Am frühen Nachmittag kommt die Nachricht als Push-Meldung oder als E-Mail auf die Handys der Mitarbeitenden. Zu diesem Zeitpunkt sind manche Angestellte bereits auf dem Weg nach Hause, teilweise ahnungslos. Andere treffen sich vor dem Gebäude im Zelt des Betriebsrats, um gemeinsam die Nachricht zu verarbeiten.
"Wir haben schon geahnt, dass etwas passiert"
Bedrückende Stille dominiert die Runde der Mitarbeitenden. "Wir haben schon geahnt, dass etwas passiert oder sich ändern wird", sagt Michael Klimas, Mitglied des Betriebsrats.
Jeder habe nun Zukunftsängste. "Wie geht es jetzt weiter?", fragt Klimas mit verzweifelter Stimme.
Hiobsbotschaft für die Stadt Kreuztal
Auch Walter Kiß, Bürgermeister der Stadt Kreuztal, spricht von einer Hiobsbotschaft für die Stadt Kreuztal und die Beschäftigten am Standort Eichen. "Mit diesem Standort stirbt ein Teil Industriegeschichte. Viele Menschen in der Stadt identifizieren sich emotional nach wie vor mit dem Werk."
Ein Passant erfährt auf Zuruf von der Schließung. Sein Mund bleibt offen stehen: "Ich habe dort jahrelang gearbeitet. Das ist schlimm. Ganz schlimm." Adi Schnug ist sehr betroffen und erzählt stolz, dass er einmal Teil des Unternehmens war. Er kommt ins Schwärmen über die Lehrwerkstatt, das erfolgreiche Werk und unterbricht sich selbst. "Das wird eine schlaflose Nacht."
Nach Angaben der Belegschaft schreibt das Werk keine roten Zahlen. Umso tiefer sitzt der Schock an diesem buchstäblich verregneten Tag.
Unsere Quellen:
- Reporterin vor Ort
- Bürgermeister Walter Kiß
- Betriebsratsmitglied Michael Klimas
Über dieses Thema berichtet der WDR am 25.11.2024 in der Lokalzeit Südwestfalen im Radio auf WDR2 und um 19.30 Uhr im WDR-Fernsehen.