbetreuung weiter
  • Korsika und Kreta keine Hochrisikogebiete mehr
  • Inzidenz in NRW nur noch knapp über 100
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Kanzlerin Merkel wirbt für Impfung

Angesichts des schleppenden Fortgangs der Impfkampagne in Deutschland hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut eindringlich für Corona-Impfungen geworben. "Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller", sagte Merkel heute im Vorfeld der Impfwoche in ihrem Podcast. Mit der Aktionswoche #HierWirdGeimpft sollen ab Montag bundesweit auch in Vereinen, Geschäften und vielerlei anderen Orten Menschen für die Corona-Impfung gewonnen werden.

Das sei wichtig, um "gut durch Herbst und Winter zu kommen und um das Virus dauerhaft unter Kontrolle zu bekommen", sagte die Kanzlerin. Denn die Infektionszahlen und auch die Zahl der Covid-19-Erkrankten seien in den vergangenen Wochen "leider wieder gestiegen". "Ich bitte Sie daher, schützen Sie sich selbst und andere. Lassen Sie sich impfen. Jetzt", appellierte Merkel an die Bürger.

Eineinhalb Jahre, nachdem das Coronavirus erstmals in Deutschland auftauchte, sei heute ausreichend zuverlässiger und wirksamer Impfstoff vorhanden. Merkel nannte es einen "Riesenerfolg", dass inzwischen mehr als 50 Millionen Menschen vollständig geimpft seien. Während der Impfwoche sei es noch einfacher, sich ohne Termin impfen zu lassen, betonte sie.

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19.20 Uhr: Italiener spenden Astrazeneca für den Irak

Der Irak hat am Sonntag 100.800 Impfdosen des Vakzins Astrazeneca erhalten. Es handele sich um eine Spende Italiens im Rahmen der internationalen Initiative Covax, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef mit. Insgesamt will Italien 15 Millionen Dosen liefern.

Covax versorgt Entwicklungsländer mit Impfstoffen gegen das Coronavirus. Im Irak haben sich bisher fast 2 Millionen Menschen infiziert, rund 21.500 Menschen starben. Trotzdem steht die irakische Bevölkerung der Impfung gegen das Coronavirus mehrheitlich skeptisch gegenüber: Nur zehn Prozent der rund 14 Millionen Iraker haben sich impfen lassen.

15 Uhr: AfD will gegen 2G-Regel klagen

Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel hat Klagen ihrer Partei gegen die 2G-Regel angekündigt. Diese Regel verbietet Ungeimpften den Zutritt zu bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens. "Wir werden in jedem Fall gegen jegliche Diskriminierung von Ungeimpften vorgehen", sagte Weidel, die nach eigenen Angaben selbst nicht geimpft ist, dem Nachrichtenportal t-online. Gesunde Menschen dürften in ihren Grundrechten nicht unnötig eingeschränkt werden.

Deutschlandweit gilt zurzeit die 3G-Regel - Ungeimpfte haben also weiterhin Zutritt, wenn sie negativ getestet sind. Hamburg hat eine sogenannte 2G-Option für Publikumseinrichtungen bereits beschlossen, sie gilt beispielsweise auch im Kölner Fußballstadion. Mehrere Bundesländer denken über eine Verschärfung nach.

12.32 Uhr: RKI-Chef Wieler sieht "sehr viele Lehren" aus Corona

Deutschland muss im Umgang mit Infektionskrankheiten wie Corona besser werden, findet der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI). "Es gibt sehr viele Lehren zu ziehen", sagte Lothar Wieler in Berlin. In der Pandemie habe man "gnadenlos Defizite kennengelernt" - etwa beim Erstellen klinischer Studien oder bei der Datentransparenz. Letztere sei "ein dickes Brett". Oftmals seien Daten im Prinzip schon da, aber gut versteckt und nicht frei verfügbar.

Der RKI-Chef sieht aber auch positive Lerneffekte: Den Entscheidern in Politik und Wirtschaft sei die gesamtgesellschaftliche Bedeutung von Infektionskrankheiten stärker klar geworden. In der Bevölkerung sei zudem das Verständnis für Hygiene gewachsen, bei vielen Infektionskrankheiten hätten sich im Zuge dessen die Fallzahlen reduziert. Das könne ein nachhaltiger Effekt sein.

12.13 Uhr: NRW fördert zusätzliche Helfer für Offenen Ganztag an Schulen weiter

Nordrhein-Westfalen setzt das in der Corona-Krise gestartete Helferprogramm für den Offenen Ganztag (OGS) an Grund- und Förderschulen fort. In diesem Schuljahr würden dafür rund 60 Millionen Euro bereitgestellt, so Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Damit können die Schulen zusätzliches Personal wie etwa Übungsleiter und pädagogische Fachkräfte einstellen oder bestehende Verträge aufstocken.

Unterstützung können sich die Schulen auch für den Mehraufwand bei Corona-Hygienekonzepten holen sowie für Küchen- und Reinigungsdienste, die Begleitung bei Ausflügen und die Vorbereitung von Veranstaltungen. "Die vielen helfenden Hände leisten einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung pandemiebedingter Herausforderungen", so Gebauer.

In NRW sind mehr als 330.000 Schülerinnen und Schüler in offenen Ganztagsschulen und mehr als 40.000 in gebundenen Ganztagsförderschulen.

