Als erste Stadt in NRW sagt Euskirchen den Karneval wegen der Corona-Pandemie ab. Die bevorstehende Session soll um ein Jahr verschoben werden, erklärte der Festausschuss Euskirchener Karneval am Montag (18.05.2020). Statt der traditionellen Veranstaltungen wird nach Alternativen gesucht, damit der Karneval nicht komplett ausfallen muss.
Kurzfristige Absage hätte viel Geld gekostet
Traditionell hat der Karneval in Euskirchen viele große Veranstaltungen im Programm. Die aber fallen jetzt alle der Corona-Pandemie zum Opfer - von der Sessionseröffnung auf dem Alten Markt am 11.11., über Proklamations- oder Damensitzung bis zum Rosenmontagszug. Da für alle Veranstaltungen rechtzeitig Säle und Musiker gebucht werden müssen, stand finanziell viel auf dem Spiel.
"Session auf Distanz ist nicht gerade Wunschtraum"
Dazu kommen Wurfmaterial, Orden, die Vorbereitung der Wagen oder die Einkleidung der Tollitäten – Karneval kostet viel Geld. Das wollte der Festausschuss nicht riskieren. Deshalb gibt es auch zum ersten Mal seit 1951 keinen Prinzen oder ein Dreigestirn. Leere Säle, kein Schunkeln und gedrückte Stimmung – eine Session unter solchen Umständen wäre vermutlich nicht attraktiv, und eine Session auf Distanz sei für keine Tollität ein Wunschtraum, begründet der Festausschuss seine Entscheidung.
Alternativen gesucht
Trotzdem soll nicht alles ausfallen. Im Moment überlegen die Karnevalisten, welche Alternativen es zu den Großveranstaltungen geben könnte. Live-Streaming von Veranstaltungen stehen da genauso zur Diskussion wie verschiedene kleine Parallelveranstaltungen an unterschiedlichen Orten. Und sollten es gelockerte Hygienebestimmungen wider Erwarten doch noch möglich machen, dass Großveranstaltungen stattfinden könnten, gibt sich der Festausschuss optimistisch: "Dann werden wir alle gemeinsam auch ein entsprechendes Programm auf die Beine stellen."