1987 stieg die Prostituierte Sylvia Beerenberg in der Dortmunder Nordstadt in ein Auto. Später wurde sie an einem Feldweg in Lippetal im Kreis Soest gefunden. Getötet wurde sie mit mehreren Messerstichen.
Ihr Mörder wurde bis heute nicht gefunden
Dass von ihm jede Spur fehlt, kann man aber nicht sagen. Denn die Ermittler vermuten, dass derselbe Täter eine weitere Tat begangen – und dabei zahlreiche Spuren hinterlassen hat. 1990 nahm ein Mann die damals 16-jährige Elvira K. in seinem Auto mit. Sie schlief ein. Als sie aufwachte, stand das Auto ebenfalls in einem Feldweg im Kreis Soest.
Auch Elvira K. wurde verschleppt
In unmittelbarer Nähe des ersten Tatortes spielte sich eine ähnliche Tat ab. Dieses Mal in einem Feldweg in Möhnesee. Der Mann riss die Autotür auf und stach mit einem Messer auf die 16-Jährige ein. Sie konnte schwer verletzt fliehen und Hilfe holen.
Eine Getränkedose liefert wichtige Spuren
Dabei hat Elvira K. zwei wichtige Beobachtungen gemacht: Sie kann sich Jahre später unter Hypnose genau an das Aussehen des Täters erinnern. 2014 veröffentlicht die Polizei ein Phantombild. Außerdem erinnert sie sich an eine Getränkedose, die der Täter weggeworfen hat. Die Polizei findet sie – und sichert eine DNA-Spur.
Diese Spur wird heute mit den modernen Möglichkeiten neu untersucht. Ein Abgleich mit den Datenbanken hat bisher keinen Erfolg gebracht. Allerdings werden auch DNA-Proben der damaligen Verdächtigen mit der Spur von der Dose abgeglichen, sagt Oberstaatsanwalt Thomas Poggel von der Staatsanwaltschaft Arnsberg.
Auch andere Spuren, die bei den damaligen Taten gesichert wurden, untersuchen die Expertinnen und Experten noch einmal. Diese beiden Fälle sind zwei von vielen "Cold Cases", die in NRW gerade wieder aufgerollt werden.
Bei "Cold Cases" sind eigentlich schon alle Spuren ausgewertet und kein Täter gefunden. Da Mord nicht verjährt, geben die Ermittler oft auch Jahrzehnte später die Hoffnung auf einen Erfolg nicht auf.
Quelle:
- Staatsanwaltschaft Arnsberg