10.18 Uhr: Korsika und Kreta keine Hochrisikogebiete mehr

Korsika

Die Hafenstadt Bonifacio auf Korsika.

Die Mittelmeer-Ferieninseln Kreta und Korsika gelten seit diesem Sonntag nicht mehr als Corona-Hochrisikogebiete. Griechenland ist nun vollständig von der Liste gestrichen. In Frankreich betrifft das außer Korsika auch die Region Okzitanien. Hochrisikogebiete sind in Frankreich aus Sicht der Bundesregierung dann nur noch die Region Provence-Alpes-Côte d'Azur im Süden sowie einige Überseegebiete.

Für diese Regionen gilt: Rückkehrer nach Deutschland, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, müssen für zehn Tage in Quarantäne. Sie können sich aber nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien. Neu als Hochrisikogebiete eingestuft werden nun die norwegischen Provinzen Oslo und Viken sowie Bosnien-Herzegowina, Nicaragua und Grenada.

Für die Einstufung sind - anders als früher - nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

Von Sonntag an ist auch ein großer Teil Südamerikas kein Hochrisikogebiet mehr: Argentinien, Bolivien, Paraguay, Ecuador und Peru werden von der Liste gestrichen. Außerdem werden das arabische Land Oman und Namibia im Südwesten Afrikas gestrichen.

09.08 Uhr: Mehr als 58.000 Neuinfektionen in den USA

In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 58.796 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 41,12 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt binnen eines Tages um mindestens 616 auf 661.749. Die USA weisen weltweit die höchsten Infektions- und Totenzahlen auf.

08.14 Uhr: DIW-Ökonom: Wirtschaftliche Corona-Risiken werden unterschätzt

Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), hält angesichts der andauenden Corona-Pandemie wirtschaftliche Risiken für unterschätzt. "Wir sehen die Lage zu sehr durch die rosarote Brille", sagte Fratzscher der dpa. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei." Die deutsche Wirtschaft ist nach einem coronabedingten Einbruch im vergangenen Jahr wieder auf Wachstumskurs, getrieben vor allem vom Export. Belastend wirken aber Lieferengpässe bei wichtigen Materialien.

Ein weiteres Thema sind laut Fratzscher Unternehmensinsolvenzen. "Ich glaube, dass wir da die eine oder andere böse Überraschung erleben werden", so der Ökonom. "Vielleicht nicht unbedingt in den nächsten Monaten, aber es sind einfach viele Unternehmen, die Rücklagen aufgebraucht haben, sich verschuldet haben, die vielleicht auch realisieren: sie haben nicht das richtige Geschäftsmodell, weil sich die Wirtschaft weiterentwickelt und verändert hat."

Es werde lange brauchen, bis wir uns wirtschaftlich gesehen von der Pandemie erholt haben. Bislang zeigt sich die befürchtete Welle an Firmenpleiten nicht in der amtlichen Statistik.

07.34 Uhr: Versicherungs-Präsidentin rechnet mit Renten-Plus

Rentnerinnen und Rentner können im nächsten Jahr voraussichtlich mit einer spürbaren Erhöhung ihrer Altersbezüge rechnen. Es sei davon auszugehen, dass die in diesem Jahr pandemiebedingt ausgebliebene Rentenerhöhung "im kommenden Jahr in gewissem Umfang nachgeholt wird und die Rentner 2022 ein ordentliches Plus bekommen werden", sagte die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Wie viel mehr es sein werde, stehe jedoch erst im nächsten Frühjahr fest, so Roßbach, "denn wir müssen ja die Lohnentwicklung im gesamten Jahr 2021 betrachten". Derzeit lasse sich beispielsweise nicht abschätzen, wie sich die vierte Corona-Welle auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt auswirke. Daher seien "konkrete Vorhersagen zum jetzigen Zeitpunkt unseriös".

07.00 Uhr: Australien und Neuseeland verstärken Kampf gegen Delta-Variante

Australien und Neuseeland kaufen weitere Dosen der Impfstoffe von Moderna und Biontech, um den Kampf gegen Ausbrüche der Delta-Variante zu verstärken. Der australische Premierminister Scott Morrison kündigte an, sein Land werde in dieser Woche eine zusätzliche Lieferung von einer Million Moderna-Dosen erhalten. Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern sagte, ihre Regierung habe 500.000 Dosen des Biontech-Impfstoffes in Dänemark gekauft. Teile beider Länder befinden sich noch in strengen Lockdowns.

06.30 Uhr: NRW-Inzidenz liegt knapp über 100

Nachdem die Zahl der täglich gemeldeten Corona-Neuinfektionen in NRW seit fast zwei Wochen kontinuierlich zurückgeht, ist die Inzidenz mittlerweile wieder auf einen Wert von 100,8 gesunken. Am Montag vor einer Woche betrug sie nach Informationen des Robert Koch-Instituts noch 115,0. Die Gesundheitsämter aus Nordrhein-Westfalen meldeten dem RKI 2.224 Neuinfektionen und einen Todesfall in Verbindung mit Covid-19 binnen eines Tages.

Bundesweit wurden 7.345 Neuinfektionen und acht Todesfälle registriert. Die deutschlandweite Inzidenz liegt demnach bei 80,2. Der Wert fällt an den Wochenenden aber für gewöhnlich niedriger aus, weil weniger Fälle aus den Gesundheitsämtern gemeldet werden.

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