Coronatest: Wer kontrolliert die Reiserückkehrer?

Stand: 02.01.2021, 17:27 Uhr

Für Reiserückkehrer aus vielen Ländern ist derzeit ein frischer Coronatest Pflicht. Systematisch kontrolliert wird das allerdings nicht. Doch wer erwischt wird, muss mit hoher Strafe rechnen.

Von Nina Magoley

Das Gesetz ist eindeutig: Reisende, die aus einem vom RKI als Risikogebiet definierten Land nach NRW einreisen, müssen einen negativen Coronatest vorlegen, der höchstens 24 Stunden alt ist. Das gilt für die Einreise per Flugzeug genauso wie per Auto oder Zug. An den Flughäfen gibt es jetzt die Möglichkeit, einen Schnelltest zu machen - auf eigene Kosten.

Seit dem 1. Januar gibt es beispielsweise an den Flughäfen in Düsseldorf, Dortmund oder Köln/Bonn solche Testzentren. "90 Prozent der ankommenden Passagiere steuern den Corona-Schnelltest an", beobachtete der Dortmunder Flughafensprecher Guido Mitelic am Samstagmorgen. Dort kommen an diesem Wochenende zahlreiche Flüge aus Osteuropa, aber auch aus Portugal und den Kanaren an.

Warteschlangen vor den Testzentren

Mit den Fluglinien Ryanair und Wizzair sei vereinbart, dass die Einreisenden schon während des Fluges auf die Testpflicht hingewiesen würde, sagt der Sprecher. Am Vormittag hatte sich bereits eine längere Schlange vor dem Zentrum für Corona-Schnelltests gebildet. Testwillige müssten mit bis zu zwei Stunden Wartezeit rechnen.

Auch am Testzentrum im Düsseldorfer Flughafen sei Geduld gefragt, sagt Sprecherin Laura Overath. Hier landen in diesen Tagen besonders viele Flüge von den Kanarischen Inseln. Über Lautsprecher würden alle ankommenden Passagiere über die Testpflicht informiert.

Der Flughafen selber gibt auf seiner Homepage Auskunft über die aktuelle Wartezeit. Hier findet sich auch ein Link, über den man vorab einen Termin buchen kann, um die Wartezeit zu verkürzen.

Keine Kontrollen am Ausgang

Wer allerdings keinen Test vorweisen kann und auch keinen machen will, kann im Normalfall offenbar unbehelligt den Flughafen verlassen. Die Bundespolizei kontrolliere die Einreisenden nicht extra auf einen Coronatest, sagt Bundespolizeisprecher Jens Flören. Da sei jeder Mensch "selber in der Verantwortung". Höchstens per Zufall werde ein Reiserückkehrer ohne Test am Flughafen erwischt.

Das Gleiche gelte für die Einreise mit dem Auto oder dem Zug. Auch hier werde an den Grenzen zu NRW nicht eigens kontrolliert. Im Zug müsse man schon eher mit allgemeinen Kontrollen rechnen.

Sonderregelung für Einreise aus Großbritannien

Ausnahmen gelten für Einreisende aus Großbritannien und Südafrika, wo die mutierte Variante des Coronavirus grassiert. War die Einreise aus diesen beiden Ländern zunächst ganz untersagt, dürfen seit heute Flieger landen, für die zuvor beim Bundespolizeilichen Präsidium in Potsdam Sondergenehmigungen erteilt wurden. Ein Ticket bekämen nur EU-Bürger oder Menschen aus Drittstaaten, die ein länger gültiges Visum oder einen Wohnsitz in Deutschland hätten, erklärt der Bundespolizeisprecher.

In Dortmund und Düsseldorf sind seitdem einige wenige Flüge aus London angekündigt, in Köln/Bonn nicht. Bei der Ankunft würden Passagiere aus diesen Flugzeugen einzeln von der Bundespolizei auf aktuelle Coronatests kontrolliert.

Bis zu 25.000 Euro Strafe

Zuständig für die Überprüfung des Coronastatus von Reiserückkehrern seien ohnehin die örtlichen Gesundheitsämter, sagt eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums. Die Gesundheitsämter könnten Stichproben anhand der Einreiseanmeldungen machen und die Vorlage der Testergebnisse verlangen.

"Dabei wird sicherlich nicht kontrolliert werden können, ob alle Einreisenden der Testpflicht nachkommen", so die Sprecherin, aber es sei wie beim Fahren über Rot: "Wer dabei erwischt wird, muss die Konsequenzen tragen." Und die könnten laut Infektionsschutzgesetz bei einer Geldbuße von bis zu 25.000 Euro liegen.

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