Was bisher über die Corona-Subvariante BQ 1.1 bekannt ist
Stand: 28.10.2022, 15:56 Uhr
Die Corona-Subvariante BQ 1.1 breitet sich auf der Welt aus - auch bei uns: Was das bedeutet, wie gefährlich sie ist, ob die Impfung hilft und was es mit dem Namen "Höllenhund"-Variante auf sich hat.
Von Andreas Schneider
Wie gefährlich ist die neue Subvariante BQ 1.1?
Das kann man noch nicht mit Sicherheit sagen. Klar ist bisher nur, dass die neue Subvariante BQ 1.1 Mechanismen entwickelt hat, die unseren Immunschutz besser umgehen können. Vermutlich wird es daher wieder mehr Infektionen geben. Die europäische Seuchenschutzbehörde ECDC hat deswegen auch angekündigt, dass die Fallzahlen in der nächsten Zeit vermutlich weiter steigen werden. Ob sie auch für mehr schwere Verläufe verantwortlich sein wird, lässt sich laut Gesundheitsexpertin Christina Sartori aus der WDR-Wissenschaftsredaktion aus den aktuellen Daten bisher nicht abschätzen.
Was heißt Subvariante?
Subvarianten sind Unterformen von bekannten Varianten. Die neue Subvariante BQ 1.1 ist sehr eng mit der Omikronvariante BA 5 verwandt, die Variante mit der wir uns schon seit dem Sommer rumschlagen. Sie unterscheidet sich also in nur ganz wenigen Teilen vom "Original"-Omikron-Virus BA 5.
Welche Rolle spielt BQ 1.1 in Deutschland?
Bisher noch so gut wie keine. Laut Stichproben sind die allermeisten Fälle hier in Deutschland immer noch der BA. 5 Variante zuzuordnen. Die neue Subvariante BQ 1.1 macht nur einen kleinen Teil von etwa drei Prozent aus, sagt das Robert Koch-Institut. Aber weil dieser Anteil seit Wochen zunimmt, werde die Subvariante besonders intensiv beobachtet. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Subvariante als "Omicron subvariants under monitoring" eingestuft und macht damit deutlich: Hier müssen wir genauer hinschauen.
Wie gut wirkt die Impfung gegen BQ 1.1?
Auch das lässt sich in der momentanen Situation noch nicht abschätzen. In der Theorie wird der angepasste Omikron-Impfstoff auch gegen die Subvariante BQ 1.1 besser wirken, da die neue Subvariante BQ 1.1 eng verwandt mit BA 5 ist, sagt unsere WDR-Wissenschaftsexpertin Christina Sartori. "Ob das auch in der Realität einen Unterschied bringen wird, wird man sehen."
Warum heißt BQ 1.1 auch "Höllenhund" oder "Cerberus"?
Der Name "Höllenhund" ist kein offizieller Name. Laut der deutschen Presseagentur tauchten die Namen "Höllenhund" oder "Cerberus" zuerst auf Twitter auf. Andere der zahlreichen Omikron-Sublinien haben dort ebenfalls derartige Spitznamen wie "Gryphon" oder "Mimas" bekommen.
Viele Medien haben den Namen "Höllenhund" aufgegriffen, was dazu geführt hat, dass "Höllenhund" auch in den Google-Suchbegriffen mittlerweile weit vorne vertreten ist. Trotz des bedrohlichen Namens: Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass die Subvariante gefährlicher ist, als andere. "Höllenhund" sei deswegen auch kein geeigneter Name, sagt zum Beispiel Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie.