Seit drei Jahren brennen in Lüdenscheid Altpapiercontainer, manchmal jede Nacht. 220 Mal musste die Feuerwehr löschen. Der größte Teil der Brände wird einer jungen Frau zugeordnet.
Eine 22-jährige Lüdenscheiderin wird immer wieder von der Feuerwehr an den Brandorten angetroffen. Einige Brände hat sie zugegeben, sich in manchen Fällen sogar selbst bei der Polizei gemeldet. Die nimmt sie dann für eine Nacht in Gewahrsam, muss sie am nächsten Morgen aber wieder laufen lassen.
Keine Brandstiftung, "nur" Sachbeschädigung
Feuer im Container gilt als Sachbeschädigung (Symbolbild)
Die Staatsanwaltschaft Hagen begründet das damit, dass das Anzünden von Papiercontainern "nur" eine Sachbeschädigung sei. Brandstiftung liege erst dann vor, wenn das Feuer gemeingefährlich ist. Wenn die Flammen also beispielsweise auf ein angrenzendes Gebäude übergreifen können.
So lange die Staatsanwaltschaft die brennenden Papiercontainer als Sachbeschädigung einstuft, gibt es demnach keine Möglichkeit, die mutmaßliche Täterin in Untersuchungshaft zu nehmen.
"Kleine Anfrage" von SPD-Abgeordnetem
Immerhin handelt es sich um Straftaten. Der Lüdenscheider Landtagsabgeordnete Gordan Dudas (SPD) möchte daher von der Landesregierung wissen, ob es tatsächlich nicht möglich ist, die permanente Wiederholung einer Straftat mit rechtlichen Mitteln zu verhindern.
Eine Antwort darauf könnte es in der zweiten Julihälfte geben.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporterin
- Staatsanwaltschaft Hagen
- Abgeordneter Gordan Dudas (SPD)
- Polizei MK