20 Prozent Stadion-Kapazität: Fans bei allen Bundesligaspielen erlaubt

Stand: 15.09.2020, 17:52 Uhr

Seit März führt Corona zu leeren Stadien im Sport. Die Länder haben sich zum Start der Fußball-Bundesliga auf Regeln zur Fan-Rückkehr geeinigt. Doch in NRW gibt es ab Liga 4 andere Regeln.

Von Martin Teigeler

Nach monatelanger Corona-Zwangspause wird es eine Fan-Rückkehr in die Fußballstadien geben. Die Bundesländer einigten sich am Dienstag auf einen sechswöchigen Testbetrieb unter Corona-Bedingungen mit Zuschauern. Die Grenze liegt demnach oberhalb einer Zahl von 1.000 Zuschauern bei 20 Prozent der jeweiligen Stadion-Kapazität. Das Modell soll auch für andere bundesweite Teamsportwettbewerbe wie Basketball, Handball und Eishockey gelten.

Auch Stehplätze erlaubt

In den Stadion sollen dann strenge Hygiene- und Abstandsregeln sowie ein Alkoholverbot gelten. "Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung bis zum Einnehmen des Sitz- oder Stehplatzes ist Pflicht", teilte die NRW-Landesregierung dazu mit. Die zulässige Zuschauerzahl werde für jeden Austragungsort individuell bestimmt. "Zulässige Höchstkapazität während des sechswöchigen Probebetriebs sind bei mehr als 1.000 Zuschauern 20 Prozent der jeweiligen Stadien- oder Hallenkapazität", hieß es.

Zudem gilt: Keine Zulassung von Zuschauern erfolgt in der Regel, wenn die 7-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner am Austragungsort 35 oder größer und das Infektionsgeschehen nicht klar eingrenzbar ist.

Laumann: NRW regelt ab Regionalliga

Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte, unterhalb von 1. und 2. Bundesliga sowie 3. Liga gelte für NRW eine neue Corona-Schutzverordnung. Ab dem 16. September dürfen bei Sportveranstaltungen oder bei Wettbewerben in NRW wieder mehr als 300 Zuschauer anwesend sein - sofern ein besonderes Hygiene- und Infektionsschutzkonzept vorgelegt werde.

Bei mehr als 1.000 Zuschauern gelte - wie auch bei sonstigen Veranstaltungen - eine Obergrenze von einem Drittel der Kapazität der Sportstätte.

Mit dem NRW-Modell dürfen Viertligisten wie Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen nun wahrscheinlich mehr Zuschauer zulassen als Zweitligisten wie VfL Bochum und Paderborn.

SPD warnt vor "Chaos"

Der Chef der SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag, Thomas Kutschaty, forderte eine einheitliche Regelung für alle Ligen. Der Erlass der Landesregierung bringe "Chaos, das angesichts der Ankündigungen in der vergangenen Woche zu befürchten war". Die unterschiedlichen Bemessungsgrößen für Bundes- und Regionalligisten bedeuteten "eine Ungleichbehandlung der Sportvereine in NRW", sagte Kutschaty.

Am kommenden Wochenende beginnt die Saison in der 1. und 2. Fußballbundesliga sowie in der 3. Liga. In den unteren Ligen wird bereits seit einigen Wochen gespielt.

Das letzte Fußball-Erstligaspiel mit Zuschauern war die Partie Mainz 05 gegen Fortuna Düsseldorf am 8. März. Kurz darauf wurde für den Sport ein weitreichender Zuschauerausschluss wegen der Pandemie beschlossen. In den letzten Tagen waren beim DFB-Pokal bei mehreren Spielern in anderen Bundesländern teils wieder fünfstellige Zuschauerzahlen zugelassen. In NRW gilt bislang eine Obergrenze von 300 Zuschauern.

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