Ticker von Sonntag (22.08.2021) zum Nachlesen

Stand: 22.08.2021, 19:34 Uhr

  • Inzidenz in NRW steigt auf 99,2
  • Justizministerin kann sich keinen neuen Lockdown vorstellen
  • 3G-Regel gilt nicht am Tag der Bundestagswahl
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Inzidenz in NRW steigt auf 99,2

Vor gerade einmal drei Tagen war die Inzidenz in Hamburg mit 75,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche höher als in allen anderen Bundesländern. Doch während in der Hansestadt die Werte seitdem kontinuierlich gesunken sind, ist die Zahl der Neuinfektionen in NRW in die Höhe geschnellt. Am Sonntag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) eine Inzidenz von 99,2 für Nordrhein-Westfalen. Am Sonntag vor einer Woche lag der Wert noch bei 54,4 Neuinfektionen.

Unter den Kreisen und kreisfreien Städten in NRW hat Leverkusen mit 189,3 die höchste Inzidenz. Neu angesteckt haben sich auch viele Menschen in Solingen (168,3), Bielefeld (146,9) und Krefeld (140,3). Insgesamt liegt die Sieben Tage-Inzidenz in 25 Kommunen über 100. In der seit Freitag gültigen Corona-Schutzverordnung bleibt eine Sieben-Tage-Inzidenz von 35 die einzige Kennziffer, ab der die 3G-Regel - geimpft, genesen, getestet - etwa für Besuche in der Innengastronomie gilt. Die Regel gilt inzwischen überall im Land.

Bundesweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI heute bei 54,5. Insgesamt meldeten die Gesundheitsämter der Länder 7.050 Neuinfektionen mit Covid-19 binnen 24 Stunden. Drei weitere Todesfälle in Verbindung mit SARS-CoV-2 kamen dazu.

19.31 Uhr: Baerbock schließt Impfpflicht für bestimmte Gruppen nicht aus

Für den Fall einer drastischen Verschlimmerung der Corona-Lage in Deutschland schließt Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen nicht aus. "Eine Impfpflicht ist in unserem Land gesetzlich, rechtlich, juristisch nicht ganz einfach", sagte Baerbock in "Frag selbst", wo sie nach dem ARD-Sommerinterview Zuschauerfragen beantwortete. Es gebe aber Berufszweige etwa bei der Bundeswehr, wo so etwas möglich sei.

Es könne dazu kommen, dass man "über die Frage weiterer Impfpflichten in einzelnen Berufsgruppen" sprechen müsse. Die Grünen-Chefin verwies insbesondere auf die Lage in den Schulen und auf Kinder, die wegen ihres jungen Alters noch nicht geimpft werden könnten. "Man muss ja sich vorstellen, was sind die Alternativen. Und wenn die Alternative ist, harter Lockdown, Kitas und Schulen wieder komplett zu - was echt ein Desaster für viele Familien war - dann müssen alle anderen Alternativen mit auf den Tisch", sagte Baerbock.

17.48 Uhr: Corona-Tote: Vietnam verzeichnet Tageshöchstwert

Vietnam hat am Sonntag 737 Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert - so viele Tote binnen eines Tages hat es in dem Land noch nie seit Beginn der Pandemie gegeben. Zugleich wurden trotz landesweit strikter Maßnahmen 11.214 Neuinfektionen gemeldet. Dieser Tageswert blieb knapp unter dem Rekord von 11.321, der am Samstag in dem kommunistischen Land in Südostasien erreicht wurde. Landesweit stieg die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf 8.277. Gut 348.000 Menschen infizierten sich bisher. Am schlimmsten betroffen ist Ho-Chi-Minh-Stadt im Süden des Landes. In der größten Stadt mit ihren knapp neun Millionen Einwohnern starben seit Pandemiebeginn 6.538 Menschen, fast 176.000 steckten sich an.

15.12 Uhr: Iran meldet erneut Rekordwert bei Corona-Todesfällen

Im Iran sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums innerhalb von 24 Stunden 684 Menschen an Covid-19 gestorben - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie vor anderthalb Jahren. Die Zahl der Neuinfektionen lag bei mehr als 36.400, etwas weniger als vor einer Woche. Der Iran ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Land der Region, nach offiziellen Angaben starben bereits mehr als 102.000 Menschen nach einer Corona-Infektion.

Allerdings räumen selbst die iranischen Gesundheitsbehörden ein, dass die Dunkelziffer vermutlich viel höher liegt. Derzeit kämpft das Land gegen eine neue Corona-Welle, die durch die hochansteckende Delta-Variante befeuert wird. Trotzdem werden die Maßnahmen gelockert: Erst gestern ging ein sechstägiger Lockdown zu Ende, der unter anderem die Schließung von Behörden, Banken und Geschäften umfasste.

14.53 Uhr: Kurzarbeit hat über zwei Millionen Jobs gerettet

Olaf Scholz, Bundesminister der Finanzen, spricht im Bundestag zu Beginn der Haushaltswoche

Olaf Scholz (SPD)

Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz verteidigt im ZDF die Corona-Hilfen für Unternehmen. "Wir haben über zwei Millionen Arbeitsplätze mit der Kurzarbeit erhalten." Deutschland habe viel mehr Geld gegen die Krise eingesetzt als die europäischen Partner. Fast die Hälfte der europäischen Mittel zum Erhalt von Arbeitsplätzen sei in Deutschland eingesetzt worden.

13.36 Uhr: Wirtschaft Anfang 2022 wieder auf Vorkrisen-Niveau

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erwartet "auch im nächsten Jahr einen deutlichen Aufschwung". "Anfang 2022 wird unsere Wirtschaft wieder auf Vorkrisen-Niveau sein", sagt er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Seit Beginn der Pandemie haben wir insgesamt inklusive Kurzarbeitergeld weit über 300 Milliarden Euro bereitgestellt."

12.47 Uhr: Weiterhin Lockdowns in Australien

Angesichts rasch steigender Infektionszahlen mit der Delta-Variante und einer niedrigen Impfquote setzt Australien weiterhin auf Lockdowns. Der australische Premierminister Scott Morrison sagte am Sonntag im Fernsehen, das Land müsse eine Impfquote von mindestens 70 Prozent der Bevölkerung erreichen, bevor man ohne Lockdowns auskommen könne. Nur 30 Prozent der Australier über 16 Jahren sind bereits vollständig geimpft. Es gab bisher zu wenig Pfizer/Biontech-Impfstoff und ein verbreitetes Unbehagen gegenüber dem Vakzin von AstraZeneca.

10.23 Uhr: Antikörpertests für alle in Großbritannien

Großbritannien wird in der kommenden Woche zum ersten Mal COVID-19-Antikörpertests für die breite Öffentlichkeit anbieten, berichten britische Medien. Mit dem neuen Programm der Regierung sollten Daten über den Antikörperschutz von Menschen nach einer Infektion mit verschiedenen Coronavirus-Varianten gewonnen werden.

8.59 Uhr: Neuseeland räumt Scheitern von Null-Covid-Strategie ein

Nach einem größeren inländischen Corona-Ausbruch hat Neuseeland ein Scheitern seiner ehrgeizigen Null-Covid-Strategie eingeräumt. "Das Ausmaß der Ansteckungen und die Geschwindigkeit, mit der sich das Virus verbreitet hat, hat unser System trotz aller Vorbereitungen unter Druck gesetzt", sagte der mit der Gesundheitspolitik beauftragte Minister Chris Hipkins dem Sender TVNZ. Der jüngste Ausbruch mit der ansteckenderen Delta-Variante des Virus sei schwierig einzudämmen und werfe "große Fragen" hinsichtlich der Corona-Strategie der Regierung auf.

8.03 Uhr: Katalonien und die Kanaren keine Hochrisikogebiete mehr

Für deutsche Urlauber wird ab heute eine Reise auf die Kanarischen Inseln oder nach Katalonien mit der Touristenhochburg Barcelona und den Stränden der Costa Brava um einiges attraktiver. Die beiden Regionen und drei weitere in Spanien - Valencia, Kastilien-La Mancha und Asturien - sind seit Mitternacht keine Corona-Hochrisikogebiete mehr. Für nicht geimpfte oder genesene Rückkehrer entfällt damit die Quarantäne. Allerdings hat die spanische Regierung ihrerseits ganz Deutschland ab morgen zum Covid-Risikogebiet erklärt. Das bedeutet, dass alle Einreisenden ab 12 Jahren entweder geimpft, genesen oder getestet sein müssen.

7.29 Uhr: Justizministerin kann sich keinen neuen Lockdown vorstellen

Die Zahl der Neuinfektionen und mit ihr die Sieben-Tage-Inzidenz steigen zwar seit einiger Zeit kontinuierlich, dennoch kann sich Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) nach eigenen Worten "einen neuen Lockdown nicht vorstellen". "Er wäre auch kaum zu rechtfertigen, wenn ein großer Teil der Bevölkerung geimpft ist", sagte Lambrecht der "Welt am Sonntag".

Zugleich äußerte sie Bedenken gegen Überlegungen, im Herbst Freiheiten nur für Geimpfte und Genesene zuzulassen. "Ich sehe nicht, wie man eine derart schwerwiegende Beschränkung mit dem Infektionsschutz rechtfertigen könnte", fügte sie hinzu. Es sei ein Unterschied, ob etwa ein Gastronom im Rahmen seiner Vertragsfreiheit nur Geimpfte und Genesene bedient oder ob der Staat dieses vorgibt.

7.02 Uhr: 3G-Regel gilt nicht bei Bundestagswahl

Geimpft, genesen, getestet: Wer ins Speiselokal will, muss seit Freitag in Nordrhein-Westfalen eines der drei "Gs" nachweisen können. Zumindest dort, wo die Sieben-Tage-Inzidenz über 35 liegt. Für die Wahllokale bei der Bundestagswahl gilt das aber nicht. "Wählen ist ein Grundrecht", sagt der für Wahlen zuständige Sprecher im NRW-Innenministerium auf Anfrage der dpa. Allerdings rechnet er damit, dass für die Wahllokale eine Maskenpflicht gelten wird. Dazu werde die Coronaschutzverordnung voraussichtlich noch geändert.

Das wiederum bedeutet aber nicht, dass diese am Tag der Wahl am 26. September auch durchgesetzt wird. Maskenverweigerer könnten zwar auf die Briefwahl verwiesen werden, heißt es vom Land, sie dürften am Wahltag aber "nach hiesiger Auffassung nicht pauschal von der Urnenwahl ausgeschlossen werden". Die Wahlvorstände hätten ein Ermessen im Umgang mit ihnen.

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