Auf den Omikron-Impfstoff warten oder jetzt den zweiten Booster?

Stand: 25.03.2022, 16:32 Uhr

Die speziellen Impfstoffe gegen die Omikron-Varianten von Corona sind noch in der Entwicklung. Gleichzeitig werben Bundesgesundheitsminister Lauterbach und das RKI jetzt für eine zweite Booster-Impfung.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Menschen aus den Risikogruppen zu einer vierten Corona-Impfung aufgefordert. Für diesen zweiten Booster kämen aktuell nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission etwa 13,5 Millionen Menschen in Frage, sagte Lauterbach am Freitag in Berlin. Derzeit seien aber weniger als zehn Prozent derjenigen, denen die Stiko die zweite Auffrischung empfiehlt, tatsächlich ein viertes Mal geimpft. "Wir müssen offensiver mit der vierten Impfung umgehen", so Lauterbach.

Wer sollte sich jetzt zum vierten Mal impfen lassen?

Empfohlen wird eine vierte Corona-Schutzimpfung entweder mit Biontech oder Moderna aktuell für Menschen ab 70 Jahren nach frühestens drei Monaten - sowie für Risikopatienten mit bestimmten Vorerkrankungen und für Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen nach sechs Monaten.

Lauterbach sagte aber am Freitag, aktuelle Studien hätten gezeigt, dass auch Menschen über 60 Jahren mit Risikofaktoren von einem zweiten Booster profitierten. Die Stiko sei gerade dabei, die Empfehlung für Menschen über 60 zu prüfen. RKI-Präsident Lothar Wieler riet, dass Betroffene mit ihrem Arzt über eine Auffrischungsimpfung reden sollten.

Sollte ich lieber auf einen speziellen Omikron-Impfstoff warten?

Bei Biontech laufen die klinischen Studien für einen an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoff und die Produktion nach Unternehmensangaben weiterhin nach Plan. Allerdings wird noch etwas Zeit vergehen, bis der erste Impfstoff auch verabreicht werden kann. "Wir haben uns darauf eingestellt, den angepassten Impfstoff ab Ende März ausliefern zu können", sagte eine Biontech-Sprecherin. Allerdings betrifft dies nur die Logistik. Die europäische Arzneimittelbehörde hat weitere Studiendaten zur Zulassung angefragt, die wohl erst Anfang Mai vorliegen werden.

Auch WDR-Wissenschaftsjournalistin Christina Sartori geht inzwischen davon aus, dass die speziellen Omikron-Impfstoffe frühestens im Sommer kommen. Moderna sei ebenfalls an so einem veränderten Impfstoff dran. Aber: "Auf die Omikron-Impfstoffe sollte man nicht warten, wenn man über eine vierte Impfung nachdenkt", so Sartori. Die Ansteckungsgefahr sei aktuell so hoch wie noch nie.

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